Was
ist Literatur? Was ist Literaturwissenschaft bzw. -theorie?
2
Gründe warum Frage nach Literatur keine große Rolle spielt:
Theoriebewusstes
Arbeiten vermischt Ideen, Theoretiker müssen sich Gedanken machen,
ob gelesene Texte literarisch sind oder nicht, es gibt eine Reihe
von wissenschaftlichen Projekten, bei deren Bearbeitung man sich
mit literarischen und nicht-literarischen Texten beschäftigt –
Unterscheidung ist nicht bedeutsam – aber Texte sind deswegen
nicht gleich!
Unterscheidung
deshalb nicht zentral, weil „Literarizität“ nicht
literarischer Phänomene entdeckt wurde, das heißt dass
Texteigenschaften die literarisch wirken, auch in
nicht-literarischen Diskursen & Zusammenhängen wichtige Rolle
spielen. (Sie zeigen wie ein Ereignis zum anderen führt und nicht
warum sich etwas notwendigerweise ereignen musste)
Modell
historischer Erklärung beruht auf Logik der Geschichte, Sinnvolle
Verknüpfung von Ausgangssituation, Entwicklung und Ergebnis
Modell
für Verstehbarkeit der Geschichte: Stimmigkeit einer Geschichte,
logische Zusammenhänge, fehlt Ende?
In
nicht-literarischen Texten steckt ein hohes Maß an Literarizität –
verkompliziert die Unterscheidung der beiden
Was
ist Literatur? -> vor 1800 bedeutete Literatur in anderen
europäischen Sprachen „Schrifttum“ bzw. „Buchwissen“
Moderne
Vorstellung von Literatur zurückzuführen auf Theoretiker der
deutschen Frühromantik -> aber Problem: nicht-Europäer denken
anders
Literatur
ist also das, was eine bestimmte Gesellschaft für Literatur hält –
also eine Reihe von Texten, die man zur Literatur angehörig erkennt
Was
bringt uns dazu, etwas für Literatur zu halten: Literatur ist wie
Unkraut, wir können sie nicht leicht erkennen.
Was
ist alles mit im Spiel, wenn wir in unserer Kultur etwas als
Literatur behandeln?
Die
Behandlung von Texten als Literatur:
Es
kommt immer darauf an, wo der Text steht (Glückskeks, Buch,
Werbetafel etc.)
Sprache
kann als Literatur interpretiert werden, wenn sie aus ihren
Kontexten genommen und von üblichem Zweck befreit ist (Muss aber
Literatur-Merkmale besitzen)
Wenn
Literatur dekontextualisierte Sprache (Sprache, die von ihren
Funktionen und Zwecken abgetrennt ist), stellt sie zugleich selbst
eine Art Kontext dar, der besondere Formen der Aufmerksamkeit
verlangt
Konvention
der Literatur:
Hochgradig
geschütztes Kooperationsprinzip (hyper-protected cooperative
principle): Kommunikation = Kooperation, weil das was Person zu
anderer Person sagt von Bedeutung ist, dass die Antwort sinnvoll ist
Literarische
Erzähltexte = Teil einer größeren Gruppe von Geschichten, nämlich
von „narrativen Vorzeigetexten“ (narrative display texts), das
heißt von Äußerungen, deren Relevanz für Zuhörer nicht in
Information liegt sondern in Erzählbarkeit, man versucht, eine
Geschichte so zu produzieren, dass am Ende Eindruck entsteht, das
Zuhören hätte sich „gelohnt“
Was
literarische Texte von „narrativen Vorzeigetexten“ absetzt, ist,
dass sie einem Selektionsprozess unterlegen sind – man hat sie
veröffentlicht, besprochen und wiederabgedruckt: für andere als
„lohnend“ gemacht – auf diese Weise ist für literarische
Werke das Kooperationsprinzip „hochgradig geschützt“
Literatur
ist also eine institutionelle Bezeichnung, die uns Grund gibt für
die Annahme, dass das Resultat unseres Lektüreaufwands lohnend sein
wird.
Literatur
= Sprechakt oder Texterzeugnis, das spezifische Formen der
Aufmerksamkeit provoziert, steht im Gegensatz zu anderen Sprechakten
(Mitteilen, Fragen, Versprechen)
Gedichtband,
Bücherei oder Buchhandel-Abteil veranlasst Leser in der Regel dazu,
etwas als Literatur zu behandeln
Spezifische
Arten der Sprachverwendung sagen uns eindeutig was Literatur ist:
Manchmal weist der Gegenstand Merkmale auf, die ihn zu einem
literarischen machen, aber manchmal ist es auch erst der
literarische Kontext, der uns dazu bringt, diesen Gegenstand als
Literatur zu behandeln
Chemiebuch
oder Telefonbuch ist nicht unbedingt Literatur (obwohl man‘s lesen
kann und es sehr strukturiert ist) – weil Literatur nicht bloß
ein Rahmen ist und auch keine besondere Art der Sprachverwendung,
sondern nur bedeutsam, weil wir ihnen Aufmerksamkeit schenken
Komplizierte
Struktur: zwei unterschiedliche Perspektiven die einander
überlappen, sich aber nicht einer Synthese einfügen lassen: wir
können uns Literatur als Produkt von Sprache mit besonderen
Eigenschaften vorstellen und wir können uns Literatur als Produkt
von Konventionen und einer bestimmten Art der Aufmerksamkeit
Zuwendung vorstellen
5
Wesentliche Merkmale von Literatur nach Literaturtheoretikern:
Literatur
als aktualisierender Sprachgebrauch
Literarizität
eines Textes liegt vor allem in der Art der Sprachverwendung, die
Literatur von anderweitig verwendeter Sprache unterscheidbar macht
Literatur
ist Sprache, die die Sprache selbst in Vordergrund stellt
(foregrounding), so dass man nicht übersehen kann, dass es mit
eigenartig geformter Sprache zu tun hat
Sprache
fällt erst dann auf, wenn etwas schon als Literatur
gekennzeichnet wurde
Reim
ist ein konventionelles Zeichen für Literarizität, bewirkt dass
man Rhythmus hört, man achtet mehr auf Laute, weil es ein
literarischer Text ist
Literatur
als mehrfachkodierte Sprache
Nicht
jeder literarische Text stellt die Sprache in den Vordergrund (wie
bei Punkt 1) und nicht jeder aktualisierende Sprachgebrauch ist
notwendigerweise Literatur (z.B. Zungenbrecher oder Werbungen)
Beziehungen
zwischen verschiedenen Sprachebenen sind nicht nur in Literatur
wichtig
Mehrfachkodierung
von Sprache bieten keine Testverfahren, um die Sprache zu
unterscheiden
Nur
bestimmte Aspekte lenken Aufmerksamkeit auf Literatur
Etwas
als Literatur zu untersuchen, heißt vor allem, auf
Sprachverwendung zu achten und nicht, den Text so zu lesen, als
sei er Ausdruck der Psyche des Autors oder Spiegelbild der
Gesellschaft, in der er entstanden ist
Literatur
als Fiktion
Äußerungen
stehen in besonderem Verhältnis zur Wirklichkeit: einem
„fiktionalen“ Verhältnis
Literarisches
Werk = sprachliches Ereignis, das eine fiktive Welt mit einem
Sprecher, Figuren, Handlungen und einer implizierten
Adressatenschaft entwirft
Literarische
Werke haben eher imaginäre als historische Individuen (Madame
Bovary), sind aber hinsichtlich der Fiktionalität nicht nur auf
Figuren oder Handlungen beschränkt
Deiktika
= sprachliche Orientierungsmerkmale, die sich auf
Äußerungssituation beziehen (Pronomen wie ich, du, er,… oder
Orts- und Zeitadverbiale wie hier, dort, jetzt, damals, gestern,…)
findet nicht real zum Zeitpunkt der Publikation oder im Augenblick
statt, sondern in einer fiktiven Welt in einem Zeitpunkt im
Gedicht, genauso ist das „Ich“, verweist auf den Sprecher im
Gedicht, der durchaus ganz anders sein kann als die empirische
Person, welche das Gedicht verfasst hat
In
fiktiven Texten ist Verhältnis zwischen Gesagtem und Gedachtem
immer eine Frage der Interpretation
Es
gibt keinen Kontext, wovon der Text eigentlich handelt, ist nicht
klar, und selbst wenn etwas offensichtlich scheint, muss erst
interpretiert werden
Die
Fiktionalität von Literatur trennt Sprache von anderen Kontexten,
in denen sie konkrete Verwendung finden könnte, und lässt die
Relation des Textes zur Wirklichkeit für Interpretationen offen.
Literatur
als ästhetisches Objekt
Historisch
gesehen ist Ästhetik die Bezeichnung für Theorie der Kunst, ob
Schönheit ein objektives Merkmal von Kunstwerken sei oder
lediglich in der subjektiven Wahrnehmung des Beobachters liege
oder wie das Verhältnis des Schönen zum Wahren und zum Guten
gedacht werden kann
Bei
Kant: Ästhetik ist Bezeichnung für den Versuch, die Lücke
zwischen der materiellen und der geistigen Welt, also einer Welt
der Kräfte und Gewalten einerseits und einer Welt der Ideen
andererseits, zu schließen.
Ästhetische
Gegenstände wie Gemälde oder Werke der Literatur illustrieren
gerade mit ihrer Verbindung von sinnlicher Form (Farben, Klänge)
und geistigem Inhalt (Ideen) die Möglichkeit, die materielle und
die geistige Seite zusammenzubringen.
Literarisches
Werk ist ästhetisches Objekt, weil es, zusammen mit anderen
kommunikativen Funktionen Leser dazu bringt das Verhältnis von
Form und Inhalt näher zu betrachten.
Ästhetische
Gegenstände besitzen „interesseloses Interesse“
Geschichten
sind zweckgerichtet, das heißt sie haben Eigenschaften, die sie
zu „guten Geschichten“ machen, gleichzeitig ist diese
Zweckgerichtetheit nicht ohne weiteres mit irgendeinem
textexternen Zweck in Verbindung gebracht werden kann
Gute
Geschichte lässt sich gut erzählen, berührt ihre Leser so, dass
es sich „lohnt“, sie kann unterhalten oder belehren oder zum
Handeln aufstacheln, sie kann ganze Spanne von Wirkungen haben,
aber über keine dieser Wirkungen kann man allgemein gute
Geschichten definieren
Literatur
als intertextuelles oder autoreflexives Konstrukt
Intertextualität
= Annahme, dass Texte aus anderen Texten gemacht sind, sie werden
ermöglicht durch Vorgängertexte, welche sie wiederaufnehmen,
wiederholen, in Frage stellen und verändern.
Ein
Werk existiert zwischen und neben anderen Texten
Einen
Text als Literatur zu lesen heißt ihn als ein sprachliches
Ereignis zu betrachten (Z.B. Gedicht als Literatur lesen bedeutet,
es mit anderen Gedichten in Beziehung zu setzen, dann wird
Dichtung selbst zum Gegenstand)
Autoreflexivität
von Literatur = Das Leben des Charakters aber auch wie Autor
Erfahrung zu Sinn verarbeitet.
Literatur
= Tätigkeit, bei der Autoren versuchen, Literatur vorwärts zu
bringen oder zu erneuern & beinhaltet so auch ein Nachdenken
über Literatur selbst
Autoreflexivität
und Intertextualität von Literatur ist kein Definitionsmerkmal,
sondern stellt Aspekte des Sprachgebrauchs und Fragen der
Repräsentation in Vordergrund, die ebenso gut anderswo beobachtet
werden können
Eigenschaften
literarischer Werke = Merkmale, die sie als Literatur ausweisen, was
wir andererseits als Ereignis unserer besonderen Einstellung sehen
könnten, d.h. als Funktion, die wir der Sprache zuschreiben, wenn
wir sie als Literatur betrachten.
Das
Besondere der Literatur lässt sich weder auf objektive
Eigenschaften noch auf die Folgen einer bestimmten Einstellung
reduzieren. Grund = Sprache leistet den ihr auferlegten Rastern
Widerstand.
Wenn
wir etwas als Literatur ansehen, wenn wir nach Mustern &
Zusammenhalt suchen, wird Sprache widerständig; wir müssen sie
bearbeiten, mit ihr arbeiten.
Was
wir in den 5 Fällen gelernt haben: Dass sich keines der Merkmale,
die sich als wichtige Eigenschaften von Literatur erwiesen,
definitorisch als brauchbar herausgestellt hat, da jedes auch in
anderen Formen des Sprachgebrauchs vorkommen kann (Autoaufkleber,
Glückskeks, Werbung).
Das
Augenmerk der Literaturtheorie des 18./19.Jahrhunderts lag nicht
darin, literarische von nicht-literarischen Texten zu unterscheiden,
sondern man dachte darüber nach, dass Literatur ein historisches &
ideologisches Phänomen war, also über die gesellschaftlichen und
politischen Funktionen unter der Bezeichnung „Literatur“.
Im
19. Jahrhundert entwickelte sich Literatur in England zu einer
besonderen Art des Schreibens, die mehrere Funktionen zugleich
erfüllen sollte. Wurde in Kolonien des British Empire zu
Unterrichtsgegenstand, um der dortigen Bevölkerung an Geschichte
und Geographie Englands zu beteiligen. Weitere Funktionen:
Gesellschaft zusammenzuhalten, als Religion dienen, Mittel- und
Oberschicht sollten an Kultur teilhaben.
Besonderheit
von Romanen, Gedichten und Theaterstücken liegt darin, dass sie
gerade nicht der Frage nachgehen, wofür sie exemplarisch sind, und
doch zugleich den Leser auffordern, sich mit den Gedanken und Nöten
ihrer Erzähler und Figuren zu identifizieren.
Benedict
Anderson vertritt die Ansicht, dass literarische Werke, vor allen
Dingen Romane, dadurch entscheidend bei der Schaffung nationaler
Gemeinschaften mitgewirkt haben, dass sie zwar in sich begrenzte,
aber prinzipiell für alle der jeweiligen Sprache mächtigen offen
große Gemeinschaft von Lesern postulieren und sich zugleich auch an
sie wandten.
„Die
Fiktionalität sickert unauffällig, aber beständig in die Realität
ein und schafft somit jenes bemerkenswerte Vertrauen der
Gemeinschaft in die Anonymität, welches das Signum moderner
Nationen ausmacht.“ -Anderson
Je
stärker man die Allgemeingültigkeit von Literatur betont, desto
stärker wird womöglich ihre identitätsstiftende nationale
Funktion.
Literatur
galt lange Zeit als besondere Art des Schreibens, das, so wurde
argumentiert, in der Lage sei, nicht nur die Unterschicht, sondern
auch Mittel- und Oberschicht zu zivilisieren. Diese Sichtweise der
Literatur als ein ästhetisches Objekt mit der Fähigkeit, uns zu
„besseren“ Menschen zu machen, ist mit einer bestimmten
Vorstellung vom Subjekt („liberale Subjekt“) verbunden.
Das
ästhetische Objekt, dass zweckfrei ist und bestimmte Formen der
Reflexion & Identifikation in Gang setzt, hilft uns zu liberalen
Subjekten zu werden.
Literatur
tut das, indem sie uns ermutigt, komplexe Sachverhalte ohne
sofortige abschließende Urteilsbildung zu betrachten, indem sie das
Denken auf ethische Fragen lenkt und den Leser dazu bringt,
Verhaltensweisen (einschließlich der eigenen) so zu durchleuchten,
wie dies ein Außenstehender oder ein Romanleser tun würde. Sie
fördert Distanznahme, lehrt Feingefühl wie auch subtile
Unterscheidungsfähigkeit, führt die Identifikation mit Menschen
aus anderen Lebensbereichen herbei & fördert auf diese Weise
das Gemeinschaftsgefühl.
Literatur
hat vollkommen gegensätzliche Funktionen: Literatur als Vehikel der
Ideologie und Literatur als Instrument ihrer Demaskierung.
Ebenfalls
gibt es gegensätzliche Behauptungen über das Verhältnis der
Literatur und konkretem Handeln: Literatur als Form der
Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit die einsame Lektüre und das
alleinige Nachdenken fördert auf diese Weise die gesellschaftlichen
& politischen Aktivitäten, mit denen sich ein Wandel
herbeiführen lässt.
Im
Laufe der Geschichte wurde Literatur auch als gefährlich
aufgefasst: Infragestellung von Autorität & gesellschaftliche
Gegebenheiten.
Zentrale
Eigenschaft von Literatur: Literatur ist eine Institution, die auf
der Möglichkeit basiert, all das sagen zu können, was man sich nur
vorstellen kann. Egal welcher Glaube, egal welche Werte, ein
literarischer Text kann verspotten, parodieren, irgendwas erfinden.
Literatur
hat sich als Möglichkeit erwiesen, über das bislang Gedachte und
Geschriebene fiktional hinauszugehen. Denn alles, was irgendwann
einmal als sinnvoll erschien, konnte Literatur in Unsinn verwandeln,
hinter sich lassen und auf eine bestimmte Art und Weise
transformieren.
Literatur
ist seitdem eine Tätigkeit der kulturellen Elite, deswegen
bezeichnet man sie als „kulturelles Kapital“. Die Aneignung von
Literatur gibt in der Kultur halt, und das kann sich auf
unterschiedliche Weise auszahlen, es hilft, mit Leuten mit einem
höheren sozialen Status zurechtzukommen.
Literatur
vermittelt nicht althergebrachte Normen, sondern stellt Verbrechen
in verführerisches Licht, sie ermuntert zum Widerstand gegenüber
Werten des Kapitalismus, gegen Konsum.
Literatur
ist in gleichem Maß das konturlose Rauschen der Kultur wie ihre
Information. Sie ist in gleichem Maß Kraft der Entropie wie
kulturelles Kapital. Sie ist auf Lesen ausgerichtetes Schreiben &
verstrickt ihre Leser in Probleme der Bedeutung.
Das
Paradox der Literatur
Literatur
ist eine paradoxe Institution, denn sie zu produzieren heißt, nach
bestehenden Formeln zu schreiben (etwas zu machen, dass wie ein
Sonett aussieht oder das den Konventionen des Romans folgt), aber
es heißt auch zugleich, diese Konventionen zu unterlaufen, sie zu
sprengen.
Literatur
sprengt Grenzen, überschreitet sie.
Literatur
bezieht ihre Existenz daraus, dass sie die eigenen Grenzen vorzeigt
und befragt und dabei auslotet, was denn passiert, wenn man anders
schreibt.
Literatur
ist Bezeichnung für das Konventionelle & zugleich das absolut
Irritierende, bei dem Leser zu kämpfen haben, überhaupt
irgendeine Bedeutung herauszufinden.
Die
Frage, was Literatur ist, stellt sich nicht, weil Menschen Angst
haben, dass sie einen Roman für Geschichtsschreibung oder die
Botschaft in einem Glückskeks für ein Gedicht halten könnten.
Über
Literarizität nachzudenken heißt, sich als Bezugspunkt für
jedwede Textanalyse stets die Lektürepraxis vor Augen zu halten,
die die Literatur selbst hervorgebracht hat & die
gekennzeichnet ist durch Verzicht auf die Erwartung unmittelbarer
Verstehbarkeit, das Nachdenken über mögliche Implikationen der
Ausdrucksmittel & eine erhöhte Aufmerksamkeit bezüglich der
Art, wie Bedeutung gemacht und Vergnügen bereitet wird.
Zusammenfassung
von Literaturtheorie auf Basis von Culler, J.