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Fachbereichsarbeit
Gesundheitswesen

Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe, 9400 Wolfsberg

Note: 1; Jahr: 2008

Hannah K. ©
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sternsternsternsternstern
ID# 45246







    Fachspezifische Themenstellung im Bereich Ernährung, Betriebswirtschaft und Wellness


Hippotherapie

Abb.: Therapeuten mit Therapiepferd und Patientin


Schuljahr: 2007/2008

Abgabetermin: 25.04.2008

Kandidatin:

Betreuender Lehrer:


Vorwort

Nach langen Überlegungen und langem Hin und Her zwischen verschiedenen Themenbereichen habe ich mich für das Thema Hippotherapie entschieden. Ich habe mir diesen Themenbereich ausgewählt, da nur wenige Menschen wissen was Hippotherapie ist.

Weiters habe ich mich für die Hippotherapie entschieden, da ich selbst zwei Islandpferde besitze und daher seit meinen zehnten Lebensjahr jede freie Minute mit den Pferden verbringe. Ich könnte mir ein Leben ohne Pferde gar nicht mehr vorstellen. Es wäre auch mein Traum nach der Matura die Ausbildung zur Hippotherapeutin beginnen zu können. Es wäre mein Traumberuf da ich mit Pferden arbeiten könnte aber auch gleichzeitig beeinträchtigen Menschen helfen könnte ihr Leben leichter zu meistern.

Ich bin sehr froh, dass ich dieses Thema für meine Fachspezifischen Themenstellung gewählt habe, da ich viel Neues dazulernen konnte und die Erarbeitung dieses Themas hat mit großen Spaß gemacht.

Fachspezifische Themenstellung im Bereich Ernährung, Betriebswirtschaft und Wellness 1

Vorwort 1

Nach langen Überlegungen und langem Hin und Her zwischen verschiedenen Themenbereichen habe ich mich für das Thema Hippotherapie entschieden. Ich habe mir diesen Themenbereich ausgewählt, da nur wenige Menschen wissen was Hippotherapie ist. 1

Weiters habe ich mich für die Hippotherapie entschieden, da ich selbst zwei Islandpferde besitze und daher seit meinen zehnten Lebensjahr jede freie Minute mit den Pferden verbringe. Ich könnte mir ein Leben ohne Pferde gar nicht mehr vorstellen. Es wäre auch mein Traum nach der Matura die Ausbildung zur Hippotherapeutin beginnen zu können. Es wäre mein Traumberuf da ich mit Pferden arbeiten könnte aber auch gleichzeitig beeinträchtigen Menschen helfen könnte ihr Leben leichter zu meistern. 1

Ich bin sehr froh, dass ich dieses Thema für meine Fachspezifischen Themenstellung gewählt habe, da ich viel Neues dazulernen konnte und die Erarbeitung dieses Themas hat mit großen Spaß gemacht. 1

1. Was ist Hippotherapie? 1

2. Das Therapiepferd 2

3. Das Pferd wirkt über seine Bewegung, seinen Körper und sein Wesen 3

3.1 Neuromotorischer Ansatz – Körperfunktionen/-struckturen 3

a) Tonusregulierung 4

b) Atmung 4

c) Mundmotorik 4

d) Gleichgewicht 4

e) Rumpfbalance 5

f) Rhythmus 6

g) Symmetrie 6

h) Wirbelsäulenhaltung 6

i) Mobilisation von Gelenken 7

3.2 Sensomotorischer Ansatz – Aktivitäten 7

a) Körperwahrnehmung 7

b) Raumlagebewusstsein 7

c) Tiefensensibilität 7

d) Sinneswahrnehmung 9

3.3 Psychomotorischer Ansatz – Partizipation 9

a) Körpervertrauen 9

b) Persönlichkeitsentwicklung 10

c) Beziehungsfähigkeit 10

3.4 Soziomotorischer Ansatz – Umweltfaktoren 10

4. Der Sitz des Reiters 10

5. Wirkungen der Hippotherapie 12

6. Vorrausetzung für die Hippotherapie 12

6.1 Verordnung 12

6.2 Indikationen 13

a) Aus der Neurologie 13

b) Aus der Orthopädie 13

c) Und andere Erkrankungen 13

6.3 Kontraindikationen 14

7. Behandlung 15

7.1 Patienteninformation 15

7.2 Vorbereitung 15

7.3 Aufsitzen 16

a) Treppchen 16

b) Rampe 16

c) Lift 16

7.4 Behandlungsdauer 16

7.5 Haltungsänderungen am Pferd 17

7.6 Absitzen 17

8. Ausbildung 18

8.2 Dauer 18

a) 1. Teil: 18

b) 2. Teil: 18

8.3 Prüfung 18

8.4 Kurskosten 19

8.5 Kursort: 19

9. Wo gibt es Hippotherapie? 20

9.1 Kärnten: 20

20

Quellen 21

Abbildungsverzeichnis 21

Abb.: Titelbild 21

Abb.1: Hippotherapie 21

Abb.2: Islandpferde 21

Abb.3: Schritt reiter.spass.com 21

Abb.4: Trab 21

Abb.5: Galopp 21

Abb.6: Der Sitz des Reiters Buch Hippotherapie 21

Abb.7: Richtiger und falscher Sitz Buch Hippotherapie 21

Abb.8: Zaumzeug mit Trense 21

Abb.9: Therapiegurt 21

Abb.10: Langzügelführung 21

Abb.11: Führen am Zügel picasaweb.google.com 21

Abb.12: Therapeutisches Longieren 21

Abb.13: Treppchen 21

Abb.14: Rampe 21

Abb.15: Haltungsänderungen Buch Hippotherapie 21

Abb.16: Therapeutin mit Therapiepferd 21


  • Was ist Hippotherapie?


    „Alles wird bewegt auf dem Pferd - nichts bleibt unbewegt mit dem Pferd“

    (Ingrid Strauss)


    Hippotherapie ist eine Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage mit und auf dem Pferd. Sie wird bei Kindern und Erwachsenen mit nervlichen Störungen angewendet.


    Dabei wird der Mensch durch ganzheitliche Förderung körperlich, emotional, geistig und sozial angesprochen. Diese neurophysiologische1 Behandlung muss ärztlich verordnet, für den Patienten individuell dosiert und dem Therapieplan entsprechend aufgebaut sein. Keine andere physiotherapeutische Behandlung bietet die Möglichkeit, sich in aufrechter Haltung mit fremden Beinen durch den Raum bewegen zu können.

    Bewegt schwingt der Rücken des Pferdes dreidimensional auf - ab, rechts - links, vor - zurück. Dabei überträgt das Pferd auf den Rumpf des Patienten etwa im Durchschnitt 110 dreidimensionale Schwingungsimpulse pro Minute, das ist nahezu identisch mit dem Bewegungsablauf des Gehens eines durchschnittlichen Erwachsenen. Der direkt auf diesem warmen, bewegten Rücken sitzende Mensch muss nun ständig auf diese Bewegung reagieren.

    Er muss sich durch Arbeit der eigenen Muskelkräfte aufrichten.

    Wie keine andere Behandlungsmethode bietet die Hippotherapie den Menschen mit unterschiedlichsten neurologischen Bewegungsdefiziten, eine Möglichkeit der harmonischen Fortbewegung im Raum.

    Körper und Geist wird der Reiz des Gehens vermittelt, und diese Erfahrungen wirken sich positiv auf die psychische und neurophysiologische1 Entwicklung des Patienten aus.


    Abb. 1: Hippotherapie


  • Das Therapiepferd

    E

    Abb. 2: Islandpferde

    s gibt kein Therapiepferd einer bestimmten Rasse oder Größe. Bestimmte Merkmale von Charakter, Temperament und Körperbau des Pferdes weisen aber darauf hin ob das Pferd geeignet ist. Gezielte Ausbildung schafft dann die Vorraussetzungen für den Einsatz als Therapiepferd. Der Therapeut/in muss entscheiden ob ein großes oder kleines Pferd für den Patienten besser geeignet ist.


  • Das Temperament des Pferdes sollte ruhig, aufmerksam und ausgeglichen sein.

    Wesentliche Charaktereigenschaften für ein Therapiepferd:

    • menschenfreundlich

    • geduldig

    • gelehrig

    • zuverlässig

    • nicht furchtsam

    • nicht schreckhaft


    Für die Hippotherapie muss das Pferd sorgfältig an ungewöhnliche Belastungen gewöhnt werden. Wie zu Beispiel:

    • unsymmetrischer Sitz,

    • unruhige Bewegungen der Beine,

    • ungeschickte Arm- und Handbewegungen und

    • unkontrollierte plötzliche Lautäußerungen.


    Um seine Arbeit ausgeglichen leisten zu können, muss ihm ein normales Pferdeleben ermöglicht werden. Das Pferd ist ein Herdentier und deshalb sollte es in seiner "Freizeit" mit Artgenossen in Kontakt kommen. Dieses Angeborene Verhalten macht es dem Menschen möglich dem Pferd gegenüber ein ranghöhere Position einzunehmen. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die Ausbildung zum Therapiepferd.


    Die Gangarten des Pferdes sind:

    • Schritt

    • Trab

    • G

      Abb. 3: Schritt

      alopp

    • S

      Abb. 4: Trab

      eitengänge

    Abb. 5: Galopp


    1. Das Pferd wirkt über seine Bewegung, seinen Körper und sein Wesen


    Diese drei Schwerpunkte sind nicht voneinander abzugrenzen:

    • Bewegung des Pferdes(neuromotorischer Ansatz)

    • Körper des Pferdes (sensomotorischer Ansatz): Der Körper des Pferdes fördert motorisches Lernen, Handeln und Leistung.

    • Wesen des Pferdes (psychomotorischer und soziomotorischer Ansatz)

    Das Wesen des Pferdes wirkt sich auf das psycho-mentale Geschehen aus. Diese Wirkung prägt die Persönlichkeitsentfaltung und öffnet Beziehungsebenen zu Menschen und Umweltfaktoren.


    Die Entwicklungsmöglichkeiten der drei Ebenen – Bewegung, Körper und Wesen will ich nun näher erklären:


    3.1 Neuromotorischer Ansatz – Körperfunktionen/-struckturen


    Die Grundlage der Hippotherapie ist das im Schritt geführte Pferd, das mit mehr als 100 Schwingungsimpulsen pro Minute auf den Patienten einwirkt. Das Behandlungsziel ist die Besserung der neurologischen2 Bewegungsstörung.


    a)Tonusregulierung

    Der Tonus3 der Muskulatur wird durch vieldimensionalen raschen Schwingungsimpulse beeinflusst. Die vieldimensionalen Schwingungsimpulse erfolgen im Rhythmus der Pferdebewegung wirken sich auf den der Muskulatur aus:

  • Verminderte Spannung (Hypotonie) wird erhöht.

    Die Tonusregulierung ist die Vorraussetzung für alle Korrekturen der Muskelaktivität.


    b)Atmung

    Durch die rhythmische Pferdebewegung wird das Fließen des Atems reguliert. Der Atemvorgang wird durch die Brust- und Bauchmuskulatur , durch den Beckenraum und das Zwerchfell beeinflussen. Die Atmung spielt bei der Hippotherapie eine wichtige Rolle:

      • Spannungsfreies fließen des Atems verbessert den Sitz

      • Die Funktion der durch Krankheit gestörten Atemorgane wird verbessert

      • Stimmbildung wird gefördert


    c)Mundmotorik

    Mit der Tonusregulierung4 im Mundbereich erreicht man des der Mundschluss und das Schlucken des Speichels beeinflusst und verbessert wird . Auch die Laut- und Stimmbildung lässt sich entwickeln und fördern.


    d)Gleichgewicht

    Das Halten des Gleichgewichts gegen Schwerkraft, Schub- und Bremskraft in der Vorwärtsbewegung schult die Reaktionsfähigkeit und Koordinationsleistung des gesamten Bewegungssystems. Die Einwirkung der rhythmisch erfolgenden Schwingungsimpulse mit Tempowechsel verursacht eine intensive Stimulation der Gleichgewichtsorgane.


    e)Rumpfbalance

    Sie ist für

    • Wirbelsäule

    • Becken und Beine

    • Schulter und Arme

    • aber auch für den Kopf

    von großer Bedeutung.

    Mit der Einübung der Rumpfbalance in der Sitzposition bewirkt man ein unvergleichliches Rumpftraining. Vorraussetzung für die Aufrichtung gegen die Schwerkraft ist die Balance der Wirbelsäule. Vorwärtsbewegung in Sitzbalance unter Ausschaltung der Beine bewirkt ein optimales Rumpftraining da der Bewegungsablauf des Pferdes dem des menschlichen Gehens sehr ähnlich ist.

    • Kopfhaltung

    • Schultergürtelbewegungen

    • Armbewegungen

    lassen sich durch die Rumpfkoordination aufbauen.


    Dehnübungen können hilfreich sein beim Aufbau der Rumpfkoordination:

    • Rundmachen des Rückens: Becken nach vorwärts kippen, Kinn zur Brust geben, Hände vor dem Körper verschränken, Katzenbuckel machen und langsames wiederaufrollen dieser Haltung von Lendenwirbelsäule über Brustwirbelsäule, Halswirbelsäule bis zum Kopf.

    • Rückwertsbeugen: Becken nach Rückwerts kippen, Brustkorb nach vorne wölben, Arme in leichter Streckung leicht vom Körper abheben, Kopf zum Nacken neigen und dann wieder zurück in die Ausgangsstellung.

    • Dehnen: Einen Arm wechselseitig senkrecht Hochstrecken ohne dabei den Sitz zu lockern, den Arm fallen lassen und im Rhythmus des Pferdes auspendeln lassen.


    f)Rhythmus

    Das Wiederholen der Bewegungsmuster im Rhythmus ist die Vorraussetzung für das Einüben, Stabilisieren und Automatisieren von Bewegungen. Der Patient bewegt sich am Rücken des Pferdes mit verwandten Bewegungsmustern rhythmisch Vorwärts. Das rhythmische Vorwärtsbewegen über einen beliebig langen Zeitraum lässt sich




    Bewegungsmuster sind:

    Das wirksamste Bewegungsmuster verläuft diagonal-spiralförmig. Sie werden geübt durch Dehnen und Zusammenziehen von Körperteilen mit Flexion5, Extension6, Abduktion7 und Adduktion8 sowie durch Rotation. Der Patient wird von der Therapeut/in in die entsprechende Bewegungsstellung gebracht, die gehalten wird.


    g)Symmetrie

    Auch die Einübung der Symmetrie spielt eine wichtige Rolle. Das Pferd überträgt durch den rhythmischen Wechsel von Links-Rechts-Bewegungen, symmetrische Bewegungen. Dies ist ein wichtiger Faktor, bei den fast immer seitenbetonten Bewegungsstörungen. Die immer wechselseitige Übertragung von Schwingungsimpulsen des Pferdes wirkt abwechselnd aber gleichmäßig auf die rechte- und die linke Körperhälfte des Patienten.

    Sie wirkt in rhythmischer Folge aufrecht und vorwärts. Über die Stimulation der Gleichgewichtsorgane kommt es zu einer Koordination der beiden Körperhälften.


    h)Wirbelsäulenhaltung

    Die Bewegungsimpulse werden vom Pferderücken auf das Gesäß des Patienten übertragen, dadurch erzielt man durch die Bewegung (Schwingen) des Beckens die Streckung der Wirbelsäule. Durch die Hippotherapie erreicht man die Gelenksverbindungen der Muskeln und Bänder durch die Tonisierung. Die richtige Wirbelsäulenhaltung ist die Vorraussetzung für die Entwicklung der Schultergürtel- und Armbeweglichkeit, Beckengürtel- und Beinbeweglichkeit, und des richtigen Atmens.




    3.2 Sensomotorischer Ansatz – Aktivitäten


    a)Körperwahrnehmung

    Durch die Ganzkörperbewegung des Patienten kommt es zur Besserung von Wahrnehmungsstörungen. Die Wechselwirkung von Motorik und Wahrnehmung ist für jeden Entwicklungsprozess ausschlaggebend. Reaktionen auf Sinnesreize – einschließlich Sehen, Hören, Riechen, Tasten – erweitern Wahrnehmung und Körperbewusstsein.

    Mit diesen Fragen kann der Therapeut erfahren was der Patient wahrnimmt:

    • Spüren Sie die Verbindung der Sitzknochen mit dem Pferderücken?

    • Steht ihr Becken gerade? Steht eine Beckenhälfte tiefer als die andere?

    • Sind Ihre Beine gleich lang? Sind Ihre gleich weit vom Boden entfernt?

    • Verläuft Ihre Brustwirbelsäule gerade oder gebogen?

    • Was machen Ihre Schulterblätter bei der Atmung?

    • Schwingen Ihre Arme bei der Bewegung mit? Schwingen die Arme ohne eine Einwirkung von Ihnen?


    b)Raumlagebewusstsein


    Das Raumbewusstsein wird durch die ständigen Tempo-, Lage- und Richtungswechsel des Pferdes erweitert. Weiters lassen sich auch:

    • Einschätzen von Distanzen

  • Geschicklichkeit

    schulen und Bewegungsängste werden abgebaut.


    c)Tiefensensibilität

    Über die Bewegung der Muskeln und Gelenke wird die Tiefensensibilität gefördert. Die Reize aus der Umgebung werden gleichzeitig durch den Kontakt und die Wärme des Pferdes halbiert und so bekommt der Patient vertrauen in seine Umgebung.


    d)Sinneswahrnehmung

    Alle Sinne des Menschen werden vom Pferd angesprochen:

    • Berührung und Tastempfinden

    • Sehen

    • Hören

    • Riechen

    • Schmecken

    Farbe, Fellbeschaffenheit, Schweif, Mähne, Körperform, Ohrenspiel, Augen, Nüstern, Atmen, Schnaufen, Wiehern, Gerüche, dass alles wird von den Patienten aufmerksam wahrgenommen und kann somit in die Therapie mit einbezogen werden. Sie sind besonders hilfreich um den Patienten das periphere Sehen zu erlernen, zu verstehen und einzusetzen. Beispielsweise das beobachten beider Hände.

    Die gestreckten Arme wandern langsam von vorne zur Seite und dann nach hinten. Aber nur so weit wie der Patient sie sehen kann. Durch das Bewusstmachen dieser Art zu Sehen auf dem Pferd wird die Körperwahrnehmung, Reaktions- und Aktionsfähigkeit gefördert



  • Es werden alle Sinne in die Hippotherapie einbezogen. Die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd hat einen unschätzbaren Wert. Das Pferd antwortet auf Lob, Begrüßung und Belohnung, es erwidert aber auch Zuneigung. Das Pferd verbindet jeden Schritt unmittelbar mit dem Patienten auf seinem Rücken und sucht nach Bewegungsübereinstimmung mit dem Patienten. Der Patient kommuniziert mit dem Pferd mittels Körperlichkeiten.

    Auf dem Pferd fühlt sich der Patient "frei" er kann sich trotz einer Behinderung fortbewegen, daraus schöpfen die Patienten Motivation und Freude.


    a)Körpervertrauen

    Die wichtigste Vorraussetzung für das motorische Lernen und Handeln ist der Abbau von Bewegungsangst aber auch der Aufbau von Vertrauen in den Körper. Mit dem Partner Pferd lassen sich positive Auswirkungen auf des Verhalten und die Kontaktfreudigkeit zu anderen Menschen erzielen.


    b)Persönlichkeitsentwicklung

    Ausschlaggebend für die Persönlichkeitsentwicklung sind Selbstbewusstsein und Lebensqualität. Ein wesentlicher Faktor ist das der Patient in das Therapiegeschehen einbezogen wird, so erzielt man optimale Konzentrationsfähigkeiten.



    3.4 Soziomotorischer Ansatz – Umweltfaktoren


    Das ganze Umfeld um das Pferd wie zum Beispiel der Stall, Haltung, Pflege, Koppelgang, aber vor allem "seine Menschen" (Reiter) sind prägende Vorbilder für den Patienten. Hier findet er neue soziale Kontakte und erfährt auch Selbstwertgefühl. Die Fähigkeit zu sozialen Kontakten ist die Vorraussetzung für die Hippotherapie.


    1. Der Sitz des Reiters


    Der Sitz des Reiters ist am wichtigsten. Am Sitz des Reiters lassen sich alle Bewegungen ablesen.


    Abb. 6: Sitz des Reiters


    Entscheidend für den Sitz ist der Kontakt zwischen Gesäßknochen des Reiters und dem Pferderücken. Die Bewegungsimpulse laufen vom Pferd in den Körper des Menschen und wieder zurück. Das Becken des Reiters nimmt die mehrdimensionalen Schwingungen auf und bewegt sich rhythmisch in der Pferdebewegung. Die Mobilität des Beckens ist Vorraussetzung für das Sitzen, die Rumpfaufrichtung und das

    Rumpftraining. Die Wirbelsäule wird über dem mobilem Becken balanciert wobei der Kopf den Abschluss bildet.

    Die Wirbelsäule verläuft in Krümmungen, diese Krümmungen schützen die Wirbelsäule. Das Balancieren der Wirbelsäule auf dem vieldimensional bewegten Becken beim Reiten gelingt umso besser, je gerader die Wirbelsäule sich aufrichten lässt. In dieser Haltung sind optimale Gleichgewichtsreaktionen möglich.


    Abb. 7: Der richtige und falsche Sitz des Reiters


  • Wirkungen der Hippotherapie


    • Allgemeine Regulierung der Muskelspannung

    • Muskulatur-Tonussenkung bei Spastik

    • Dehnen verkürzter Muskeln

    • Rumpfaufrichtung und Rumpfkontrolle

    • Ãœben ausgewählter Beckenbewegungen

    • Ãœben und Erarbeiten des freien Sitzes und Anbahnen von Gleichgewichtsreaktionen

    • Aktivierung gangspezifischer Rumpfreaktionen

    • Symmetrischer Sitz und seitengleiche Beckenbewegungen

    • Verbesserung von Gleichgewicht und Koordination

    • Wahrnehmungsschulung

    • Aufrichtung des Kopfes (fazilitieren10 von Kopfkontrolle, dadurch Auswirkungen auf Mundschluss, Speichelfluss, Ess- und Sprechverhalten)

    • Funktionelle Mobilisation von Gelenken (Das rhythmische Bewegen von Gelenken unter Muskel- Tonusregulierung führt zur Mobilisation und Zentrierung funktionell eingeschränkter Gelenke)

  • Stärkung des Selbstwertgefühls

  • Steigerung der Konzentration

  • Förderung der Kommunikation

  • Förderung des Kontaktverhaltens

  • Motivierbarkeit

  • Freude


    1. Vorrausetzung für die Hippotherapie


    6.1 Verordnung

    Es muss eine ärztliche Verordnung vorliegen. Vor dem Beginn der Behandlung muss der Patient mit der Behandlung einverstanden sein. Die Verantwortung während der Therapie liegt beim Physiotherapeuten.


    6.2 Indikationen


    a)Aus der Neurologie

    • Frühkindliche Hirnschädigung (ICP - Infantile Cerebralparese)

    • SHT (Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma)

    • Entwicklungsbedingte Nervenerkrankungen

    • Querschnittslähmung

    • MS – Multiple Sklerose

    • Zentrale Hypotonie11

    • Dysmelie (angeborene Fehlbildung von Extremitäten)

    • Schiefhals

    • MMC - Spina Bifida (angeborener Spalt in des Wirbelbögen)

    • Rückenmarkserkrankungen

    • MCP – minimale cerebrale Parese (Hirnfunktionsstörung – unruhig, hyperaktiv)

    • Parkinson

    • Muskel – und Stoffwechselerkrankungen


    b)Aus der Orthopädie

    • Wirbelsäulenprobleme

    • Skoliosen12

    • Hüftdysplasien13

    • Muskuläre Dysbalancen (z.B.: Verkürzungen oder Zustand nach Amputationen)


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