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Interpretation

Wolfgang Borchert - Nachts schlafen die Ratten doch

855 Wörter / ~2½ Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autor Lukas B. im Mrz. 2011
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Interpretation
Deutsch

Nachts Schlafen Die Ratten Doch Analyse

Universität, Schule

Hochschule Aachen

Note, Lehrer, Jahr

2 semester

Autor / Copyright
Lukas B. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.26 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 5150







Inhalt: Die Kurz­ge­schichte "Nachts schlafen die Ratten doch" von Wolf­gang Borchert beleuchtet das Schicksal eines Jungen in den Trüm­mern des Krie­ges. Der neun­jäh­rige Jürgen bewacht seinen verstor­benen Bruder, um ihn vor Ratten zu schüt­zen. Ein alter Mann nähert sich ihm, gewinnt sein Vertrauen und bietet ihm ein Kanin­chen an. Die Geschichte ist geprägt von Dialogen und symbol­träch­tigen Moti­ven, die das Nach­kriegse­lend thema­ti­sie­ren.
#Farbsymbolik#Auktorialer_Erzähler#Kriegstrümmerlandschaft

Interpretation
,,Nachts schlafen die Ratten doch´´

 

Die Kurzgeschichte ,,Nachts schlafen die Ratten doch´´ von Wolfgang Borchert handelt von den schmerzhaften Ereignissen eines kleinen Jungen, der sich verpflichtet fühlt seinen bereits verstorbenen und verschütteten Bruder von den Angriff der Ratten zu schützen.

 

Der neun-Jähriger Junge Jürgen sitzt mit einem Stock auf Trümmern des bereits eingestürzten Hauses das von Bomben zerstört wurde. Bald taucht ein alter Mann mit einem Korb auf dem Arm und zwei ziemlich krummen Beinen auf. Er spricht ihn an und es gelingt ihm nach einiger Zeit zu erfahren was Jürgen da macht. Der Junge will es ihm zuerst nicht sagen, aber nachdem der alte Mann sein Vertrauen gewonnen hat beginnt der Junge zu sprechen. Jürgen erzählt ihm, dass er wache halten muss, um seinen verstorbenen Bruder zu beschützen. Der alte Mann erwidert ihm darauf, dass die Ratten doch nachts schlafen. Aber das ist nur eine Lüge. Der Mann verspricht Jürgen, dass er ein Kaninchen von ihm haben kann, wenn er mit ihm kommt. Dann verschwindet der alte Mann.

 

Der Text ist in 6 Sinnabschnitte gegliedert: Im ersten Abschnitt (Z. 1-14) wird die Atmosphäre der Trümmerlandschaft beschrieben und dargestellt. Im zweiten Abschnitt (Z. 15-41) nimmt der alte Mann langsam Kontakt zu Jürgen auf und gewinnt langsam sein Vertrauen. In Zeile 42-52 unterhalten sich der Mann und Jürgen über das Kaninchen des Mannes und darüber ob der Junge ein kleines Kaninchen haben darf. Von Zeile 53-71 an kommt Jürgen mehr in das Gespräch hinein und beginnt langsam seine Angst zu verlieren und dem Mann mehr zu vertrauen. Im fünften Abschnitt (Z. 72-99) erzählt der alte Mann dem Jungen, dass Ratten nachts schlafen, aber das ist nur eine Lüge. Im letzten Anschnitt (Z. 100-131) verändert sich das Verhalten von Jürgen und der Mann geht wieder.

 

Neben dem offenen Anfang ,, Das hohle Fenster ... ´´ (Z. 1) hat die Kurzgeschichte auch ein offenes Ende ,, ..., das was etwas grau vom Schutt.´´ (Z. 131). Man weiß nicht genau, ob der Mann wieder zurück kommt oder ob der Junge seine Meinung noch einmal ändert. Der Leser soll sich die Geschichte selbst zu Ende denken.

Typisch für diese Kurzgeschichte ist, dass nur wenige Personen vorkommen. Es gibt nur zwei Hauptpersonen, nämlich den Bub Jürgen und den älteren Mann. Von diesem erfährt man jedoch keinen Namen. Denn die Personen die in der Geschichte vorkommen sind Alltagsmenschen, es ist eine typische Alltagssituation. Weil die Geschichte einfach so endet, wissen wir nicht ob sich die Personen weiter entwickelt haben, ober so geblieben sind.

Diese Kurzgeschichte hat keinen Höhepunkt und auch keinen richtigen Wendepunkt.

 

Die Sprache der Geschichte ist umgangssprachlich. Die Geschichte besteht hauptsächlich aus Dialogen zwischen dem Mann und Jürgen, welche unkompliziert und einfach sind. In der Kurzgeschichte werden Motive verwendet, so spielen die Tiere Kaninchen und Ratten eine große Rolle in der Geschichte. Das Kaninchen dient als Symbol des Lebens, ebenso wie das Grün des Kaninchenfutters. Dagegen steht das Grau der Trümmer. Hier setzt Borchert eine leicht verständliche Farbsymbolik ein. Grün steht für das Leben, grau für die Vergangenheit. Oft werden in der Kurzgeschichte krumme Beine (Z. 76, 102f, 109) verwendet. Aber die Wörter Kaninchen (Z. 47, 68, 104) und Ratten (Z. 75, 77, 97) werden auch sehr häufig eingesetzt.

 

Der Mann wird als alt bezeichnet (Z.12). Man erfährt das er krumme Beine hat (Z. 9) und dass er ein Kaninchen besitzt (Z. 47f). Der Junge Jürgen wird als ein fixer Kerl (Z. 38), arm (Z. 61) und ängstlich (Z. 78) bezeichnet. Außerdem raucht er (Z. 63) und ist neun Jahre alt (Z. 39). Früher wurden die Jungen schon als Erwachsenen behandelt und deshalb durfte er auch rauchen.

 

Die Geschichte ist aus der Sicht des auktorialen Erzählers geschrieben, denn man kann einen Blick in die Gedanken des Jungen werfen. „. ‚Jetzt haben sie mich!’, dachte er.“ (Z.7). Das Dialog ist in der Ich- Erzählung geschrieben. ,,Ich kann es nicht sagen.´´(Z. 31).

 

Der alte Mann lügt den Jungen an, indem er sagt, dass die Ratten nachts schlafen. „ ‚Ja, hat euer Lehrer euch denn nicht gesagt, dass die Ratten nachts schlafen?’ “ (Z.93). Ratten sind jedoch nachtaktiv, vermutlich wusste der Mann das auch, er wollte den Jungen mit dieser Lüge lediglich von dem Ort weglocken. Er erzählt ihm von seinen Kaninchen, und dass er eins haben kann, wenn er nur mitkommt.

 

Er versucht das Geheimnis des Jungen zu erfahren, indem er einen Vorteil daraus zieht, dass kleine Kinder meist neugierig sind. Denn er erzählt dem Jungen von dem Korb, allerdings sagt er nicht, was darin ist und lässt den Jungen selbst raten, was sich darin befinden könnte. (Z.35f).

Im Laufe der Geschichte merkt man, dass es dem Jungen immer schwerer fällt, dem Mann nichts zu erzählen. Am Anfang war er noch fest entschlossen nichts zu sagen. Am Schluss gibt er nach und erzählt dem Alten sein Geheimnis (Z.86-91).Er sagt es dem alten Mann, weil dieser das Vertrauen zu dem Jungen aufgebaut hat. Vertrauen ist etwas das der Junge vermutlich schon länger nicht mehr gefühlt hat.

 

Meiner Meinung nach will Borchert mit dieser Geschichte das Elend während bzw. kurz nach dem zweiten Weltkrieg verdeutlichen. Hinweise darauf sind, dass die Häuser zerbombt sind, Menschen verschüttet sind und Ratten die Stadt beherrschen.

 


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