Förderziel: Förderung der Konzentration durch die Einübung erarbeiteter Regeln.
Fachbereich: Erstellung einfacher Zeitleisten und Schaubilder zur Darstellung von Zusammenhängen unter Anleitung.
Fachziel: Chronologische und sachlich-thematische Einordnung historischer Entwicklung.
1.1 Übersicht über die kompetenzorientierten Ziele der Unterrichtsreihe
1.2 Überblick über die Unterrichtsreihe
1.3 Zielsetzung des Lernarrangements mit den untergeordneten Teilzielsetzungen
Das Entwicklungsanliegen „Konzentration“ wird in den KMK Empfehlungen explizit für SuS mit dem Förderbedarf emotionale und soziale Entwicklung aufgeführt. „Konzentration“ ist ein Begriff aus der pädagogischen Psychologie und wird verstanden als Zustand, innerhalb dessen kognitive Höchstleistungen erbracht werden können (vgl. Müller, 2000).
Konkret bedeutet dies für den Unterricht, dass den SuS die Möglichkeit gegeben werden muss, diesen Zustand erreichen zu können. Schulischer Erfolg kann somit ohne diese Voraussetzung nicht potentialgerecht erzielt werden (vgl. ebd.). Thieme (1996) stellt hierzu Konzentration als Grundbedingung für jegliche Lernleistungen heraus.
Aus diesem Grund stellt der Förderbereich des Lern- und Arbeitsverhaltens, zu dem „Konzentration“ nach Kulemann (2010) zuzuordnen ist eine zentrale Aufgabe für den Unterricht der SuS im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung dar.
Fehlendes Interesse am Unterrichtsgegenstand und eine Unter- bzw. Überforderung der SuS (zum Beispiel durch Arbeitsaufträge) erschwert ihnen die Konzentration gezielt und dauerhaft auf eine Aufgabe zu lenken. Einige der Ursachen, die Konzentration beeinträchtigen liegen, bezogen auf den Förderbereich Lern- und Arbeitsverhalten, in der Beeinträchtigung der körperlichen Verfassung, seelische Belastungen oder negativen „äußeren“ Rahmenbedingungen (Lärm, unzureichendes Arbeitsmaterial, unaufgeräumte Arbeitsplätze) (vgl. ebd.). Aus diesem Begründungszusammenhang stellt Ortner (1996) fest, dass das gesteuerte Erlernen von Konzentration im Kontext von Unterricht eine unabdingbare Hilfe für die SuS darstellt.
Zu diesem Zweck und unter Berücksichtigung der genannten, möglichen Ursachen wurden drei Regelplakate nach einer Sensibilisierung für die jeweiligen Ursachen von Konzentrationsschwäche gemeinsam erarbeitet. Das globale Ziel aller Regeln ist das Ausschalten von Störfaktoren jeglicher Art.
Dies bezieht sich sowohl auf externalisierte als auch internalisierte Faktoren im Kontext von Schule und Unterricht.
„Ich nehme an Entspannungsübungen teil!“ Um eine Konzentrationsphase erfolgreich und durchgängig zu bearbeiten bedarf es einer kurzen Entspannungsphase, um das unmittelbar Erlebte für den Moment in den Hintergrund rücken zu können (vgl. Müller, 2000 / Ortner, 1996 / Thieme, 1996, 2000).
Zudem dient die anfängliche Entspannungsübung als Teil einer ritualisierten Unterrichtsphase mit Signalwirkung auf eine folgende Konzentrationsphase für die SuS.
„Ich habe nur notwendige Dinge auf dem Tisch!“ Als weiteres zentrales Merkmal für die erfolgreiche und konzentrierte Bewältigung des Unterrichts stellt eine entsprechende Gestaltung des Arbeitsplatzes dar (vgl. Ingendahl, 2000 / Müller, 2000 / Solms, 2010 / Thorbrietz, 2007).
Die genannten Regeln wurden gemeinsam mit den Schülern erarbeitet und gestaltet. Durch den Mitwirkungsprozess wurde eine Verbindlichkeit der SuS generiert, womit die Einhaltung der Regeln als gerecht empfunden werden kann. Die Einführung eines zu diesen Regeln erstellten Tokensystems verstärkt die Motivation und dient als Rückmeldung der Selbst- und Fremdwahrnehmung bezogen auf die erbrachte Konzentrationsleistung jedes einzelnen.
Es dient zusätzlich dem Versuch sozial unerwünschtes Verhalten zu modifizieren (vgl. Hillenbrand, 2006).
Inhaltlich liegen dem Arrangement im Bereich der Sachkompetenz für die Jahrgangsstufen 5/6 die chronologisch, sachlich-thematische Einordnung historischen Geschehens im Zentrum des Fachanliegens; genauer die Einteilung der Menschheitsgeschichte in die verschiedenen Epochen und die visualisierte Darstellung an der Zeitleiste (vgl. SK3, Lehrplan, NRW).
Fachpraktisch liegen dem Arrangement im Bereich der Methodenkompetenz für die Jahrgangsstufe 5/6 die Erstellung (in den vorangegangenen Unterrichtsstunden) und die Arbeit mit Zeitleisten, sowie die visuelle Darstellung von Zeiträumen im Vordergrund (vgl. MK, 8 ebd.).
Die Methoden der Unterrichtseinheiten der „Zeitreisen“ orientieren sich somit fachlich an den inhaltlichen und methodischen Vorgaben der Lehrpläne, sowie durch die Entnahme von Informationen, Ordnung von Informationen und das Zusammenbringen dieser Elemente in einem gestalterischen Prozess nach Vorgaben an dem Entwicklungsanliegen „Konzentration“.