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Seminararbeit / Hausarbeit

Wie geht Kinder und Jugend­li­te­ratur mit Angst um?

4.544 Wörter / ~20 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autorin Lisa S. im Aug. 2012
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Seminararbeit
Deutsch

Universität, Schule

PH Ludwigsburg

Note, Lehrer, Jahr

2012, Note 2

Autor / Copyright
Lisa S. ©
Metadaten
Preis 4.00
Format: pdf
Größe: 2.66 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 22448







011 Inhaltsverzeichnis 2

Wie geht Kinder- und Jugendliteratur mit dem Thema Angst um?
Erläutert am Beispiel der Angst vor dem Tod und dessen Darstellung in der neueren Kinderliteratur

Wissenschaftliche Hausarbeit zum Seminar

Literatur und Medien für Kinder und Jugendliche

Inhaltsverzeichnis


1Einleitung

Kinder und Jugendliche sind mit einer Vielzahl von Ängsten konfrontiert, wobei die größte Angst sicherlich diejenige vor Verlust und Tod ist. Heutzutage ist jedoch die Tendenz zu beobachten, dass Ängste geradezu aus dem Leben ausgegrenzt werden.1 Laut Hinderer und Kroth sind viele Erwachsene der Ansicht, „dass sie [die Kinder] noch zu klein oder vielleicht auch zu „unschuldig“ sind und dass sie von solchen schweren Themen [Themen, die Ängste hervorrufen] verschont bleiben sollen – frei nach dem Motto: „Das Leben ist später noch hart genug““.2

Dennoch kann kein Erwachsener verhindern, dass Kinder und Jugendliche sich mit Ängsten verschiedener Art auseinandersetzen. In der Tat sind Ängste lebensnotwendige Reaktionen, denn sie dienen als Schutzmechanismus.3 Aufgabe der Erwachsenen und somit auch des Schulunterrichts sollte es deshalb sein, die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Konfrontation mit Ängsten konstruktiv zu unterstützen.

Denn Tatsache ist, dass sich die kindlichen Ängste vor dem Tod nur wenig von dem der Erwachsenen unterscheiden.4 Damit Kinder aber konstruktiv mit der Angst vor Tod und Verlust umgehen lernen, ist es notwendig, dass ihnen Erwachsene zur Seite stehen, die ihre Fragen offen, kindgerecht und unbeschönigt beantworten. Dies sollte auch von pädagogischen Lehrkräften im Rahmen des Grundschulunterrichts geleistet werden.

Deshalb soll es in dieser Arbeit um die Frage gehen, wie insbesondere die neuere Kinderliteratur mit der Angst vor dem Tod umgeht und wie diese Literatur innerhalb des Schulunterrichts didaktisch eingesetzt werden kann. Diese Frage soll deshalb exemplarisch am Beispiel der Angst vor dem Tod und dem Verlust erläutert werden.

Denn Kinder machen sich bereits früh ernsthafte Gedanken um den Tod und versuchen, Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. In der Tat werden Kinder und Jugendliche heutzutage schon früh, durch die Medien und die Gesellschaft, mit Themen wie Tod und Trauer konfrontiert.

Von der Seite der Erwachsenen her werden Kinder meist unterschätzt, wenn sie der Ansicht sind, dass sie den Tod noch nicht verstehen können und daher eine eher unkonkrete Angst vor dem Tod haben. Tatsächlich jedoch trauern Kinder ähnlich wie Erwachsene. Jedoch ist es den Kindern leichter möglich, sich dem „normalen“ Leben wieder zuzuwenden.

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht deshalb die Analyse der Kinderbücher „Abschied von Rune“ von Wenche Øyen und Marit Kaldhol5 sowie das Buch „Hat Opa einen Anzug an?“ von Amelie Fried und Jacky Gleich.6 Diese Bücher erscheinen für eine Untersuchung des Themas „Umgang mit Angst vor dem Tod im neueren Kinderbuch“ geeignet, zumal sie den Tod und die Trauer kindgerecht und realitätsnah darstellen.

Des Weiteren eignen sich diese Bücher gut, um Kindern im Grundschulalter mit diesen Themen vertraut zu machen.

2Das kindliche Erleben von Angst am Beispiel von Tod und Verlust

Die Vorstellung von Tod und Verlust schürt eine Vielzahl von Ängsten. Dies ist damit verbunden, dass insbesondere der Tod auf unterschiedliche Art in Erscheinung treten kann. So gibt es beispielsweise den Alterstod, den Kindstod sowie den Tod durch Krankheit und plötzliche Todesursachen wie Unfälle. Aus diesem Grund erlebt jeder Mensch, natürlich auch abhängig von seinen Erfahrungen, Glaubensüberzeugungen, Vorstellungen und Umständen des Todes, die Angst vor dem Tod auf individuelle und subjektive Weise.


In diesem Sinne betont Georg Simmel auch, dass es gegenüber dem Tod zwei unterschiedliche Einstellungen gibt. Denn der Tod kann entweder als etwas von außen in das Leben eindringende in Erscheinung treten, d.h. als unerwartetes Ereignis. Oder er kann als ein Teil des Lebens verstanden werden. Denn der Tod markiert .....[Volltext lesen]

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3Darstellung der Angst vor dem Tod in der Kinderliteratur

3.1Darstellung des Todes

Es ist zu beobachten, dass sich in der Kinderliteratur der früheren Jahrhunderte bis heute eine vollkommen andere Umgangsweise mit dem Thema der Ängste und insbesondere der Verlustangst findet. In Bezug auf die Darstellung und den Umgang mit dem Tod kann man sagen, dass diese in der Kinderliteratur der früheren Jahrhunderte zumeist verfälscht dargestellt, indem die Todeswirklichkeit nicht realistisch aufgegriffen wurde.

Vielmehr erschien der Tod in Wahngeschichten. Denn er trat meist als Folge von ungehörigem Verhalten ein.15 Dies sollte eine erzieherische Wirkung ausüben und die Kinder dazu anhalten, sich wünschenswert zu verhalten. Tatsächlich leistet eine solche Darstellung der kindlichen Ängste und Unsicherheiten aber eher Vorschub.

Jedoch ist in diesem Kontext anzumerken, dass in Märchen, einem Literaturgenre, das von Kindern häufig gelesen wird, die Welt der Lebenden und Toten ungeschieden ist. Dies ist in den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm beispielsweise der Fall. Da sich hier die Lebenden sowie die Toten in derselben Dimension bewegen, besitzt der Tod keinen Schrecken und somit wird hier die Angst vor dem Tod eher beschwichtigt.

Zumeist stellt der Tod im Märchen einen vorübergehenden Zustand dar, der somit nichts Endgültiges hat und deshalb nicht realitätsnah ist.16

In der Kinderliteratur ist die Angst vor dem Tod und damit verbunden der Umgang mit Trauer jedoch tendenziell wenig thematisiert worden und wurde auch erst in den 1970er Jahren kindgerecht und realistisch im Kinderbuch dargestellt.17 Ein Beispiel hierfür ist das von Elfie Donnely verfasste Kinderbuch zu diesem Thema mit dem Titel „Servus Opa, sagte ich leise“ (1977).

In dem darauf folgenden Jahrzehnt fand die Auseinandersetzung mit den Themen Verlustangst, Tod und Trauer verstärkten Eingang in die Kinderliteratur. Dies hat seitdem ein großes kinderliterarisches Interesse hervorgerufen.18 In diesem Zusammenhang ist vor allem das in dieser Arbeit zu behandelnde Kinderbuch „Abschied von Rune“ zu nennen.

3.2Das Kinderbuch als Mittel der Angstbewältigung

Da Kinderbücher dem jungen Menschen Informationen vermitteln und ihm Antworten auf Fragen geben können, vermögen sie dem mit Ängsten konfrontieren Kind durchaus zu helfen. Kinderbücher, und hierbei insbesondere Bilderbücher, können den kindlichen Umgang mit Ängsten vor Verlust und Tod positiv unterstützen und helfen auch den Erwachsenen, mit Kindern über Ängste zu reden.

Sie dienen nämlich als Gesprächsanlass und unterstützen das Kind, seine Gefühle und Ängste auszudrücken.

Zu betonen ist, dass vor allem das Medium des Bilderbuchs ein Identifikations- sowie auch ein Distanzangebot beinhaltet. Dies ermöglicht dem kindlichen Leser, sich einerseits mit den Ängsten des Protagonisten zu identifizieren, aber andererseits auch, sich von ihm zu distanzieren. Somit kann man sagen, dass Kinder durch Bilderbücher ihre eigenen Gefühle und Ängste in anderen Figuren erleben können und auf diese Weise eine Sprache für ihre eigenen Regungen finden.19

Auch die zu behandelnden Kinderbücher „Abschied von Rune“ und „Hat Opa einen Anzug an?“ sind Bilderbücher und ermöglichen dem kindlichen Leser sich mit den Protagonisten zu identifizieren und zu vergleichen. Das Kind kann zusammen mit den Protagonisten trauern, Ängste bestehen und getröstet werden. Durch die Identifikation mit den Protagonisten wird sich das Kind seiner eigenen Gefühle und Ängste bewusst und lernt, diese zu verstehen .....

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5Umgang mit Angst in Kinderbüchern

5.1 „Abschied von Rune“ von Wenche Øyen und Marit Kaldhol

„Abschied von Rune“ thematisiert den Tod Runes durch Ertrinken und greift somit die Angst vor Verlust und Tod auf. Runes Tod wird hierbei auf realistische Weise geschildert, denn er ertrinkt beim Spielen in einem See. Sara erlebt das Ertrinken ihres Freundes nicht mit, da sie zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend ist. Dementsprechend wird der Vorgang des Ertrinkens auch nicht geschildert, zumal er den kindlichen Leser überfordern würde.

Der Leser wird aber mit Saras Reaktion, Ängsten und Gefühlen konfrontiert, als sie den leblosen Körper ihres Freundes entdeckt, der „zwischen den großen Steinen (…) liegt (…) mit dem Gesicht im Wasser“ (S. 9).20 Das dazugehörige Bild auf dieser Seite veranschaulicht das traumatische Geschehen. Sara reagiert geschockt, als Rune nicht auf ihr Rufen antwortet und sich nicht bewegt.

Diese Gefühle veranschaulicht das Bild auf Seite 10, da hier Saras Gesicht sowie ihr Ausdruck fokussiert werden. Sara versteht, dass etwas Schreckliches geschehen ist. Sie wendet sich an ihre Mutter, um Aufklärung über Runes Zustand zu erhalten. Die Mutter versucht ihr daraufhin die Umstände von Runes Tod kindgerecht und ehrlich zu erklären (S. 13).

Der Beginn von Saras Trauerprozess zeigt sich zunächst daran, dass sie Runes Tod nicht wahrhaben möchte und ihn verdrängt. Auf diese Weise versucht sie, ihre Angst vor der neuen Situation zu bewältigen. Sie ist noch nicht bereit zu akzeptieren, dass Rune nicht mehr lebt. Ihre Ungläubigkeit zeigt sich beispielsweise in ihrer Frage an die Mutter: „Sehe ich ihn wirklich nie, nie mehr wieder?“ (S. 13).

Ihre Mutter begegnet ihr daraufhin mit der ehrlichen Antwort, dass sie Rune nicht wieder sehen wird (ebd.). Dennoch spendet die Mutter Sara wesentlichen Trost und Zuversicht in ihrer Trauer um Rune, womit sie ihr auch die Verlustangst zu nehmen versucht. Denn sie bestärkt Sara in der Ansicht, dass Rune in ihren Gedanken und in ihrem Herzen weiterleben wird. So ist Rune „trotzdem nicht ganz fort“, „denn wenn wir an ihn denken, können wir ihn ja in uns drin sehen“ (S. 13).

Sara gelingt es, sich glücklich an Rune zu erinnern und „[s]ie sieht, dass er lächelt und er ist genauso wie früher“ (S. 13).

Obwohl Sara Rune in guter Erinnerung behält, ist es ihr nicht möglich, der Realität vollständig ins Auge zu sehen. Sie zeigt stattdessen die typische kindliche Trauerreaktion sich in eine Traumwelt zu flüchten, um den eigenen Ängsten und Unsicherheiten zu entkommen. Als sie beispielsweise die Trauerfeier nicht mehr aushält, „macht [sie] die Augen zu.

Sie stellt sich vor, sie könne fliegen, auf und ab in langen ruhigen Kreisen“ (S. 15). Sie empfindet dies als „schönes Gefühl“ und sieht um sich herum alles in hellblau (ebd.). Sara scheint sich mit dem Ritual der Trauerfeier und der Beerdigung von Rune verabschiedet zu haben. Dennoch ist ihre Trauer noch nicht versiegt. Dies zeigt sich sehr deutlich, als sie mit ihrer Mutter Runes Grab im darauf folgenden Frühling besucht und von ihrer Trauer überwältigt ausruft: „Ich will aber, dass R.....

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Saras Trauerprozess ist durchaus realistisch geschildert und entspricht im Ganzen dem typischen kindlichen Trauerverhalten. Zunächst will sie den Tod ihres Freundes nicht wahrhaben, doch sie beginnt sich zunehmend emotional von ihm zu trennen, indem sie ihn in ihren Gedanken und in ihrer Erinnerung leben lässt. Ihr Gefühlsausbruch und der Rückschlag, den sie an Runes Grab erleidet, zeigen bereits, dass sie sich von Rune gefühlsmäßig trennt.

Schließlich akzeptiert Sara den Tod ihres Freundes und kann sich glücklich an ihn erinnern.


Es ist jedoch auffällig, dass Sara offenbar keine Schuldgefühle an Runes Tod plagen. Es ist häufig der Fall, dass Kinder sich die Schuld an dem Tod einer Person geben oder sich zumindest teilweise an dem Tod schuldig fühlen. Sara hätte sich vorwerfen können, den Tod Runes mitverursacht zu haben, da sie ihn allein gelassen hat, um Handschuhe von zu Hause zu holen.

Des Weiteren fällt es auf, dass sie die Möglichkeit des Sterbens nie auf ihre eigene Existenz oder die eines nahe stehenden Menschen bezieht. Diese Möglichkeit bleibt gänzlich ausgeklammert und findet somit keine Erwähnung. Es ist normalerweise der Fall, dass Kinder den Tod auch auf sich selbst und auf Personen aus ihrem Umfeld beziehen.21

5.2„Hat Opa einen Anzug an?“ von Amelie Fried und Jacky Gleich

Im Gegensatz zu „Abschied von Rune“ erlebt der junge Bruno nicht den Tod eines gleichaltrigen Spielkameraden, sondern den Tod seines Großvaters. Auf diese Weise wird hier der Tod eines älteren Menschen gewählt und das Sterben in den traditionellen Familienkontext gerückt. Der kindliche Protagonist wird jedoch auch in diesem Zusammenhang mit Ängsten vor Verlust eines geliebten Menschen konfrontiert. Ähnlich wie auch Sara reagiert Bruno auf den Tod seines Großvaters zunächst mit typischen Kinderfragen, um sich Aufschluss über den Zustand seines Großvaters zu verschaffen.

So versteht Bruno zunächst die Worte nicht, was es mit „Opa ist von uns gegangen“ (S.1)22 auf sich hat. Er glaubt, dass der Großvater schläft und erhält keine Aufklärung von Seiten der Erwachsenen. Man könnte jedoch zunächst auch anmerken, dass der Junge sich seines Verlustes noch nicht bewusst ist, sondern diese Bewusstheit erst im Laufe des .....

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Erst durch seinen Kameraden Xaver, der für Bruno jedoch eine unsichere Quelle darstellt, da er ihn schon einmal angeschwindelt hat, erfährt Bruno, dass der Großvater nicht mehr aufwachen wird. Auf diese Weise verängstigt Xaver seinen Freund durch seine Aussage. Bruno ist daraufhin nämlich verunsichert und verwirrt, da er nicht weiß, ob der Xaver in diesem Fall Glauben schenken oder ihm misstrauen soll (S. 7).

Auch die Mutter erweist sich nicht als sehr hilfreich für Brunos Begreifen und der Beschwichtigung seiner Ängste. Sie vertröstet ihn nämlich mit den Worten, dass er den Tod noch nicht verstehen kann und gibt ihm nur widerstrebend Antworten auf seine Fragen (S. 14).

Ähnlich wie bei Sara, zeigen sich auch bei Bruno der typische kindliche Trauerprozess und die damit verbundene Angst vor einem Verlust. Auch er reagiert in einer frühen Phase seiner Trauer mit Wut und Zorn ob des Todes seines geliebten Großvaters. Bruno versteht nicht, weshalb der Großvater ihn allein lassen konnte, da er ihm doch versprochen hatte, das Angeln beizubringen (S. 19).

Brunos Angst zeigt sich hier also primär in seiner Unsicherheit, die Situation richtig einschätzen zu können. Diese kindliche Wut ist als Zeichen dafür anzusehen, dass Bruno den Tod seines Großvaters noch nicht wahrhaben will und ihn deshalb verdrängt.

Auf diese Phase des „Nicht-Wahrhaben-Wollens“ erfolgt wie auch bei Sara eine stille Trauerphase, in der die Ängste vor dem Tod verarbeitet zu werden scheinen. Bei Bruno klingt die Trauer innerhalb eines Jahres weitgehend ab und er erfährt offenbar auch keinen Rückschlag. Im Gegensatz zu Sara scheint Bruno innerhalb eines Jahres die Trauer um den Tod seines Großvaters überwunden zu haben.

Dies wird auch daran sichtbar, dass die Trauer auch in seinem Umfeld abnimmt und das Leben weitergeht. Schließlich bekommt seine Tante Mizzi ein Kind und es wird angedeutet, dass sich damit der Kreis des Lebens geschlossen hat (S. 27). Denn die Familie erhält ein neues Familienmitglied für das von ihnen gegangene Mitglied. Auf diese Weise wird die Angst vor dem Tod und im Allgemeinen die Verlustangst beschwichtigt, denn es wird gezeigt, dass es stets einen „Ersatz“ oder zumindest einen Ausgle.....

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Verlustängste erlebt haben. Auf diese Weise können die Kinder, je nach ihrem Kenntnisstand und ihren Erfahrungen, das Buch auch kritisieren und betonen, welche Aspekte noch hätten behandelt oder zumindest angesprochen werden können.

Hierbei ist zu erwähnen, dass es zu dem Buch „Abschied von Rune“ auch eine dazugehörige Diareihe gibt. Die Dias könnten zur Einführung in das Thema dienen. Die Lehrkraft kann den Kindern beispielsweise den Text vorlesen und ihnen gleichzeitig die Dias zeigen. Es ist auch didaktisch sinnvoll, den Kindern die Dias zwei- oder auch mehrmals zu zeigen, damit sie sich auf die Erzählung konzentrieren und den Inhalt der Bilder aufnehmen können.

Es ist wichtig, die Kinder aufzufordern, die Erzählung mit ihren eigenen Worten wiederzugeben, da somit sichtbar wird, „(…) was sie selbst wollen, was ihre Fragen sind, was sie sich vorstellen“.23

Darüber hinaus erscheint es didaktisch sinnvoll, die Kinder eigene Texte zu den Bildern verfassen oder eigene Bilder zu den Textsequenzen malen zu lassen. Auf diese Weise wird erreicht, dass sich die Kinder in die dargestellte Situation einfinden und eigene Ängste und Gedanken ausdrücken können. Zudem kann es für die Lehrperson sowie auch für die Kinder hilfreich sein, Trauerberatungsstellen oder Hospizen zu kontaktieren, die ihnen mit zusätzlichen Informationen zur Seite stehen.

7Fazit

In dieser Arbeit ging es um den Umgang mit Angst vor Tod und Verlust in der neueren Kinderliteratur. Als Beispiel wurde die Darstellung von Tod und Trauer im Kinderbuch „Abschied von Rune“ und „Hat Opa einen Anzug an?“ untersucht. Hierbei wurde der Schwerpunkt vor allem auf das kindliche Erleben von Ängsten vor Verlust, Tod und Trauer gelegt.

Ausgangspunkt für die Untersuchung war die Aussage, dass der Tod und damit verbunden die Ängste vor dem Tod in der heutigen Gesellschaft oftmals tabuisiert wird. Dementsprechend fällt es Erwachsenen schwer, mit Kindern über dieses existentielle Thema zu sprechen und ihre Fragen ehrlich und ki.....

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