Der Barock ist die Kunst der Gegenreformation und des Absolutismus; Kirche und Aristokratie waren ihre wichtigsten Förderer. Ihr Streben nach Repräsentation verwirklichte sich v.a. in Größe und Pathos des Kunstwerks. Ausgehend von Rom, kam die Kunst des Barock v.a. in den katholischen Ländern zu voller Entfaltung. Die Gegenreformation endete 1618 im 30 jährigen Krieg.
Der Absolutismus der französischen Könige bringt Prunkbauten wie das Schloss von Versaille hervor. Der Zentralismus des französischen Reiches gilt als Vorbild für ganz Europa.
René Descartes (1596-1650) gilt als erster systematischer Denker der Neuzeit und der Begründer der modernen Wissenschaft.
Lebensgefühl
Durch das grosse Leiden des 30 jährigen Krieges entsteht eine starke Anlehnung an den christlichen Glauben. Es besteht ein grosses Bedürfnis den Glauben in prunkvollen Bauten, üppigen Plastiken und schwülstigen bildnerischen Darstellungen zu zeigen. Die Epoche ist geprägt von Spannungen von Welt und Gott, Diesseits und Jenseits, Lebenshunger und Todesangst, Vergänglichkeit und Ewigkeit.
Themen und Motive
Die Kunst dient der Verherrlichung von Fürst und Gesellschaft, Kirche und Staat. In der Literatur wird vor allem das Leben am Hof dargestellt. Die Werke handeln von Adeligen, Fürsten und Geistlichen. Themen sind Liebe, Leidenschaft, aber auch Krieg, Tod und Märtyrertum. Die Dichter des Barock lieben Gegensätze: Einerseits Liebe und Harmonie und auf der anderen Seite Hass, Eifersucht und Tod.
Menschenbild
Als vorbildlich gilt die sich aufopfernde Person, die sich durch nichts beeinflussen lässt. Die Standhaftigkeit an den (christlichen) Glauben ist sehr wichtig. Der Wille das Ewige dem Vergänglichen vorzuziehen kommt in Catharina von Georgien zum Ausdruck.
Die Gegenspieler in den Werken sind wankelmütig, können keinen klaren Beschluss fassen und halten nicht zu Gott. Ihre T.....[Volltext lesen]
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Menschenbild
In der Aufklärung entsteht erstmals die Figur des mittleren Helden. Eine Person, die nach ihrer Vernunft handelt, aber auch ihre kleinen Schwächen hat. Als vorbildlicher Mensch gilt wer seinen Verstand und seine Vernunft einsetzt und so überlegt handelt. Die Gefühle sind zwar da, doch sie werden mit vernünftigem Handeln in Schach gehalten.
Die Toleranz gegenüber anderen Menschen und Religionen wird gross geschrieben. Das Individuum wird anerkannt, doch soll es sich im grossen System unterordnen und gemeinsame Regeln befolgen. Die Aufklärung setzt voraus, dass jeder Mensch fähig ist selbstständig und eigenverantwortlich zu urteilen und handeln.
Literarischer Hintergrund und typische Dichter
Die Werke sollen auf eine unterhaltsame Weise belehrend wirken und ein breites Publikum ansprechen. Die Figuren in den Werken sollen den Zuschauer zu vernünftigem Handeln anhalten. Die Sprache ist gehoben, aber dennoch verständlich.
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti; Nathan der Weise; Minna von Barnhelm; Miss Sara Sampson
Sturm und Drang (1765 – 1785)
Historischer Hintergrund
Die Nationen sollen friedlich zusammenleben. Der Staat ist unwichtig. Proteste für gesellschaftliche Unabhängigkeit schlägt um in Melancholie. Anstelle der Erziehung wird Bildung gefordert. Die Auffassung: Der Mensch ist von Natur auf gut, wird aber durch die Zivilisation verdorben. Aus der Erfahrung des Individuellen entwickelt sich auch die neue Geschichtsauffassung, in der die einzelnen Völker, Kulturen und Sprachen in ihrer einzigartigen Erscheinung vom Ursprung her erfasst werden.
Die Ständeklausel ist aufgehoben. Jugendliche Revolte gegen die Einseitigkeit der Aufklärung, gegen ihren Rationalismus (vernunftbezogenes Denken), ihren Fortschrittsoptimismus, ihre Regelgläubigkeit (an Regeln glauben, ohne sie zu hinterfragen) und ihr verflachtes Menschenbild, aber auch gegen die „unnatürliche“ Gesellschaftsordnung mit ihren Ständeschranken, erstarrten Konventionen (Abmachungen) und ihrer lebensfeindlichen Moral.
Der St. & Dr. ist aber nicht nur auf diese Opposition begrenzt. Während er im politischen Bereich wirkungslos blieb, gab er dem .....
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Lebens. Private Freundschaftskreise (zwischen Goethe, Wagner, Herder, Lenz .) -> gemeinsame Überzeugungen und Ziele, eine Tendenz, sich zusammenzusetzen, vor Freunden zu lesen und miteinander zu diskutieren, intensive Briefwechsel zu pflegen, eine gemeinsame Sprache zu sprechen – all dies fördert das Bewusstsein, einer Gruppe anzugehören, in der man sich miteinander verbunden fühlt.
Die Hochschätzung der ursprünglichen Natur und der nationalen Besonderheit bestimmen Sprach und Dichtungsauffassung. Das Drama ist eine wichtige Gattung der Epoche. Einheit von Zeit, Ort und Handlung wird aufgehoben. Antstatt Verssprache eine milde, leidenschaftliche Prosa. Da Unmittelbarkeit, und nicht das Künstliche, Regelhafte wichtig ist, sind Derbheiten und Mundartausdrücke erlaubt.
Johann Wolfgang Goethe: Götz von Berlichingen; Die Leiden des jungen Werther
Friedrich Schiller: Die Räuber; Kabale und Liebe
Jakob Lenz: Der Hofmeister; die Soldaten
Klassik (1785 –1830)
Historischer Hintergrund
Die Zeit nach der französischen Revolution führt bei vielen deutschen Dichtern zu einer Enttäuschung. Die Revolution brachte nicht das, was sie sich erhofften: Die Missstände der Politik waren nach wie vor vorhanden. Das führte dazu, das der grosse gesellschaftliche und politische Umbruch in Deutschland ausblieb. Die Feldzüge Napoleons, führen aber dazu, dass sich die staatlichen und politischen Verhältnisse auch in Deutschland verändern.
Der Philosoph Immanuel Kant bringt die Menschen zurück zum Vernunftsdenken und zum kritischen Betrachten der Umwelt.
Die Theorien des Pädagogen Pestalozzi führen zu einer umfassenden Bildungsreform. Bildung wird endlich zu einem Recht für alle.
Lebensgefühl
Die französische Revolution führt zu einer grossen Unsicherheit, die sich in einer kritischen Haltung gegenüber den Machtverhältnissen und der Politik äussert. Eine gute allgemein Bildung gilt als erstrebenswertes Ziel. Die Stücke der Klassik verlangen von ihren Zuhörern eine breite humanistische Bildung (Sprachkenntnisse von Altgriechisch bis Lateinisch, Kenntnisse über die alten griechischen Philosophen und der Mythologie, Kenntnisse der römischen Geschichte).
Themen und Motive
Die Epoche der Klassik ist ein Rückgriff auf das alte Griechenland. Das besondere Interesse gilt historischen Themen wie z.B. Geschichten aus der griechischen Mythologie (Iphigenie auf Tauris), oder der europäischen Geschichte (Maria Stuart, Wilhelm Tell). Die beschriebenen Themen entsprechen nicht historischen Tatsachen, sondern sollen eine bestimmte Idee oder Einstel.....
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Friedlich Schiller: Maria Stuart; Wilhelm Tell; Wallenstein; Don Carlos
Johann Wolfgang Goethe: Faust I und II; Iphigenie auf Tauris
Romantik (1795 –1830)
Historischer Hintergrund
Die Romantik steht im Zeichen von Napoleons Aufstieg und Kaisertum, seinem Sturz, der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress. Sowohl der Widerstand gegen die Gewaltherrschaft Napoleons, als auch die späteren Befreiungskämpfe in Griechenland und Polen sind von dem romantischen Appell an das Nationalgefühl genährt worden. Der Absolutismus wird wieder zur gültigen Regierungsform.
Viele Menschen kehren wieder zum Katholizismus zurück.
Lebensgefühl
Die politisch unsichere Zeit zeigt sich in einem grossen Bedürfnis nach Harmonie, Schönheit und sorglosen Leben. Verträumt, sich treiben lassend und nach Harmonie suchend, sind die typischen Eigenschaften der Romantiker. Die Gefühle gehen von Fernweh, Lust nach Abenteuer bis zu Todes Sehnsucht. Die Romantiker wollen eine Einheit zwischen allen Formen der Kunst erreichen.
Dieses Bedürfnis geht weiter zur Einheit und Verschmelzung des Menschen mit der Natur und dem Kosmos. Eine neue Frömmigkeit wird wieder gelebt, jedoch viel freier als z.B. im Barock.
Themen und Motive
Bei den Themen und Motiven wird ins Mittelalter zurückgegriffen. Klöster, Burgen und Schlösser sind beliebte Schauplätze. Die Werke sind verträumt und unwirklich. Ritterromantik und Hierarchien spielen eine wichtige Rolle. Die Beziehungen der Figuren untereinander sind oft verworren, kompliziert und alles andere als harmonisch. Im Zentrum steht meistens .....
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Clemens Brentano: Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl
E.T.A Hoffmann: Die Elixiere des Teufels; der goldene Topf; Lebensansichten des Katers Murr
H.v. Hofmannstal: Der Thor und der Tod; Jedermann; Der Schwierige
J. v. Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts; Das Marmorbild; Das Schloss Dürande
Realismus (1850 – 1895)
Historischer Hintergrund
Nach der März Revolution in Deutschland entsteht die erste deutsche Nationalversammlung in Frankfurt. Die Versammlung bewirkt eine Verfassung mit den Grundrechten des deutschen Volkes, doch sie weigert sich den Erbkaiser als höhere Macht anzuerkennen. 1849 wurde schließlich der preußische König Friedrich Wilhelm IV. zum Kaiser des deutschen Reiches gewählt.
Wegen der grossen Uneinigkeit ist die Nationalversammlung zum scheitern verurteilt. Die Maiaufstände des Volkes zur Durchsetzung der Verfassung wurden niedergeschlagen.
Zur gleichen Zeit entsteht das kommunistische Manifest von Karl Marx, welches eine völlig neue Idee ins Leben ruft, wie man einen Staat organisieren könnte.
Lebensgefühl
Erfolg und Misserfolg der beiden Revolutionen halten sich gerade die Waage. Das Scheitern der deutschen Nationalversammlung und damit der Demokratie, führt in bürgerlichen Kreisen zu einer grossen Enttäuschung. Dieser Umstand sorgt dafür, dass die Dichter desillusioniert und kritisch auf das Geschehen reagieren. Die Werke sind in einem nüchternen und realistischen Stil geschrieben.
Dies führt bei den Dichtern zu einem Bruch in ihren Haltungen und Überzeugungen d.h. die romantischen Illusionen kapitulieren vor der Wirklichkeit. Die Dichter kämpfen gegen falschen Pathos und Scheinwerte, denen das Bürge.....
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Theodor Fontane: Effi Briest; Irrungen und Wirrungen; Schach von Wuthenow
Conrad Ferdinand Meier: Das Amulett; Der Schuss von der Kanzel; Jürg Jenatsch; Die Hochzeit des Mönchs.
Naturalismus (1890 – 1915)
Historischer Hintergrund
Ausdruck einer europäischen Krise. Schnelle Entwicklung/Entstehung einer modernen, neuen Welt. Industrialisierung, Erkenntnisse der Naturwissenschaften, der Technik -> Reichtum. Fortschrittsglaube (neue Technik und Ideologie) wird abgelehnt. Man flüchtet sich in den scheinheiligen Idealismus, in den Historismus und Moralismus. Krieg D-F (1870-71). Versaille brachte Reichtum.
Der Adel verschwindet. Der Arbeiter erscheint (=der 4. Stand) . Die Arbeiter kämpfen um ihre Rechte. Kinderarbeit. Realistische Darstellungen in der Literatur. Junge Generation kämpft für die Natur (-> Glaube an exakte Naturwissenschaft) ->Der Mensch ist ein Teil der Natur. Frauenbewegung. Klare gesellschaftliche Abstufung Reich-Arm (wegen Industrialisierung). Reiche werden immer reicher und Arme immer ärmer (Verarmung).
Die Reichen beuten die Armen aus. Durch Marx kommt Zusammenhalt der Armen ->Reiche entmachten (marxistisch) ----->Bildung der Gewerkschaften. Philosophie des Positivismus. Die Auffassung: Der Mensch ist eine von Milieu und Rasse bzw. Erbanlagen od. sozialen Verhältnissen determiniertes (vorgegegebenes, geformtes) Wesen. Interresse an der Psychologie.
Lebensgefühl
Unzufrieden, Auflehnung, Suche nach Neuem. Die Rechte der versch. Sozialschichten sind sehr schlecht geregelt. Die Armen sind in einer no-future-Stimmung. Die Reichen sind in einer Aufbruch-Stimmung. Die Arbeiter fühlen sich benachteiligt und wehren sich dagegen (Gewerkschaften). Das Leben ist durch Elend und Armut geprägt. Veränderung ->Hoffnung auf bessere Zeiten. Euphorie über Frieden. Freude a.....
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