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Zusammenfassung
Psychologie

UniversitÀt Wien - Alma Mater Rudolphina

3, Prof. Lamm, WS 2014/15

GĂŒnter K. ©
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ID# 68198







15. Neurovegetative und modulatorische Systeme

EinfĂŒhrung

3 Teilsysteme des NS (rÀumlich + zeitlich)

- neurosekretorischer Anteil des Hypothalamus (chemische Stoffe in den Blutstrom  Funktionen des Körpers und Gehirn beeinflussen)

- vegetatives Nervensystem (Reaktionen von inneren Organgen, BlutgefĂ€ĂŸen und DrĂŒsen kontrollieren)

-diffuse modulatorische Systeme des Gehirns (im ZNS, steuern Erreguns- und GefĂŒhlszustĂ€nde)


Der neurosekretorische Hypothalamus

- liegt unter dem Thalamus an den WĂ€nden des 3. Ventrikels, durch einen Stiel mit der Hypophyse verbunden

- gewaltigen Einfluss auf die Körperphysiologie

- Funktionen: leistet Integration von neuronalen, hormonellen und vegetativen Systemen und kontrolliert vitale Körperfunktionen

- Homoöstase: Regulationsprozess fĂŒr die Aufrechterhaltung eines bestimmten Niveaus innerhalb enger physiologischer Grenzwerte (z.B. Körpertemperatur  Reaktionen wie Zittern bei nackt im Schnee umherlaufen; Blutdruck)

- PeriventrikulÀre Zone:

  • gleich neben der Wand des dritten Ventrikels

  • eine Mischung von Neuronen mit verschiedensten Funktionen

    • Nucleus suprachiasmaticus (circadianer Rhythmus)

    • Andere Zellen (kontrollieren ANS)

    • Neurosekretorische Neuronen (Axone bis zum Hypophysenstiel)

- laterale und mediale Zone: Regulation bestimmter Verhaltensweisen

- Hypophyse besteht aus Vorderlappen (Adenohypophyse) und Hinterlappen (Neurohypophyse), werden beide vom Hypothalamus kontrolliert

  • MagnozellulĂ€re neurosekretorische Zellen senden Axone bist in die Neurohypophyse hinunter (Ernst & Berta Scharrer – Neurohormone)

  • 2 Neurohormone werden abgegeben:

    • Oxytocin: wĂ€hrend der Endphase der Geburt, Kontraktion des Uterus, Einschießen der Milch (reguliert)

    • Adiuretin (ADH oder Vasopressin): reguliert Blutvolumen und die OsmolaritĂ€t des Blutes; AusschĂŒttung von Adiuretin  wirkt direkt auf die Nieren  WasserrĂŒckgewinnung oder Verringerung der Harnproduktion, veringertes Blutvolumen fĂŒhrt dazu, dass die Nieren den Hypothalamus beeinflussen, Vasopressin freizusetzen  Renin, Angiotensin I&II  subfornikales Organ  Hypothalamus  DurstgefĂŒhl

  • Adenohypophyse eine DrĂŒse („HauptdrĂŒse“), reguliert und stimuliert andere wichtige DrĂŒsen im Körper wie die KeimdrĂŒsen, SchilddrĂŒsen, Nebennieren und BrustdrĂŒsen; wird durch sekretorischen Hypothalamus kontrolliert (HauptdrĂŒse des endokrinen Systems)

  • ParvozellulĂ€ren neurosekretorischen Zellen senden keine Axone, sie kommunizieren ĂŒber den Blutstrom mit ihren Zielstrukturen  hypophyseotrope Hormone in den hypothalamisch-hypophysĂ€ren Pfortaderkreislauf freigesetzt  bestimmte Hormone werden abgesondert oder die Sekretion anderer eingestellt

  • Regulation der Nebennieren: Nebennierenrinde produziert Cortisol (mobilisiert Energiereserven, unterdrĂŒckt das Immunsystem), durch Stress wird Cortisol ausgeschĂŒttet, parvozellulĂ€ren neurosekretorischen Zellen entscheiden ob eine Stressantwort erfolgt (liegen im periventrikulĂ€ren Hypothalamus), setzen dann ein Peptid frei  Adenhypophyse  Freisetzung von ACTH  Weg zur Nebennierenrinde  Cortisolfreisetzung

  • Cortisolkonzentration unterliegt einer Selbstregulation

 Sekretorischer Hypothalamus kann weitreichend die Physiologie des Körpers und Gehirns beeinflussen


Das vegetative Nervensystem

- unterliegt der Kontrolle des periventrikulÀren Hypothalamus

- auch autonomes Nervensystem (ANS) autonomen Funktionen laufen automatisch, unbewusst und ohne willkĂŒrliche Kontrolle ab (in einer Angstsituation Anstieg des Blutdrucks usw.) – werden vom Sympathicus vermittelt; Erleichterung – wird vom Parasympathicus vermittelt

- im Gegensatz zum sensumotorischen System sind die Aktionen des ANS mannigfaltig, weit gestreut und relativ langsam

- Vegetative Schaltkreise:

  • ANS + somatomotorische System = gesamter neuronaler Output des ZNS

  • Somatomotorische System: innerviert und steuert Skelettmuskelfasern

  • ANS: alle anderen innervierten Gewebe und Organe im Körper steuern

  • Beide besitzen ĂŒbergeordnete Zentren im Gehirn, die Befehle geben

  • Zellkörper des ANS liegen nicht im ZNS (autonome Ganglien)  Neuronen dieser Ganglien werden postganglionĂ€re Neuronen genannt (werden aber durch prĂ€ganglionĂ€re Neronen im ZNS gesteuert)  ANS disynaptisch

    - Sympathicus und Parasympathicus:

    • Agieren zueinander parallel, aber unterschiedliche Leitungsbahnen

    • PrĂ€ganglionĂ€ren Neurone des Sympathicus im mittleren Drittel des RĂŒckenmarks; werden mit Neuronen in den Ganglien des sympathischen Grenzstrangs oder mit Neuronen der prĂ€vertebralen Ganglien verschaltet

    • PrĂ€ganglionĂ€re Neurone des Parasympathicus im Hirnstamm und im unteren RĂŒckenmark; neben, auf oder in Erfolgsorgangen  Ganglien wandern viel lĂ€nger

    • Normalerweise gegensĂ€tzliche physiologische Wirkung

    • Sympathicus: fight, flight, fright und sex (sofortige Mobilisierung des Körpers)

    • Parasympathicus: Verdauung, Wachstum, Immunreaktionen, Energiespeicherung (lĂ€ngerfristiges Wohlbefinden)

    • Beide nutzen Acetylcholin (Ach) als Neurotransmitter, Sympathicus noch Noradr.

    - ANS innerviert 3 verschiedene Gewebetypen: DrĂŒsen, glatte Muskulatur, Herzmuskel:

    • Innerviert die sekretorischen DrĂŒsen (Speichel, Schweiß, TrĂ€nen, Schleim)

    • Innerviert Herz und BlutgefĂ€ĂŸe (Kontrolle von Blutdruck und Blutfluss)

    • Innerviert Bronchien der Lungen (Sauerstoffbedarf des Körpers)

    • Reguliert Verdauungs- und Stoffwechselfunktionen

    • Reguliert Funktionen der Nieren, Harnblase, Dickdarms und Mastdarms

    • Erforderlich fĂŒr die sexuellen Reaktionen der Genitalien und Fortpflanzungsorg.

    • Interagiert mit dem Immunsystem

    - enterisches System:

    • inneren WĂ€nden von Speiseröhre, Magen, Darm, BauchspeicheldrĂŒse und Gallenblase eingebettet

    • besteht aus Plexus myentericus (Auerbach-Plexus) und Plexus submucous (Meissner-Plexus)  setzen sich aus sensorischen Nerven, Interneuronen und autonomen Motoneuronen zusammen

    • Großteil der physiologischen Prozesse von Verdauung & Transport der Nahrung

    • Gleich viele Neuronen wie das RĂŒckenmark, kann eigenstĂ€ndig arbeiten

    • ErhĂ€lt Eingangssignale des Gehirns, zusĂ€tzliche Kontrolle und können es ersetzen

    - zentrale vegetative Kontrolle durch:

    • Hypothalamus = zentrale Kontrollinstanz fĂŒr die Steuerung der autonomen prĂ€ganglionĂ€ren Neuronen

    • Nucleus tractus solitarii = einige Funktionen auch störungsfrei, wenn der Hirnstamm von darĂŒberliegenden Strukturen getrennt wurde, er integriert die sensorischen Informationen und koordiniert die Ausgangssignale zu den autonomen Kernen des Hirnstamms

    - Neurotransmitter und Pharmakologie:

    • PrĂ€ganglionĂ€re Neuotransmitter:

      • Acetylcholin wichtigster  bindet nicotinische Acetylcholinrezeptoren (nAChR)  schnelles EPSP

      • GanglionĂ€res Ach  aktiviert zusĂ€tzlich muscarinische AChR  sowohl das Öffnen als auch das Schließen von IonenkanĂ€len  sehr langsames EPSP und IPSP  keine Wirkung bis prĂ€gnanter Wiederholung

      • Neuroaktive Peptide – werden durch prĂ€ganglionĂ€re Axonterminale freigesetzt, z.B. NPY und VIP  können kleine EPSP auslösen, allerdings ist mehr als ein Aktionspotenzial nötig zur Freisetzung

    • PostganglionĂ€re Neuotransmitter:

      • Sympathische Anteil ĂŒberwiegend Noradrenalin (sogar in Blutstrom, kann weit zirkulieren), Parasympathicus nur ACh (örtlich sehr begrenzt, nur ĂŒber mAChR vermittel)

  • Parasympathomimetisch: noradrenalingesteuerte VorgĂ€nge werden gehemmt oder muscarinische VorgĂ€nge begĂŒnstigt (Propanolol)

  • Adrenalin: wird vom Nebennierenmark ins Blut ausgeschĂŒttet, wenn eine Aktivierung ĂŒber die prĂ€ganglionĂ€re sympathische Innervation erfolgt; entsteht aus Noradrenalin; Effekte sind Ă€hnlich einer sympathischen Aktivierung

    Diffuse modulatorische Systeme

    - Anatomie und Funktionen:

    • Ursprungsgebiet besteht normal aus einer relativ kleinen Neuronengruppe

    • Projektionen gehen aus dem Hirnstamm hervor

    • Jedes Neuron kann viele Neuronen beeinflussen (Kontakte zu 100 000 postsynaptischen Neuronen)

    • MĂŒssen ihre Wirkung nicht nur in unmittelbarer Umgebung des synaptischen Spalts entfalten (durch Freisetzung in extrazellulĂ€ren FlĂŒssigkeiten)

    - Noradrenergenes System - Locus coeruleus:

    • Im Pons lokalisiert, man hat jeweils zwei mit ca. 12 000 Neuronen

    • Axone verlassen den Locus coeruleus in mehreren Bahnen, in fast alle Gehirnregionen  eine der wohl diffusesten Verbindungen im Gehirn (eines seiner Neuronen kann ĂŒber 250 000 Synapsen ausbilden

    • Spielen eine Rolle bei: Aufmerksamkeit, Schlaf-Wach-Rhythmus, Lern- und Erinnerungsvermögen, Angst- und SchmerzgefĂŒhlen, GemĂŒtsverfassungen und Gehirnstoffwechsel

    • Aktiviert durch neue, unerwartete und nicht schmerzende Sinnesreize im Umfeld

    • Generell: Ansprechempfindlichkeit erhöhen, Informationsverarbeitung in spezifischen sensorischen und motorischen Systemen beschleunigen  effizienter

    - Serotonerges System – Raphekerne:

    • Serotonhaltige Neuronen grĂ¶ĂŸtenteils gebĂŒndelt in 9 Raphekernen (beidseitig entlang des Hirnstamms)

    • Projizieren in verschiedene Regionen des Gehirns (caudal in der Medulla innervieren das RĂŒckenmark, rostral im Pons und Mittelhirn innervieren die meisten Gehirnregionen)

    • Feuern am schnellsten in einem Zustand der Wachsamkeit, gering im Schlaf

    • Mit dem Locus coeruleus = aufsteigender retikulĂ€res Aktivierungssystem (Arousal, Vigilanz)

    • Schlaf-Wach-Rhythmus und verschieden Schlafstadien, GemĂŒtszustĂ€nden und emotionalen Verhaltensweisen

    - Dopaminerges System – Substantia nigra und die ventrale tegmentale Area

    • Über das gesamte ZNS verstreut

    • Substantia Nigra: im Mittelhirn, senden Axone zum Striatum  förderlich fĂŒr die Aktivierung willkĂŒrlicher Bewegungen, Degeneration kann zur Parkinson-Krankheit fĂŒhren

    • Ventrale tegmentale Area: auch im Mittelhirn, innervieren begrenzte Region des Großhirns, „mesocorticolimbisches Dopaminsystem“  an einer Art „Belohungssystem“ beteiligt, das bestimmte Verhaltensweisen verstĂ€rkt; aber auch oft mit psychischen Störungen in Verbindung gebracht

    • Cholinerge Interneuronen auch im Gehinr (Cortex & Striatum), zwei bedeteunde Modulationssystem

    • Im basalen Vorderhirn: an der Basis des Großhirns medial und ventral der Basisganglien (mediale Septumkerne  Innervation des Hippocampus; Nucleus basalis  Innervation des Neocortex); Funktion ist grĂ¶ĂŸtenteils unbekannt, aber diese Zellen gehören zu den ersten Zellen, die bei Alzheimer sterben, auch mit Schlaf-Wach-Rhtythmus in Verbindung und Lern- und Erinnerungsprozesse

    • Pontomesencephalotegmentaler Komplex: im Pons und Tegmentum des Mittelhirns, wirkt auf den Thalamus ein, steuert die Erregbarkeit der sensorischen Relaiskerne, projizieren auch zum Großhirn

    - Pharmakologische Beeinflussung modulatorischer Systeme

    • Wirken meist auf das ZNS, bewusstseinsverĂ€ndernde Substanzen beeintrĂ€chtigen die ÜbertragungsvorgĂ€nge an den Synapsen, wirken auf die Modulationssysteme

    • Halluzinogene:

      • Schon lange Zeit, bei ReligiösitĂ€ten (Azteken, Mayas)

      • 1938 LysergsĂ€urediethylamid (LSD), zuerst wenig Aufmerksamkeit  durch KĂŒnstler und Studenten in den 60er bekannt, trĂ€umĂ€hnlicher Zustand, Vermischung verschiedener Wahrnehmungen; Ă€hnlich dem Serotonin, potenter Agonist  Minderung der Feuerrate der Rapheneuronen

    • Stimulanzien:

      • Kokain und Amphetamin wirken ĂŒber die Synapsen der dopaminergen und noradrenergen Systeme, hemmen die Wiederaufnahme der Catecholamine; durch Kokain wird die Dopamin-Wiederaufnahme gehemmt und durch Amphetamin die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin blockiert

      • Bewirken: gesteigerte Wachheit, gesteigertes SelbstwertgefĂŒhl, GefĂŒhl von Heiterkeit und Euphorie, sympathomimetisch

      • Bewirken eine psychische AbhĂ€ngigkeit oder Sucht, durch die erhöhte Übertragungsrate innerhalb des mesocortolimbischen Dopaminsystems

    Abschließende Bemerkungen

    - sekretorische Hypothalamus und ANS kommunizieren mit Zielzellen, die diffusen Modulationssysteme mit Neuronen in verschiedenen Gehirnregionen

    16. Motivation

    Hypothalamus, Homoöstase und motiviertes Verhalten

    - Hypothalamus eine SchlĂŒsselrolle bei der Regulation von Körpertemperatur, FlĂŒssigkeits- und Energiehaushalt (Homoöstase)

    - hypothalamische Regulation:

    • Beginnt mit sensorischer Transduktion (Parameter wird von sensorischen Neuronen gemessen)

    • Abweichungen werden von Neuronen in der periventrikulĂ€ren Zone des Hypothalamus registriert  Antwort:

      • Humorale Antwort: Freisetzung von Hypophysenhormonen hemmen oder fördern

      • Viszeromotorische Antwort: Gleichgewicht zwischen sympathischen und parasympathischen Ausgangssignalen des ANS anpassen

      • Somatomotorische Antwort: leiten eine somatomotorische Verhaltensreaktion ein

    Langzeitregulierung der Nahrungsaufnahme

    - Energiegleichgewicht:

    • Blut ist mit NĂ€hrstoffen versorgt = digestive Phase, Energie wird in 2 Formen gespeichert:

      • Glykogen: begrenzte KapazitĂ€t, in Leber und Skelettmuskulatur

      • Trigylceride: in Fettgewebe, KapazitĂ€t praktisch unbegrenzt

      • Anabolismus = Aufbau von MakromolekĂŒlen aus VorlĂ€ufermolekĂŒlen

    • Phase zwischen den Mahlzeiten, in der die Glykogen- und TriglyceridevorrĂ€te abgebaut werden (als Energielieferanten) = interdigestive Phase

      • Abbau komplexer MakromolekĂŒle = Katabolismus

    • Übergewicht = Aufnahme und Speicherung ĂŒbersteigen den Verbrauch

    - Hormonelle und hypothalamische Regulierung von Körperfett und Nahrungsaufnahme:

    • Basismechanismen:

      • Zellen in periventrikulĂ€ren Hypothalamus: Nahrungsaufnahme, wenn Neuronen ein Absinken im Spiegel eines Hormons feststellen

      • Zellen im lateralen Hypothalamus: lösen Essverhalten aus

    • Körperfett und Nahrungsaufnahme:

      • Gehirn ĂŒberwacht die Menge an Körperfett = lipostatische Hypothese  verteidigt den Energiespeicher gegen Störungen

      • Leptin (1994 Rockefeller University)

        • Kuriert die ob/ob-MĂ€use vom Übergewicht und der Essstörung

        • Wirkt auf die Neuronen im Hypothalamus: verringert Appetit, erhöht den Energieumsatz  reguliert Körpermasse

    - Hyothalamus und Nahrungsaufnahme:

    • LĂ€sionen des lateralen Hypothalamus  Anorexie (laterales hypothalamisches Syndrom)

    • LĂ€sionen des ventromedialen Hypothalamus  Übergewicht und Fettsucht (ventromediales hypothalamisches Syndrom)

    • „Zwei-Zentren-Modell“ zu ĂŒberholt  SchlĂŒsselrolle von Leptin

    - Auswirkungen eines hohen Leptinspiegels

    • zirkulierende LeptinmolekĂŒle aktivieren Leptinrezeptoren von Neuronen im Nucleus arcuatus des Hypothalamus

    • humorale Antwort (durch Nucleus paraventricularis):

    erhöhte Sekretion von thyroideastimulierendem Hormon und adrenocortiocotropem Hormon  auf SchilddrĂŒse und Nebennieren und kurbeln die Stoffwechselrate im ganzen Körper an

      • viszeromotorische Antwort: erhöht Tonus des Sympathicus  steigert Stoffwechsel, Erhöhung der Körpertemperatur

      • somatomotorische Antwort: Senkung der Nahrungsaufnahme

      • Injektion von alphaMSH oder CART ahmt die Antwort auf einen erhöhten Leptinspiegel nach (anorexigene Peptide) senken den Appetit

    - Auswirkungen eines niedrigen Leptinspiegels

    • stellen die Reaktion von alphaMSH und CART ab

    • aktivieren NPY und AgRP  hemmen die Freisetzung von TSH und ACTH

    • regen die Nahrungsaufnahme an  orexigene Peptide

    • AgRP und alphaMSH sind Antagonisten – beide an MC4-Rezeptor, alphaMSH aktiviert den MC4-Rezeptor  hemmt die Nahrungsaufnahme, AgRP blockiert den MC4-Rezeptor  stimuliert Nahrungsaufnahme

    - Kontrolle durch die Area hypothalamica lateralis

    • Peptide im lateralen Hypothalamus, z.B. MCH (Melanin-konzentrierendes Hormon) – bildet weit divergierende Verbindungen aus, direkte Projektion in zahlreiche Cortexareale, liegt strategisch gĂŒnstig, um den Cortex ĂŒber das Leptin-Level zu informieren  Suche nach Nahrung motivieren

  • MCH und Orexin steigen, wenn der Leptinspiegel im Blut sinkt

    - Zusammenfassung:

    • Anstieg des Leptinspiegels  Anstieg von alphaMSH und CART im Nucleus arcuatus, anorexigenen Peptide wirken auf Gehirn  hemmen die Nahrungsaufnahme und steigern StoffwechselaktivitĂ€t

    • Absinken des Leptinspiegels  Anstieg von NPY und AgRP im Nucleus arcuatus und von MCH im lateralen Hypothalamus, orexigenen Peptide wirken  regen die Nahrungsaufnahmen an und senken die StoffwechselaktivitĂ€t

    Kurzzeitregulierung der Nahrungsaufnahme

    - durch SĂ€ttigungssignale wird die Nahrungsaufnahme gehemmt

    - Appetit, Essen, Verdauung und SĂ€ttigung:

    • Reaktionen des Körpers auf ein HungergefĂŒhl in 3 Phasen einteilen:

      • Cephale Phase („Kopfphase“): parasympathische und enterische Unterabteilung des ANS aktiviert  HungergefĂŒhl

      • Gastrische Phase („Magenphase“): Reaktionen nehmen zu, wenn man mit der Nahrungsaufnahme beginnt

      • Intestinale Phase („Darmphase“): Magen fĂŒllt sich, NĂ€hrstoffe resorbiert und in das Blut weitergeleitet

    • Ghrelin:

      • Mit hoher Konzentration im Magen und ins Blut, wenn Magen leer ist

  • 3 SĂ€ttigungssignale

    • Magendehnung:

      • Sensorische Axone des Vagusnervs  aktivieren Neuronen im Nucleus tractus solitarii in der Medulla  hemmen Nahrungsaufnahme

    • Cholecystokinin (CCK):

      • Senkt HĂ€ufigkeit und Menge der Nahrungsaufnahme

      • Wirkt synergistisch mit der Magendehnung zusammen und hemmt

      • Wird von endokrinen Zellen der DĂŒnndarmschleimhaut und einigen Neuronen des enteralen Nervensystems gebildet

    • Insulin:

      • Wird von beta-Zellen der Pankreas abgesondert

      • Bedingt den Transport von Glucose in andere Körperzellen

      • fĂŒr Anabolismus (Speicherung in Leber, Skelettmuskulatur und Fettgewebe) und Katabolismus (Freisetzung aus SpeicherstĂ€tten) wichtig

      • Blutzuckerspiegel erhöht, wenn Insulinspiegel niedrig, und fĂ€llt, wenn dieser steigt

      • 3 Phasen  durch Nahrung ist die InsulinausschĂŒttung am höchsten in der intestinalen Phase; dies + erhöhter Glucosespiegel = SĂ€ttigungsgefĂŒhl  hört zu essen auf (Ă€hnlich dem Leptin)

    Warum essen wir? – Mögen und Verlangen

    - VerstÀrkung und Belohnung:

    • Olds & Milner: Rattenbox mit elektrischer Selbststimulation  eine Arte Belohnung, effizientesten Orte fĂŒr Selbststimulation lĂ€ngs der Bahnen der dopaminergen Axonen von der ventralen tegmentalen Area zum Vorderhirn

  • Mechanismus, durch den natĂŒrliche Belohnungen Verhaltensweisen verstĂ€rken

    - Dopamin und Motivation:

    • Zerstörung der dopaminergen Axone löst immer noch eine angenehme Empfindung beim Tier aus. Es verhĂ€lt sich, als mag es das Essen, aber es hat kein Verlangen danach.

    • Dopamin im Zusammenhang mit Verlangen, nicht mit Mögen!

    - Serotonin, Nahrung und Stimmung:

    • Ein Bindeglied zwischen Nahrung und Stimmung

    • Steigt als Antwort auf Kohlenhydrate (wĂ€hrend der Mahlzeit ein Maximum)

    • Besonders in Stresssituationen Antwort sehr auffĂ€llig

    • Serotoninregulation steht auch in Zusammenhang mit Anorexia und Bulimia nervosa  fĂŒhrt teilweise zu Depressionen (Stimmung und Nahrung!)

    Andere motivierte Verhaltensweisen

    - Trinken:

    • HypovolĂ€mie: hypovolĂ€mischer Durst

      • Verringertes Blutvolumen

      • Freisetzung von Adiuretin  direkt auf die Nieren  Wasser zurĂŒckhalten und die Urinproduktion hemmen

        • 1. Als Reaktion auf eine verringerte Durchblutung der Nieren  Anstieg des Angiotensin-Spiegels  auf die Neuronen des Subfornikalorgans  regt die magnozellulĂ€ren neurosekretischen Zellen des Hypothalamus zur Freisetzung an

  • aktiviert den Sympathicus  Verengung der Arteriolen  motiviert Wasser zu suchen und trinken (lateraler Hypothalamus)

  • HypersomolaritĂ€t

    • Zunahme der Konzentration gelöster Substanzen im Blut

    • Organum vasculosum laminae terminalis (OVLT):

      • Fehlt Blut-Hirn-Schranke

      • Blut wird hypertonisch  Wasser tritt durch Osmose aus

      • Bei Wasserverlust  OVLT-Neuronen erregen magnozellĂ€ren neurosekretorische Zellen  sondern Adiuretin ab  Motivation zu trinken, wenn man dehydriert

  • Verlust der adiuretinabsondernden Neuronen  Diabetes insipudis

    • Nieren scheiden zu viel Wasser in den Urin ab  stĂ€ndige Motivation zu trinken  allerdings geht das Wasser wieder sofort in den Urin

    • Behandlung durch Ersetzen des Adiuretin

    - Temperaturregulation:

    • Wichtigsten Neuronen im vorderen Hypothalamus

      • Humorale und viszeromotorische Reaktionen – Regio praeoptica des Hypothalamus

      • Verhaltensreaktionen von Neuronen in der Area hypothalamica lateralis

    • Feuerrate verĂ€ndert sich mit jeder kleinen Temperaturschwankung

    • KĂ€lteempfindliche Neuronen des anterioren Hypothalamus:

  • GĂ€nsehaut, KĂ€ltezittern, Aufsuchen eines warmen Platzes

  • WĂ€rmeempfindliche Neuronen des anterioren Hypothalamus

    • Weniger TSH  Stoffwechsel verlangsamt  Blut wird in die Körperperipherie umgeleitet

    • Schatten aufsuchen, Schwitzen

    Starke Parallelen zwischen Energiebalance, Wasserbalance und Temperatur  spezielle Neuronen registrieren Abweichungen des jeweils regulierten Parameters  Hypothalamus steuert die Reaktionen durch physiologische VerĂ€nderungen und Auslösung bestimmter Verhaltensweisen

    17. MĂ€nnliches und weibliches Gehirn

    Das Geschlecht

    - gibt kulturelle und Verhaltensunterschiede zwischen den Geschlechtern; resultieren aus komplexen Wechselwirkungen von SelbsteinschÀtzung, gesellschaftlichen Erwartungen, Genetik und Hormonen

    - GeschlechtsidentitÀt = Wahrnehmung des eigenen Geschlechts

    - Genetische Grundlagen des Geschlechts:

    • DNA auf 46 Chromosomen verteil (2 mal 22 + X & Y), mĂ€nnlich XY, weiblich XX

    • Gene = Grundeinheiten der Erbinformation, Mensch ca. 25 000 Gene

    • X-Chromosom-gebundende Krankheiten: X-Chromosom wichtiger, mehr Gene


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