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Zusammenfassung

Wirkung und Anleitung von Sprechübungen

1.187 / ~3 sternsternsternsternstern_0.2 Kerstin T. . 2018
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Sprechübungen, deren Wirkung und möglicher Einsatz im Unterricht

Im Folgenden werden diverse Sprechübungen genau beschrieben und deren Wirkung definiert. Diese Übungen sind in erster Linie allgemein für die Stärkung der Muskulatur und Stimmtraining gedacht. Meines Erachtens sind diese Übungen aber auch für das Stärken des Zusammenhalts, z.B. in einer Klasse, und das Überwinden der Hemmschwelle geeignet.

Durch das Variieren und Experimentieren mit der eigenen Stimme, erkennt man viele Möglichkeiten, wie man mit seiner Stimme umgehen und wie man sie einsetzen kann. Zusätzlich zu den Stimmübungen spielt auch die Stimmhygiene eine wesentliche Rolle bei der Pflege der Stimme.

Wenn man durch viel Sprechen und/oder durch eine Infektion heiser wird, hilft vor allem Salbeitee und Ruhe. Man sollte, wenn möglich, kaum oder gar nicht sprechen. Wichtig ist es, stets etwas zu trinken. Wenn der Stimmapparat trocken ist und man weiter spricht, ist das nicht gesund für die Stimme.
Diese Übungen können zum Bespiel vor Vorträgen oder wichtigen Präsentationen gemacht werden um den Körper und die Stimme zu lockern.

Auch bei Lampenfieber können Übungen dieser Art die Nervosität lindern und somit dem Sprecher bei einem Auftritt lockern. Ziel der Übung ist die ideale Stimmlage für sich zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen ist eine lockere Haltung wesentlich, das heißt der Körper soll sich in einer aufrechten entspannten Haltung befinden.
Zu Beginn empfiehlt es sich mit Lockerungsübungen zu beginnen.

Man kann beispielsweise den Kopf in alle Richtungen kreisen lassen und nach und nach den ganzen Körper miteinbeziehen. Die Schultern kreisen einmal gegen und einmal im Uhrzeigersinn, anschließend geht man über zu den Armen und lässt diese im großen Bogen schwingen.

Eine weitere Möglichkeit der Lockerung ist das Ausschütteln des Körpers, im speziellen Arme und Beine. Im Anschluss werden die Arme über den Kopf gestreckt, der ganze Oberkörper wird fallen gelassen und zeitgleich ausgeatmet. Bei dieser Übung ist es wichtig, dass man den Vorgang des Ausatmens auch akustisch wahrnimmt.

Das Ausströmen der Luft wird durch ein Seufzen begleitet.


Der Klangteppich

Beim Klangteppich legt man sich mit dem Rücken auf eine weiche Unterlage, vorzugswiese eine Sportmatte oder Yogamatte. Abwechselnd soll ein lückenloser Klangteppich über den Vokalen a, o und u, eingesetzt über m entstehen. De jeweiligen Vokal soll man so lange anhalten bis die ganze verfügbare Luft verbraucht ist.

Bei dieser Übung kann man sowohl die Lautstärke als auch die Tonhöhe und Sprachmelodie variieren. Diese Übung stärkt das Bewusstsein für die Atmung. Mit der Zeit gewinnt man an Selbstbewusstsein bezüglich der eigenen Stimme. Man findet den Mut die Tonhöhe zu variieren, den normale Lautstärke zu übersteigen und aus seiner Komfortzone herauszukommen.

Diese Ãœbung kann man auch zur generellen Entspannung (sei es alleine oder in der Gruppe) machen.



„So nicht!“

Die Gruppe stellt sich im Kreis auf und wählt jemanden aus. Mit fester Stimme und passender Gestik ermahnt man diesen mit den Worten „So nicht!“. Das wiederholt sich durch die ganze Gruppe. Diese Ermahnung wirft man vergleichsweise wie einen Ball quer durch den Raum zu verschiedenen Personen und versucht diese alleine durch Mimik, Lautstärke und Intonation klar zu adressieren.

Das Ziffernblatt

Auch bei dieser Übung liegt man mit dem Rücken auf einer weichen Unterlage, wie bereits oben genannt Sport- oder Yogamatte sind empfehlenswert. Die Beine sind angewinkelt und die Füße liegen vollkommen am Boden auf. Man stellt sich vor man liege auf einem Ziffernblatt.

Wenn man sein Kreuzbein zu Boden drückt ist man auf der 6, ist das Steißbein am Boden ist man auf der 12. Langsam wechselt man zwischen den beiden Punkten, dabei soll man auf die Atmung achten und diesen nicht anhalten. Anschließend ergänzt man das Ziffernblatt mit der 3 auf der linken Seite und der 9 auf der rechten Seite.

Auch hier wechselt man langsam zwischen den beiden Punkten. Um das Ziffernblatt zu vervollständigen benötigen wir noch die Punkte 7:30, 1:30, 4:30 und 10:30, diese ergeben sich jeweils durch die Diagonalen der vier bisherigen Punkte. Zuletzt gelangt man mit einer Kreisbewegung zuerst im Uhrzeigersinn und anschließend gegen den Uhrzeigersinn über das gesamte Ziffernblatt.


Die lebensfrohe Hummel und die giftige Schlange

Bei dieser Übung soll man abwechselnd eine geführte und gestützte Ausatmung auf die Konsonanten f, w, stimmloses s und stimmhaftes s durchführen. Hilfestellend kann man sich für den Konsonanten f einen kaputten Fahrradschlauch, für w ein elektronisches Gerät, für das stimmlose s eine giftige Schlange und für das stimmhafte s eine lebensfrohe Hummel vorstellen.

Der Ton soll gehalten und die ganze verfügbare Luft ausgeatmet werden. Mit dem Lösen der Muskulatur füllen sich die Lungen automatisch wieder mit Luft. Diese Übung soll man einige Male wiederholen und auf die Qualität und Variation der Laute achten. Man erkennt bewusst, dass man automatisch einatmet und sich nicht darauf konzentrieren muss.

Zungenbrecher

Im Sprachtraining werden viele Zungenbrecher verwendet. Bei Zungenbrechern werden viele ähnliche Laute in kurzen Abständen aneinandergereiht. Beim Sprechen gilt es sich besonders auf die ähnlichen Laute zu konzentrieren. Wichtig ist, dass man dabei mit einer langsamen Sprechgeschwindigkeit beginnt, in erster Linie auf die Artikulation achtet und dann Schritt für Schritt schneller wird.

Zungenbrecher werden auch gerne beim Spracherwerb verwendet. Kleinkinder können hier spielerisch an ihrer Artikulation arbeiten und diese verbessern.

Das Gedicht

Ein weiteres Training für die Stimme, vor allem für den Stimmeinsatz, ist das Vortragen eines Gedichtes. Jede Strophe des Gedichts wird jeweils einer Gruppe zugeordnet. Die Verse werden übertrieben betont und das Gedicht sowohl mimisch, gestisch als auch lautlich übertrieben vorgetragen.

Es ist kein anstrengender Unterricht in diesem Sinne und trotzdem förderlich für die SchülerInnen. Diese Übung stärkt das Selbstvertrauen, Festigt den Umgang mit der eigenen Stimme und den Stimmeinsatz. Vor allem Gedichte werden durch das Vortragen zum Leben erweckt und zeigen erst dann ihre volle Wirkung.

Aus diesem Grund ist ein adäquates Vortragen von Gedichten kein unwesentlicher Aspekt im Deutschunterricht.

Kleine Sprechübungen zur Lockerung

Kleinere schnelle Übungen werden im Folgenden kurz aufgezählt und erklärt. Bei allen Übungen sucht der Körper automatisch die Indifferenzlage. Diese ist die für den Körper angenehme Stimmlage, die Stimme wird nur gering belastet und ist hier qualitativ am besten.
Das morgendliche Gähnen: Hier streckt man sich und gähnt dabei laut.

Diese Übung gelingt m besten, wenn man am Boden liegt und pausenlos die Vokale summt. Meist ändert sich bei dieser Übung auch die Tonhöhe. Mit vermehrtem Wiederholen wird in der Regel auch die Lautstärke höher.



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