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Zusammenfassung
Pädagogik

Universität, Schule

Fernuniversität in Hagen

Note, Lehrer, Jahr

2013

Autor / Copyright
Marie G. ©
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Preis 4.00
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
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ID# 31140







Zusammenfassung Modul 1 Erziehung: Bildung: Sozialisation 1.2 bis 2.5 - ohne Reflexionsfragen

1.2 Umriss einer Geschichte der Disziplin           

-        Die Differenzierung von Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Bildungswissenschaft ist im Grunde von wenig Bedeutung.

-        Sie ist eher historisch begründet.

-        In der Antike begann man bereits über Erziehung und Bildung nachzudenken

-        1779 Pädagogik als Universitätsfach im Zeitalter der Aufklärung

-        Bedeutungssteigerung des Faches durch die Entwicklung der Institution Schule und dem Entstehen und Ausbau des Schulwesens

-        Pädagogik als Studienfach diente der Lehrerbildung

-        Man erhoffte sich Vervollkommung der Gesellschaft um einen Fortschritt in Wirtschaft, Recht und Kultur zu erhalten


Pädagogik als eigenständige Wissenschaft

-        Mit der Etablierung des Faches entstanden auch einige zentrale Werke um Pädagogik als eigenständige Wissenschaft zu begründen und von anderen Wissenschaften zu unterscheiden

-        Johann Friedrich Herbart (1806) „Allgemeine Pädagogik“; Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher (1813/14) „Pädagogische Vorlesung“; Wilhelm Dilthey (1888) „Über die Möglichkeit einer allgemeingültigen pädagogischen Wissenschaft“


-        Das Fach Pädagogik wurde bis 1933 im Rahmen der Lehrerbildung weiter ausgebaut

-        Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten erlitt auch das Bildungssystem eine Reduktion und es wurden viele Professoren auf grund ihres jüdischen Hintergrundes entlassen.

-        Nach dem 2. Weltkrieg gab es noch 38 von ehemals 79Professuren für das Fach Pädagogik in Deutschland

-        Ab den 1960 Jahren etablierte sich das Fach als Einzeldisziplin an deutschen Universitäten und ist bis heute zum sechststärksten Fach an deutschen Universitäten geworden.


Unterschied Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Bildungswissenschaft

-        Kein wesentlicher wissenschaftlicher Unterschied; Nennung eher historisch begründet

-        Selten: Erziehungswissenschaft  - Sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung; Pädagogik – geisteswissenschaftliche Perspektive

-        Beide gehen aber in das Studium Bildungswissenschaften ein


Theorie – wissenschaftliche Auseinandersetzung

-        Theorie und Praxis werden reflektiert: Kristisch untersucht (kristisch analytisch), an Hand von Texten untersucht (hermeneutische), Beschreibung und Einteilung von beobachteten Phänomenen/Ereignissen (Phänomenologie)

-        Theorie und Praxis werden untersucht nach: biologischen (anthropologisch) und kulturellen, sozialen und politischen Interessen einer Gesellschaft (soziokultuell)


Empirie – Erfahrungen, Erfahrungswissen

-        Wissen über Wirklichkeitsbereiche herstellen

-        Pädagogische Zusammenhänge werden auf ihre Ursache und Wirkung untersucht (kausal)

-        Bildungssysteme, historische Materialen, Biographien werden quantitativ und qualitativ auf ihre Erfahrungen (Empirie) und Wissen untersucht


Theorie – Empirie: Unterschied zwischen Theorie und Empirie ist kein Gegensatz sondern ein erweiterter Spielraum

1.3Was ist eine Wissenschaft?

-        Wissenschaft hat die Absicht Phänomene und Zusammenhänge für den Menschen verstehbar und erklärbar zu machen

-        Wissenschaft ist der menschliche Versuch die Natur, die Welt und sich selbst zu verstehen und bestimmen zu können

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-        Der Zugriff auf das Wissen erfolgt in der Regel durch verschiedene Methoden wie z.B. empirisch (wissenschaftlich), hermeneutisch (kritische Auslegung an Hand von Texten)

-        Gewissheiten sollen begründet werden, Ordnung soll geschafft werden und beides soll allgemeinen Bestand haben

-        Durch ständige Weiterentwicklung entstehen neue Theorien, die die Wirklichkeit genauer erfassen und erklären können

-        Wissenschaft erscheint als die fortschreitende Annäherung an die sogenannte Wahrheit (Karl Popper 1902-1994)

-        Wissenschaftsentwicklung erscheint als  ein Prozess in dem bestehende Theorien kontinuierlich durch neue Theorien ersetzt werden, welche mehr, oder andere Aspekte der wissenschaftlichen Disziplin erklären und bestimmen können.

-        Dadurch werden alte, bestehende Annahmen im Laufe der Zeit brüchig und durch andere/neue ersetzt


-        Ein wissenschaftliches Konzept oder eine wissenschaftliche Theorie, welche allgemein gültig und anerkannt ist und ein maßstabsetzendes Muster vorgibt an welches alle Ergebnisse und Denkansätze angepasst werden, nennt man Paradigma.

-        „Ein Paradigma hat eine wissenschaftliche Gemeinschaft gemein“ (Thomas S. Kuhn 1922-1996)

-        Wissenschaftler verbindet eine gewisse Sicht auf Dinge; sie teilen bestimmte Praktiken des Forschens, haben eine ähnliche Ausbildung, die sich auf die gleiche Fachliteratur stützt, gehen von den gleichen Voraussetzungen aus und haben eine übereinstimmende Auffassungen über eine Reihe von Themen

-        Wenn sich nun eine radikale Änderung des Paradigma durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse ergibt, so handelt es sich um einen Paradigmenwechsel. Das alte Wissen gerät  dabei aus den Fugen und der alten Ordnung und muss dem neuen Wissen, dem neuen Paradigma, angepasst werden, wodurch die Theorie in der Regel komplett neu durchdacht werden muss.


1.4 Was ist eine Theorie?

-        Der Begriff „Theorie“ kommt aus dem griechischen: „theoria“ – etwas aus der Distanz betrachten und erkennen

-        Theorien sind spezielle Zugriffe auf die Welt, welche aus einer gewissen Distanz getätigt werden um eine andere Sicht auf die Dinge zu erhalten

-        Alltag: 1. Hypothese aufstellen/Vermutungen tätigen, 2. Möglichkeiten ausschließen, 3. gute Gründe finden, 4. Zusammenhänge werden hergestellt und begründet, 5. Voraussetzungen bedacht und 6. Konsequenzen erwogen um dann 7. widerspruchsfreie Aussagen treffen zu können.

-        Mit Theorien deuten und erkennen wir unsere Welt, stiften Sinn und Zusammenhänge

-        Wissenschaftler, welche sich intensiv mit den Theorien ihres Faches befasst haben und auch selbst welche entwickeln, sehen ihre Wissenschaft viel klarer, deutlicher, komplexer, vielschichtiger, kritischer und sie können Phänomene und Ereignisse voneinander abgrenzen und verstehen


1.5 Wissenschaftliches Wissen


-        Nach Immanuel Kant (1724-1804):

-        Es gibt 3 verschiedene Formen und Möglichkeiten sich über Wissen zu äußern

-        MEINEN; GLAUBEN; WISSEN


Meinen

-        Wir meinen etwas zu wissen, sind uns aber nicht ganz sicher und erwarten daher auch nicht von anderen diesem Wissen zuzustimmen.


Glauben

-        Ich bin subjektiv überzeugt das etwas so sei, kann es aber nicht belegen und erwarte daher auch nicht von anderen, dass sie meine Überzeugung teilen.


-        Wissen ist die für die Wissenschaft interessante Überzeugung. Wenn man sagt, dass man weiß das sich etwas in bestimmter Art verhält, dann ist man nicht nur subjektiv davon überzeugt das es so ist, sondern kann es auch beweisen und stellt daher den Anspruch, dass das Wissen auch objektiv begründet werden kann, sodass andere es verstehen können und andere sich dieser Überzeugung anschließen.

-        Wissen ist subjektive Überzeugung (für mich selbst) und objektive Gewissheit (für jedermann)

-        Wissenschaftliches Wissen verhält sich intersubjektiv = ein komplexer Sachverhalt ist für mehrere Betrachter gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar

-        Wissen ist also auch die Zustimmung einer Gemeinschaft angewiesen

Wissenschaftliches Wissen, Professionswissen und Alltagswissen

-        Es gibt drei verschiedene Wissensformen in der Bildungswissenschaft

-        Das wissenschaftliche Wissen, das Professionswissen und das Alltagswissen


Das Pädagogische Alltagswissen

-        Das pädagogische Alltagswissen hat jeder in irgendeiner Weise erworben dadurch, dass er selbst erzogen worden ist, heißt durch die Familie.

-        Auch die Medien oder Freunde vermitteln einem im Laufe der Zeit einige Verhaltensweisen oder Hilfestellungen für die Bewältigung des Alltags.

-        = Eigene Sozialisation

-        Professioneller Rat wird erst dann gesucht, wenn das Alltagswissen zur Problemlösung nicht mehr ausreicht, wenn der gewohnte Alltag also nicht mehr bewältigt werden kann


-        Das Professionswissen hingegen hat derjenige erworben, der eine sozialpädagogische Ausbildung im Rahmen eines Studiums erworben hat

-        Wenn in sozialen Einrichtungen ein Problem auftritt ist der Bildungswissenschaftler in der Lage auf sein wissenschaftlich erworbenes Wissen (Theorien) zurück zu greifen und die ganze Situation aus einer gewissen Distanz zu betrachten.

-        So ist der Bildungswissenschaftler in der Lage Probleme im Alltag vor dem Hintergrund wissenschaftlich begründeter Konzepte zu lösen und zu behandeln


Das wissenschaftliche Wissen

-        Das wissenschaftliche Wissen ist die Wissenschaft von Bildung

-        Diese hängt sehr eng mit dem Professionswissen zusammen

-        Professionelle Bildungswissenschaftler unterscheidet also das Zurückgreifen auf wissenschaftliche Theorien, das Denken, Tun und Urteilen, von dem mehr oder weniger alltagstauglichen Laien


1.7 Bildungswissenschaftliche Grundbegriffe

               Erziehung, Bildung, Sozialisation

-        Begriffe definieren und bestimmen Gegenstände oder Zustände und Phänomene möglichst klar und deutlich

-        Das ist oft schwierig, weil es so viele Individuen gibt.

-        BSP: Der Mensch: Der Begriff „Mensch“ bezeichnet eine individuelle Lebensform, ein Lebewesen mit verschieden Eigenschaften und Verhaltensweisen. Der Begriff wird aber für alle Menschen verwendet, dabei ist kein Mensch wie der andere

-        Ein Begriff enthält dadurch auch immer ein Stück Unbestimmtheit und Offenheit, sowie Unklarheit


-        Die Grundbegriffe in der Bildungswissenschaft sind eine Art Grundlage um die sich alle Theorien, Begriffe und Wissen drehen

-        Theorien, Modelle und Forschungen jeder Art bewegen sich um den Grundbegriff, indem sie ihn deuten, auf die Praxis beziehen oder zum Gegenstand von Untersuchungen machen.

-        Die Grundbegriffe ordnen das Fach Bildungswissenschaft und schaffen durch ihre Unbestimmtheit offene Fragen und Problemstellungen


2.0 Der Grundbegriff der Erziehung


-        Erziehung Ist in einer Gesellschaft selbstverständlich und unverzichtbar

-        Durchgeführt von der Familie und Institutionen

-        Integration in die Gesellschaft und Kultur gilt meist als Maßstab

-        Erziehung wird eine große Bedeutung zugesprochen, da sie die Gesellschaft, Kultur und den einzelnen Menschen formt und so den Fortbestand dieser sichert


Konflikt bei der Erziehung

-        Wird konservativ erzogen um das Alte und Bewährte zu bewahren und vor dem Neuen zu schützen, oder ist Erziehung eine Reproduktion der Gesellschafts- und Machtstrukturen?

-        Kant: „Wie kultiviere ich Freiheit bei dem herrschenden Zwang

-        Erziehung soll einerseits einen selbstständigen Menschen hervorbringen, der Neues schafft, andererseits besteht Erziehung daraus Grenzen aufzuzeigen und zu lernen Regeln zu befolgen und sich ein/bzw. unterzuordnen


-        „Bei alledem was sei, darf der Anspruch dass Auschwitz nicht noch einmal sei“

-        Sinn von Erziehung: Förderung der kritischen Selbstreflektion und Autonomie


2.1 Erziehung erzählt


-        Brief von Franz Kafka (1883 – 1924) an den Vater

-        Seite 20-22

-        Erzählt von seiner Erfahrung Erziehung als Machtverhältnis

-        Der Vater erzog ihn mir Strenge und Disziplin.

-        Ängstliches Kind

-        Kafka dachte er müsse so werden wie sein Vater, obwohl er ein ganz anderes Gemüt hatte

-        Er hätte mehr Führsorge gebraucht und Lob/Anerkennung anstatt nur Kritik

-        Er fühlte sich auch körperlich unterworfen weil er ganz schmal und zierlich war und sein Vater groß und kräftig – Peinlichkeit in der Umkleidekabine

-        Regeln und Befehle galten nur für Kafka. Der Vater macht genau das was er als Kind nicht durfte, BSP: Knochen abnagen  – Verwirrung bei dem Kind

-        Kafka fühlte sich wie in einer anderen Welt, als Sklave seines Vaters. Er wollte aber wie andere Menschen frei leben

-        Er ist nicht das geworden was sein Vater wollte – bis heute hat er das Gefühl sein Vater sei sauer


Kafka über Erziehung: Erziehung ist eine der schwierigsten Aufgaben des Menschen. Seine Kinder „hinnehmen, in dieser unsicheren Welt erhalten“ und zu führen sei „das Äußerste das einem Menschen überhaupt gelingen“ könne


2.2 Der Begriff Erziehung


-        Erziehung – Grundbegriff der Erziehungswissenschaft

-        Bildung zielt auf die Eigenständigkeit ab

-        Erziehung ist dagegen mit Disziplin, Unter- bzw. Einordnung, Kultivierung, Zivilisierung und Anpassung verbunden


Entstehung des Erziehungsbegriffes

-        Erziehung leitet sich aus der jüdisch-christlichen Tradition her

-        Erziehung in Hebräisch: musar

-        Damit ist verbunden: Zucht, Disziplin, uneingeschränkter Gehorsam Gott und dessen Geboten gegenüber

-        Als dann aber das Alte Testament aus dem Hebräischen ins Griechische übersetz wurde gab es kein griechisches Wort für Erziehung, das mit den oben genannten Begriffen wie Zucht, Disziplin und Gehorsam übereinstimmte.

-        Für Erziehung verwendeten die Griechen Wort: paideia  - es steht für freie Selbstentfaltung und bildet damit einen Widerspruch gegenüber dem Wort musar


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