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Seminararbeit / Hausarbeit

Wie lebte Kaiser Nero die Kunst aus und welche Reak­tionen kamen von Seiten des Senats und der Plebejer?

4.029 Wörter / ~16 Seiten sternsternsternsternstern Autor Carl M. im Nov. 2017
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Seminararbeit
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Technische Universität Dresden - TUD

Note, Lehrer, Jahr

2.0, Dr. Christoph Lundgreen, 2015

Autor / Copyright
Carl M. ©
Metadaten
Preis 7.90
Format: pdf
Größe: 0.19 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 68896







Technische Universität Dresden

Institut für Geschichte

Lehrstuhl für Alte Geschichte

Einführungsseminar „Nero – Kaiser, Sänger, Brandstifter“

Dr.

Wintersemester 2014/2015

Hausarbeit zu der Frage:

Wie lebte Kaiser Nero die Kunst aus und welche Reaktionen kamen von Seiten des Senats und der Plebejer?

Vorgelegt am 27.02.2015 von:

Wilhelm- Müller Straße 2a

01157 Dresden

[email protected]

4061550

Höheres Lehramt an Gymnasien

Fachsemester 1

Inhaltsverzeichnis


1.Einleitung

„Was für ein Künstler geht mit mir zugrunde!“ oder, wie es in der lateinischen Originalfassung heißt: „qualis artifex pereo!“1. Dies waren die Worte, die Kaiser Nero kurz vor seinem Tod permanent wiederholte. Verwunderlich an dieser Aussage ist, dass er lediglich um den Künstler Nero trauerte und nicht um den Herrscher, was mich zu der Annahme bringt, dass Neros künstlerische Fähigkeiten ausgeprägter als seine politische Begabung sein muss.

Deshalb möchte ich mich in meiner Hausarbeit mit der Figur Nero als Künstler näher auseinandersetzen.

Kunst war im Römischen Reich eine Unterhaltungsform, die eine zentrale Rolle im Leben spielte, vor allem in der Oberschicht. Es galt jedoch als Normbruch, wenn man sie als Aristokrat exzessiv auslebte, was mit Sanktionen verbunden war. Doch wie würde man reagieren, wenn das Oberhaupt des Römischen Reiches, der Kaiser, eine solche extreme Auslebung verfolgt. Aus diesem Grund lautet meine Kernfrage: Wie reagierte zum einen der Senat und zum anderen das einfache Volk auf die künstlerische Ausprägung Neros? Antike Quellen zur Bearbeitung der Fragestellung stammen von Cassius Dio, Sueton, sowie von Tacitus.

Da jeder der drei Autoren die Lage anders darstellt, ist es einerseits schwierig zu sagen, wessen Aussage von der Wahrheit am meisten abweicht und andererseits ist es für den heutigen Leser problematisch abzuwägen, wem man am meisten glaubt. Am wahrscheinlichsten wird man dessen Beschreibungen halten, die auf das persönliche, subjektive Bild, das man sich selbst von Nero gemacht hat, am deutlichsten zutrifft.

Um den Sachverhalt so präzise wie möglich zu gestalten, werde ich nicht erst 54 n. Chr. mit der Beschreibung der Kunst Neros beginnen, sondern bereits im Kindesalter, da sich dort erstmals seine kreative Ader entfaltete.

Zur Beantwortung meiner Frage sind Prämissen erforderlich. Unter dem Begriff der Kunst im Römischen Reich ist neben der Musik, dem Malen und der Bildhauerei auch das Schauspielen zu betrachten.

In meinen Ausführungen werde ich zunächst auf die allgemeine Stellung der Kunst in der Aristokratie eingehen und anschließend die künstlerische Auslebung der vorherigen Kaiser darstellen, damit ein Vergleich zu Nero besteht.

Der Schwerpunkt meiner Arbeit sind folgende Punkte. Zuerst werde ich die Auslebung der Kunst unter Nero beschreiben und im Anschluss die Einhaltung der Konventionen betrachten. Anschließend stelle ich die einzelnen Reaktionen dar, die des Senats und der Oberschicht allgemein und die der Plebejer, dem einfachen Volk.

Im abschließenden Teil meiner Hausarbeit zeige ich meine persönliche Meinung zu einigen Fragen auf, ob Neros Handeln einem politischen Programm zugrunde lag, wie qualitativ hochwertig seine Kunst war, und ob das Verhältnis zum Senat nur durch den Künstler Nero beeinflusst wurde.

2.Hauptteil

2.1.Vorbetrachtung

2.1.1.Stellung der Kunst

Wird die Kunst im Allgemeinen in der Römischen Kaiserzeit betrachtet, so muss zwischen dem Genießen und dem Ausüben klar differenziert werden. In aristokratischen Kreisen wurde diese nicht als berufliche Tätigkeit anerkannt und somit galt es als rufschädigend, wenn die Kunst zur Leidenschaft und an die Öffentlichkeit getragen wurde.2 Allerdings war es nichts Ungewöhnliches, wenn eine aktive Ausübung von künstlerischen Disziplinen im privaten, familiären Kreis stattfand.3 Die Schulung der rhetorischen Fähigkeiten gehörte sogar zur Grundausbildung eines Mannes hohen Ranges,4 in der julisch-claudischen Dynastie wurde die künstlerische Bildung noch um die musische und literarische Komponente erweitert.5 Sofern die Auslebung der Künste eines Jungen von hohem Stand sich in Grenzen hielt, war vieles erlaubt: Musik, Tanz und Schauspielerei wurden in bestimmten Maße gebilligt.6 Obwohl diese Disziplinen genehmigt wurden, erhielten sie wenig Akzepta.....[Volltext lesen]

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Sie führte dazu, dass er berühmten Pferden Straßenkleider anzog und sie mit Geldspenden und Fütterungen ehrte.30 Sueton beschreibt auch Neros Versuch im griechischen Olympia ein Zehnergespann zu führen. Er stürzte und erreichte nicht das Ziel, doch trotzdem erhielt er den Siegerkranz.31 Doch nicht nur der Sport interessierte den späteren Kaiser. „Von Kindheit an war der Sohn Agrippinas an allen künstlerischen Betätigungen sowie an Spiel und Sport interessiert.

Das Maß seiner Leidenschaft übertraf dabei bereits früh die übliche Norm des aristokratischen Bildungskanons[…]“ (Waldherr 2005: S. 113). So verfasste er gerne eigene Gedichte ohne dabei zu plagiieren.32 Hohe Ämter in Machtpositionen hörten mit Vergnügen seine Lyrik, doch, so Tacitus, taten sie dies nur, um in höhere Machtpositionen zu kommen.33 Auch mit der Bildhauerei soll sich Nero beschäftigt und selber praktiziert haben.34 Vor allem aber lockte die Musik den jungen Kaiser.

Direkt nach seinem Amtsantritt als Kaiser ließ er die Kitharaspieler Terpnos und Menekrates35 an den Hof kommen. Diese sollten nicht nur für Nero spielen, sondern auch Musikunterricht für den Kaiser abhalten.36 In der Folgezeit tat er alles, um seinen Gesang zu verfeinern. „Er legte sich auf den Rücken und legte eine Bleiplatte auf die Brust, mit Hilfe von Klistieren und durch Erbrechen entleerte er den Körper und ließ die Finger von Obst und Speisen, die seiner Stimme schaden würden.“ (Suet.,Nero, 20,1).37 Der Erfolg war dabei nur von mäßigem Erfolg.

Sueton und Cassius Dio bestätigen, dass Nero eine schwache Stimme hatte.38 Karl Christ behauptet dennoch, dass Neros Stimme der von einem Laiensängers überlegen war.39 Trotz dessen wollte Nero auch in der Öffentlichkeit auftreten, denn „Musik im stillen Kämmerlein habe keinen Wert.“ (Suet., Nero, 20,2).40 Nach dem Tod seiner Mutter gab es keine Autorität mehr, die ihm eine Aufführung verweigern konnte.

So erwähnen sowohl Sueton als auch Tacitus, dass Nero seinen ersten echten Auftritt in der griechisch geprägten41 Stadt Neapel hatte.42 Weitere Darbietungen folgten und dauerten teilweise tagelang und das Publikum klatschte begeistert Beifall.43

Neben eigenen Auftritten trug Nero auch eigene künstlerisch geprägte Spiele aus. Die beiden signifikantesten sind hierbei die Iuvenalien und die Neronia.

Die Iuvenalien werden von Cassius Dio als Spiele der Jugend bezeichnet, die zu Ehren der ersten Rasur des Bartes gefeiert werden.44 Zwar war die Bartabnahme nichts unübliches, doch so zog man einen familiären Kreis vor. Nero veranstaltete dieses Ritual jedoch als halböffentliches Fest.45 Während Sueton nur kurz auf die Iuvnealien eingeht, „ Bei den Iuvenalien ließ er sogar ehemalige Konsuln und alt ehrbare Frauen auftreten.“ (Suet.

Nero 11,1),46 beschreiben Tacitus und Cassius Dio diese ausführlich und ähnlich. Bei den Iuvenalien mussten sämtlichen Adlige verschiedene Kunstformen einstudieren.47 Sowohl Tacitus, als auch Cassius Dio empfanden dies als beschämend. Auch vornehme Frauen mussten einen künstlerischen Beitrag zum Besten geben,48 wie zum Beispiel die 80 Jahre alte edle Dame Aellia Catella, die eine Pantomime aufführte.49 Tacitus empfand die Auftritte der ehrbaren Frauen als entehrend.50 Sollte jemand nichts aufführen können, so wurde er den Chören zugeteilt.51 Einige schämten sich so sehr für den Auftritt, dass sie Masken trugen, doch Nero veranlasste auf Wunsch des Publikums, dass sie diese abzunehmen haben.52 Zum Abschluss der Iuvenalien trat Nero selbst auf.53 Sein Auftritt soll unterirdisch schlecht gewesen sein und auch Burrus war voller Scham.54 Dennoch gab es für seine Auftritte tosenden Applaus, was damit zu erklären war, dass Nero 5000 Soldaten dabei hatte, die auf Befehl frenetisch Beifall klatschten.55 Doch dies taten sie nur für ihren eigenen sozialen Aufstieg.56

Auch die Neronia werden von Tacitus als negativ beschrieben. Die alle fünf Jahre stattfindenden Spiele57 werden von ihm als Zuchtlosigkeit58hingestellt. Die nach griechischem Vorbild entstandenen Spiele bestanden aus den musischen, athletischen und den Disziplinen zu Pferd59 und fanden im Jahr 60 n. C.....

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Doch viel schlimmere Verletzungen der bestehenden Normen sollten bei den zweiten Neronia im Jahr 65 n. Chr. folgen. Denn ein noch größerer Skandal als das Spielen vor einem beliebigen Publikum war die direkte Gegenüberstellung von Kaiser und stadtrömischer Bevölkerung.69 So betrat Nero die Bühne und ließ seine Kithara demütigend von zwei Prätorianerpräfekten tragen.70 Die Umgestaltung der Aufgaben von solch edlen Männer war erneut Stoff für den Zorn des Senats.

Aber der gewaltigste Konventionsbruch folgte noch. Nicht nur, dass Nero neben seinen musikalischen Darbietungen nun auch dramatische Szenen aufführte. Er spielte bei diesen eine Frau,71 was von allen bisher missachteten Konventionen die wohl größte im Hinblick auf den Gesamteindruck von Nero als Künstler ist.

Während sich Nero noch in jungen Jahren an die Grenzen langsam herantastete, entstand im Verlauf seiner Zeit als Kaiser eine immer größere werdende Divergenz zu den vorhandenen Konventionen, welche mit vielen Brüchen dieser im Zusammenhang steht.

2.3.2.Reaktionen des Senats

Die Regelverletzungen und Brechung der aristokratischen Konventionen blieben nicht ohne Folgen im Hinblick auf das Verhältnis von Senat und Kaiser, beziehungsweise von Bürgerschaft auf Kaiser. Die Reaktionen des Senats zeigen sich anhand einiger Beispiele.

Bereits die Beschreibungen von Cassius Dio, Sueton und Tacitus sind Indikatoren für die negative Einstellung des Senats gegenüber der Auslebung der Kunst bei Nero. Sowohl Cassius Dio, als auch Tacitus werten Neros Kunst ab und reden diese schlecht. Sueton hingegen steht der Kunst neutral gegenüber. Grund für die verschiedenen Interpretationen sind die Ränge der drei Schriftsteller und der Aufbau ihrer Abhandlungen über Nero.

Cassius Dio und Tacitus waren Senatoren und Konsuln72, Sueton war Hofbeamter73. Bei den Iuvenalien demütigte Nero viele Senatoren, wodurch sich auch die Schriftsteller beleidigt gefühlt haben können und somit negativ berichten. Sueton schreibt nicht negativ über Nero im Hinblick auf die Kunst, da seine Schriften über Nero in eine positive und eine negative Passage aufgeteilt ist und er die Stellen über die Kunst in ersteren ausführt.

Weiterhin sahen Cassius Dio und Tacitus den Senat durch diverse Konventionsbrüche verhöhnt und warfen somit ein schlechtes Bild auf den Kaiser. So kam es, dass die antiken Schriftsteller retroaktiv über die Regierungszeit schrieben und selektiert über eine gute und eine schlechte Ära Neros schrieben.74 Außerdem ist es auch möglich, dass Cassius Dio und Tacitus neidis.....

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Sollte die Ansicht sich im Römischen Reich durchsetzen, so würde Nero klar als Feind Roms ausgerufen werden.87 Diese Reaktion der Bürgerschaft zeigt, wie die Plebs urbana auf die Demütigungen und Konventionsbrüche Neros durch die Kunst reagierte – mit Widerstand.


2.3.3.Reaktionen der Plebejer

Je mehr Missgunst Nero im Senat durch die Konventionsbrüche entgegengebracht wurde, desto mehr war es für ihn wichtig, sich den Rückhalt beim einfachen Volk88 zu sichern. Generell war es für das Volk wichtig, dass sich der hohe Stand, insbesondere der Kaiser, für die gleichen Interessen wie der einfache Römer interessierte. Die Anwesenheit Neros im Circus wirkte sich bereits positiv aus.89 Außerdem erhielt Nero bei seinen Auftritten tosenden Applaus.

Allerdings ist dieser Aspekt zweischneidig zu betrachten. Zum einen mochten tatsächlich Einige seine Darbietungen, doch zum anderen bezahlte Nero auch ausgewählte Personengruppen, die verschiedenste Formen des Klatschens einstudierten und eine hohe Gage dafür erhielten.90 Neben der Euphorie für die musischen und schauspielerischen Auftritte gab es auch negative Resonanz.

Da während seines Gesanges das Verlassen des Theaters nicht erlaubt war, stellten sich einige tot oder sprangen über die Mauern.91 Solche Reaktionen müssen differenziert betrachtet werden. Es ist unklar, ob sie zu solch drastischen Mitteln griffen, da die Auftritte schlecht waren oder weil sie meist mehrere Tage andauerten. Um die Beliebtheit zu steigern, verteilte Nero während den Tagen der Veranstaltungen diverse Geschenke, von Geld bis zu verschiedensten Lebensmitteln,92 was sich positiv auf die Reaktionen des Volkes im Hinblick auf die Kunst Neros auswirkte.

Der markanteste Grund, weshalb die Plebejer zu Neros Kunstauslebung zugeneigt waren, war das öffentliche Bloßstellen der Oberschicht. Stetig erfuhren Senatoren und Ritter Blamagen und Deklassierungen, zum Beispiel bei Tierhatzen oder Gladiatorenkämpfen mit Mitgliedern senatorischer Familien.93

Im Allgemeinen respektierte und liebte das Volk Neros Umgang mit der Musik, Schauspielerei und Kunst. Umso wichtiger war für die Opposition das Verbreiten von schlüpfrigen Gerüchten, wie zum Beispiel dem des Kitharöden Neros während des Brandes Roms, was in der Masse als Sk.....

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2.4.2.War Neros Gesang, Schauspiel und Musik qualitativ hochwertig?

Aus den Quellen Cassius Dios und Tacitus‘ erfährt man, dass Neros Auftritte peinlich und schlecht gewesen sein sollen.98 Ob die Berichte der Wahrheit entsprechen, ist jedoch fraglich. Nach Neros Tod traten Nachahmer Neros auf, die sich für den Echten ausgaben. Tacitus schreibt, dass diese ihr Instrument gut spielen konnten.99 Um als echter Nero angesehen zu werden, mussten sie das Original so gut wie möglich imitieren, was mich zu dem Schluss bringt, dass auch Nero einen guten Umgang mit Instrumenten besaß.

Meiner Meinung nach ist ebenfalls die Tatsache zu bedenken, dass es keine Parodien auf seinen Gesang, seine Musik oder sein Schauspiel gab. Ist etwas schlecht, so wird es durch Parodien lächerlich gemacht. Doch dies war bei Nero nicht der Fall, was meine Denkweise unterstützt, dass er wahrlich kein schlechter Künstler gewesen sein kann.

2.4.3.Relativierung des negativen Verhältnisses zum Senat

Durch das Überschreiten der aristokratischen Konventionen und den öffentlichen Demütigungen von Senatoren existierte kein gutes Verhältnis zwischen Senat und Kaiser. Diese Beziehung ist meiner Meinung nach nicht nur auf die Kunstauslebung Neros zurückzuführen. Weitere Faktoren, die das Ungleichgewicht und damit aufkommende Unzufriedenheit im Senat zeigen sollen, sind aus meiner Sicht nicht zu unterschätzen.

Einer friedlichen, professionellen Zusammenarbeit von Senat und Kaiser stand der rapide Machtverlust des Senats in der Römischen Kaiserzeit im Weg. Der Kaiser besaß ein Einspruchsrecht gegenüber Entscheidungen des Senats.100 Nero fühlte sich auch gegenüber dem Senat sicher, da er das Militär auf seiner Seite wusste, allerdings waren Senatoren als Heerführer von essenzieller Bedeutung, was für seine Herrschaft suboptimal war.

Nach dem Tod Agrippinas verlor Nero zudem wichtige Männer, die seine Mutter einst auf Neros Seite zog, sich danach allerdings von ihm abwandten. Aus meiner Sicht wollte Nero nach dem Tod Agrippinas dem Senat zeigen, dass er durchaus auch ohne Hilfe einen Kaiser mit Autorität darstellt. Die Iuvenalien und die damit verbundene Deklassierung der Elite sind ein Beispiel dafür.

Insgesamt beeinflusste die Kunstauslebung das Verhältnis von Senat und Kaiser. Meiner Meinung nach ist die unharmonische Koexistenz jedoch nicht nur darauf zurückzuführen. Vielmehr müssen auch andere Eckpunkte der neroischen Politik in die Bewertung nach dem Verhältnis des Senats und Nero einfließen. Außerdem muss beachtet werden, dass es auch durchaus Menschen in der Oberschicht gab, die Neros Kunst tolerierten, wie Verginius Rufus, Nerva und Petronius.101 Damit kann man sagen, dass die Kunst zwar generell der Beziehung enorm schadete, doch, wie ich denke, nicht der einzige Auslöser für eine miserable Zusammenarbeit und für eine letztendlich durch den Brand ausgelöste Feindschaft von bürgerlicher Elite zu Kaiser war.

3.Schluss

Es ist diskussionswürdig, wie qualitativ hochwertig Neros Gesang und Schauspiel letztendlich war. Abschließend kann man jedoch festhalten, dass der Kaiser vorhandene Konventionen nicht eingehalten und sogar klar überschritten hat. Dieses Verhalten wirkte sich negative auf die Zusammenarbeit mit dem Senat aus. Bei einzelnen Reaktionen ist kurz festzuhalten, dass der Senat größtenteils abgeneigt war und somit das Feindbild Nero als Kitharöde entwic.....

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Malitz, J.: Nero, München 11999.

Malitz, J.: Nero. Der Herrscher als Künstler, in: A. Hartmann- M. Naumann (hrsg.): Mythen Europas. Schlüsselfiguren der Imagination, Antike. Regensburg 2004, S.145-164.

Sallmann, K.: s.v. S. Tranquillus, C., DNP 11 ( Stuttgart 2001), Sp. 1084-1088.

Schubert, C.: Studien zum Nerobild in der lateinischen Dichtung der Antike, Stuttgart11998.

Waldherr, G.H., Nero Eine Biografie, Regensburg 12005.

Eidesstattliche Erklärung

Hiermit versichere ich, dass ich die Hausarbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe, alle Ausführungen, die anderen Schriften wörtlich oder sinngemäß entnommen wurden, kenntlich gemacht sind und die Arbeit in gleicher oder ähnlicher Fassung noch nicht Bestandteil einer Studien- oder Prüfungsleistung war.

Dresden, den 27.02.2015 Unterschrift:

1Suet. Ner. 49,1.

2 Waldherr 2005, S.112.

3 Tac. ann. 14,14,2.

4 Waldherr 2005, S.108. Vor allem für Anwälte oder Politiker war diese Ausbildung wichtig, da man durch eine Begabung in der Redekunst die Interessen des Klienten eindrucksvoll darstellen konnte. Dafür war eine Ausbildung im Reden unabdingbar.

5 Malitz 2004, S.150.

6 Malitz 2004, S.150.

7 Waldherr 2005, S.112.

8 Waldherr 2005, S.109.

9 Suet. Ner. 5,2.

10 Malitz 1999, S.44.

11.....

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