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Endarbeit
Biowissenschaften

Gymnasium Bielefeld

gut plus, Frau Lange, 2013

Luca S. ©

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ID# 35428







Therapiemöglichkeiten von Diabetes

 

Inhaltsverzeichnis

1.      Einleitung. 1

2.      Was ist Diabetes? 2

3.      Die innovativsten Therapiemöglichkeiten. 2

4.      Beurteilung der Therapien und Bewertung. 7

 

1.  Einleitung

 

"Drei Bereiche machen die Forschung im Bereich Diabetes aus: die Suche nach neuen Arzneistoffen, die Entwicklung neuer Insuline und der Weg zu sogenannten geschlossenen Systemen.“ [1]

 

Diese Aussage beschreibt das vorgehen in der diabetischen Forschung zusammengefasst und klar, es werden neue Wege eingeschlagen und das, was noch vor wenigen Jahren unmöglich schien, ist jetzt in der Entwicklung und erhöht die Möglichkeiten, den Diabetikern  immer neuere Therapien zu eröffnen.

 

Diese Arbeit befasst sich mit eben diesen gegenwärtigen und zukünftigen Therapien, und deren Vor- und Nachteilen. Weiterhin behandelt sie die Chancen dieser Therapien, insbesondere darauf, ein normales Leben zu führen, ohne Einschränkungen mit sich zu bringen, bevor abschließend die sinnvollste Methode ausgewählt wird.

2.  Was ist Diabetes?

 

Diabetes (Typ 1) ist eine Stoffwechselerkrankung, welche durch die Zerstörung, bzw. den Ausfall der Langerhansschen Inseln hervorgerufen wird.

Diese Zellen, auch „Inselzellen“ genannt (aufgrund ihrer Inselartigen Gruppierung innerhalb des Pankreas), sind im Körper dafür zuständig, das Proteohormon  Insulin zu produzieren, welches aus den β-Zellen ausgeschüttet wird, um Glucose aus dem Blut in die –beispielsweise - Leber und Muskelzellen zu transportieren, welche relativ große Mengen der Glucose aufnehmen können.

Dieser Transport ist wichtig, da so erst die benötigte Energie aufgewendet werden kann, um sich beispielsweise zu bewegen.

 

3.  Die innovativsten Therapiemöglichkeiten

 

3.1 Inselzelltransplantation

„Eine Behandlungsmöglichkeit für Typ 1 Diabetiker, die seit Jahren immer wieder diskutiert und weiter erforscht wird, ist die Transplantation von Inselzellen. Hierbei werden Pankreas-Inseln aus der Bauchspeicheldrüse von Organspendern isoliert und bei den Empfängern über einen Katheter in die Vene, die zur Leber führt, transplantiert.“[2]

 

           3.1.1 Durchführung

Die Inselzelltransplantation ist ein minimal-inversiver Eingriff, (d.h. „mit kleinster Verletzung von Haut und Weichteilen“[3]) der ein chirurgisches Therapieverfahren für den Diabetes mellitus darstellt. Bei diesem Verfahren werden aus dem Pankreas eines Organspenders die Langerhansscheninselzellen entnommen und bei dem diabetischen Patienten (meistens in das Leberzellengewebe, beziehungsweise in die Blutgefäße der Leber) eingesetzt.

Dadurch sollen diese zur Insulinbildung angeregt werden, was das manuelle Spritzen des Insulins somit überflüssig amchen sollte.

 

3.1.2 Probleme der Inselzelltransplantation

Das Problem bei dieser Behandlungsmöglichkeit, sind die Abstoßungsreaktionen, die durch die, vom Körper als Fremdkörper empfundenen, implantierten Zellen hervorgerufen werden.

Zwar können durch die Einnahme von Insulinsuppressiva diese Abwehrreaktionen gelindert werden, trotzdem ist dadurch die erwünschte Insulinunabhängigkeit nicht gesichert, denn bei vielen Patienten lindert sich zwar der Insulinbedarf, doch sie sind trotzdem noch auf das Hormon angewiesen, da diese Transplantation noch nicht fertig erforscht und so auch noch nicht für die endgültige Behandlung freigegeben ist.

Sie findet im jetzigen Rahmen nur innerhalb von Studien statt, welche beweisen, dass diese Methode für eine wirkliche Heilung der Autoimmunerkrankung nicht verwendbar ist.

 

„Die Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlichte jetzt 
2-Jahres-Daten von Patienten, bei denen nach dem sogenannten "Edmonton Protokoll" Inselzellen transplantiert wurden. 

 

 

 

Die Ergebnisse:

16 (= 44%) von insgesamt 36 Studienteilnehmern benötigten zunächst kein Insulin mehr, 10 Patienten spritzten deutlich weniger Insulin und in weiteren 10 Fällen versagte das Transplantat komplett. Nach zwei

Jahren waren statt 16 nur noch 5 Teilnehmer insulinunabhängig. Der Rest musste wieder Insulin spritzen, zum Teil in geringerer Dosis als vor der Transplantation.“[4]

 

Diese Ergebnisse zeigen, weshalb die Inselzelltransplantation im Moment noch als experimentelle Therapiemethode gehandelt wird.

 

3.2 Pankreastransplantation

3.2.1 Durchführung

Die Pankreastransplantation ist ein chirurgischer Eingriff, welcher meistens zusammen mit einer Nierentransplantation an Typ-1-Diabetikern durchgeführt wird.

 

3.2.2 Probleme mit der Pankreastransplantation

Die Pankreastransplantation wird nur vorgenommen, wenn schon eine Schädigung der Nieren vorliegt und die Patienten somit gesundheitlich an das Dialyseverfahren gebunden sind (d.h. das Blut kann nicht mehr zureichend von den Nieren gereinigt werden und muss technisch durch eine Maschine von Toxinen befreit werden), was bedeutet, dass nicht viele, sondern nur vorgeschädigte Diabetiker eine Chance auf eine Transplantation des Pankreas haben.

Das gute an diesem chirurgischen Eingriff jedoch ist, dass 70 – 80% der behandelten Patienten selbst 5 Jahre nach der Operation keine manuell-gesteuerte Insulinzufuhr mehr benötigen, was den Eingriff als Therapie sehr sinnvoll macht, jedoch muss die Vorgeschichte des Patienten entsprechend gravierend sein, um die Operation überhaupt ermöglichen zu können.

Durch den meist schlechten Zustand der Blutgefäße bei den Patienten ist die Operation schwierig zu vollziehen:

 

„Da in erster Linie jugendliche Diabetiker in Frage kommen, ist deren Nierenfunktion schwer geschädigt, wodurch simultan eine Nierentransplantation durchgeführt werden muss. Ein weiteres Problem sind die arteriosklerotisch veränderten, für Anastomosen wenig geeigneten Blutgefäße.Diese Form der Organverpflanzung ist noch nicht genügend ausgereift, um als Routineoperation empfohlen werden zu können. Vielmehr ist sie lediglich innerhalb von Studienprogrammen zulässig“[5]

 

(arteriosklerotische Blutgefäße: Durch Ablagerungen verstopft, bzw. verkalkt;

Anastomose: Nicht natürliche Verbindung von zwei Blutgefäßen)

 

3.3 Stammzell- oder Gentherapie

„Stammzellen stellen Vorläuferzellen dar und bergen die Möglichkeit der Selbsterneuerung. Dies bedeutet, dass aus diesen Vorläuferzellen im Reagenzglas auch Insulin produzierende Zellen hergestellt werden können.

Es gibt prinzipiell drei Quellen für Stammzellen:

·          embryonale Stammzellen

·         sogenannte mesenchymale Stammzellen aus dem Knochenmark

·         sogenannte gewebsspezifische (adulte) Stammzellen aus Organen des erwachsenen Menschen

Aus embryonalen Stammzellen des Menschen können im Reagenzglas Insulin produzierende Zellen gezüchtet werden. In Deutschland stehen der Verwendung von embryonalen Stammzellen des Menschen allerdings derzeit ethische Bedenken und gesetzliche Einschränkungen entgegen.“[6]

 

3.3.1 Durchführung

Bei der Stammzell- oder Gentherapie entnehmen Forscher Stammzellen aus dem Pankreasgewebe von Spenderorganen, welche dann im Labor vermehrt werden und auch zu Insulinproduzierenden Zellen weiterentwickelt werden können.

Diese sollen dann bei den Diabetikern - in die Bauchspeicheldrüse eingesetzt – anstatt der Inselzellen Insulin produzieren und so den Patienten das mehrmals tägliche Spritzen ersparen.

 

3.3.2 Probleme bei der Stammzell- oder Gentherapie

Schwierigkeiten, die bei dieser Art der Behandlung des Diabetes mellitus auftreten, sind, dass die ganze Form dieser Therapie bis jetzt zwar theoretisch ausgearbeitet ist und auch funktioniert hat

(Stammzellenvermehrung mit der Fähigkeit zur Insulinproduktion), jedoch ist das Ganze in der Praxis bis jetzt noch nicht sonderlich erfolgreich, denn das Einpflanzen der Stammzellen in den erkrankten Pankreas hilft den Patienten zwar, für einige Zeit auf das Insulinspritzen zu verzichten, dennoch hält dieser Effekt nicht lange an.

Nun versuchen die Forscher im Zuge von Tierversuchen die Zellen so in den Organismus zu transplantieren, dass diese ihre geplante Arbeit dort so fortsetzen, dass das Spritzen des Hormons nicht nur für einige Zeit, sondern dauerhaft unnötig wird.

Außerdem extrahieren sie auch weiterhin Stammzellen aus Spenderorganen, um diese immer weiter zu vermehren, sodass aus einem einzigen Spender-Pankreas genug Stammzellen für mehrere Patienten gewonnen werden können, welches das Problem der steigenden Patientenzahlen in Relation zu den wenigen Spenderorganen lösen und so einen wichtigen Schritt hin zur Heilung des Diabetes mellitus bedeuten könnte.

 

4.  Beurteilung der Therapien und Bewertung

 

Aufgrund meiner langen Beschäftigung mit den verschiedenen Therapiearten und den vielen Berichten im Internet, die ich im Zuge meiner Recherchen gelesen habe, ist mir jetzt klar, dass sich die Diabetesforschung in den letzten Jahren zwar extrem gesteigert hat, eine wirkliche Heilung jedoch noch auf keinen Fall in Sicht ist.

Was bei dem Vergleich der Therapien auffällt ist, dass  keine von ihnen in der Praxis für jeden Patienten etwas bewirkt, sondern dass es meistens (außer bei der Stammzell- oder Gentherapie) zwar eine Wirkung gibt, die jedoch entweder sehr schnell oder spätestens nach wenigen Jahren wieder versiegt.

Die Therapieansätze jedoch sind vielversprechend und besonders bei der Inselzelltransplantation bin ich mir sicher, dass in den nächsten zehn Jahren durchschlagende Ergebnisse erzielt werden können, da diese Behandlungsart jetzt schon anschlägt, und nicht, wie beispielsweise die Pankreastransplantation für besonders schwer erkrankte Patienten vorbehalten ist.

 

 



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