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Fachbereichsarbeit
Soziologie

Bergisch Gladbach

2018 2.0

Dagmar A. ©
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Wie ist der Aspekt der sozialen Ungleichheit im Bildungsbereich in internationalen Bildungsstudien zu bewerten?

Facharbeit

Am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium

Bergisch Gladbach

Eingereicht bei Herr

Vorgelegt von

GK SW5 Jahrgangsstufe 11

Im Schuljahr 2017/2018

Bergisch Gladbach März 2018


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung - 1 -

1.1. Einführung in das Thema – Aktueller Anlass - 1 -

1.2. Persönliches Motivationsschreiben zur Themenfindung - 1 -

1.3. Erläuterung der zentralen Vorgehensweise - 1 -

2. Soziale Ungleichheit im Bereich der Bildung - 2 -

2.1. Begriffsdefinitionen - 2 -

a) Bildungsungleichheit: - 2 -

b) Soziale Herkunft - 2 -

2.2. Der Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungsungleichheit - 2 -

2.3. Ursachen für die Bildungsungleichheit in Deutschland - 3 -

3.1. Die Entwicklung in Deutschland anhand der PISA-Studien - 5 -

3.2. Situation in Finnland und der Kontrast zu Deutschland - 8 -

4. Fazit - 11 -

1. Einleitung

1.1. Einführung in das Thema – Aktueller Anlass

Auch heutzutage ist der Aspekt der Sozialen Ungleichheit immer wieder in unserer Gesellschaft anzutreffen. Die unterschiedlichen Lebensbedingungen führen zu einem großen Maß an sozialer Ungleichheit. Vor allem, besteht im Bereich der Bildung eine soziale Ungleichheit, welche auf soziale Disparitäten zurückzuführen ist.

In dieser mir vorliegenden Facharbeit im Fach Sozialwissenschaften werde ich mich damit beschäftigen, wie der Aspekt der sozialen Ungleichheit im Bildungsbereich in internationalen Bildungsstudien zu bewerten ist.

1.2. Persönliches Motivationsschreiben zur Themenfindung

Gleichheit ist in unserem Grundgesetz fest verankert und sollte daher für jeden, unabhängig von seinem Hintergrund zugänglich sein. Leider ist dies nicht der Fall. Dabei interessierte mich die Frage, ob Kinder mit einem Migrationshintergrund es schwieriger in ihrem Leben haben als deutsche Kinder. Eigene Erfahrungen aus meinem Umfeld zeigten mir, dass Kinder mit einer anderen Herkunft im Bildungssystem stark benachteiligt sind.

Hinsichtlich der Tatsache, dass auch ich selber einen Migrationshintergrund habe, möchte ich die Hintergründe dieses Themas beleuchten.

1.3. Erläuterung der zentralen Vorgehensweise

Folglich werde ich den Begriff der sozialen Ungleichheit definieren. Anschließend möchte ich untersuchen, inwiefern die soziale Herkunft für eine Chancenungleichheit im Bildungsbereich verantwortlich ist. Vor allem werde ich dabei auf die Ursachen der Bildungssgleichheit näher eingehen. Der zweite Aspekt den ich untersuchen möchte, ist die Entwicklung dieser sozialen Ungleichheit über die Jahre in Deutschland.

Im Anschluss werde ich im direkten Vergleich erläutern, weshalb die Teilnehmer an den PISA-Studien zu solch unterschiedlichen Werten kommen. Hauptziel meiner Facharbeit wird es sein mögliche Ursachen und die damit eingehenden Lösungswege für das Beseitigen der Ungleichheit zu erarbeiten.

2. Soziale Ungleichheit im Bereich der Bildung

2.1. Begriffsdefinitionen

Im Folgenden lassen sich die Begriffe, welche relevant für diese Facharbeit sind wie folgt definieren.

a) Bildungsungleichheit:

Unter Bildungsungleichheit wird verstanden, dass Kinder oder Erwachsene im Bereich der Bildung weniger Möglichkeiten haben ein Bildungsziel zu erreichen als andere. Meistens geht es um die geringeren Chancen von Menschen des unterschiedlichen Geschlechts oder mit weniger persönlichen, sozialen, finanziellen und kulturellen Ressourcen beim Erwerb von Bildung.1

b) Soziale Herkunft

Die soziale Herkunft ist ein soziokulturelles Erbe, insbesondere von bestimmten Ressourcen und Wertesystemen. Sie wird von der Schicht bzw. Klasse bestimmt, in die man hineingeboren wurde.2

2.2. Der Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungsungleichheit

Schon seit vielen Jahren wird das deutsche Bildungswesen stark kritisiert. Durch internationale Bildungsstudien, wie der PISA-Studie wurde deutlich gemacht, dass im deutschen Bildungssystem Kinder aufgrund ihrer sozialen Herkunft stark benachteiligt sind. Die PISA-Studie untersucht inwiefern Schüler beziehungsweise Schülerinnen am Ende ihrer Schullaufzeit Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben, welche Ihnen helfen soll, an der Gesellschaft teilzuhaben.3 So wird erkennbar, dass in Deutschland die Leistungserfolge der Schüler stark verknüpft sind mit ihrem sozialen Status.

Aufgrund dieser Problematik wurde nach sozialer Gerechtigkeit gefordert, was die Bildung für alle beinhaltete.4 Vor allem kann man erkennen, dass der Schulerfolg der Schüler mit Migrationshintergrund stark vom Schulerfolg und dem Einkommen Ihrer Eltern abhängen. Das heißt, dass man von einer sogenannten „Vererbung“ der Bildungschancen sprechen kann. Folglich sind viele Schüler die einen sozialen Migrationshintergrund haben von der Bildung ausgeschlossen und haben somit schlechtere Bildungschancen als deutsche Kinder.

Laut dem Statistischen Bundesamt ist jeder vierte Schüler auf einem Gymnasium aus einem Beamtenhaus, wobei nur jeder neunte Schüler aus einem Arbeiterhaus stammt.5 Ganz im Gegenteil dazu kommt es selten vor, dass Kinder von Beamten Hauptschulen besuchen. Rund 10% der Schüler auf einer Hauptschule sind deutsche Kinder, wobei 50% aus Immigranten Familien stammen und 40% der Un- Angelernten Familien.6 Selbst bei gleichen kognitiven Grundfähigkeiten erhalten Schüler mit sozialer Herkunft schlechtere Noten als deutsche Schüler.

Auch eine Empfehlung auf das Gymnasium ist erst bei höheren Leistungswerten möglich. Soziale Disparitäten ziehen sich somit von der Zeit in der Kita bis hin zum Studium.7 Doch auch für Deutschland hat dies negative Folgen da in Zukunft der Anschluss an andere Wissensgesellschaften verpasst wird. Vor allem liegt es daran, dass qualifizierte Arbeitskräfte fehlen werden.8

2.3. Ursachen für die Bildungsungleichheit in Deutschland

Die Ursachen, welche für eine so große Bildungsungleichheit in Deutschland sorgen sind vielseitig. Zumal es damit anfängt, dass das Bildungssystem Schulen gliedert. Damit ist gemeint, dass Schüler nach der Grundschule, aufgeteilt werden und verschiedene Schulformen besuchen sollen. Diese sind wie folgt unterteilt: Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien.

Weiterhin ist der Umfang der Schulzeit zu kurzgehalten, dies führt dazu, dass Kinder möglicherweise den Vormittag in der Schule verbringen und den Rest des Tages Zuhause bei der Familie. Daraus lässt sich schließen, dass Kinder mit einem Migrationshintergrund Zuhause keine Möglichkeiten mehr haben, Fragen zu stellen, da die Eltern die gewünschte Unterstützung nicht bieten können.

Die PISA-Studie belegt, dass die soziale Herkunft entscheidend über den Bildungserfolg ist. Möglich ist dies, da kulturelle und materielle Güter bei Knappheit einer Bildungskarriere an Gymnasien im Weg stehen.9 Ein wichtiger Aspekt in diesem Bereich ist der, dass Kinder mit einem Migrationshintergrund ihre Bildungskarriere unter schlechteren Voraussetzungen beziehungsweise ungünstigeren Bedingungen und mit weniger Unterstützung fortbilden können, als Kinder aus einem deutschen Haushalt.10 Nicht nur die Familie stellt eine Hürde für die Entwicklung des Kindes dar.

Wie bereits festgestellt werden die Schulformen nach dem 4. Bildungsjahr unterteilt. Die Besucherquote der ausländischen Schüler an Hauptschulen ist beispielsweise viel höher als die der deutschen Schüler. Somit spielt der Umkreis des Kindes eine wesentliche Rolle während der Entwicklung. Die Motivation ist je nach Vorbild höher oder geringer. Denn ein Kind mit einem Vorbild welches „nur“ einen Hauptschulabschluss erzielen will, wird höchstwahrscheinlich als Ziel auch seinen Hauptschulabschluss erwerben wollen. 11 Vor allem stellt das Prinzip der gemischten Klassen im deutschen Bildungswesen, ein großes Problem dar.

Grund dafür ist, dass es den Kindern schwer fällt ihr eigens Potenzial auszubilden. Zudem fehlt auch eine stärkere Förderung in der frühkindlichen Bildung, welche die Zeit in der Grundschule und in der Kita miteinschließt. Die Anzahl der Krippen und Ganztagsschulen sind zudem auch nicht vollständig ausgebaut, so dass es schwierig wird eine Chancengleichheit herzustellen.

3. Chancenungleichheit in den OECD-Ländern

3.1. Die Entwicklung in Deutschland anhand der PISA-Studien

Im Folgenden werde ich die Entwicklung des Bildungsstandes in Deutschland im Zeitraum vom Jahre 2000 bis zum Jahre 2012 untersuchen. Für den Zeitraum von 12 Jahren habe ich mich entschieden, um einen detaillierten Überblick über die Veränderung der Bildung zu bekommen. Die erste PISA-Studie wurde im Jahre 2000 durchgeführt.

Nach dem sogenannten PISA-Schock wurden im Juni 2003 vom Bildungsministerium Reformen verlangt12. Vor allem war dabei wichtig, dass Schüler später in die verschiedenen Schulformen aufgeteilt werden sollten. Zudem wurde es für positiv empfunden, dass Kinder bereits im jungen Alter stärkere Förderung in der Bildung erhalten sollten. „Lieber früh investieren, als später reparieren“13, so auch McKinsey.

Im Jahre 2003 schnitt Deutschland erneut schlecht ab. Bei der Teilnahme von 41 Industriestaaten landete Deutschland in den verschiedenen Kompetenzbereichen in der Mitte. Auch in diesem Jahr, beweist Deutschland erneut, dass der Schulerfolg abhängig vom Bildungsstand der Eltern ist. So lässt sich der Statistik entnehmen, dass Kinder dessen Eltern eine höhere Bildung genossen haben einen besseren Zugang zum Abitur haben.

Im Kompetenzbereich Lesen fiel es 22% der Kinder weiterhin schwer einfache Texte schlüssig zu lesen und zu verstehen. Die Rate senkte sich somit innerhalb der letzten 3 Jahre um 0.6%. Anhand der Ergebnisse ließ sich für Deutschland erkennen, dass es sich zum Vorjahr zwar verbesserte, jedoch immer noch nicht zufriedenstellend war. So wurde beschlossen einige Maßnahmen zu ergreifen, welche die Situation verbessern sollte. ,,Die Schüler in Deutschland brauchen einen besseren Unterricht, bessere Betreuung und eine bessere individuelle Förderung“, sagte Buhlmann.

Des Weiteren ist zu erkennen, dass die Sprache im Bildungssystem eine wichtige Rolle spielt, da der Sprachmangel bei den Migrantenkindern auch einen wichtigen Grund darlegt, weshalb sie nicht an der Bildung teilhaben können. So haben Migrantenkinder im OECD – Durchschnitt einen Rückstand von 48 PISA-Punkten. In Deutschland sehen die Werte ganz anders aus. Fast 50% der Kinder haben Schwierigkeiten die Grundkompetenzen in den verschiedenen Bereichen zu erlangen.

So lässt es sich feststellen, dass Deutschland im Bereich Naturwissenschaften mit 516 Punkten den 13. Platz belegt. In dem Zeitraum der letzten drei Jahre rückte Deutschland somit auf dem internationalen Ranking um fünf Plätze nach oben. Im Gegensatz dazu hat es in den Kompetenzbereichen Lesen und Mathematik kaum Verbesserungen gegeben. Den Ergebnissen zufolge belegte Deutschland im Aufgabenfeld Lesen den 18. Platz und in Mathematik den 20. Platz.

Doch trotzdem wird deutlich, dass die Leistungsunterschiede zwischen Kindern mit sozialem Hintergrund und deutschen Kindern enorm groß sind. Allerding lässt sich auch im Hinblick auf die Leistungsunterschiede eine leichtere Verbesserung erkennen, doch im Vergleich zu den anderen OECD-Ländern zeigt Deutschland eine schwache Leistung. So zeigen Kinder aus den sozial schwachen Schichten zwar eine leichte positive Entwicklung in der Lesekompetenz, doch schneiden sie 93 PISA-Punkte schlechter ab, als die deutschen Kinder.

Dieser Rückstand verdeutlicht erneut, wie weit die Kinder mit Migrationshintergrund im Schullalltag zurückliegen, nämlich um genau zu sein zwei Schuljahre. Allerding lassen die Ergebnisse von 2006 trotz der immer noch vorhandenen Schwachpunkte zwischen sozialer Herkunft und Bildungsniveau auf eine Verbesserung der Gesamtsituation hoffen.15 Im Jahre 2009 zeigt sich nun in den Ergebnissen der PISA-Studien, dass die Leistungen der Schüler sich in den letzten Jahren insgesamt verbessert haben.

Ebenfalls konnte man beobachten, dass die Zahl der schwachen Leser im Jahre 2000 22.6% betrug und 2009 konsequent auf 18.5% gesunken ist. So lässt sich bei den deutschen Schülern von dem Jahr 2003 bis 2009 eine konstante Entwicklung beobachten. Hingegen dazu lässt sich auch in diesen Ergebnissen der PISA-Studie immer noch ein hohes Maß an sozialer Ungleichheit feststellen.

Dies zeigen die Statistiken wie folgt: nur 6% der durch Migration benachteiligten Schüler schaffen es in der Schule einen hohen Leistungsniveau zu erreichen. Zudem sind 18% der Leistungsunterschiede in Deutschland auf den sozialen Hintergrund zurückzuführen, was hoch über dem 8%-igen Durchschnitt des OECD´s lag. Den Ergebnissen lässt sich zudem entnehmen, dass das Maß an Ungerechtigkeit sich zwar verringerte, die Ergebnisse jedoch im Vergleich nicht akzeptabel sind.

So haben Kinder dessen Eltern un- und angelernte Arbeiter sind 75 PISA-Punkte weniger erreicht, als die Kinder, dessen Eltern einen hohen sozialen Status haben. Somit verbesserten sie sich um genau 28. Punkte. Auch die Kinder mit Migrationshintergrund erreicht im Lesen 44 Punkte weniger, doch rückblickend in das Jahr 2000 mit 64 Punkten kann man eine deutliche Verbesserung erkennen.16 Das Jahr 2012 war hinsichtlich der Bildung für Deutschland das stärkste Jahr.

In den Naturwissenschaften ließ sich auch eine Optimierung feststellen, so lässt sich sagen, dass 2012 Deutschland 524 Punkte erreichte und somit auch 23 Punkte über dem OECD-Durchschnitt lag. Auch in der Lesekompetenz war Deutschland und war mit 508 Punkten weit über dem Durchschnitt von 496 Punkten. Hinsichtlich dessen, ob die soziale Ungleichheit sich vermindert hat kann man sagen, dass die Situation rückblickend sich in den letzten Jahren stark verbessert hat.

Deutschland hat es geschafft mit den Werten im OECD-Schnitt zu liegen. Jedoch herrscht immer noch das Problem, dass Kinder mit Migrationshintergrund schlechter abschneiden als ihre deutschen Mitschüler. Belegt wird dies durch die die Ergebnisse der PISA-Studie, welche besagt, dass zum Beispiel jedes 5. Kind in Mathematik nur in der Lage dazu ist einfach Aufgaben zu lösen.

Zudem gibt es immer noch einen hohen Anteil an Schülern, welche kaum lesen können. Um genau zu sein sind es 14.5%. Zusammenfassend lässt sich zu der Entwicklung des Bildungsstanden in dem Zeitraum von 12 Jahren sagen, dass Deutschland einen großen Wandel durchlebt hat. So haben sich die Kinder über die Jahre immer weiter entwickelt und auch der Aspekt der sozialen Ungleichheit ist kleiner geworden.

3.2. Situation in Finnland und der Kontrast zu Deutschland

Finnland ist ein Land dessen Bildungssystem weltweit als Vorbild fungiert. Grund dafür ist, dass es einer der wenigen Länder ist, welches für alle Kinder einen Zugang zur Bildung ermöglicht. Dies geschieht unabhängig von ihrer Herkunft und gleichzeitig wird dabei ein hohes Leistungsniveau erreicht. So zeigten die Ergebnisse der letzten PISA-Studien, dass Finnland regelmäßig erste Plätze auf dem internationalen Ranking belegte.

Es ist also ziemlich konträr zu der Lage in Deutschland. Die Ursache dafür lässt sich im Schulsystem Finnlands herausfiltern. Bereits 1974 kam es dazu, dass das dreigliedrige Schulsystem aufgelöst wurde.18 Die Einschulung eines Kindes wird von Seiten der Eltern besonders lange hinausgezögert, so dass es üblich ist, dass Kinder im Alter von sieben Jahren die Grundschule besuchen.19 Vor der Zeit der Grundschule verbringen die Kinder ihre Zeit in sogenannten „Vorschulen“, wo sie dann Grundkompetenzen in Mathematik und Lesen erlangen.

Zusätzlich ist in dem Schulalltag stark nach eigenem Engagement gefragt. Die Schüler haben die Chance bereits in der 7. Klasse 25% ihrer Kurse selbstständig zu wählen. In der Oberstufe ist es dann so ähnlich wie im deutschen Schulsystem. Das Klassensystem wird anschließend vom Kurssystem abgelöst.21 Des Weiteren gibt es ein zweisprachiges Schulsystem, welches für die Minderheitengruppen angeboten wird.

Wichtig ist dabei, dass jedes Kind unabhängig von seinem sozialen Hintergrund frühzeitig Zugang zur Bildung hat. Dabei ist die Grundidee Chancengleichheit für jeden.22 Die kostenlose Grundbildung in Finnland beinhaltet den pädagogischen Grundsatz keiner der Schüler zurück zu lassen, damit beschränken sie sich nicht nur auf die gebildeten Schüler, sondern blicken auf das große Ganze.23 Ein zudem wichtiger Unterschied ist die frühe Förderung in Finnland.

So gibt es bereits für Kinder in der Grundschule kostenlose Angebote an Förderunterricht. Hauptziel dabei ist es, dass Schwierigkeiten in den verschiedenen Bereichen wie lesen, sprechen oder schreiben früh aus der Welt geschaffen werden.24 Die finanzielle Unterstützung von Seiten des Staates durch kostenlose Bildungsangebote zielt vor allem darauf, dass es keine Leistungsunterschiede mehr zwischen den sozial schwachen und starken Kinder geben soll.25 Ein weiterer wichtiger Unterschied zu dem deutschen Schulsystem ist, dass die Integration von Migrationskindern im Schulalltag als ziemlich wichtig angesehen wird.

Während der kurzen Schultage herrscht ein enges Zusammenarbeiten zwischen den Lehrern. So ist Ziel der Kommunikation Ideen auszutauschen und neue Unterrichtsmethoden auszuarbeiten. Dadurch soll die Qualität des Unterrichts verbessert werden.27Zusätzlich neben den Lehrern wird der Unterricht von Sacharbeitern und Psychologen beobachtet, welche 22% der Kinder in Kleingruppen neben dem Unterricht weiter fördert.

Das Arbeiten in Kleingruppen soll dafür sorgen, dass die Kinder nicht das Gefühl bekommen, dass sie an einem Makel leiden.28 Internate und Nachhilfeinstitutionen in Finnland wurden abgeschaffen, um soziale Disparitäten zu vermindern. Den Kindern soll es zudem ermöglicht werden, persönliche Neigungen, Interessen und Talente zu entfalten. In dem Schulsystem hat der Lehrer somit eine sehr wichtige Rolle.

Er leitet den Schüler durch seine gesamte Schullaufbahn und sorgt somit für seinen Erfolg. Aus dem Grund ist der Beruf des Lehrers hoch angesehen. An den Universitäten erfolgen Aufnahmeprüfungen und nur die besten Bewerber werden angenommen. Zudem müssen sie ihre Kompetenzen im Umgang mit Kindern zeigen. Dies erfolgt dadurch, dass sie eine Gruppe von Kindern in einem Zeitraum von drei Tagen beobachten und sich um sie kümmern müssen.29 Am Ende jedes Jahres erhalten alle Schulen einen Bericht zu ihren Jahreserfolgen.

In Deutschland ist es üblich, dass Eltern ihre Kinder im bereits sehr frühen Alter von fünf Jahren einschulen. Dies führt zu einigen Benachteiligungen des Kindes, denn oft sind diese noch nicht so weit entwickelt, wie ihre älteren Mitschüler.31 Anschließend wird für die nächsten vier Jahre die Grundschule besucht, von der sie beurteilend nach ihren Leistungen auf die verschiedenen Schulformen aufgeteilt werden.

Diese sind wie folgt unterteilt: Hauptschulen, Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien. Ihre Wahl der Schullaufbahn beeinflusst deren ganzes weiteres Leben. 32 Anhand meiner Analyseergebnisse lässt sich zudem sagen, dass in Deutschland ein großes Maß an sozialer Ungleichheit herrscht. So hat der soziale Hintergrund eines Schülers einen großen Einfluss auf seinen Lernerfolg.

Damit erhalten sie oft dieselbe Bildung, wie die ihrer Eltern.33 Daraus lässt sich schließen, dass im Bereich der Bildung eine Chancenungleichheit zwischen den verschiedenen sozialen Schichten herrscht. Es fehlt zudem eine kostenlose Förderung derjenigen, die es wirklich im Schulleben schwer haben. Ein Ausbau an Kitaplätzen und Ganztagsschulen wäre somit ziemlich sinnvoll.

So ziehen sich soziale Disparitäten von der Kita bis hin zum Studium.35 Nachteile haben Kinder deutscher Schulen auch, da ein Großteil ihres Unterrichtes ausfällt oder durch Vertretungslehrer stattfindet. Genau lässt sich sagen, dass 5.2% des gesamten Unterrichts ausfällt und davon 4.7% vertreten wird. Angegeben wurde, dass in Vertretungsstunden der Unterricht so gut wie nie weiter geführt wird, weshalb von Eltern befürchtet wird, dass ihre Kinder schlechtere Chancen haben.

So fällt auch oft bei einer geringen Anzahl von Schülern der Unterricht von seitens des Lehrers aus. Der Kurs wird somit als nicht „unterrichtsfähig“ bezeichnet.36 Deutsche Schüler haben auch einen großen Zeitaufwand aufgrund der Schule. So zeigen Studien, dass Schüler stundenlang sich mit Hausaufgaben und Lernen beschäftigen. Zeit fürs „chillen“ oder anderen Beschäftigungen nachzugehen bleibt da wenig.

Schüler behaupteten, dass sie in der Woche ungefähr ähnlich wie in einem Vollzeitjob 38.5 Stunden pro Woche in die Schule investierten.37. Insgesamt herrscht somit ein großer Leistungsdruck an den Schulen. Auf diese Weise lässt sich feststellen, dass der größte Unterschied zwischen Finnland und Deutschland im Schulsystem liegt. Die daraus resultierenden Folgen führen in Deutschland zu einem großen Maß an sozialer Ungleichheit und einem Versagen im Bereich der Bildung.



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