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Interpretation

Willkommen und Abschied von Goethe

632 / ~1 sternsternsternstern_0.25stern_0.3 Bernhard S. . 2012
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Interpretation
Deutsch

Gymnasium

2012

Bernhard S. ©
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Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils 8 Versen, die im Schema des Kreuzreims (abab cdcd) stehen. Das Gedicht besitzt einen 4-hebigen Jambus und abwechselnd männliche und weibliche Kadenzen. Jede Strophe ist in sich abgeschlossen. Des Weiteren treten unreine Reime öfters auf ( 1. Strophe: V. 5+7; 3. Strophe 1+3, 5+7; 4. Strophe 6+8).

In der ersten Strophe beschreibt das lyrische Ich sein Aufbruch zu seiner, das heißt die Naturerlebnisse während seines Rittes. Durch den Ausruf in Vers 1 „Es schlug mein Herz geschwind zu Pferde!“ und der Anapher (V. 1-2) wird der eilige Aufbruch besonders betont.

In den Versen 3, 4, 5, 6 und 8 benutzt Goethe viele Personifikationen zum Beispiel: „Der Abend wiegte“ (V.3); „an den Bergen hing die Nacht“ (V. 4); „stand im Nebelkleid die Eiche“ (V. 5), „aufgetürmter Riese“ (V. 6) und „aus dem Gesträuche mit hundert Augen sah“ (V. 8).

Durch diese Personifikationen und der Metapher (V. 6 „Ein aufgetürmter Riese“) lässt der Autor die Nacht lebendig erscheinen. Die Hyperbel „mit hundert schwarzen Augen“ (V.8)verstärkt den Gefühlsausdruck. Des Weiteren erzeugen die rhetorischen Mittel eine Spannung und eine mystische und unheimliche Stimmung.

An Hand der Wortneuschöpfung „Nebelkleid“ in Vers 5 will uns das lyrische Ich ausdrücken, dass es keine Worte dafür gibt was er alles sieht.

In der zweiten Strophe wird weiterhin die Atmosphäre abwechselnd mit Gefühlen beschrieben. Durch die Wortneuschöpfung „Wolkenhügel“ (V. 1) und den Personifikationen in den Versen 1-2, 3 und 5: „Wolkenhügel sah kläglich“ (V. 2); „Winde schwangen“ (V. 3) und „Die Nacht schuf“ (V. 5) wird die Wirkung in der ersten Strophe belegt.

Durch den Gegensatz der letzten Verse (V. 6-8) zu den ersten Versen (V. 1-5) wird beschrieben, dass sich jetzt die Stimmung des lyrischen Ichs ändert. Außerdem wirkt der Sprechrhythmus sowie die Enjambements in den ersten beiden Strophen vorantreibend und hastig.

In der dritten Strophe ändert sich das Geschehen, denn es geht während den ersten beiden Strophen um den Ritt und die Natur. Dieses Geschehen ist von der Dunkelheit bestimmt. Jetzt geht es von den Liebenden aus. Nun ist das Geschehen hell und freundlich zum Beispiel: „süßer Blick“ (V. 2).

Zu Beginn dieser Strophe kommt eine weitere Person ins Spiel. Hier beschreibt das lyrische Ich die Ankunft und die Freude gegenüber der Geliebten. Diese Änderung der Subjektrolle (Natur àlyrisches Ich) wird durch die Inversion in Vers 1 „Dich sah ich“ verdeutlicht. Diese Wandlung wird auch im Sprechrhythmus, der langsamer wird, deutlich.

Die weiteren rhetorischen Mittel, wie Metapher (V. 1-2+3), Ausrufe (V. 7+8), Anaphern (V. 8), Neologismus (V. 5) und Parallelismus (V. 8), verdeutlichen die Freude des lyrischen Ichs und die Liebe gegenüber der anderen Person. Da sich in den letzten 3 Versen der Strophe viele i-Laute befinden, ergibt sich ein heller, lieblicher Klang.

In der letzten Strophe muss sich das lyrische Ich jedoch von seiner Geliebten verabschieden. Anhand der Gegensätze (V. 3-4,5), Anaphern (V. 3-4, 6-8), Inversionen (V. 1, 3, 4) und dem Chiasmus (V. 7-8) betont das lyrische Ich den Abschiedsschmerz. Durch die vielen Ausrufe (V. 3, 4, 7, 8) wird die Tiefe der Empfindung dargestellt.

Des Weiteren bewirken diese rhetorischen Mittel eine sehnsüchtige traurige Stimmung. Durch den Gegensatz in Vers 5 „Ich ging, du standst“ wird der letzte schmerzliche Akt festgehalten. In den letzten beiden Versen beschreibt der Autor, dass zur Liebe das aktive Lieben und das passive geliebt werden dazu gehört.

Der Titel „Willkommen und Abschied“ passt also zum Gedicht denn auch im Gedicht geht es um ein Treffen mit Ankunft und Abschied zwischen zwei Liebenden.


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