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Aufsatz
Deutsch

Gymnasium Bammental

13 NP/1-, 2017

Robert Bä. ©
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ID# 71132







Essay zum Thema „YouTube – ein Spiegel der Gesellschaft ?“

YouTube – eine generationenübergreifende Videoplattform, auf der jeder schauen kann, was er will. Nicht mehr bis Samstagabend warten, bis Guido Cantz seine Lockvögel aussetzt, sondern einfach drauf losschauen, so oft und wie lange man will. Diese Entwicklung vom Couchmuffel zum „Handysuchti“ ist immer deutlicher zu sehen.

Vor allem bei Jugendlichen, doch auch bei Erwachsenen geht der Trend zum Kochtutorial aus dem Netz und nicht mehr aus dem Fernseher. Ist YouTube also ein Spiegel der Gesellschaft?

Doch zuerst zu den Anfängen von YouTube. 2005 gründeten Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim eine Plattform, um eigene Erfahrungen und Geschehnisse der ganzen Welt zu zeigen. Damals konnte man noch kein Geld, so wie heute, mit Videos teilen verdienen. Doch schon bei den Anfängen rochen große Firmen großes Potential, weshalb YouTube nur ein Jahr nach der Gründung für rund 1,65 Milliarde US-Dollar an den Internetriesen Google Inc. verkauft wurde.

Dieser ist dafür verantwortlich, wie YouTube heute ist. Der übersichtliche und benutzerfreundliche Aufbau mit praktischer Suchfunktion überzeugt bis heute mit weit über einer Milliarde registrierter Nutzer. YouTube prägte also die Gesellschaft. Man kann lustige, spontane Urlaubsvideos oder auch geplante und ernste Nachrichten mit anderen teilen und Feedback erhalten.

Zugleich war YouTube eine der ersten Möglichleiten für professionelle Videoersteller, ihre Arbeit zu teilen. Wer gut ist, einfallsreich und lustig, wird bekannt und erhält viele Abonnenten. Hierbei sind die Begriffe Selbstinszenierung und Selbstdarstellung von großer Bedeutung.

Auch wenn dies ganz neu scheint, trügt hier der Schein. Schon in den 60er Jahren beschäftigte sich der Soziologe Erving Goffman damit. Auch schon damals versuchte man sich selbst dem Gegenüber in Szene zu setzten, um negative Details der Person on den Hintergrund und positive Eigenschaften in den Vordergrund zu stellen.

Mit der Inszenierung des Selbst versucht man möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen, um den vorgelebten Perfektionismus zu Lob und Bewunderung zu machen. Das ist einer der wichtigsten Gründe, warum viele YouTuber zu Idolen werden. Bei der Inszenierung muss aber darauf geachtet werden, dass man Mensch bleibt und nicht abhebt.

Arroganz hinterlässt keinen guten Eindruck. Seit Mitte 2012 kann man bei YouTube auch Geld verdienen. Dazu muss man allerdings vor einem Vertrag mit YouTube einem Netzwerk angehören und schon regelmäßige Videos mit dementsprechenden Aufrufzahlen haben. Außerdem dürfen nur volljährige Personen oder Kinder mit der Erlaubnis von ihren Eltern einen Vertrag unterschreiben.

Dieser finanzielle Aspekt sorgte dafür, dass immer mehr Leute einen Account hatten und damit immer mehr, die Geld verdienen wollten. Schon war YouTube nicht mehr die Plattform für Hobbyfilmer oder auch professionelle Videoersteller, sondern auch eine Goldgrube für minderwertigen Content, mit dem man auch Geld verdienen konnte.

Leider gibt es immer mehr Nutzer, denen diese Art von Content gefällt, weshalb die sogenannten „Assi-YouTuber“ immer mehr im Kommen sind. Glücklicherweise hat YouTube die Funktion der Kindersicherung entwickelt, dass Kinder nur das sehen können, was ihre Eltern erlauben.

Somit kommen junge Kinder nicht frühzeitig in Kontakt mit „Bombenpranks“ oder Fremden- und Schwulenhass.
Egal ob Musik, Gaming oder Beauty, alles kann man im Netz schauen und keiner muss mehr vor den Fernseher und sich mit Geschwistern streiten, ob man „SpongeBob“ oder „Tom und Jerry“ schaut; jeder schaut das, was er will.

Statistiken belegen, dass aber auch 8 von 10 18-49-jährige immer mehr ans Internet gefesselt sind und weniger Zeit vor dem Fernseher verbringen. Es liegt vielleicht auch daran, dass man nach Bewertungen und Feedback schauen kann, ob die neue Folge „How I met your mother“ gut oder schlecht war.

Also ist YouTube auch ein User-for-User Projekt, was die Menschen zusammenschweißt.
YouTube-Nutzer, die Videos produzieren, sind in der heutigen Zeit immer mehr zu Trendsettern geworden. Da sie Idole sind, will jeder so sein wie sein Liebling. Klamottenstyles ändern sich, die Ausdrucksweise ändert sich und so weiter.

So zum Beispiel ist das Jugendwort des Jahres „I bims“ zustande gekommen, welches durch das ehemalige Y-Titty-Mitglied Phil Laude populär gemacht wurde. Also ist YouTube schon ein Eingriff in die Gesellschaft, das sich immer mehr Möglichkeiten breit machen und die ältere Generation, so traurig wie es kling, „weg stirbt“.

Außerdem werden Pullis und Accessoires an die Fan, beispielweise bei Fantreffen oder im Online-Shop, verkauft. Es dient als Zeichen der Zugehörigkeit, wer keinen hat, ist Außenseiter. YouTuber beeinflussen Menschen und ziehen die Fans in einen regelrechten Bann.
„Köln die YouTube-City“ wird die Großstadt am Rhein oft genannt.

Alles in allem ist YouTube ein sehr großer „Influencer“ und spiegelt zum Teil auch die Gesellschaft wieder, da oft das gemacht wird, was die Nutzer sehen wollen. Doch man darf es nicht zu streng nehmen, da jedes Alter seine Zeit hat. Jeder muss sich also selbst darum kümmern, dass einen YouTube nicht zu sehr beeinflusst und man ein gesundes Mittelmaß findet.


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