Klausurersatzleistung
WuN 13 gA Thema: Weltethos, „Spezialgebiet“: Islam 04.03.2014
Im Folgenden
werde ich Gebote und Verbote in Bezug auf die Rolle der Frau
erläutern. Diese werden mit Quellen aus dem Quran und Geschehnissen
aus der Zeit des Propheten Mohamed erklärt.
Für unseren
Weltethos sind folgende Regeln in Bezug auf die Rolle/Rechte der Frau
zu befolgen:
Verbot der
Zwangsehe
Zunächst einmal
soll die Frau das Recht dazu haben ihren Ehemann selbst auszusuchen
und soll somit von Niemandem zu einer Ehe gezwungen werden, Quran
[4:17-20]. Keiner soll sich selbst als Vormund gegenüber seiner
Tochter, Schwester etc. sehen. Unter keinen Umständen sollte es also
jemandem erlaubt sein, eine Frau ihrer Freiheit zu berauben oder sie
gar unter Druck zu setzen. Auch sollte die Frau in der Lage sein
selbst zu bestimmen, zum Beispiel ob sie nach einer gescheiterten Ehe
noch eine andere Ehe schließen möchte. Zu diesem Thema gibt es ein
passendes Ereignis, welches zu Zeiten Mohameds (Gesandter des Islams)
geschah. Es zeigt uns wie der Prophet in solch einer Situation
reagierte:
Hansa Bint Hidam
Al-Ansariyya berichtet, dass sie als verwitwete Frau von ihrem Vater
wiederverheiratet wurde, und dass sie damit nicht einverstanden war.
Sie begab sich deshalb zum Gesandten Allahs(Mohamed) und er machte
ihre Ehe rückgängig. (Auszüge aus Sahih Al-Buchari, Hadith Nr.
5138)
Das Verhalten des
Propheten an dieser Stelle ist vorbildlich und sollte jedem in
Erinnerung bleiben. Die Frau soll nämlich, wie bereits oben erwähnt
nicht unter Zwang verheiratet werden. Doch ist im Islam nicht nur der
Zwang gegenüber der Frau in dieser speziellen Hinsicht verboten,
sondern generell. Zum Beispiel ist auch der Zwang in Bezug auf
Prostitution verboten, Quran [24:33].
Die Frau als
Tochter/junges Mädchen
Es soll niemandem
erlaubt sein, sein Baby zu begraben nur weil es als Mädchen auf die
Welt kommt, Quran [81:7-13]. Diese Praxis wird heutzutage leider
noch, genau wie zu Zeiten des Propheten Mohamed, angewendet. Der
Quran hingegen setzt dieser grausamen Praxis ein Ende:
Und
wenn das lebendig begrabene Mädchen gefragt
wird:
"Für welch ein Verbrechen wurdest du
getötet?"
[…]dann wird jede Seele wissen, was sie mitgebracht hat,
Quran [81:7-13]
Der
Quran kritisiert außerdem die abweisende Haltung einiger Eltern,
wenn sie von der Geburt eines Mädchens anstelle eines Jungen hören:
Und
wenn einem von ihnen die Nachricht von (der
Geburt)
einer Tochter überbracht wird, so verfinstert
sich
sein Gesicht, und er unterdrückt den inneren
Schmerz. Er verbirgt sich vor den Leuten
aufgrund
der
schlimmen Nachricht, die er erhalten hat: Soll er
sie
behalten trotz der Schande, oder (soll er sie) in
der
Erde verscharren? Wahrlich, übel ist, wie sie
urteilen!
(Quran 16:58-59)
Also
soll kein Elternteil eine abweisende Haltung gegenüber seiner
neugeborenen Tochter haben. Denn diese sind ein Geschenk Gottes und
sollen mit Dank entgegen genommen werden. Hinzukommt, dass die Eltern
dazu verpflichtet sein sollen ihre Töchter zu unterstützen und
freundlich und gerecht zu ihnen zu sein. Denn der Prophet Mohamed
pflegte zu sagen:
"Wer
eine Tochter hat
und
sie nicht lebendig begräbt, sie nicht verletzt und
ihr
nicht den Sohn vorzieht, den wird Allah ins
Paradies
eingehen lassen." (Ahmad)
([Ibn Abbas; Abu Davud],
Außerdem
sollen Frauen (Töchter) nicht nur das Recht auf eine gute Erziehung
haben, sondern auch das Recht auf Bildung. Im Zweifelsfall sollte es
sogar ihre Pflicht sein, sich Wissen anzueignen und sich ständig
fortzubilden. Auch hier sagte der Prophet Mohamed:
"Die
Suche nach Wissen ist eine Pflicht für alle
Muslime."
( [Ibn Madscha;224], )
Das
Wort "Muslime" schließt hier beide Geschlechter ein. Gott
stellt diese Aufforderung an jeden Menschen. Jeder Mensch, ob Junge
oder Mädchen, Mann oder Frau sollte sich so intensiv wie nur möglich
mit Bildung, insbesondere mit dem Wissen über die Religion
beschäftigen. Desweiteren soll Bildung für Alle zugänglich,
dementsprechend ein öffentliches Gut sein.
Wenn
jeder Mensch diese Regeln in Bezug auf die Frau akzeptiert, und sie
auch so umsetzt wie sie oben erläutert werden, trägt das wesentlich
zur Verbesserung der Gesellschaft bei. Denn eine Gesellschaft in der
die Frauen respektlos und unfreundlich behandelt werden, kann keine
gesunde Gesellschaft sein. Die Frau ist nämlich die Schule der
Gesellschaft, sie gebärt und erzieht unsere Kinder.
Betrachtet
man nun unseren Weltethos mit den oben genannten Bestimmungen als
„Ideal“, muss man diese Bestimmungen auch in die Tat umsetzen,
denn sonst wird die Gesellschaft niemals „ideal“ werden.
Mahmud
Ali-kaan