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Inhaltsangabe

Woyzeck Inhaltsa­ngabe: Drama-An­alyse mit historis­chem Kontext

1.344 Wörter / ~4½ Seiten sternsternstern_0.25stern_0.3stern_0.3 Autorin Michaela S. im Mrz. 2012
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Dokumenttyp

Inhaltsangabe
Deutsch

Universität, Schule

Luisengymnasium Düsseldorf

Note, Lehrer, Jahr

2012, Herr Müller

Autor / Copyright
Michaela S. ©
Metadaten
Preis 2.40
Format: pdf
Größe: 0.20 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternstern_0.25stern_0.3stern_0.3
ID# 15839







Woyzeck


1.)Historischer Kontext

-      Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts: Restauration

-      Ziel: der fürstlichen Herrscher die politischen Verhältnisse, aus der Zeit vor der französischen Revolution wieder herzustellen (1789) und moderne Ideen der Freiheit und Demokratie zurück Zudrängen

-      Deutscher Bund: Staatenbund zwischen 1815 und 1866 (1815 – im Wiener Kongress ins Leben gerufen) folgte dem 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reich und dem napoleonischen Rheinbund als lockerer Zusammenschluss einzelner Bundesstaaten

-      1817 Wartburg in Thüringen à erste öffentliche Demonstration der Studentenverbindung, Protest für Einheit und Freiheit Deutschlands

-      Karlsbader Beschlüsse à 2 Jahre nach Wartburgfest verabschiedet

Polizeistaatliche Unterdrückungsmaßnahmen

-      Eskalation in den 30er Jahren à 30.000 Menschen forderten Einheit und Freiheit auf dem Hambacher Fest (erhebliche Einschränkung der Presse- und Versammlungsfreiheit als Antwort der Fürsten)

-      Politisch engagierter Professoren Publizisten und Studenten wurden als Volksverhetzer verfolgt à Flucht ins europäische Ausland

-      Gescheiterte Revolution 1848-1849


2.)Entstehungs Geschichte des Dramas Woyzeck

-      Liegt einem historischen Kriminalfall zugrunde

-      1821 hatte der Arbeitslose Perückenmacher Johann Christian Woyzeck aus Leipzig seine geliebte aus Eifersucht erstochen

-      Da Zweifel an der Schuldfähigkeit des psychisch gestörten Woyzecks geäußert wurden

-      Stadtphysikus (vom Staat beauftragter Arzt) Christian August Clarus erstellte 2 Gutachten, in denen er den Täter für zurechnungsfähig erklärte

-      Darauf wurde Woyzeck dem Tode bestraft und öffentlich geköpft

-      Debatte über Straffähigkeit des Täters, da einige Experten in den Lebensumständen Woyzecks die Ursache seiner moralischen Gleichgültigkeit vermutetenà Zweifel an Zurechnungsfähigkeit

-      Büchner: Befasste sich schon in seiner Schulzeit mit psychischen Ursachen menschlichen Handelns

-      Hauptfigur des Dramas zeigt bis ins Detail zahlreiche direkte Parallel in Lebenslauf und Tathergang


3.)Inhalt des Dramas

-      Dramenfragment

-      Entstehung im Jahr 1836

-      Epoche Übergang Vom Biedermeier zum Vormärz

-      Büchner bricht die klassische Form des Dramas à Woyzeck als Antiheld, Verlierer, psychisch labil und wird von den starken auf gewissenlose Weise ausgebeutet

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-      Gesellschaft fehlt jegliche Menschlichkeit

-      Vorläufer für realistische Inszenierungen der Lebensbedingungen des einfachen Volkes


-      Spielt zu Büchners Lebzeiten in einer deutschen Garnisonsstadt (=ist eine militärische Bezeichnung für einen Ort, an dem Truppenteile, militärische Dienststellen und Ähnliches ständig untergebracht sind)

-      Der einfache Soldat Woyzeck lebt in ärmlichen Verhältnissen, um den Lebensunterhalt für seine Geliebte Marie und das gemeinsame Kind Christian zu verdienen arbeitet Woyzeck als Handlanger für seinen Hauptmann

-      Ausserdem stellt er sich dem Doktor für ein Experiment zu Verfügung bei dem er nur Erbsen essen darf (= psychische Ausfallerscheinung durch einseitige Ernährung)

-      Wichtigster Lebensinhalt Woyzecks ist die Liebe zu Marie, diese ist jedoch enttäuscht von dem Leben das Woyzeck ihr bietet und träumt vom sozialen Aufstieg deshalb lässt sie sich auf eine Affäre mit dem attraktiven Tambourmajor ein

-      Bei einer Tanzveranstaltung wird der geistig verwirrte Woyzeck Zeuge der Affäre zwischen Marie und dem Tambourmajor und geht daran seelisch zu Grunde.

-      Lässt er sich auf eine Schlägerei mit dem physisch überlegenem Tambourmajor ein

-      Lockt Marie an einen Teich und bringt sie um und flüchtet darauf hin.


4.)Weltanschauliche Aspekte des Dramas

-      Nihilismus: Lehre von der völligen Nichtigkeit alles Existierenden (nihil = nichts, Verneinung jeglicher Seins-, Erkenntnis-, Wert- und Gesellschaftsordnung)

-      à Hauptmann: Moral = inhaltsleerende Floskeln (Szene 5)

-      „ Was will er denn mit der ungeheuren Zeit all anfangen?“

-      „Es wird mir ganz angst um die Welt, wenn ich an die Ewigkeit. Beschäftigung, Woyzeck, Beschäftigung!“

-      Marie verwirft wegen der Affäre mit dem Tambourmajor ihre moralische Überzeugung (Szene 6)

-      „So ist keiner … Ich bin stolz vor allen Weibern.“

-      Das Anti-Märchen der Großmutter symbolisiert die Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz (Szene 19) Verdeutlichung: menschliche Existenz ist sinnlos


-      Szene 5: Woyzeck rasiert den Hauptmann (à Ausbeutung)

-      Szene 8: Wird als wissenschaftliches Versuchsobjekt ausgebeutet

-      Woyzeck steht unter dem Zwang körperlicher Bedürfnisse

Szene 8: Natur hat bestimmt körperliche Bedürfnisse vor (pinkelt an Hauswand)

-      Woyzeck kann sich gegen den stärkeren Tambourmajor nicht wehren

-      Szene 15: Körperliche Auseinandersetzung Tambourmajor und Woyzeck (à Überlegenheit Tambourmajor, andere Vorraussetzungen)


-      Materialismus: Lehre von der Abhängigkeit der menschlichen Existenz durch materielle Kräfte und Faktoren

-      Der Mensch unterscheidet sich nicht wesentlich vom Tier

-      Szene 3: „Der Aff‛ ist schon ein Soldat, ‛s ist schon nit viel, unterst Stuf von menschlichen Geschlecht“

-      Woyzeck kann aufgrund seiner Armut nicht dem Tugend-Ideal des Hauptmanns entsprechen

-      Der sich idealistisch gegebende Doktor nützt die Armut Woyzecks aus und entwürdigt ihn zum Versuchsobjekt (Szene 8)

-      Marie entscheidet sich aufgrund materieller Gesichtspunkte für den Tambourmajor (Szene 4 und 6)

-      Tambourmajor hat in Szene 4 Marie Ohrringe geschenkt


Analyse


-      Text strukturiert darstellen

-      Einordnung in das Dramenganze

-      Historischer Hintergrund

-      (Bezug auf das Leben Büchners)

-      Sprachanteile der Personen/ Sprachgebrauch

-      Beziehung der Personen zueinander

-      Weltanschauliche Aspekte

-      Kritik

-      Gegenwartsbezug


Szene 4:


-      Darstellung von Marie nicht nur als liebende Mutter, sondern auch als Frau die begehrt werden will

-      Tambourmajor hat genau ihren Geschmack getroffen mit dem Geschenk der Ohrringe

-      Marie drückt ihre Sehnsüchte nach einer Flucht aus der Armut (träumt von einem Märchenprinzen der sie aus ihrem ärmlichen Dasein erlöst)

-      Gleiches Recht auf Anerkennung wie die Großen „Madamen“ (= Frauen der oberen Gesellschaftsschicht)

-      Aber Marie ein armes Weibsbild könne mit ihnen mit halten weil sie auch einen „so roten Mund“ habe wie die höher gestellten Frauen und damit ebenso begehrenswert sei

-      Marie will vermeiden das der moralische Bruch (durch die Ohhringe) vor den Augen ihres Kindes deutlich wird und legt deshalb Wert auf die geschlossenen Augen des Kindes

-      Begeisterung für Ohhringe = Begeisterung für materiellen Wohlstand

-      Nimmt ihre Lebssituation nicht so einfach hin, sondern denkt über ihr Schicksal nach und stellt es in Frage (lange Monolg)

-      Woyzeck kommt im zweiten Abschnitt dazu: Glaubt Maries Lüge zu ihrem Erwerb der Ohrringe, sie gefunden zu haben (à naive, absolutes Vertrauen gegenüber Marie)

-      „Alles Arbeit unter der Sonn, sogar schweiß im schlaf.“ à sein ganzes Leben besteht nur aus Arbeit

-      Hat kaum Zeit für seine Familie durch die Arbeit


Sprachgebrauch Woyzecks: Hat sich mit seinem Schicksal abgefunden („arbeit, schweiß, arme Leut, Löhung“)

Zeigt aber an keiner Stelle Wiederstand oder Empört sich in ausrufe Sätzen

Pause = Marie brauch Zeit zum Überlegen, daraufhin fällt ihr ein was für ein schlechter Mensch sie ist

Starke Resignation Woyzecks à Gegensatz zu Marie, die sich nicht mit ihrem Schicksal abgeben will

Entschuldigung für ihr verhalten „ Geht doch alles zum Teufel, Mann und Weib.


Vorausdeutung für die folgenden Kapitel: Vertiefung der Affäre von Tambourmajor und Marie

-      Materialismus: Marie entscheidet sich aufgrund materieller Gesichtspunkte für den Tambourmajor (Szene 4 und 6)


Bedeutung der Szene für das Drama: Die im ganzen Stück negativ dargestellten gesellschaftlichen Verhältnisse beeinflusse die zwischenmenschlichen Beziehung.


Szene 5:

-      Woyzeck verrichtet seine Arbeiten unter Zeitdruck

-      Hauptmann: Bestreben den Tag mit Beschäftigung zu füllen, um sich mit Fragen des Lebenssinnes zu beschäftigen

-      Zwischen den Beiden Personen bestehenden Machtverhältnisse werden deutlich

-      Redeanteile: Hauptmann dominiert die Unterhaltung (Arbeitsverhältnis), kurze Floskeln der Zustimmung, Initiative bleibt beim Hauptmann, der das Gespräch auch mit einem Befehl an Woyzeck beendet)

-      Rangunterschied der beiden Personen wird in der Körperstellung deutlich (Woyzeck einfacher Befehlsarbeiter, Hauptmann bekleidet ein höheres militärisches Amt)

-      Um die freie Zeit zu füllen muss alles mit Gemütlichkeit verrichtet werden (Woyzeck sei zu gehetzt)

-      Egoismus des Hauptmannes: Woyzeck ist nicht in der Position sich dem Luxus Zeit hinzugeben

-      Aufgrund seiner gut abgesicherten sozialen sowie materiellen Stellung ist Woyzecks täglicher Daseins Kampf nicht nachvollziehbar

-      Bibelzitat als Rechtfertigung für sein uneheliches Kind à Hauptmann begreift dies jedoch nicht

-      Für eine Heirat fehlen Woyzeck die finanziellen Mittel und somit fehlen ihm die Mitte für einen moralischen Lebenswandel

-      Büchner: Völlige Ignoranz der gut gestellten Bürger gegenüber der Lebenseinstellung der einfachen Menschen und veranschaulicht die unüberbrückbare Kluft zwischen den sozialen Schichten

-      Sprachgebraucht vom Hauptmann: verletzende Worte à Geringschätzung Woyzeck „ Er ist dumm, ganz abscheulich dumm.“


Fazit: Woyzeck als Opfer der Gesellschaft


Quellen:

Quellen & Links

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