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Fachbereichsarbeit
Volkswirtschaftslehre

Maria-Montessori-Schulzentrum Leipzig

2, 2017

Sebastian U. ©
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Wirtschaft und Fußball

Zerstören Konzerne oder Investoren wie Red Bull den Fußball?

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung S. 3

  2. Werbung und Investoren im Profifußball S. 3

  3. Profifußball in Leipzig am Beispiel von RasenBallsport Leipzig S. 5

    3.1 Projektkonzeption

    3.2 Jugendarbeit

  4. RasenBallsport Leipzig im Vergleich mit anderen Vereinen der

    Bundesliga S. 9

  5. Umfrage zu RB Leipzig und Auswertung S. 11

    5.1 Befragungsdesign und Durchführung

    5.2 Umfrageergebnisse

  6. Zusammenfassung S. 12

Anhang S. 14

Umfrage zu RB

Quellenverzeichnis/Literaturverzeichnis S. 15

    Eigenständigkeitserklärung S. 17

  • Einleitung

    Zerstören Red Bull beziehungsweise andere Konzerne oder Investoren den Fußball, indem sie in Vereine investieren, diese finanziell unterstützen oder diese kaufen? Und was haben Investoren wie zum Beispiel Red Bull mit dem Fußball zu tun? Die folgenden Ausführungen werden versuchen die Eingangsfrage zu beantworten. Dabei wird ganz speziell auf den deutschen Bundesligisten RasenBallsport Leipzig eingegangen, der dem Getränkehersteller Red Bull gehört und von diesem finanziell unterstützt wird.

    Da Red Bull stark unter Kritik steht den Fußball zu zerstören, soll durch diese Arbeit anhand des deutschen Ablegers RB Leipzig aufgezeigt werden, ob dies wirklich so ist oder nicht. Dafür wird zunächst das Projekt RasenBallsport Leipzig vorgestellt unter Berücksichtigung des Nutzens für die Stadt Leipzig und das Leipziger Umland und danach wird der Verein mit anderen Vereinen der Bundesliga verglichen, die Unterscheide aufgezeigt und erklärt, warum der Verein in der deutschen Fußballszene so stark in der Kritik steht.

    Unter anderem wurde dazu eine Umfrage durchgeführt und ausgewertet, am Ende dieser Arbeit werden die wichtigsten Ergebnisse in einem kurzen Fazit zusammengefasst.

    1. Werbung und Investoren im Profifußball

    Was haben Werbung und Investoren mit dem Sport Fußball zu tun? Diese Frage ist leicht zu beantworten: Viele Konzerne nutzen den Profifußball und andere populäre Sportarten als Werbefläche für ihre Produkte und ihre Marke. Da die Fußballspiele in der ganzen Welt übertragen und gesehen werden, erhoffen sich die Werbepartner eine größere Bekanntheit und die daraus folgenden höheren Gewinne.

    Wie machen die Konzerne Werbung für ihre Produkte? Zum Beispiel mit den Logos auf den Trikots, aber auch die Werbung in den Stadien oder die Namen der Stadien. Damit die Konzerne ihre Logos auf die Trikots der Vereine drucken lassen dürfen, fließen im Profifußball hohe Geldsummen, die die Vereine finanziell unterstützen. Es gibt auch viele Konzerne, die in ihrer offiziellen Werbung zum Beispiel im Fernsehen, im Internet oder auf Plakaten von Profifußballern Gebrauch machen.

    So kann man zum Beispiel in den Werbungen vom amerikanischen Sportkleidungshersteller „Nike“ oder dem deutschen Sportartikelhersteller „Adidas“ viele Fußballer sehen. Damit fördern die Konzerne ihre Produkte und die Vereine und Spieler profitieren von den Sponsorings.

    Der FC Barcelona als einer der größten und erfolgreichsten Fußballvereine der Welt hat zum Beispiel einen Ausrüstervertrag (Sportartikelhersteller stellt die Ausrüstung und zahlt dem Verein Geld, damit die Spieler die Logos tragen und die Unternehmen bekannter machen) mit dem Sportartikelhersteller Nike bis 2026 und bekommt von der Nike Inc. jährlich 150 Millionen Euro.1

    Alleine Lionel Messi bekam 2014 von seinem Verein FC Barcelona 27 Millionen Dollar pro Jahr. Solche Gehälter können Vereine nur durch die Werbeeinnahmen und die Investoren bezahlen. Aber dazu kamen nur bei Messi noch rund 21 Millionen Dollar durch Werbeeinnahmen von zum Beispiel Adidas, die dem Argentinier ca. 4 Millionen Dollar pro Jahr zahlen, damit er die Marke promoted.

    Der FC Bayern München als deutsches Beispiel bekommt vom deutschen Sportartikelhersteller Adidas 60 Millionen Euro2, und dazu vom Trikotsponsor Telekom 30 Millionen Euro und von der Allianz Versicherung aus der Stadionvermarktung und für die Namensrechte an der Allianz-Arena noch einmal 6 Millionen Euro jährlich. Dieses Geld können die Vereine dann für die Spielergehälter und für neue Transfers einsetzen.

    In München heißt der Topverdiener Robert Lewandowski, er bekommt 15 Millionen Euro pro Jahr vom Verein3

    Wäre Profifußball ohne Investoren und Werbung überhaupt möglich? Zu dieser Frage gibt es auch unterschiedliche Meinungen, zum einen die, dass Investoren den Verein zerstören. „Fußball-Traditionalisten“, auch beim HSV, behaupten, dass durch die Umwandlung der Profisparte aus dem Verein heraus in eine Kapitalgesellschaft und der Beteiligung eines privaten Geldgebers die Seele des Vereins verkauft würde.“4 Auf der anderen Seite die Meinung, dass der Geldgeber, der sich für den Verein engagiert, den Verein und die „Seele des Vereins“ erhält, denn viele Vereine könnten sonst gar nicht überleben.

    Am Beispiel vom FC Augsburg, Hoffenheim und Hannover sieht man, dass das Engagement der Investoren zur weiteren Entwicklung beigetragen hat. Denn auch die Traditionsfans wollen guten Fußball sehen, und der kommt nur durch die Professionalisierung des Fußballs.5

    „Bundesligaklubs sind Wirtschaftsunternehmen, bei denen es darum geht, ob sie wirtschaftlich stabil sind, ihre Traditionen pflegen und sportlichen Erfolg haben.“6 Das heißt, ohne Geld geht im Profifußball nichts, also ist Profifußball, wie er jetzt ist, auch ohne Investoren nicht möglich. In vielen anderen Ländern, zum Beispiel in England in der Premier League, ist es schon länger so, dass Investoren aus dem Ausland die Mehrheit der Anteile eines Fußballclubs besitzen und Millionen in den Verein investieren, in Deutschland ist das nicht so.

    Aber es gibt schon chinesische Investoren, die in Bundesligaklubs einsteigen wollen, und auch schon einige Klubs, die überlegen, die Angebote anzunehmen, so zum Beispiel der FC Augsburg: „Vernimmt man Stimmen aus deutschen Profiklubs, dann liebäugeln viele Bosse mit einer Finanzspritze aus Fernost. Zum Beispiel der FC Augsburg.“7

  • Als Fazit kann man sagen, dass im Profifußball heutzutage viel Geld fließt. Um konkurrenzfähig zu sein, brauchen die einzelnen Klubs Geldgeber und Investoren. Denn ohne diese wären Transfers wie die des FC Bayern mit 70 Millionen Euro, Borussia Dortmund mit 121,1 Millionen Euro oder die von Bayer 04 Leverkusen mit 57,1 Millionen Euro8 nicht möglich. Also so wie der Fußball zum jetzigen Zeitpunkt ist, kann er nicht ohne Investoren weiter bestehen, und um national und international mithalten zu können, braucht jeder Verein viel Geld, was er nicht allein selbst erwirtschaften kann.

    Als Schlussfolgerung kann man sagen, dass Profifußball ohne Investoren nicht möglich wäre.

    1. Profifußball in Leipzig am Beispiel von RasenBallsport Leipzig

          1. Projektkonzeption

            Allerdings gibt es auch eine andere und neuere Art von Werbung im Profifußball: Damit kommen wir zu Red Bull. Seit dem 19. Mai 2009 gibt es nun auch in Deutschland, genauer gesagt in Leipzig, einen durch den Getränkehersteller Red Bull finanzierten Fußballverein, der dem Konzern als „Werbefläche“ dient. Daher gibt es viele Fußballfans und andere Vereine, die damit nicht einverstanden sind, dass ein ausländisches Unternehmen ohne Bezug zur Region eine Menge Geld in einen Verein steckt.

            Das gleiche hat Red Bull schon in weiteren Ländern erfolgreich gemacht und ist zum Beispiel im Heimatland des Konzerns in Österreich der Rekordmeister mit „FC RedBull-Salzburg“. Diesen Verein übernahm der Getränkehersteller im Jahr 2005 und nannte ihn „RedBull-Salzburg“, davor hieß der Verein SV Austria Salzburg, außerdem gibt es auch noch „NewYork-RedBulls“, die in der Major League Soccer, der ersten amerikanischen Liga, auch schon einige Titel holen konnte.

            Allerdings konnte Red Bull noch in keiner europäischen „Topliga“ (nach der UEFA Fünfjahreswertung), in der Österreich nur den 16. Platz belegt, einen Verein vorweisen. Bis Red Bull sich dann in der deutschen Bundesliga, die den 2. Platz in der UEFA Fünfjahreswertung belegt, umgeschaut hatte und einige Verhandlungen mit namhaften Bundesligisten über eine Vereinsübernahme und damit auch Namensänderung hatte, doch es wollte keiner dieser Vereine dieses Angebot annehmen, da Red Bull eine Mehrheit der Vereinsanteile forderte und somit dann die Entscheidungen des Vereins treffen könnte. Dies war ohnehin nicht möglich denn im deutschen Fußball gilt die sogenannte 50+1 Regel (§ 8, Satz 2, Die Liga – Fußballverband e.V. (Ligaverband) vom 22.06.2015).

            „Ein Verein kann nur eine Lizenz für die Lizenzligen und damit die Mitgliedschaft im Ligaverband erwerben, wenn er rechtlich unabhängig ist, d.h. auf ihn kein Rechtsträger einen rechtlich beherrschenden oder mitbeherrschenden Einfluss ausüben kann, über eine eigene Fußballabteilung verfügt und sportlich für die Teilnahme an einer Lizenzliga qualifiziert ist.

            Ausnahmen vom Erfordernis der rechtlichen Unabhängigkeit können nur bewilligt werden, wenn der betreffende Rechtsträger seit mehr als 20 Jahren den Fußballsport des Vereins ununterbrochen und erheblich gefördert hat. Über die Bewilligung von Ausnahmen entscheidet der Vorstand des Ligaverbandes. Die Bewilligung setzt voraus, dass der betreffende Rechtsträger in Zukunft den Amateurfußballsport in bisherigem Ausmaß weiter fördert.“ 9

            Das heißt Red Bull hätte den Verein sowieso erst nach 20 Jahren kaufen können.

            Damit war Red Bull gezwungen, einen eigenen Verein zu gründen und kaufte sich das Oberliga-Startrecht von SSV Markranstädt. Da der DFB (Deutscher-Fußball-Bund) strengere Richtlinien hat, was die Werbung im Fußball angeht, als der ÖFB (Österreichischer Fußball-Bund), durfte Red Bull dem Verein nicht den Konzernnamen geben und musste auf RasenBallsport ausweichen - allerdings ist die Abkürzung RB die selbe wie für Red Bull.

            Die RasenBallsport Leipzig GmbH wie die Profiabteilung von RB Leipzig heißt ist streng genommen kein Verein, wird aber allgemein trotzdem noch als Verein bezeichnet und gehört zu 99% der Red Bull GmbH und nur zu 1% dem RasenBallsport e.V.10

            Innerhalb von sieben Jahren stieg RB Leipzig bis in die Bundesliga auf. Aber es gab und gibt immer noch sehr viele Menschen, die das Konzept von RasenBallsport Leipzig nicht befürworten oder es kritisieren, dabei sind die Hauptargumente, dass der Verein keine Tradition hat und durch das viele Geld des Investors die finanziellen Möglichkeiten der Konkurrenz vor allem in den niedrigeren Ligen in den Schatten stellt und damit den Wettbewerb zerstört.

        Für ca. 33 Millionen Euro baute RasenBallsport Leipzig, im Herbst 2013 damals noch 3. Liga, das gigantische Trainingszentrum mit Fußballinternat und Jugendakademie, welches mit den Trainingszentren der besten Vereine in Deutschland mithalten kann. Das Trainingszentrum am Cottaweg in Leipzig in der Nähe der RedBull-Arena hat eine Fläche von 92.000 Quadratmetern, darin enthalten sind neben dem Internat mit 50 Einzelzimmern für die Spieler mehrere Turnhallen, Trainingsräume, 30 Tageszimmer für die Profispieler sowie weitere Büroflächen, eine Indoorlaufbahn, verschiedene Therapie- und Umkleideräume, ein Medienzentrum und ein eigenes Fan-Cafè, außerdem eine Tiefgarage und ein Motorikpark.

        Im Nachwuchsleistungszentrum von RasenBallsport Leipzig trainieren zur Zeit 250 Spieler und Spielerinnen in 17 Nachwuchsmannschaften, dabei setzt RasenBallsport Leipzig auf eine „ganzheitliche Ausbildung“11seiner Spieler und Spielerinnen, das heißt, diese werden nicht nur im sportlichen, sondern auch im sozialen und schulischen Bereich gefördert. Dazu hat RB ein „Mission-Statement“ für das Leistungszentrum veröffentlicht, darin wird erklärt, dass es das vorrangige Bestreben des Vereins ist, dass die Spieler durch die drei Säulen Sport, Schule und Soziales eine ganzheitliche Ausbildung erfahren, damit diese sowohl im Profifußball als auch im Berufsleben erfolgreich sind.

        Dem Verein ist es dabei wichtig, dass jeder Spieler den jeweils höchstmöglichen Schulabschluss anstrebt und dass die Spieler neben ihrer Fußballerkarriere noch ein zweites Standbein aufbauen, um auch mit einer Verletzung oder im Fall dass das Fußballleben doch keine Perspektive für den Spieler bietet, bestens auf ein eigenständiges Leben vorbereitet zu sein. Bei dieser Aufgabe steht der Verein den Jugendlichen zur Seite.

        Damit dieses Ziel erreicht werden kann, versucht der Verein die Spieler so früh wie möglich zu sichten und diese in den Mannschaften zu fordern und zu fördern und die Dynamik des Vereins auf die Entwicklung der Jugendlichen zu übertragen.

        Es gibt auch viel Kritik an der Jugendarbeit von RB Leipzig, dem Verein wird vorgeworfen, dass er zu brutal und aggressiv in seinen Methoden, vor allem bei der Abwerbung von Spielern von anderen Vereinen sei, aber nach Aussagen von Frieder Schrof, der 2013 vom Vfb Stuttgart kam und in Leipzig die Jugendarbeit übernommen hat, gehe der Verein seriös vor. Außerdem wird dem Verein vorgeworfen, falsche Versprechungen zu machen und damit die Spieler zu sich zu holen.

        Frieder Schrof sagt zu diesem Vorwürfen:

        „Wir erläutern immer genau, was wir mit dem Spieler und allgemein auch mit dem Verein vorhaben. Wir führen an, wie die sportliche Perspektive aussieht, die schulische Seite, die Unterkunft, die Verpflegung. Und was wir versprechen, das halten wir auch. Da unterscheiden wir uns wesentlich von dem einen oder anderen Verein. Aus meiner Erfahrung heraus wissen andere Klubs dann später nicht mehr, was sie versprochen haben.

        Bei uns passiert das nicht. Dafür verbürge ich mich. Das war auch schon in Stuttgart so“12

        Auf lange Zeit will der Verein durch dieses moderne Trainingszentrum einen Sammelpunkt der fußballerischen Elite Deutschlands aufbauen. Dafür setzt der Verein auf eine Reihe von Spezialisten und berücksichtigt die neusten wissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse für die Ausbildung der Spieler. Und infolge der teamorientierten Förderung gibt es auch eine Verbesserung der Spieler, Trainer und Mitarbeiter.13

            Zunächst sollen die von anderen Vereinen und Fans kritisierten Unterschiede von RB Leipzig zu anderen Vereinen im deutschen Fußball aufgelistet werden:

            • Der erste große Kritikpunkt ist, dass RB Leipzig kein Traditionsclub ist, das heißt, es gibt keine jahrelange Vereinsgeschichte, da der Verein erst 2009 gegründet wurde im Gegensatz zu anderen Bundesliga-Vereinen, die auf jahrelange Vereinsgeschichte zurückblicken können und sehr stolz auf ihre Tradition sind, denn bis auf den FC Ingolstadt 04 (gegründet 2004) wurden alle Vereine im Jahr 1900 oder früher gegründet und haben somit bis zu 129 Jahre Tradition.

              Bei RB Leipzig sind es nur 7 Jahre.14„So haben die Fans anderer Vereine auch aus Neid ein Merkmal gefunden, das man in Leipzig so schnell nicht bekommen wird: Tradition. Daraus folgt die Schlussfolgerung, dass RB einem Traditionsclub den verdienten Bundesligastartplatz weggenommen hat.“15

            • Der zweite Punkt ist der Geldgeber Red Bull, der über 100 Millionen Euro schon in der Oberliga in den Verein investiert hat, was für diese Liga unverhältnismäßig viel Geld ist, deswegen stand RB Leipzig damals schon stark in der Kritik, weil der Verein durch das Geld die besten Spieler und Trainer kaufen konnte und damit außer Konkurrenz spielte. Die Aufstiege waren damit sicher und dazu schuf RB Leipzig mit dem Trainingszentrum noch ein Umfeld, womit die Konkurrenz nicht mithalten konnte.

              Auch in der Bundesliga ist das Trainingszentrum noch eines der besten. Deswegen wird zu Recht nicht von einem normalen Aufsteiger geredet, weil in Leipzig schon alles für das Spielen in der höchsten deutschen Spielklasse gegeben war.

            • Der dritte Punkt ist, dass nach Aussagen der Fans von Traditionsvereinen Red Bull den Fußball zerstört, da der Konzern den Verein RB Leipzig nur für Marketingzwecke nutzt. Denn nicht zufällig trägt der Verein die Abkürzung RB, was dieselbe ist wie die von Geldgeber Red Bull. Aber im Profifußball geht es nicht mehr ohne viel Geld, und alle Vereine haben Sponsoring-Verträge und Investoren, aber RB unterscheidet sich in einem Punkt, denn alle anderen Vereine außer Hoffenheim, Wolfsburg und Leverkusen sind aus eigener Kraft in die Bundesliga aufgestiegen und haben danach Sponsoring-Verträge geschlossen und sich Investoren gesucht16.

            • Der vierte und für viele Fußballfans der wichtigste Kritikpunkt ist, dass Red Bull den Verein sozusagen als Werbefläche benutzt. „Im Prinzip war diese Gründung lediglich eine Marketing-Strategie, um das Produkt Red Bull zu bewerben. Für das Unternehmen geht es in erster Linie also nicht um Fußball oder Leipzig, sondern darum, besonders viele Dosen an Energy-Drinks zu verkaufen.

        1. Außerdem gibt es noch einige andere Kritikpunkte, zum Beispiel an der zu aggressiven Abwerbung von vor allem jungen Spielern.

          Aber es gibt auch positive Unterschiede zu anderen deutschen Fußballvereinen:

            Zum Beispiel die Fans, denn die Fans von RB Leipzig sind friedlicher als die von einigen anderen Vereinen. In Leipzig gibt es noch nicht so etwas wie Ultragruppierungen oder Hass gegen andere Vereine oder die Fans der anderen Vereine, was auch an der noch jungen Vereinsgeschichte liegt, allerdings ist es nicht von der Hand zu weisen, dass es keine bekannten Fälle von Ausschreitungen der Leipziger Fans zum Beispiel bei Auswärtsspielen oder gegen Gästefans gab.

            Und für die fußballbegeisterten Familien ist es auch ein Gewinn, einen Verein wie RB Leipzig zu haben, denn man kann auch ohne Bedenken seine Kinder mit zu den Heimspielen des Vereins nehmen und muss keine Angst haben, dass etwas passiert.

          • Mit RB Leipzig spielt jetzt wieder ein Ostdeutscher Verein Bundesliga, nachdem 1991 mit Energie Cottbus der letzte Ostdeutsche Verein in die zweite Liga abgestiegen ist. „RB hat der Region eine Art gesellschaftliche Euphorie beschert, nicht zuletzt, weil der Verein mit seinem Erfolg alle überrascht“18RB trifft insofern die Ostseele19, da durch den sportlichen Erfolg auf einzigartige Weisedas Identitätsbewusstsein der Ostdeutschen gestärkt wird und von daher die mit der Deutsch-Deutschen-Vereinigung gebildeten resignativen Bewusstseinsstrukturen teilweise überwunden werden.


            1. 5.1 Befragungsdesign und Durchführung

            Um nicht nur eine einseitige Meinung zu beleuchten, wurde eine Umfrage zum Thema RB Leipzig erstellt. Zur Durchführung der Umfrage wurden in der Leipziger Innenstadt 50 zufällig gewählte Passanten befragt und deren Antworten wurden notiert, es handelt sich insofern um eine nichtrepräsentative Stichprobe, da die 50 zufälligen Passanten nicht das Meinungsbild der gesamten Stadtbevölkerung repräsentieren.

            Dennoch kann die Befragung als ein Stimmungsbarometer in diesem Zusammenhang verstanden werden. Die Umfrageergebnisse wurden ausgewertet und werden im Folgenden kommentiert.

                5.2 Umfrageergebnisse

            Aus der Umfrage geht sehr klar hervor, dass die Kritik gerechtfertigt ist und im Gespräch mit den Passanten wurden auch einige Kritikpunkte genannt, allerdings ist jegliche Art von Gewalt zu verurteilen und verwerflich. Außerdem wird der Konzern Red Bull, der hinter dem Verein steht und die Finanzstärke, die der Verein schon seit seiner Gründung hat, als Hauptpunkt für die viele Kritik gesehen.

          1. Zusammenfassung

            Investoren wie Red Bull zerstören den Fußball! Es gibt viele, die dieser These zustimmen würden, aber meist wird über diese These nicht wirklich nachgedacht. In dieser Arbeit wurde sich mit dieser These und der Frage nach der Richtigkeit unter anderem anhand des Bundesligisten Rasenballsport Leipzig beschäftigt, da der Verein oft in der Kritik steht, durch den Konzern, der hinter diesem Verein steht, den Fußball zu zerstören, will der Verfasser nun zeigen zu welchem Ergebnis diese Arbeit geführt hat.

            Dafür wurden Argumente, die die These unterstützen und Argumente, die dagegen sprechen, einander gegenüber gestellt und abgewogen, welche dieser Argumente sinnvoll und sachlich sind und welche nicht objektiv sind.

            Als erstes wird bei RB Leipzig der Konzern kritisiert, der dahinter steht, weil dieser Konzern nicht in Leipzig ansässig ist und überhaupt keinen Bezug zu der Stadt hat und einen Verein gekauft hat, über 100 Millionen Euro schon in der Oberliga in den Verein investiert hat, was für diese Liga unverhältnismäßig viel Geld ist, dadurch konnte der Verein die besten Spieler und Trainer kaufen und so spielte er außer Konkurrenz.

          Sponsoren und damit verbundene Werbung gibt es aber auch bei anderen Vereinen, was ist also bei RB Leipzig anders? Andere Vereine wurden zuerst bekannt und erfolgreich und dann kamen die Sponsoren und Investoren.

          Das zweite, was an dem Verein stark kritisiert wird, ist die fehlende Tradition, die aber mit der Eingangsthese nichts zu tun hat und deswegen nicht berücksichtigt wird.

          Es gibt auch noch Argumente, die gegen diese These sprechen, dazu zählt im Beispiel von RB Leipzig zum Beispiel die Jugendarbeit, die sehr gut und modern ist. Die jungen Spieler werden laut Aussagen des Vereins nicht nur sportlich auf höchsten Niveau ausgebildet, sondern auch schulisch und nebenbei auch noch auf das Berufsleben vorbereitet. Außerdem hat der Investor viel für die Stadt getan, indem er in einen Verein investiert hat und so gibt es jetzt wieder Bundesliga Fußball in Leipzig und nicht nur für die Fußballfans ist es eine Bereicherung, es ist auch lukrativ für die Gastronomie und Hotelbranche inund rund um Leipzig „Selbst mancher Leipziger, der kein Fußball-Fan sei, freue sich über RB – „das ist gut für die Stadt und die Region“20

          Anhang

          Umfrage

          (50 befragte Passanten in Leipziger Innenstadt)

          • Sind Sie Fan eines Fußballvereins?

          Ja: 35 Nein: 15 Keine Antwort: 0

          • Sind Sie Fan von RB Leipzig?

          Ja: 12 Nein: 33 Keine Antwort: 5

          • Finden Sie die Anfeindungen gegen RB Leipzig gerechtfertigt?

          Ja: 5 Nein: 35 Keine Antwort: 10

          • Finden Sie die Gewalt gegen die Anhänger des Vereins gerechtfertigt?

          Ja: 0 Nein: 50 Keine Antwort: 0

            Finden Sie die allgemeine Kritik gerechtfertigt?

          Ja: 15 Nein: 29 Keine Antwort: 6

          • Glauben Sie, dass der Hass gegen den Verein daher kommt, dass der Verein dem Red Bull Konzern gehört, und damit große finanzielle Mittel besitzt?

          Ja: 37 Nein: 7 Keine Antwort: 6

          • Würden Sie sagen, dass Geld den Fußball zerstört?

          Ja: 16 Nein: 25 Keine Antwort: 9

          • Denken Sie, dass Profifußball ohne das viele Geld von Investoren und Werbepartnern funktionieren würde?

          Ja: 9 Nein: 37 Keine Antwort: 4

          • Ist RB Leipzig gut/sinnvoll für die Stadt Leipzig?

          Ja: 34 Nein: 5 Keine Antwort: 11

          • Ist der Verein eine Bereicherung für die Stadt Leipzig?

          Ja: 32 Nein: 4 Keine Antwort: 14


          Ja: 33 Nein: 15 Keine Antwort: 2

          • Glauben Sie, dass RB dabei zu aggressiv von anderen Vereinen die Spieler abwirbt?

          Ja: 13 Nein: 17 Keine Antwort: 20

          • Würden sie der Aussage zustimmen, dass Red Bull den Fußball zerstört?

          Ja: 15 Nein: 29 Keine Antwort: 6

          Quellenverzeichnis

          (Stand: .28.12.2016)

          (Stand: 28.12.2016)

          (Stand: 12.01.2017)

          (Stand: 12.01.2017)

          (Stand: 12.01.2017)

          (Stand: 17.01.2017)

          (Stand: 17.01.2017)

          (Stand: 26.01.2017)

          n (Stand: 29.01.2017)

          (Stand: 29.01.2017)

          (Stand: 29.01.2017)

          (Stand: 29.01.2017)

          (Stand: 29.01.2017)

          (Stand: 29.01.2017)

          (Stand: 29.01.2017)

          (Stand:29.01.2017)

          (Stand 07.02.2017)

          (Stand: 22.02.2017)

          (Stand: 22.02.2017)

          (Stand:22.02.2017)

          (Stand: 26.02.2017)

          (Stand: 22.02.2017)

          (Stand: 22.02.2017)

          1Sport1, Barca macht Milliarden-Deal perfekt, 29.10.2016

          2N24, FC Bayern kassiert von Adidas 900 Millionen Euro,28.04.2015

          3FC Bayern München Gehälter der Spieler 2016/17, 14.12.2016

          4 Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Ohne Investoren könnten viele Klubs gar nicht überleben“, 28.09.2013

          5Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Ohne Investoren könnten viele Klubs gar nicht überleben“, 28.09.2013

          7Bundesliga: Bald China-Investoren?, 01.10.2016 http://

          8Bundesliga Transfers 2016/17

          9SatzungDie Liga – Fußballverband e.V. (Ligaverband), 22.06.2015

          10Investoren im Fußball Wem gehört was in der Bundesliga?, 09.06.2016

          11 Mission – Statement des Leistungszentrums, S 2

          02/text_files/file/document/Mission-Statement%20RB%20Leipzig.pdf

          12Michael, Horeni, Der neue Maßstab heißt RB Leipzig, 27.03.2015, Leipzig

          13 vgl. Mission – Statement des Leistungszentrums, S 2

          modules/02/text_files/file/document/Mission-Statement%20RB%20Leipzig.pdf

          14 Dietrich, Benjamin, Gründungsdaten der Bundesligavereine, 9.8.2015

          15 Hassobjekt RB Leipzig berechtigte Kritik oder Unsinn?, September 2016, 1. Tradition

          unsinn001137905.html

          16Vgl. Hassobjekt RB Leipzig berechtigte Kritik oder Unsinn?, September 2016, 2. Geldgeber

          17Hassobjekt RB Leipzig berechtigte Kritik oder Unsinn?, September 2016, 2. Geldgeber

          18HHL-Studie: RB Leipzig treibt Region wirtschaftlich voran, 25.01.2017

          19Vgl. HHL-Studie: RB Leipzig treibt Region wirtschaftlich voran, 25.01.2017

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