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Stundenentwurf mit Arbeitsaufgaben

Weitsprung, Sprinten und Gorodki

2.326 / ~15 sternsternsternsternstern_0.25 Jean F. . 2015
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Stundenentwurf
Sportwissenschaft

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg - PH

2013

Jean F. ©
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sternsternsternsternstern_0.25
ID# 51207







Thema der Stunde:


Weitsprung, Sprinten und Gorodki


Fach: Sport

Klasse: 8

Schule: Realschule

Datum:

Uhrzeit: 09.20 Uhr – 10.55 Uhr


Inhalt



  1. Vorwort

Im Folgenden Unterrichtsentwurf wird eine Stunde geschildert, die von 3 Personen geplant und durchgeführt wurde. Daher werde ich mich auf einen Aspekt, den Weitsprung, der für mich in dieser Stunde im Vordergrund stand, konzentrieren und diesen genauer erläutern.

Der einfacheren Lesbarkeit halber, werde ich von Schülern sprechen, welche sowohl die männliche als auch die weibliche Form mit einschließt.


  1. Bedingungsanalyse

1.2 Äußere Bedingungen


1.2 Bedingungen der Lerngruppe

Die Klassengemeinschaft wirkt meist harmonisch und es bestehen außerschulische Freundschaften.

Die Kinder treiben sehr gerne Sport, sind motiviert und haben ein natürliches Bewegungsbedürfnis. Aus meiner Sicht sind sie altersgerecht entwickelt, aber es gibt natürlich leistungsstärkere und leistungsschwächere Sportler.

Die Klasse kennt verschiedenen Arbeits- und Sozialformen, sie ist jedoch nicht gut geübt im Auf- und Abbau von Geräten, zumal sie Probleme mit dem Gewicht der Sportgeräte haben. Deshalb werde ich Schülergruppen bilden und die Aufgaben genau verteilen, gegebenenfalls werde ich selbst beim Abbau mithelfen.

Ich habe schon mehrere Stunden in dieser Klasse gehalten und die Schülerinnen und Schüler meist als aufgeschlossen und interessiert, mir und dem Fach Sport gegenüber, erlebt.

Die Kinder der Klasse sind altersgemäß entwickelt und es liegen keine größeren entwicklungsbedingten Benachteiligungen vor. Das Klima innerhalb der Klasse ist gut, es kommt zwar manchmal zu kleinen Auseinandersetzungen, die jedoch meist durch die Schüler selbst gelöst werden. Die Klasse ist sehr interessiert und lernwillig. Sie beteiligen sich gerne am Unterrichtsgeschehen und bringen sich selbst mit ein.

Da die Klasse sehr groß ist und sich sehr unterschiedliche Kinder in der Klasse befinden, ist sie auch sehr lebhaft. Deshalb bedarf es einer klaren Klassenführung, die durch Regeln und Rituale unterstützt wird. Um die Aufmerksamkeit der Schüler zu erlangen, wird mit einer Sportpfeife oder den Fingern gepfiffen. Die Schüler versteinern, kommen zusammen oder setzen sich, je nach Zeichen in einen Sitzkreis.

Werden Regeln nicht beachtet, ist die Klasse in Gesprächsphasen zu laut oder unruhig, kann auch nach dem Sportunterricht im Klassenzimmer an einer Ampel eine Klammer nach oben gesetzt werden. Steht die Ampel am Ende des Tages auf rot, so verliert die Klasse einen Stern, steht sie jedoch auf grün, so erhält sie einen Stern. Ausnahme jedoch – wenn ein oder mehrere Schüler im Fass stehen, denn dieses dient zur Kontrolle auffälliger Schüler.

Hat die Klasse 5 Sterne gesammelt, so dürfen sich die Schülerinnen und Schüler ein Spiel wünschen.


  1. Sachanalyse

Springen ist für uns Menschen eine alltägliche Sache, man kann „vorwärts, rückwärts und seitwärts, …, schnell und langsam, laut und leise, …, hoch und weit springen. Man kann hüpfen, hopsen, federn,… einbeinig und zweibeinig springen. Bereits diese vielfältigen Varianten finden sich in der Lebenswelt der Kinder wider und es zeigt sich, wie nah die „trockene“ Disziplinen Springen, der Leichtathletik an den Lebensraum der Kinder angrenzen.

Es ist wichtig, den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben Erfahrungen im Bereich des Springens zu machen, denn „Laufen, Springen und Werfen beschleunigt die körperliche Entwicklung“1.

Auch im Bereich der Leichtathletik zeigt sich die Vielfalt des „Springens“. Weitsprung, Hochsprung, Dreisprung und Stabhochsprung sind auf koordinative und konditionelle Fähigkeiten zurückzuführen. Die verschiedenen Sprungvarianten und Techniken sowie die Unterscheidung in Intensität, Richtung, ein- und zweibeinig, verlangen koordinative Fähigkeiten. Besonders der Absprung des Weitsprungs steht dabei im Vordergrund.2

Die verschiedenen Sprungdisziplinen der Leichtathletik beinhalten unter anderem den Aspekt der Sprungkraft. Diese ist innerhalb der motorischen Grundeigenschaften, als der Kraft und weiter der Schnellkraft zugehörig einzuordnen.

Innerhalb der Schnellkraft wird zwischen zwei Formen unterschieden:

  • Zum einen die isometrisch-konzentrische Schnellkraft. Start- und Explosivkraft tragen wesentlich zur Krafterzeugung bei.

  • Zum anderen die reaktive Schnellkraft. Hierbei wird eine abbremsende/exzentrische Bewegung in kürzester Zeit in eine beschleunigende/konzentrische Bewegung umgesetzt, z.B. Absprünge.3

Die Sportstunde zielt auf vielfältige Sprungerfahrung ab, um eine Grundlage für alle Sprungvarianten, besonders jedoch für den Weitsprung zu schaffen und um koordinative sowie konditionelle Aspekte zu verbessern.

Der Weitsprung:

Dieser gliedert sich in Anlauf, Absprung, Flug und Landung. Während der letzten 3-5 Schritte des Steigerungslaufes bereitet sich der Springer auf das Umsetzen des Anlaufs in den Absprung vor. Die Anlaufgeschwindigkeit darf nicht verringert werden, um eine optimale Umsetzung der horizontalen Komponente (Anlauf) in die vertikale Komponente (Absprung) zu erreichen. Innerhalb der Absprungphase muss darauf geachtet werden, dass das fast ausgestreckte Sprungbein aktiv aufgesetzt wird.

Die Landung erfolgt durch eine sogenannte Klappmesserhaltung. Hierbei wird das Becken nach vorne geschoben, während die Knie nachgeben. Die Arme schwingen nach vorne und der Körper wird aufgerichtet um ein Zurückfallen zu verhindern.4


  1. Didaktische Analyse

Insbesondere in städtischen Ballungsgebieten stehen Bewegungsräume und Bewegungszeiten nur in begrenztem Maße zur Verfügung. „Stundenlanges Sitzen vor dem Fernseher, Videogerät oder dem Computer tut ein übriges, um die Bewegungsbilanz junger Menschen zu verschlechtern.“5 Neben laufen sind auch hüpfen und springen eine Grundtätigkeit, die durch kindgerechte Schulung zu einem vielfältigen und kreativen Bewegungsschatz führen.

„Kinder erobern die (Mit-)Welt – natürlich auch laufend, springend und werfend.“6 Da Springen meist für alle Schüler einen hohen Aufforderungscharakter hat, kann mit pädagogischem Geschick und zielführenden methodische-didaktischen Überlegungen ein erfolgreicher Einstieg in die verschiedenen Bewegungsfelder, wie zum Beispiel der Leichtathletik oder auch in Trendsportarten wie beispielsweise Rope-Skipping, gegeben werden.

Sicheres Bewegen basiert auf dem Zusammenhang von Wahrnehmen, Entscheiden und Handeln, (…).“8


3.1 Bezug zum Bildungsplan

In der Unterrichtseinheit „von vielfältiger Sprungerfahrung bis zum Weitsprung“ sollen folgende im Bildungsplan aufgeführte Kompetenzen und Inhalte angebahnt werden:

Unter dem zweiten Bewegungs- und Erfahrungsfeld: Grundformen der Bewegung


2.2 Laufen, Werfen und Springen

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Bewegungsaufgaben lösen

  • In die Weite, in die Höhe und über Hindernisse springen


2.3 Sich-Bewegen am Boden, an Großgeräten und in der natürlichen Umgebung

Die Schülerinnen und Schüler können

- sich in ihrer natürlichen Umgebung, in Bewegungslandschaften und in Auseinandersetzung mit (…) Gerätekombinationen geschickt und sicher bewegen


  • Die Geräte und können immer mehr Verantwortung beim Auf-, Um- und Abbau übernehmen9


3.2 Einbettung der Stunde

Da es sich um eine Stunde im Rahmen des Tagespraktikum Sport handelt, wurde das Thema aus dem unterrichtlichen Zusammenhang herausgelöst. Die Stunde wird daher als Einführungsstunde des Weitsprungs gesehen. In den folgenden Stunden kann auf den Erfahrungen weiter aufgebaut werden

3.3 Didaktische Reduktion

Um die genaue Technik des Weitsprungs allgemein, beziehungsweise die Technik des Anlaufs, Absprungs, der Flugphase und der Landung letztendlich zu erlernen ist wichtig die Schülerinnen und Schüler zu Beginn für den Themenbereich „Springen“ zu begeistern.



  1. Stundenziele

Aus den Überlegungen zur Unterrichteinheit und den Bildungsstandards ergeben sich für diesen Aspekt der Stunde folgende Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler machen Sprungerfahrungen und erlangen technische Fertigkeiten zur Leichtathletik-Disziplin Weitsprung.


  1. Methodische Analyse

Einstieg:

Zu Beginn der Stunde werden wir uns in einem Sitzkreis begrüßen und durch ein Lied, welches als Ritual durchgeführt wird, auf die Sportstunde einstimmen. Anschließend stelle ich den Schülern die Frage, wie sich ein Frosch fortbewegt. Die Klasse soll sich dazu äußern und weitere Tiere nennen die sich ähnlich fortbewegen. Dann leite zum heutigen Stundenthema über. Ein Zoobesuch, bei dem sie heute wie die Tiere springen und hüpfen dürfen.

Diese erste Phase soll der Motivation dienen und ist deswegen sehr wichtig.


Erwärmung:

Diese Phase dient der Einstimmung auf das Thema und der körperlichen Erwärmung. Das im Einstieg erklärte Spiel besteht aus verschiedenen Bewegungsaufgaben, die die Schülerinnen und Schüler ausführen sollen. Hierbei werde ich Schülerlösungen anregen und keine Bewegungen vorgegeben um die Kreativität der Schüler zu fördern.

Während die Bewegungsaufgaben umgesetzt werden läuft im Hintergrund Musik. Der Wechsel zwischen den Phasen findet durch eine Musikpause statt, in der die Schüler unter ein Hütchen schauen dürfen. Unter den Hütchen befinden sich Bilder von Tieren, welche sich unter anderem auch springend fortbewegen. Ich habe mich dafür entschieden, dass sich die Kinder in diesem Teil frei in der ganzen Halle bewegen können und keinen vorgegebenen Weg laufen müssen.


Erarbeitung und Bewegungsphase:

Die Klasse trifft sich im Sitzkreis und es werden die Regeln für den Zoobesuch besprochen. Es gibt 6 Gehege (Stationen), an denen die Schüler springen können. Für jedes Gehege benötigt man eine Eintrittskarte, die am Eingang abgeben werden muss (in einen Reifen legen). Die Eintrittskarten befinden sich an den Kassen (unter Hütchen), in der Mitte der Halle, versteckt.

Es darf immer nur ein Hütchen umgedreht und eine Eintrittskarte gezogen werden. Befindet sich an einem Kassenschalter (Hütchen) keine Eintrittskarte mehr, so muss der Schüler eine Runde durch den Zoo laufen, anschließend darf er erneut unter ein Hütchen schauen. Die Eintrittskarte zeigt an, welche Station gemacht werden darf. Anschließend führe ich die einzelnen Stationen kurz vor, die Schüler bleiben dabei im Sitzkreis und schauen zu.

Durch die spielerische Einbettung des Themas in einen Zoobesuch, werden die Schüler motiviert und können sich besser in die Übungsform hineinversetzen. Um den Andrang an den verschiedenen Stationen zu kompensieren und Abwechslung zu schaffen, habe ich die Variante der „Eintrittskarten“ gewählt. Um die Bewegungsintensität der Stunde zu steigern und um das Thema der vorigen Stunden, Ausdauer, weiter zu fördern und fordern, sollen die Schüler bei nicht erlangen einer Eintrittskarte eine Runde laufen.

Um diesbezüglich eine Differenzierung zu schaffen, werden die Schüler darauf hingeweisen, dass an den Kassenschalter, wenn notwendig, eine kurze Pause eingelegt werden darf.

Man hätte den Unterricht auch mit einem Fangspiel beginnen können, bei dem die Schüler über gefangene Mitspieler springen müssen um diese zu befreien. Aufgrund der hohen Bewegungsintensität im Hauptteil der Stunde, habe ich mich jedoch für ein ruhigeres Spiel entschieden, bei dem sich jeder Schüler in eigenem Tempo bewegen kann. Die Stationen könnten von Schülern vorgezeigt werden, was jedoch zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

Die Stationen könnten nacheinander in Gruppen abgearbeitet werden. Ich habe jedoch gute Erfahrungen damit gemacht, über „Eintrittskarten“ die Stationenzuweisung zu machen. Durch diese Methode, bekommen die Stationen einen höheren Status und sind somit motivationsfördern.

Die Stationen sind durch verschiedene Tiere gekennzeichnet. Die Auswahl erfolgt aus der Möglichkeit, vielfältige Sprungerfahrungen machen zu können. Diese Erfahrungen sollen sowohl die Aspekte Weite, Tiefe und Höhe beinhalten.

Station 1 – Sprungtreppe/Kastentreppe: Diese Station dient als Übung für den Rhythmus des Anlaufs und den einbeinigen Absprung zum Weitsprung. Sprungerfahrung in die Tiefe.

Station 2 – über Gräben springen: Es wird das Springen in die Weite, sowie der einbeinige Absprung aus dem Lauf gefördert.

Station 3 – Standweitsprung: Die Schüler können sich mit Mitschülern messen, wer aus dem Stand am weitesten springen kann. Förderung der Sprungkraft

Station 5 – Weitsprung: Die Schüler sollen frei Sprungerfahrungen sammeln. Hierbei muss jedoch auf Füßen oder Po gelandet werden.

Station 6 – durch Reifen springen: Die Sprungkraft wird gefördert, indem einbeinig durch die Reifen gesprungen wird. Sowohl das rechte als auch das linke Bein werden trainiert.


Reflexion:

Wir treffen uns wieder im Sitzkreis und es werden Erfahrung gesammelt und Gefühle beim Springen verbalisiert. Hiermit soll die Wahrnehmung geschärft und das Erlebte in Worte gefasst werden um z.B. Probleme und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.


Abbau:

Da viele Geräte aufzuräumen sind, werde ich die Schülerinnen und Schüler in verschiedene Gruppen einteilen, um so den Abbau zu koordinieren.




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