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Zusammenfassung
Betriebswirtschaftsle­hre

HAK Oberpullendorf

1; Prof. Krally, 2014

Regina L. ©
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ID# 49007







Viele Österreicher sparen, um ihre altersvorsorge zu verbessern oder um für unvorhergesehene Ausgaben Reserven zu haben. Dem Anleger stehen verschiedene Möglichkeiten zur Kapitalanlage offen: nominell gebundene Anlagen, Anlagen in Sachwerten oder Wertpapiere.


Kapitalanlage, Kapitalmarkt und Börse

Betriebswirtschaft HAK IV Kapitel 5

Zusammengefasst von

-Jenny , 5E | 2015-01-02


Inhaltsverzeichnis



Angaben zum Buch:

    Betriebswirtschaft HAK IV mit SbX-CD

    Schulbuchnummer: 150657

    ISBN: 978-3-7068-4032-3

    Auflage 2011

  1. Anlage in Wertpapieren

Wertpapiere sind Urkunden, die Vermögensrechte verbriefen. Die meisten Wertpapiere sind Inhaberpapiere und können daher formlos (durch bloße Übergabe) übertragen werde. Diese Wertpapiere werden aber nicht mehr in Papierform gedruckt sondern nur mehr elektronisch auf Konten bei Kreditinstituten gesichert.

Die Aktie ist das wichtigste Anteilspapier. Sie verbrieft einen Anteil an einer Aktiengesellschaft. Die Aktien großer Gesellschaften notieren an der Börse. Auch Anteile an Investmentfonds zählen zu den Anteilspapieren.

Die Anleihe ist das wichtigste Gläubigerpapier. Sie werden von Großschuldnern (Bund, Länder Gemeinden, Banken und andere Großunternehmen) ausgegeben. Der Anleger hat eine Forderung gegenüber dem Emittenten (= Herausgeber von Wertpapieren1). Für den Emittenten sind die aufgebrachten Mittel Fremdkapital.

    1. Merkmale von Wertpapieren aus Anlegersicht

Im Vordergrund stehen Rendite und Risiko

Für den Anleger sind vor allen die Gewinnchance (Rendite) und die Verlustgefahr (Risiko) von Bedeutung. Wertpapiere mit hohem Risiko erzielen höhere Gewinne und umgekehrt.

Daraus ergeben sich folgende Merkmale von Wertpapieren:

  • Ertrag und Rendite:

    • Feste Verzinsung (Fixzinsanleihe, Pfandbrief, Kommunalbrief

    • Variable Erträge(Aktien, Partizipationsschein, Anteil an einem Investmentfonds)

    • Wertzuwachs (Aktie, Zertifikat, Anteil an einem Investmentfonds)

  • Emittent: Wer hat das Wertpapier ausgegeben und haftet für mein Kapital

    • Öffentliche Hand (Bundesanleihe)

    • Banken und Versicherungen (Bankanleihe, Partizipationsschein, Bankaktei, Versicherungsaktie)

    • Sonstige Unternehmen (Aktien, Unternehmeranleihe)

  • Rückzahlung: Wann erhalte ich mein Kapital zurück?

    • Begrenzte Laufzeit (Anleihe, Genussschein)

    • Unbegrenzte Laufzeit (Aktie, Partizipationsschein, Anteil an einem Investmentfonds)

  • WeitereMerkmale:

    • Währung

    • Mitspracherecht (bei der Anleihe keines; bei der Aktie: in der Hauptversammlung)


    1. Die Aktie

Die Aktie ist ein Wertpapier, das den Anteil an einer AG verbrieft.

      1. Aktien und Aktiengesellschaft

Das Grund-oderAktienkapital wird in Aktien zerlegt. Die Summe der Nennwerte („Nominale“2) ist gleich dem Grundkapital.

Die Ausgabe erfolgt immer über dem Nennwert („überpari“= Mindestnennwert3). Den über den Nennwert hinausgehenden Betrag bezeichnet man als „Agio“ (= Aufschlag bei Wertpapieren4)

      1. Arten von Aktien und Mitbestimmung

Man unterscheidet:

  • Nach der Art der Ãœbertragbarkeit

    • Inhaberaktien (können formlos übertragen werden)

    • Namensaktien (lauten auf den Namen des Aktionärs. Es wird ein Aktienbuch geführt)

  • Nach dem Umfang der verbrieften Rechte:

    • Stammaktie (alle Aktionäre haben die gleichen Rechte: Stimmrecht und Auskunftsrecht in der Hauptversammlung, das Recht auf Dividende, ein Bezugsrecht bei der Ausgabe von weiteren („jungen“) Aktien und das Recht auf einen Anteil am Liquiditionserlös)

    • Vorzugsaktien (haben meist eine höhere Dividende, dafür aber kein Mitspracherecht .....

  • Unterschiedsbetrag zwischen Emissions- und Tilgungskurs

    • Emissionskurs ist jener Kurs, zu dem die Anleihe gezeichnet wird (erstmalig erworben werden kann). Er wird in Prozent der Nominale angegeben.

    • Tilgungskurs ist jener Kurs, zu dem die Anleihestücke bei Fälligkeit getilgt werden. Er beträgt 100 % oder mehr.

    Die Rendite hängt ab:

    • Vom Emissionskurs (je niedriger, desto besser)

    • Vom Tilgungskurs (je höher, desto besser)

    • Von der Gesamtlaufzeit

    • Von der Restlaufzeit (Zeitraum vom Erwerb bis zur Tilgung)

    • Von den Nebenkosten (Ankaufsprovision, Depotgebühren, Steuern)

    Effektivrendite

    Bei der Effektivrendite wird auch der Kursgewinn/-verlust zwischen Zeichnung und Tilgung berücksichtigt.

        1. Emittent und Haftung

    Der Emittent (Anleiheschuldner) kann sein:

    • Bund: Bundesanleihen („government bonds“) Bundesschatzscheine („Austrian Treasury Bills“)

    • Länder und Gemeinden: Länderanleihen, Kommunalanleihen

    • Großunternehmen wie Banken („banking bonds“ – Bankanleihen), Industrie- und Energieunternehmen („corporate bonds“ – Unternehmensanleihen)

    Der Emittent haftet mit seinem gesamten Vermögen. Daher gelten Bundesanleihen der Republik Österreich als besonders sicher. Für garantierte (fundierte) Anleihen haftet neben dem Emittenten auch der Staat oder ein spezieller Deckungsfonds („Deckungsstock). Dieser Deckungsstock dient als Sicherheit der Anleihe (z. B. Immobilien).

        1. Rückzahlung

    Anleihen haben eine bestimmte Gesamtlauzeit bis zur Fälligkeit

    • Kurzfristige Anleihen („Kurzläufer“): bis zu zwei Jahre; Bundesschatzscheine: 3-6 Monate

    • Mittelfristige Anleihen: 3-6 Jahre; Bankanleihen: 1-5 Jahre

  • Langfristige Anleihen („Langläufer“): mehr als 6 Jahre; Bundesanleihen: meist 10 Jahre

        1. Währung

    Anleihen können in jeder beliebigen Währung ausgegeben werden. Bei ausländischen Währungen spricht man von Fremdwährungsanleihen (z. B. in Dollar, Yen, Schweizer Franken)

        1. Ausgewählte Anleiheformen in der Praxis

    Hinsichtlich der Zinsstruktur unterscheidet man:

    • Fixzinsanleihe (Straight Bond, Plain Bond, Vanilla Bond): Zinssatz, Zinszahlungstermine und Laufzeit sind fix und ändern sich während der ganzen Laufzeit nicht.

    • Floater (Floating Rate Note – FRN) Der Zinssatz setzt sich aus dem Referenzzinssatz und einem Zinsauf- bzw. -abschlag (Spread) zusammen. Er wird halbjährlich oder jährlich an den Referenzzinssatz angepasst.

    • ZeroBond (Null-Kupon-Anleihe, Prämienanleihe): während der Laufzeit erfolgen keine laufenden Zinszahlungen, dafür ist die Differenz zwischen dem Emissions- und Tilgungskurs groß.

        1. Spezielle Anleiheformen und Sonderformen

          1. Pfand- und Kommunalbrief

    Pfand- und Kommunalbriefe sind festverzinsliche Schuldverschreibungen. Emittenten können nurbestimmteKreditinstitute sein (z. B. Bank Austria, Erste Bank). Sie verwenden den Emissionserlös nicht selbst, sondern geben ihn an Darlehensnehmer weiter.

    • Die Mittel aus Pfandbriefen werden ausschließlich für die Vergabe von Hypo.....

      1. Anteile an Investmentfonds

    In einem Investmentfonds wird das Geld von vielen Anlegern gesammelt.

        1. Der Aufbau von Investmentfonds

    Jeder Anleger kauft Anteile am Investmentfonds („Investmentzertifikat“). Er ist damit Miteigentümer am Gesamtvermögen des Fonds. Dieses Zertifikat hat keinen Nennwert sondern lautet auf einen oder mehrere Anteile am Fonds. Diese Fonds werden von Kapitalanlagegesellschaften (meist Tochterfirmen von Banken und Versicherungen) verwaltet. Nach dem Prinzip der Risikostreuung wird das Kapital von einem Fondsmanager in verschiedenen Wertpapieren veranlagt.

    Vorteile für den Anleger:

    • Er muss sich nicht selber um die Veranlagung und Streuung kümmern

    • Er erzielt auch mit kleinen Beträgen Erträge

    • Er kann das Fachwissen des Fondmanager nutzen

        1. Investmentfonds in der Praxis

    Man unterscheidet die Investmentfonds nach:

          1. Der Ausgabemöglichkeit

    • OffeneFonds: Anzahl der Anteile ist nicht beschränkt. Es können immer neue Anteile ausgegeben werden.

    • GeschlosseneFonds: die Anzahl der Anteile ist beschränkt. Man kann nur dann Anteile erwerben, wenn ein Anleger seine Anteile verkauft.

          1. Der Art der enthaltenen Wertpapiere

    • Aktienfonds: veranlagen ausschließlich in Aktien. Schwerpunkte können sein:

    • Globalfonds (Aktien aus der ganzen Welt)

    • Regionenfonds (z. B. Europa, USA, Asien…)

    • Länderfonds (z. B. Österreich, Deutschland…)

    • Branchenfonds (z. B. Chemieaktien, IT-Aktien…)

  • Rentenfonds: veranlagen ausschließlich in Anleihen

  • GemischteFonds (Mischfonds): veranlagen in Aktien und Anleihen. Der Fondsmanager kann je nach Kurs wechseln.

  • Immobilienfonds

  • Spezialitätenfonds: veranlagen in speziellen Branchen (Technologiefonds, Pharmafonds) oder in Märkten mit einem hohen Zukunftspotential („emerging markets“).

  • Hedgefonds: veranlagen in Derivaten5(anlageform mit hoher Gewinnchance und hohem Verlustrisiko)

  • EthischeFonds: z. B. Unternehmen ohne Kinderarbeit, kein.....

      1. Immobilien.

    Immobilien sichern die Geldentwertung sind aber wenig liquide.

        1. Möglichkeiten der Anlage

    • Kauf von unbebauten Grundstücken

    • Kauf von bebauten Grundstücken (Eigentumswohnungen, Eigenheime Anteile an Bürohäuser, Hotels, Zinshäusern oder Einkaufszentren)

    Der Erwerb ist mit hohem Kapitalaufwand verbunden. Gewerbeobjekte können von Privatpersonen aufgrund der hohen Kosten nicht erworben werden.

        1. Gründe für die Veranlagung in Immobilien

    • Grund und Boden sind begrenzt. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung kommt es zu einer Wertsteigerung (vor allem bei unbebauten Grundstücken)

  • Immobilien sind von der Geldentwertung unabhängig

  • Durch Mietverträge können inflationssichere Erträge erwirtschaftet werden, wenn diese eine Indexklausel enthalten.

        1. Kriterien beim Kauf von Immobilien

    Wichtig beim Kauf ist:

    • Der Standort

    • Die Infrastruktur

    • Die Bauqualität (Ziegelbau, Fertigbeton, Schalldichtheit, Heizsystem, Ökobauweise…)

    • Der Energieausweis (Energieverbrauch pro m²)

    Beim Verkauf innerhalb von 10 Jahren ist die Wertsteigerung einkommenssteuerpflichtig. Für den Hauptwohnsitz (Eigentumswohnung, Haus) gilt eine Frist von 2 Jahren.

        1. Unbebaute Grundstücke

    Da der Grund und Boden nicht vermehrbar ist, ist mit keinem Wertverlust sondern mit einer Wertsteigerung zu rechnen. Trotzdem ist folgendes zu beachten:

    • Beim Erwerb entstehen Kosten (Grunderwerbssteuer, Eintragung ins Grundbuch, Maklergeb.....

      1. Bewegliche Güter

    Gold, Silber, Platin oder Diamanten verlieren nie vollständig an Wert.

        1. Edelmetalle

    Edelmetalle werden in Dollar gehandelt und sind somit hohen Wechselkursschwankungen
    (USD – EUR) ausgesetzt.

          1. Möglichkeiten der Anlage

    Vor allem Gold, Silber und Platin kommen infrage. Folgende Anlagemöglichkeiten gibt es:

    • Physische (körperliche) Anlagen: Barren, Münzen

    • Nichtphysische Anlagen: Edelmetallkonten, -fonds, -zertifikate

          1. Vorteile und Nachteile

    Vorteile:

    • Verlieren nie komplett an Wert, da sie für die Industrie als Rohstoff benötigt werden.

    • Preis wird an der Börse notiert (Goldfixing an der Londoner Börse: Goldpreis pro Feinunze)

    • Leicht zu transportieren, kleine Barren haben schon einen hohen Wert.

    Nachteile

    • Preise schwanken stark

    • Nur bei Wertsteigerung fallen Erträge an, da es keine laufende Verzinsung gibt.

          1. Gold

    Gold ist seit jeher eine beliebte Vermögensanlage (Münzen, Schmuck, Goldbarren). Wobei Schmuck und Medaillen eher nicht als Anlage zu benutzen sind, da sie nur einen Bruchteil des Goldwerts
    (20-40 %) enthalten. Medaillen haben meist nur einen sentimentalen Wert, da die vergoldet sind. Der Erwerb von Schmuckstücken unterliegt außerdem der Umsatzsteuerpflicht.

    • Goldmünzen („Bullion Coins“) könnten als Zahlungsmittel genutzt werden, unterliegen aber den hohen Kursschwankungen. Der reine Goldgehalt (Feinunze) beträgt meist eine Unze. ¼ oder ½ Unzen sind auch möglich.

      • Bullion Coins mit einem Fe.....

    1. Die Anlageentscheidung

    Jeder Anleger sucht eine sichere Anlage mit geringem Risiko und hohem Ertrag. Er möchte ein Kapital meist auch nicht zu lange binden, um in Notsituationen schnell darauf zurückgreifen zu können.

      1. Kriterien der Kapitalanlage

    Im „magischen Vieleck der Kapitalanlage“ werden folgende fünf Kriterien beurteilt:

    Performance (Rentabilität)


    Liquidität

    Sicherheit


    Mobilität

    Geldwerterhaltung


        1. Rentabilität (Performance)

    Unter Rentabilität versteht man den Ertrag einer Kapitalanlage bezogen auf das eingesetzte Kapital.

    Sie wird von folgenden Größen beeinflusst:

    • Laufende Erträge (Zinsen, Dividenden, Mieterträge…) abzüglich der laufenden Kosten (Depotgebühren, Erhaltungsaufwand, Steuern, Versicherung…)

  • Wertzuwachs zwischen Erwerb und Veräußerung abzüglich anfallender Kosten (Notar, Bankspesen, Steuern auf den Wertzuwachs…)

        1. Sicherheit

    Die Sicherheit hängt von den Risiken der Anlageform ab:

    • Anleihen und Zertifikate sind relativ sicher. Zu beachten sind:

      • Bonität des Schuldners (Bei Bundesanleihen ist diese sehr hoch)

      • Das Geldwertrisiko (Inflation in Österreich: zwischen 0,5 und 4 %)

      • Das Währungsrisiko bei Fremdwährungsanleihen

    • Aktien und Derivate versprechen höheren Gewinn zu höherem Risiko

    • Sachwerte (Immobilien, Gold, Diamanten) sind relativ sicher, haben aber eine geringere Liquidität

        1. Liquidität

    Die Liquidität beschreibt die Möglichkeit die Anlage jederzeit zu marktgerechten Preisen wieder verkaufen zu können. Das heißt wenn sie sich leicht in Bargeld zurückverwandeln lassen kann.

        1. Geldwerterhaltung

    Sachwerte sind gut gegen die Inflation abgesichert. Nominale Anlagen (Spareinlagen, anleihen) verlieren be.....

    • Emittent https://boersenlexikon.faz.net

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