<
>

Die Geschwindigkeit der Zeit und die Gefahr der Bilder

Wissenschaftlicher Exzerpt


Inhaltsverzeichnis

1.   Einleitung. 2

2.   Behandlung der Fragestellung:2

2.1.   Münzbilder und Motivauswahl in der Zeit der Republik (S. 180-185)2

2.2.   Die Auswahl der Münzbilder in der Kaiserzeit (S. 185-189)3

2.3.   Mögliche Ansprechpartner der Münzbilder (S. 189-193)4

2.4.   Die Wahrnehmung der Münzbilder (S. 193-196)4

2.5.   Prägerhythmen und Prägeprogramme (S. 197-201)5

3.   Ergebnis:5


Text:  Wolters, R.: Die Geschwindigkeit der Zeit und die Gefahr der Bilder. Münzbilder und Münzpropaganda in der römischen Kaiserzeit, in: Weber/Zimmermann (Hrsg.), Propaganda-Selbstdarstellung-Repräsentation, Historia ES 164, Stuttgart 2003, 175-204.

Inhalt:

Zentrale Fragestellung: Inwieweit wurden Münzen bzw. Münzbilder von den Zeitgenossen wahrgenommen und wurden von den Herrschern als Propaganda verwendet?


1.   Einleitung

Bedeutung der Abbildungen auf den Münzen à eingeteilt in Avers (=Vorderseite) und Revers (=Rückseite), Avers zeigte meist das Porträt des Herrschers und diente als Zahlungsmittel, während das Revers ständig wechselnde Bilder zeigte und deshalb zusätzlich eine Nachricht abbildete.

Münzbilder wurden bewusst ausgewählt (S. 178), positive Bilder wurden wiedergegeben (S. 179)

Für diese Bilder gibt es verschiedene Interpretationsmöglichkeiten:

èAls „Massenkommunikationsmittel“ (S. 176)

è„offizielles Publikationsorgan des Kaiser“ (ebd.)

Hierbei ist der Autor der Meinung, dass Münzen aufgrund ihres „Motivreichtum[s] und Aussagen […] als zeitgenössischer Kommunikations- und Nachrichtenträger“ gut geeignet sind.

Anm.: Bilder auf den Münzen auch geeignet als Quellen für außenpolitische Ereignisse, da sie diese auch oft abbilden. Aber auch innenpolitische Nachrichten sind zu finden.

èPropaganda der Herrscher

Der Autor kritisiert den Begriff der „Propaganda“, da dieser auf eine „bewusste Manipulation“ hinweist (S. 179).

èMünzen werden von den Zeitgenossen nicht wahrgenomm.....

Sie bedienten sich des medialen Charakters der Münze und setzten Bild und Legende nach eigenen Vorstellungen für die jeweils eigene Repräsentation und Darstellungsabsichten neu ein.“ (S. 185)


2.2.             Die Auswahl der Münzbilder in der Kaiserzeit (S. 185-189)

-          Bedeutung des Amtes des Münzmeisters geht zur Kaiserzeit zurück (Namen erscheinen nicht mehr auf den Münzen S. 185)

-          Einfluss des Herrschers bei der Wahl des Münzmotives (Bsp.: Claudius, S. 187)

-          Ausgabe unangemessene Münzen werden in der Herstellung gestoppt (ebd.) àKorrektur von „Fehlern“ durch den Herrscher à besonders zum Herrschaftswechsel, sonst eher selten, dem Herrscher wird der Entwurf vorgestellt (S. 189)


Fazit: Der Entwurf wurde nicht vom Kaiser angefertigt sondern in der Münzstätte, sonst wäre einen nachträgliche Korrektur des Kaisers nicht notwendig gewesen. Kamen diese Münzen in Umlauf wurden zu also kontrolliert, deshalb ist es wahrscheinlich, das von vorneherein kein für den Herrscher „schlechtes“ Motiv gewählt wurde.


2.3.             Mögliche Ansprechpartner der Münzbilder (S. 189-193)

-          Bedeutung der Münze als Medium durch Gebrauch von Bild und Schrift sehr ausgeprägt à immer wieder betrachtet und gelesen (S. 189)

-          Breite Lesefähigkeit im Reich, Legenden leicht identifizierbar, große Handlichkeit und Verbreitung der Münzen (S.190) àMünzen sehr verständlich für Zeitgeno.....

-          Aber: enorme Vielfalt der Münzbilder spricht für eine breite Wahrnehmung, Beschreibungen von Münzbildern sind vorhanden à Bezeichnungen beziehen sich auf Reversabbildungen (S. 193) andere Bsp.: Historia Augusta, Cassius Dio, außerdem Sammlung von Münzen à bewusste Wahrnehmung der Münzbilder (S. 194) „kein Ausnahmefall“ (S. 195)

-          Außerdem: bewusste Tilgungen bei Münzen kamen vor (S. 195)


Fazit: Münzbilder wurden von Zeitgenossen bewusst wahrgenommen.


2.5.             Prägerhythmen und Prägeprogramme (S. 197-201)

-          Dominant: Götterdarstellungen (S. 197)

-          Keine regelmäßige Jahresprägung, größere Menge zum Herrscherantritt à neuer Herrscher soll in „Titulatur und Bild“ vorgestellt werden, „wirtschaftlicher Bedarf zur Herstellung neuer Münzen“ (ebd.)

-          Bei Prägung oft Bezug auf den jeweiligen Anlass, aber nicht Prägung aus einem bestimmten Anlass oder um „bewusst Programme zu verbreiten“ (S. 197)

-          Bürgerkriegszeit im Gegensatz zur gesicherten Herrschaft: „Diversifizierung der Aussagen“ , spezifische Bilder der Persönlichkeiten (S. 198)

-          Gefahr der Bilder: Personen mit denen sich der Herrscher abbildete konnten leicht in Verruf geraten àfesthalten an eher neutralen Motiven (ebd.)

-          Prägezusammenhänge à Aussagefähigkeit von Münzgruppen (S. 200) à zur Quelleninterpretation von Münzen müssen diesen in ihren Kontext gestellt werdenà Zeitgenossen hatten selten die Möglichkeit diesen Zus.....


| | | | |
Tausche dein Hausarbeiten

G 2 - Cached Page: Thursday 28th of March 2024 11:14:00 PM