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Dokumenttyp

Interpretation
Kunst/Design

Universität, Schule

Graphische Wien

Note, Lehrer, Jahr

2, Steirer, 2018

Autor / Copyright
Lina M. ©
Metadaten
Preis 3.70
Format: pdf
Größe: 0.48 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 73624







Werksanalyse Plattencover

Was sagt ein Plattencover über das Album des Künstlers aus?


Käptn Peng und die Tentakel von Delphi – Das Nullte Kapitel

Odisee – The beauty in all


KÄPTN PENG UND DIE TENTAKEL VON DELPHI – DAS NULLTE KAPITEL

  1. Bestandsaufnahme

Daten:
Robert Gwisdek
alias Käptn Peng

Johannes Gwisdek, Moritz Bossman, Peter Bartz, Boris Nielsen alias Die Tentakel von Delphi

Genere:  Fusion aus Funk-Rock und Alternative Rap

Enstehungszeit: 2017

Größe: Standart Plattenformat

Anzahl Tracks: 15


Was sehe ich?

Vorderseite: Fragmente eines Kopfes bis zu den Schultern, vermutlich ein Junge. Geteilt durch reale Gebilde (Stiegen, Bäume, Türen, Fenster, Kübel, Leitungen) und Lebewesen (Tentake, Schnecken mit Schneckenhäusern, Fischen, Vögel, Frosch oder Kröte, Fuchs, Fliege, Wurm, Schlange) die durch ihre Anordnung sehr surreal wirken.

Die gesamte Illustration wirkt auf den ersten Blick sehr chaotisch.

Am rechten Bildrand steht in Versalien geschrieben, der Interpret und der Name des Albums. Alles linksbündig gesetzt.

Rückseite: Dunkelblauer Hintergrund mit umrissen der auf der Vorderseite dargestellten Szenerie nur um 90° gedreht. Auflistung der Tracks linksbündig, Nummeriert und in A, B, C und D Seite der Platte unterteilt. Am Unterem Rand: „Impressum“, Barcode, Logos;


Was ist besonders auffällig, was erscheint besonders Fragwürdig?

Das Coverwirkt durch die surreale Anordnung und vor allem auch durch die Stiegen sehr stark wie eine Hommage an M. C. Eschers Werke.


  1. Analyse

Die dargestellten Objekte und Lebewesen sind eigentlich nur durch Konturlinien sichtbar, es entsteht trotzdem eine gewisse Räumlichkeit wegen den Schraffuren, den Punkten die z.B. im Ohr des Jungen und Unter dem Kinn einen Schatten andeuten und durch die Stiegen die ins Bild hineingehen.

Das Cover ist vermutlich eine Digitale Illustration. Die verwendeten Konturlinien sind nicht gleichmäßig, sondern variieren in ihrer Stärke.

Es werden sowohl eckige als auch runde Formen verwendet, die zusammen einen chaotischen Aufbau bilden. Die Größenverhältnisse stimmen nicht überein.

Es lässt sich weder eine eindeutige Komposition erkennen noch eine Richtung wie die Darstellung gelesen werden sollte.

Es werden keine Intensiven Farben verwendet, die Farbpalette beschränkt sich auf ausgeblichenes Gelb, dunkelblau und gedämpfte Grüntöne. Die Farbenwahl wirkt im Gegensatz zum dargestelltem Geschehen eher etwas zurückhaltend.

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  1. Interpretation

Werkimmanenter Zusammenhang

Einzelteile der Darstellung und ihre Bedeutung

Wer Texte von Käptn Peng kennt wird sofort auf einige Allegorien die auf dem Cover vorkommen aufmerksam. Zunächst einmal der Fuchs der auf dem Kopf steht. In einem Lied von Shaban und Käptn Peng (einer früheren Musikgruppe von Robert Gwisdek und seinem Bruder) das den Titel „Sie mögen sich“ trägt geht es um zwei Füchse, die Aussage des Liedes hat sehr viel mit Identität und der Stabilität von Persönlichkeiten und Zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun.

Der Fuchs ist wahrscheinlich ein Wink an Robert Gwisdek frühere Werke die er aber mit einer anderen Musikgruppe produziert hat.

Die Tentak­­el die da und dort einmal hinter einer Stiege hervorkommen oder aus einem Fenster schauen sind die wahrscheinlich die vier weiteren Mitglieder der Musikgruppe neben Robert Gwisdek.


„…Es lebt ein Kind in einem Labyrinth,

In dem es blind seine Tage verbringt

Es spielt und singt, frei wie der Wind,

Bis das Labyrinth es leise verschlingt…“


„…Es lebt ein Labyrinth in einem Kind,

In dem das Labyrinth seine Tage verbringt

Es spielt und singt, frei wie der Wind,

Bis das Kind das Labyrinth verschlingt…“

„…Ich weiß nicht, wie es begann

Es weckte mich ein Traum

Ich wurde darin eine Tür

Und mich betrat ein Raum.

 

Er weiß nicht, wie ihm geschah

Es weckte ihn ein Traum

Er wurde darin eine Tür

Und ihn betrat ein Raum…“

Aus dem Lied Spiegelkabinett


„…Ihr seid Möbel, wir sind Räume

Ihr seid Vögel und wir sind Bäume

Wir sind Türen und ihr seid Zäune,

Doch wir sind ab heute eure neuen besten Freunde…“

Aus dem Lied Neue Freunde


Diese Verse aus den Texten des Albums Das Nullte Kapitel wirken fast so wie eine wörtliche Beschreibung des Bildes oder eben umgekehrt – zuerst war der Text dann das Bild. Das Chaos und die surreal wirkenden Darstellungen bekommen somit Berechtigung.

Allgemein sind die Texte von Robert Gwisdek auf gewisse weiße Nonsens Texte gemischt mit poetischen Wahrheiten.



Das Bild hat für mich eine besondere Bedeutung, nicht nur weil es das einzige Plattencover ist das ich selbst besitze sondern auch, weil es unglaublich gut umgesetzt ist. Ich verfolge Robert Gwisdek jetzt schon mehrere Jahre und er ist für mich ein großes Vorbild, seine Texte regen mich zum Denken an und inspirieren mich.

Als angehende Grafik Designerin sind für mich natürlich auch das Cover seiner Platten oder Bücher besonders interessant. Auffällig finde ich bei Käptn Peng wie gut die Philosophie die er vermittelt auch in seinem Cover zum Ausdruck kommt.

Ich finde es interessant wie viel Aussage das Cover hat in Bezug auf die Texte die im Album vorkommen. Wenn man die Darstellung des Jungen mit den vielen Stiegen zum ersten Mal sieht versucht man irgendwo einen Anfang und ein Ende zu finden, doch das chaotische Bild wird verständlicher je mehr man sich in das Album hineinhört.
Außerdem bin ich selber bekennender M. C.


ODDISEE – THE BEAUTY IN ALL

  1. Bestandsaufnahme

Daten:  Amir Mohamed el Khalifa alias Oddisee

Genere:  Instrumental (Hip Hop)

Enstehungszeit: 2013

Größe: Standart Plattenformat

Anzahl Tracks: 12


Was sehe ich?

Vorderseite: Weißer Hintergrund mit einem Foto von Jalousien. Darunter der Text Oddisee in Versalien daneben ca. um die Hälfte kleiner der Name des Albums The Beauty in all ebenfalls in Versalien.

Rückseite: Ebenfalls weißer Hintergrund mit einem Bild. Diesmal ist das Bild von einigen Metall Einkaufswägen abgebildet, vermutlich fotografiert in einem Industriegebiet oder vor der Rückseite eines Supermarktes oder ähnlichem. Das Bild auf der Rückseite ist definitiv schwarz-weiß was man bei dem Bild auf der Vorderseite nicht sicher sagen kann.

Darunter aufgelistet die Tracks mit Nummerierung, nicht untereinander, sondern nebeneinander. Darunter diverse Logos und das „Impressum“ sowie der Strichcode.


Das Cover ist sehr Minimalistisch und wirkt schon fast langweilig, da keine besonderen Formen oder Farben vorkommen. Trotzdem hat es auf eine gewisse weiße eine ästhetische Optik.


  1. Analyse

Die Vorder- und die Rückseite sind beide jeweils zu 2/3 mit einem (vermutlich) schwarz-weißen Foto bedeckt, darunter folgt dann Text.

Die Fotos wirken sehr geometrisch vor allem das Bild auf der Vorderseite mit den parallelen Linien, monotone Anordnungen wie bei den Jalousien ziehen sich durch das gesamte Layout durch. Im unteren Bereich ist negativer Raum. Das Layout ist in sich geschlossen und sehr regelmäßig.

Die geschlichteten Einkaufswagen auf dem einen Foto wirken eher wie ein Muster.

Das Farbenschema ist schwarz-weiß-grau, wobei das weiß vom Hintergrund etwas gedämpft ist und einen leichten gelb Touch hat.




Das Cover spiegelt genau Oddisees Musik wieder, seine anderen Alben sind alle Rap Alben. Das The Beauty in All Album ist Oddisees zweites instrumental Album, reduziert auf das wesentliche passt das Cover sehr gut dazu. Es ist wie die Musik auch sehr reduziert und wirkt sehr unaufdringlich und trotzdem ansprechend.

Die monotonen Darstellungen von den Jalousien und den Einkaufswägen lassen eventuell auf die Reduktion schließen die Oddisee auch auf seinem Album vorgenommen hat. Vielleicht ist es aber auch eine Anspielung auf seine Herkunft, vielleicht wurde er in einem Armenviertel geboren und diese trostlosen aber trotzdem ästhetischen Abbildungen sollen zeigen, dass seine Kindheit oder Jugend hart aber trotzdem das Beste für ihn waren?

Interessant ist, dass Oddisee sich wegreißt vom protzigen Gangster Rap und auf ein bescheidenes Design setzt, so wie auch in seiner Musik. Oddisee selbst sagt auch auf seiner Website „it doesn’t take the whole world to have the world I want”.


Als ich das Cover von The Beauty in All gesehen habe fand ich es schon ansprechend aber wusste es würde mir in einer riesen Plattensammlung nicht unbedingt auffallen. Nachdem ich mich in das Album hineingehört habe und auch durch den Vergleich der Covers ist mir das Layout und Design immer sympathischer geworden.

Ich finde es eine perfekte Umsetzung für ein Instrumental Album dieser Art.


Was sagt ein Plattencover über das Album des Künstlers aus?

Das Nullte Kapitel ist ein sehr schnelles, lautes und auch rhythmisches Album, genau das wird auch auf dem Cover so dargestellt. Im Gegensatz dazu ist das Album The Beauty in All sehr reduziert, was sich auf dem Cover genauso gut wiederspiegelt.

Generell ist es interessant, dass es sich bei beiden um Hip-Hop Alben handelt die beide keine Standard Hip-Hop Werke sind und trotzdem untereinander auch sehr unterschiedlich sind.



Vorderseite:
Oddisee Käptn Peng und die Tentakel von Delphi

The Beauty in All Das nullte Kapitel


Rückseite:

6


– 1bKKUG


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