ZUSAMMENFASSUNG PYCHOLOGIEGESCHICHTE
Sitzung 1: Erkenntnisstheorie
1. Erkenntistheoretische Fragen
Was ist Wirklichkeit?
Erkenntnistheoretische Fragen
Wie kann ich zu wahren Aussagen über die Wirklichkeit kommen?
Welche Rolle spielen die Sinnesempfindungen für den Erkenntnisprozess? Welche Bedeutung hat die Erfahrung (das Wissen) für die Wahrnehmung?
Was ist der Unterschied zwischen einer physikalischen und einer phänomenalen Beschreibung?
Welche Bedeutung haben Sinnestäuschungen?
Wie aktiv und produktiv ist das Erkenntnissubjekt im Erkenntnisprozess?
2. Anfänge: Francis Bacon 16-17 Jhd: Konzept der neuzeitlichen Naturwissenschaft
Grunannahmen und Weltbild:
Objektivität in der Erkenntnis erhält man nur durch Befreiung des Geites von Vorurteilen
deswegen Ausschluss der Religion aus Wissenschaft
jeder Gegenstand muss empirischer Untersuchung zugänglich sein
Augangspunkt ist die Untersuchung von Einzelfällen und die Protekollierung nach systematichen Gesichtspunkten
wesentliche Methode der Erkentnissgewinnung = Induktion
Aufgabe der Wissenschaft: Beherrschung der Natur (Erklärung und Vorhersage)
Systematik zur Vermeidung von Vorurteilen
Auflistung aller Fälle, in denen die interessiernde Erscheinung zutage tritt
Auflistung aller Fälle, in denen sie fehlt
Auflistung von Fällen, in denen sie in verschiedenen Graden auftritt
Idolenlehre
Objektive Betrachtung der Welt setzt Befreiung von 4 Trugbildern voraus:
a. Idola tribus = „Trugbilder des menschlichen Stammes“
Fehler der menschlichen Rasse
z.B. Sinnestäuschung, Begrenzung der Wahrnehmungen durch Eigenschaften der Sinnesorgane
b. Idola specus = „Trugbilder der Höhle“
subjektive Vorurteile entstanden durch individuelle Eigenarten
z.B. Anlagen, Erziehung, Einstellungen
c. Idola fori = „Trugbilder des Marktes“
d. Idola theatri = „Trugbilder des Theaters“
Methode der Induktion
Weltbild
Mensch als Teil der Natur
Natur hat eigene Gesetzmäßigkeiten
auch wenn Mensch nicht existieren würde, würden sich Gesetzmäßigkeiten nicht ändern
Mensch, als einziges vernunftbegabtes Wesen, in der Lage Gesetzmäßigkeiten aufzudecken und daraus Erkentnis zu gewinnen
Erkenntnis ist zweckgerichtet
Mensch soll Natur beherrchen damit Wohltand sich mehre
3. Gemeinsamer Ausgnagspunkt Rationalismus und Empirismus
verstehen sich als Ablehnung des scholastischen Denkens
also als Ablehnung von theologischer Abhängigkeit, Text-, Autoritäts- und Schulgebundenheit
wollen ihre Ãœberlegeungen und Schlussfolgerungen nicht durch Konventionen vorbestimmen lassen
fühlen sich nur dem eigenen Verstand verpflichtet
Mensch entscheidet selbst was Untersuchungsgegenstand ist
Untersuchung soll vorurteilsfrei sein und nicht vor Dogmen halt machen
Beide entwickelten allgemeine Methodologien
4. Rationalismus
Descartes (1596-1650): Deduktion als Methode der Erkenntnisgewinnung
radikaler Zweifel an der Möglichkeit zur Erkenntnis
im Lichte dieses Zweifels kann sich nichts anderes halten als der Zweifel selbst
also das Denken, was für diesen Zweifel verantwortich ist
Ausgangspunkt: Selbstgewissheit des denkenden „Ich“
Deduktives Denken
aus allgemeinsten Aussagen, Aussagen spezieller Natur nach logischen Schlussregeln ableiten
allgemeinste Aussagen beruhen auf Evidenz (= angeborene Ideen)
Angeborene Ideen
= Wahrheiten, Allgemeinbegriffe, Axiome
„cogito ergo sum“
Gott
Gesetzte der Logik
Mathematische Sätze
Konstruktion der Außenwelt
als wahr gilt nur was die gleiche Klarheit hat wie die 3 apodiktischen Ideen
apodiktische Ideen = Existenz Gottes, Vollkommenheit Gottes, Existenz von Körpern
Vorbild für die Konstruktion der Außenwelt ist die analytische Geometrie
Diese baut aus Grundelementen (Defintionen) vernünftig ihre kompexen Gegenstände auf
Deduktion: Descartes wiss. Methode zur Erkenntnisgewinnung
Schritt 1:
gefunde Grundelemente werden vernunftgesteuert kombiniert
mittels rationaler Regeln (die kritisierbar sind)
der Erkentnissgegenstand wird so vom Forscher konstruiert
„er macht sich den Gegenstand zu eigen“
Schritt 3:
Schritt 4:
wenn Konstruktionsregeln kritisiert und für angemessen befunden werden
UND wenn die Grundelemente den gleichen Warheitsgehalt haben wie die apdiktischen Ideen
ABER die Konstruktion nicht mi der Beobachtung der Natur übereinstimme
Ist die Konstruktion wahr, und die Beobachtung der Natur fehlerhaft
1. Empirismus
= einzig wahre Erkenntnisquelle ist die Sinneserfahrung und die Beobachtung
= die Welt bildet sich in der sinnlichen Wahrnehmung direkt ab
= wahrnehmende Mensch hat direkten Zugang zur wirklichen Welt (Gewissheit)
= menschlicher Seele wäre inhaltsleer, wenn er nicht durch die inne Eindrücke von Welt erhielte
= aus sinnlicher Erfahrung kann er aber komplexere und abstraktere Ideen herstellen
= insbesondere durch Bildung von einfachen Verbindungen zwischen Ideen (Assoziationen)