6 Formale Anforderungen an eine Facharbeit/analog Portfolio,
Projektbeschreibung 13
7 Anhang 15
Beispiel für ein Deckblatt 15
Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis 16
Zeitplan 17
Rechercheprotokoll und Suchhilfen (Internet) 18
Techniken der Stichwortsuche im Internet 19
Hinweise für Zitiertechniken 20
Hinweise zu Quellenangaben, Literaturverzeichnis 23
Check-Listen 26
8 Literaturverzeichnis 28
1 Gesetzliche Grundlage1
Auszug aus der Verordnung über die Bildungsgänge in der Sekundarstufe 1
(2.08.2007, Abschnitt 4, § 13):
„Alle Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 9 fertigen in einem Fach eigener Wahl eine Facharbeit oder eine Leistungsmappe an oder führen ein Projekt durch und präsentieren die Facharbeit, Leistungsmappe oder das Projekt. Die Facharbeit, die Leistungsmappe oder die Durchführung des Projekts sowie die Präsentation werden bewertet. Die Bewertung kann besonders gewichtet werden."
2 Definitionen
2.1 Facharbeit2, 3
Die Facharbeit ist eine über einen längeren Zeitraum (mindestens 3 Monate) selbstständig
zu verfassende, umfangreichere schriftliche Arbeit zu einer Problemstellung oder Thematik eines Unterrichtsfaches bzw. fachübergreifend.
Sie ist eine Form wissenschaftspropädeutischen (= vorbereitend, einführend) Arbeitens und Lernens in der Schule. Der Autor bzw. die Autorin weist mit der Erarbeitung einer Facharbeit nach, dass er bzw. sie gelernt hat, sich mit einem relativ eng begrenzten Thema schriftlich auseinandersetzen zu können. Dabei werden wichtige Methoden und Arbeitstechniken,
z. B. die Themen- und Materialsuche, die Arbeitsplanung, das Ordnen von Materialien und schließlich die Erstellung eines umfangreichen Textes unter Einbeziehung von Literatur- und anderen Quellen angewendet. In einer Facharbeit soll auch die Fähigkeit unter Beweis gestellt werden, eigene und übernommene Gedanken bzw. Textpassagen so zu verknüpfen, dass bei klarer Unterscheidung (durch richtiges Zitieren und vollständige Quellenangabe)
ein in sich geschlossenes Endprodukt entsteht.
2.2 Portfolio4
Ein Portfolio ist eine Sammel- oder Leistungsmappe, in der von der Schülerin/dem Schüler aufgrund gemeinsamer Vereinbarungen mit der Lehrerin/dem Lehrer gezielt Arbeiten unterschiedlicher Art ausgewählt und selbst bewertet werden.
Das Portfolio dokumentiert das Gelernte, beinhaltet Reflexionen über die Lernarbeit, persönliche Lernwege, Lernprozesse und Ergebnisse in Bezug auf grundlegende Lernziele während einer bestimmten Zeit, z. B. für die gesamte Dauer eines Kurses oder eines Projektes.
2.3 Projekt5
Projekte sind Vorhaben, die unter einem Thema von den Schülerinnen und Schülern über einen vereinbarten Zeitraum so gestaltet werden, dass der Arbeitsprozess soweit wie möglich selbstständig geplant, selbstständig durchgeführt und selbstständig in ein vorweisbares Ergebnis überführt wird. Das Ergebnis der Arbeit ist offen und maßgeblich von der Kreativität und Leistungsfähigkeit der Gruppenmitglieder bestimmt.
(Hinweise und Verfahrensweise gelten analog für Portfolio und Projekt.)
Bei der Anfertigung einer Facharbeit/eines Portfolios/eines Projekts wählt die Schülerin/der Schüler selbstständig ein Thema aus und stimmt es mit dem Fachlehrer ab.
“Der Prozess wissenschaftlichen Arbeitens beginnt mit der Auswahl eines geeigneten Themas. Dabei sollten Sie bedenken, dass es für die eigene Motivation wichtig ist, ein besonderes Interesse am gewählten Thema mitzubringen. Reflektieren Sie also zunächst bewusst darüber, was Sie an dem Thema interessiert, warum es für Sie bedeutsam ist und was sie herausfinden, beweisen oder analysieren wollen.
Wichtig ist natürlich auch die Zeit, die Ihnen zur Bewältigung der Arbeit zur Verfügung steht. Eine Facharbeit am Gymnasium soll weder zur Diplom- oder Abschlussarbeit noch zur Dissertation geraten. Daher ist die Seitenzahl pro Schüler begrenzt.[…]“
Des Weiteren sollten Sie beachten: “Das Thema darf nicht so weit gesteckt sein, dass man seinem Anspruch in dem geforderten Umfang und mit dem zur Verfügung stehenden Zeitvolumen nicht nachkommen kann bzw. es nur oberflächlich behandelt.
Andererseits sollte es nicht so eng gefasst sein, dass es schwierig wird, überhaupt Material zu finden[…].“
Haben Sie sich für ein Thema entschieden, „sollten Sie als erstes eine Themenreflexion
vornehmen. Es geht also in diesem ersten wichtigen Schritt nicht darum, soviel wie möglich an Literatur zusammenzutragen und zu sehen, was man damit aus dem Thema machen könnte.
Stattdessen sollten Sie zunächst überlegen:
- Welche Anforderungen ergeben sich aus dem Thema?
- Welche Fragen wirft das Thema auf?
- Nach welchen Antworten suche ich?
- Welche Vorkenntnisse habe ich?
Wenn Sie geklärt haben, welche Fragen Sie besonders interessieren und welche Aspekte in Ihrer Facharbeit behandelt werden sollen, können Sie einen Arbeitstitel festlegen.
3.2 Arbeitsphasen7
Generell zwei Phasen: Vorbereitung und Ausformulierung
Themafindung:
- Ideen sammeln
- Ideen ordnen
Recherche:
- Material beschaffen, sichten, auswählen
- Material auswerten mit Notizen
- Gliederung entwerfen
Textentwurf:
- Inhaltsverzeichnis anlegen
- einzelne Kapitel ausformulieren
Textüberarbeitung
Manuskriptgestaltung mit PC:
- Titelseite gestalten, grafische Elemente als Leseanreiz einfügen, alle Angaben
proportional (ausgewogen) auf der Seite verteilt
- Inhaltsverzeichnis: Seitenzahlen ergänzen
- Kapitel formatieren: einheitliche Schrifttypen und Schriftgrößen für Überschriften und Fließtext; Fußnoten; Seitenränder, Blocksatz, Absätzen, Freizeilen; Grafiken, Bildmaterial usw.
- Anhang zusammenstellen: Bildmaterialien, grafische Übersichten usw. in geordneter Reihenfolge anfügen, ggf. mit einem Übersichtsblatt und Seitenzählung versehen
1. Teil Vorwort (wahlweise) (= kurze Vorstellung des Themas, der
Herangehens-/Arbeitsweise und des Zieles; auch Darstellung der persönlichen Motivation für das gewählte Thema)
Einleitung (Einführung in den Sachverhalt/das Thema, Ankündigung des Inhalts/kurze Erläuterung der Hauptkapitel)
2. Teil Hauptkapitel (2 bis 4)
3. Teil Zusammenfassung
(Fazit aus den Untersuchungen; Ausblick, z. B. persönliche Einschätzung, Lösungsvorschlag)
4 Portfolio9
4.1 Inhalt und Umgang mit Materialien
„Mögliche Inhalte eines Portfolios:
ein grafisch gestaltetes Deckblatt, das zum Thema passt;
ein Vorwort, in dem ihr euer Ziel und eure Vorgehensweise beschreibt;
ein Inhaltsverzeichnis, eine Gliederung;
selbst geschriebene Texte, z. B. eine Inhaltsangabe zu einem Buch oder eine Zusammenfassung umfangreicher Informationen aus dem Internet;
fremde Texte und Bilder (aus Zeitschriften, Büchern, dem Internet) eingescannt oder in Kopie (mit Quellenangaben);
Interviews;
persönliche Einschätzungen zum Gelingen der jeweiligen Arbeitsschritte.
Materialrecherche
Ein zentraler Arbeitsschritt bei der Erstellung von […] Portfolios ist die Recherche, d. h., Hintergrundinformationen müssen zusammengestellt werden.
Folgende Möglichkeiten stehen für die Informationsbeschaffung zur Verfügung:
Bibliothek, das Internet, Anfragen bei öffentlichen oder privaten Institutionen (Parteien, Kirche, Unicef, Stiftungen etc.).
Sichten von Materialien
Exzerpte anfertigen: Um sich Textinhalte klarzumachen, ist es sinnvoll, das Wesentliche herauszuschreiben. Im Exzerpt werden wichtige Informationen eines Textes knapp zusammengefasst. Wörtliche Übernahmen müssen als Zitate kenntlich gemacht werden.
Texte paraphrasieren:
Sprachlich anspruchsvoll gestaltete Texte (komplexe Satzgefüge, Häufung vonFachbegriffen bzw. Fremdwörtern) sollten in eine verständlichere Spracheübertragen werden. Dabei dürfen die Aussagen aber nicht verfälscht werden.
Die knappe Beantwortung der W-Fragen (was?, wer?, wann?, wo ?, warum?, wie?,mit welchen Folgen?) stellt die wesentlichen Informationen zusammen. Manchmal eignen sich Texte auch für eine tabellarische Übersicht: Zeit/ Ort/Personen/Thema/Ziel …“
4.2 Arten von Portfolios10
„Je nachdem, für welchen Zeck und nach welchen Kriterien gesammelt wird, unterscheidet man besonders zwei Arten von Portfolios:
1. das Leistungsportfolio, das dazu dient, bestimmte Produkte und Nachweise (Zeugnisse,
Zertifikate .) zu sammeln und zu ordnen, die das Können und die Fähigkeiten einer Person
kennzeichnen. Dieses Portfolio kann als Vorzeigeportfolio, Prüfungsportfolio oder auch als Bewerbungsportfolio verwendet werden.
bzw. darzustellen. Solche Portfolios dienen dazu, Lernerfahrungen und -erfolge systematisch zu erfassen, persönliche Lernstrategien zu planen und das eigene Lernen zu optimieren. So wird zum Beispiel die Entstehung eines Textes oder andere Überarbeitungsvorgänge dokumentiert.
Besonderer Vorzug eines Portfolios ist, dass man sich damit eine systematische Lernstrategie erarbeiten kann. Eine weitere Qualität besteht darin, dass sich jeder die Zeit nehmen kann, die er zum Überarbeiten und zur bestmöglichen Optimierung seines Produkts braucht.
Neben dem Feedback und der Bewertung durch die Lehrkraft zeichnet die Arbeit mit Portfolios die Reflexion der eigenen Person, der Lerninhalte sowie der Lernerfahrungen aus. Darüber hinaus hat es sich besonders bei Prozessportfolios bewährt, eine Mitschülerin/einen Mitschüler als Lektor/in wie in einer Schreibkonferenz der eigenen Überarbeitung vorzuschalten.
Ich muss unbedingt .“
4.3 Vorteile:11
• mit offenen Unterrichtsformen arbeiten und sie angemessen steuern
• Qualität der Schülerarbeiten würdigen und anerkennen
• kontinuierlich und auf angemessene Weise über Leistungen kommunizieren
• die Schülerinnen und Schüler in die Bewertung einbeziehen
• eine besondere Präsentationskultur
• Formen einer demokratisch-öffentlichen Rechenschaftslegung einzuführen, welche
wesentlich auch von den Betroffenen und Beteiligten mitbestimmt und mitgestaltet
werden können.
Zur Arbeit mit einem Portfolio siehe auch:
Margret Fingerhut/Bernd Schurf (Hrsg.): Texte, Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe. 1. Auflage, Cornelsen Verlag Berlin 2009, S. 562ff.
10
5 Projekt
5.1 Merkmale12:
Interessensbezogenheit, wobei das Interesse auch erst im Laufe der Zeit entstehen kann
Gesellschaftsrelevanz
Handlungsorientierung, wobei körperliche und geistige Arbeit gefragt sind und möglichst alle Sinne angesprochen werden sollen
zielgerichtete Planung
Selbstorganisation und Selbstverantwortung der Schüler
Teamwork
Geschwindigkeit und Vernetzung der Teilnehmer, Umformung der Klasse zum neuralen Netz
im Idealfall Interdisziplinarität
5.2 Ablauf13
Jedes Projekt verläuft anders. Trotzdem ist es sinnvoll, anhand einer generellen Form den grundsätzlichen Ablauf eines Projekts darzustellen. Man spricht dann von einem Projektphasenmodell.
den anderen Projektabschnitten sachlich abgegrenzt ist.
Merkmale einer Projektphase
- Sie ist zeitlich begrenzt.
- Es werden Teilziele des Projekts erbracht.
- Das Ergebnis wird überprüft und bewertet.
Dreiteilige Phasenstruktur:
Die Vorbereitungsphase umfasst
- die informelle Phase oder die Projektinitiative,
- die Definitionsphase oder die Projektskizze und
- die Planungsphase.
Die Durchführungsphase besteht aus
- der Realisationsphase.
Die Abschlussphase ist gekennzeichnet durch
- die Projektreflexion.
Über alle Phasen hinweg erfolgt die Projektbewertung.
weiterhin siehe auch:
Margret Fingerhut/Bernd Schurf (Hrsg.): Texte, Themen und Strukturen. Deutschbuch für die Oberstufe. 1. Auflage, Cornelsen Verlag Berlin 2009, S. 542ff.
12
Zu Ihrer Arbeitserleichterung sollten Sie bereits vor Arbeitsbeginn am Computer die Formatierungen vornehmen.
1. Die Facharbeit enthält folgende Bestandteile:
Einband
Titelblatt
Inhaltsverzeichnis/Gliederung
(wahlweise Vorwort)
Einleitung
Hauptkapitel
Schlussteil (Zusammenfassung/Fazit)
Anhang (Bilder und Grafiken kommen in den Anhang, wenn sie nicht in den Text eingebunden werden müssen)
Literaturverzeichnis
Versicherung, dass die Arbeit eigenhändig angefertigt wurde
2. Als Einband eignen sich Schnellhefter, Klarsichthüllen oder Klemmhefter; gefälliger ist -
vor allem bei größeren Arbeiten – eine einfache Bindung (im Copyshop erhältlich).
3. Das Titelblatt enthält:
Fach
Name des Fachlehrers
Namen des/der Verfasser
Klasse bzw. Kursbezeichnung
Abgabedatum
Die Elemente des Titelblattes sind zentriert anzuordnen.
4. Nummerierung der Seiten
Das Titelblatt zählt als Seite 1 und wird nicht nummeriert,
das Inhaltsverzeichnis zählt als Seite 2 ff. und wird ebenfalls nicht nummeriert.
Die folgenden Textseiten setzen dann mit der fortlaufenden Nummerierung ein
[z.B.: Titelblatt S. 1, Inhaltsverzeichnis S. 2 und 3, Textseiten S. 4ff.).
Quellen-/Literaturverzeichnis als vorletzte Seite/n, Selbstständigkeitserklärung als letzte Seite nummerieren.
Erörterung Erörterung bedeutet in einem Aufsatz zu einem Thema Stellung zu nehmen. Jeden Tag gibt man die eigene Meinung zu Fragestellungen ab, nur in diesem Fall muss man es aufschreiben und eine bestimmte Struktur beachten. Es gibt mehrere Typen von Erörterungen, dabei erkennt man den Typen schon…
...[weiter lesen]
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