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Aufsatz

Zusam­men­fas­sung: Methode der Kontex­t­op­ti­mie­rung nach Motsch

2.213 Wörter / ~12 Seiten sternsternsternstern_0.3stern_0.3 Autorin Maria K. im Dez. 2017
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Aufsatz
Pädagogik

Universität, Schule

Technische Universität Dortmund - TU

Note, Lehrer, Jahr

2,0 ,2014

Autor / Copyright
Maria K. ©
Metadaten
Preis 6.80
Format: pdf
Größe: 0.08 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternstern_0.3stern_0.3
ID# 70081







Inhalt: Kinder mit Sprach­er­werbs­stö­rungen stellen eine bedeu­tende Gruppe in Schulen dar, wobei gram­ma­ti­sche Schwie­rig­keiten oft erst im Schul­alltag deut­lich werden. Die Förde­rung gram­ma­ti­scher Fähig­keiten ist daher essen­ti­ell, um effek­tive Kommu­ni­ka­tion zu ermög­li­chen. Das Konzept der Kontex­t­op­ti­mie­rung nach Hans-Joa­chim Motsch bietet eine Methode, um Sprach­the­rapie in den Unter­richt zu inte­grie­ren. Zahl­reiche Studien belegen die Effi­zienz dieser Methode, die auch unter schwie­rigen Bedin­gungen Fort­schritte im gram­ma­ti­schen Lernen zeigt.
#Unterrichtsgestaltung#Spracherwerbsstörungen#Grammatikförderung

Kontextoptimierung


Einleitung


Kinder mit Spracherwerbsstörungen bilden einen großen Anteil der Schülerschaft an Förderschulen mit dem Schwerpunkt Sprache und im Zuge der Inklusion auch an Regelschulen.

Während Ausspracheprobleme sehr offensichtlich zu erkennen sind und durch bereits bestehende oder eingeleitete Therapiemaßnahmen überwunden werden können, werden Schwierigkeiten, die sich auf den Bereich der Grammatik beziehen, oftmals erst im Schulalltag dominierend und zu merklichen Spracherwerbsstörungen.

Somit ist es wichtig, dass die Förderung grammatischer Fähigkeiten bei Kindern im Grundschulalter durchgeführt wird. Denn die Förderung der grammatischen Kompetenzen fördert die effektivere Kommunikation, Kinder lernen besser zu verstehen und können besser verstanden werden.

Wie lassen sich Sprachtherapie und sprachtherapeutischer Unterricht vereinen? Ist eine grammatische Förderung im Unterricht nicht sehr kompliziert und schwierig umzusetzen?

Eine Antwort hierauf bietet das Konzept der Kontextoptimierung nach Hans-Joachim Motsch.

Die KO ist ein therapie- und unterrichtsdidaktisches Konzept, dass im Vergleich zu anderen Konzepten, die sich ausschließlich nur auf die Gestaltung und Umsetzung von Einzel- und Gruppentherapiesitzungen beziehen, den Anspruch hat, den unterrichtlichen Alltag sprachtherapeutisch zu gestalten.

Mit Hilfe der KO gelingt es, eine Steigerung der Therapieffektivität zu erzeugen und sprachtherapeutische Maßnahmen in den Unterricht zu integrieren und verbindet somit die Therapie und den Unterricht.

Diese Integration in den Unterricht bedarf keiner komplizierten und aufwändigen Umstrukturierung des gesamten Unterrichts, sondern zeichnet sich dadurch aus, dass auch die Umsetzung in einzelnen Phasen der Stunde zeitökonomisch wirksam und durchführbar ist.

Studien:

Auch empirische Nachweise über die Effizienz und Effektivität dieses Konzeptes wurden durch zahlreiche Einzelfall-, Kleingruppen und großangelegten Interventionsstudien von Motsch, Berg, Schmidt, Ziegler etc. innerhalb der letzten 15 Jahre belegt. Diese Studien konnten zeigen, dass die KO zeitökonomisch und erfolgsversprechend und auch unter relativ ungünstigen Bedingungen (nur 30min/Woche) Fortschritte im grammatischen Lernen erzielt, sich diese Fortschritte nicht erst nach Jahren, sondern bereits nach wenigen Wochen einstellten und sowohl in Kleingruppentherapien, als auch für den therapieintegrierten Unterricht gedacht ist.

Der Fortschritt im grammatischen lernen zeigt sich ebenfalls unabhängig von den zu berücksichtigen Risikofaktoren, wie bspw. Mehrsprachigkeit, Kapazitätsdefiziten ).

Des Weiteren ist anzumerken, dass alle Kinder in einer Klasse von dem Konzept profitieren können. Somit gehört die KO zu den wenigen evidenzbasierten sprachtherapeutische.....[Volltext lesen]

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Dies geschieht durch Sprechweise des Lehrers, die Verwendung der kürzesten Zielstruktur, der Sensibilisierung auf Morphemmarkierungen und dem Ausschalten von Ablenkern und Verwirrern.

Das zweite Prinzip ist die Ressourcenorientierung unter dem Leitsatz „Finde selbst heraus was dir hilft!“. Die KO versucht die vorhandenen metasprachlichen und schriftsprachlichen Ressourcen der Kinder für das grammatische Lernen als Unterstützung einzusetzen. Den Kindern sollen Gespräche, Schrift (so viel wie nötig, so wenig wie möglich) und wahrnehmbare Strukturen (Gesten, Visualisierung von Sprachstrukturen) bedacht angeboten werde.

Dabei muss beobachtet werden, ob die vom Kind individuell als hilfreich angenommen werden. Ressourcenorientierung bedeutet, Formate des Kindes zu finden. Diese beinhalten Spiel- und Handlungskontexte, die über Wochen hinweg gleich bleiben und motivierend auf das Kind wirken. Durch die gleichbleibenden Rahmenbedingungen benötigt das Setting zunehmend weniger Aufmerksamkeit und die Kinder haben die Möglichkeit ihre Aufmerksamkeit und Kapazitäten unbewusst der kritischen Zielstruktur zu widmen.

Des Weiten ist die Reflexion, also Gespräche über Sprache, von wichtiger Bedeutung.

Das dritte Prinzip ist der Modalitätenwechsel. Die Ko bemüht sich um einen Wechsel von rezeptiven, produktiven und reflexiven Phasen. Dies gelingt durch die Schaffung von zwingenden Kontexten (kommunikativ sinnvoll), Kontrolle der eigenen Redebeiträge (Zielstruktur evozieren), das Erfordern von Kommentierungen (Vorgänge versprachlichen) und die Macht der Worte (Robotersprache).

Zu Beginn jedes therapieintegrierten Unterrichts oder jeder Therapie sollte ein Kick-Off stehen. Ein Kick-Off besteht aus einer handlungsmäßigen Erfahrung in der ersten U-Stunde/ Therapieeinheit. Er soll den Kindern verdeutlichen worum es geht. Ein Geheimnis, eine neu sprachliche Struktur, wird durch die Kinder entdeckt. Dies kann bspw. durch kleine Geschichten erfolgen, die bei den Kindern zu einem „aha-Erlebnis“ führen und somit eine emotionale Verankerung sichern.

Die dabei zu entdeckende grammatische Regel wird in den Vordergrund gerückt. Zur Visualisierung und Erinnerungshilfe wird ein sogenanntes Kick-Off-Plakat gefertigt und für alle Kinder jederzei.....

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Sprechweise: Wort besonders hervorheben „Der Bär …spielt … Ball“

Kürzeste Zielstruktur: durch Kontrastierung von SVX & XVS – Strukturen die Entdeckung der Regel ermöglichen: Der Bär spielt Ball Ball spielt der Bär

Ausschalten sprachlicher Ablenker: kein Akku oder Dativ, Sammelwörter benutzen, die keinen Artikel benötigen, weibliche o. sachliche Formen benutzen oder den Plural.

RO: fokussierende Gespräche führen: z.B. Kick-Off

Wahrnehmbare Strukturangebote: visuell wahrnehmbares Angebot durch Positionsstellung der Kinder


  1. Subjekt-Verb-Kontroll-Regel

Der Erwerb der SVKR ermöglicht dem Kind die korrekte Bildung des finiten Verbs in Abhängigkeit zum Subjekt. Eindeutig erkennbar ist der Erwerb an der Verwendung der /-st/ Markierung in der 2. Pers. Sing. . (Phase 4 nach Clahsen)

Kick-Off: das verliebte st, wenn das DU von der einen Seite zum faulen Wort kommt, kommt von der andere Seite sofort das –st zum faulen Wort.

UO:

Sensi auf Morphemmarkierung: Fokus auf Verbendung, bspw. durch Schlange.

Sprechweise: Verbendung durch Sprechweise prägnant vom nachfolgenden Sprachmaterial abgrenzen!

Kürzeste Zielstruktur: S-V Satz, zwei Wörter. Aus.....

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  • Auslassen von Artikeln / Präpositionen

  • Übergeneralisierung des Nominativs

  • Präpositionale Verwendung von Adverbien

UO:

Sensi auf Morphemmark.: Kinder mit Problemen in den Bereichen der phonematischen Diskriminationsfähigkeit und der phonologischen Bewusstheit gelingt es oftmals nicht, klangähnliche Wörter zu differenzieren oder als relevant zu erkennen. Ziel ist es die Fähigkeit zur Wahrnehmung und Verarbeitung der kritischen Merkmale der Zielstruktur bei Kindern zu erhöhen.

Sprechweise: akzentuierte Betonung, verlangsamte Sprechweise und übertriebene Sprechmelodie deeeN

Kürzeste Zielstruktur: Sprachmaterial auf das kürzeste reduzieren, Ablenker ausschalten. Den oder den? Von der Artikelellipse zur Einbettung in vollständige Sätze

Artikelwahl: erst maskulin, dann weiblich und sachlich

Er.....

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Komplexe Syntax ermöglichen den Kindern flexible und differenzierte Ausdrucksmöglichkeiten. Mit subordinierten Nebensätzen können unterschiedliche Zusammenhänge dargestellt werden. Eingeschränkte Kompetenzen wirken sich dahingehend aus, dass Kinder logische Zusammenhänge nicht versprachlichen können und Aufsätze sehr variationsarm umgesetzt werden. Nebensätze nicht zu verstehen wirkt sich ebenso auf das Verständnis von Aufgabenstellungen und Informationsentnahmen aus Texten aus.

UO:

Sprechweise: sinnvoll gesetzte Pausen vor dem NS in Verbindung mit klarer Betonung der Konjunktion

Kürzeste Zielstr.: auf Produktion des Hs verzichten, damit phonologisches Arbeitsgedächtnis der Kinder nicht überfordert wird; Reduzierung der Äußerungslänge s

Ausschalten sprachl. Ablenker: betrifft vor allem bei Relativsätze, Kind richtet sonst Aufmerksamkeit auf Kasus

RO:

Fokussierte Gespräche: gegeben durch Kick-Off, bspw.: „das Monsterwort“

Wahrnehmbare Strukturangebote/ Schrift: farblich unterschiedliche Markierungen hilfreich (Konjunktion und finites Verb); Einsatz vom Farbplättchen

MW:

Rezeptiv: Hilfestellung durch Sprechweise, Betonung und Pausen

Produktion: lässt sich gut durch Rollenspiele evozieren; Syntaxuhr

Reflexion: sprachbewusster Umgang wird gefördert


Vergleich de.....

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Prox. Ansatzes. Die Ko greift dahingehend Prinzipien des entw.prox. Ansatzes auf, dass sie den sprachlichen Input insofern plant, dass die Sprache sinnvoll in natürlichen Kommunikationssituationen genutzt werden kann. Des Weiteren soll die Produktion der Zielstruktur beim Kind evoziert werden und die verschiedenen Phasen der Rezeption, Produktion und Reflexion verknüpft werden.

Gegenüberstellung mit reflexionsorientierten Vorgehensweisen

Dieser Ansatz basiert auf der Unterstützung der Sprachtherapie durch phasenweisen Einsatz von sprachbewussten Aktivitäten. Die KO hat dies insofern aufgegriffen, dass ein Wechsel zwischen sprachbewussten und sprachunbewussten Phasen. Veranschaulichungshilfen und der Einsatz von Schrift werden als ergänzende Medien zum Vorteil aller Schüler genutzt.

Zusammenfassend kann man anmerken, dass sich die KO aus den verschiedenen sprachtherapeutischen Ansätzen bedient, um einen optimalen Nutzen im Unterricht durch den Wechsel von rezeptiven, produktiven und reflexiven Phasen zu erzielen.


Fazit

Die KO kann sowohl in der Therapie, als auch im Unterricht eingesetzt werden. Im Unterricht erfordert sie keine komplette Umstrukturierung des Unterrichts, sondern entfaltet seine Wirkung auch bei gezieltem gelegentlichem Einsatz. Somit ist eine individuelle Förderung ohne künstliche Settings oder reine Satzmusterübungen (pattern practice) möglich. Dem Zustand, dass sich Sprachheillehrer in der Praxis oftmals überfordert fühlen, da sie kaum konkrete Anregungen aus der therapeutischen Praxis in den Unterricht mit einbeziehen können wirkt die Ko entgegen, da bereits das konsequente Einbringen von kontextoptimierten Phasen im Unterricht nach wenigen Wochen zu signifikanten Fortschritten führt.

Dieses konsequente Einbringen lässt sich auch anhand von diversen Spielen im Klassenverband ode.....

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