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Sonstige
Ernährungswissenschaf­t

Sekundarschule Münchenstein

2011 Frau Bürgin

Marie D. ©

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ID# 12851







Essstörungen

Was ist der Unterschied zwischen einem gestörten Essverhalten und einer Essstörung?

Bei einem gestörten Essverhalten funktionieren viele Mechanismen nicht mehr. Bei einer Essstörung spricht man erst dann, wenn dies zu körperlichen Verletzungen führt.

 

Magersucht

Wissenschaftlicher Name:                                 Anorexie

Häufigkeit:                                                             15 und 35 Jahren (0,1% der Männer/1% der Frauen)

Symptome:                                                            ein Body mass unter 17,5

                                                                                Angst vor zu dick werden trotz Untergewicht

                                                                                Man ist überzeugt, dass man zu dick ist

                                                                                ausbleiben von nacheinander 3 Menstruationszyklen

Auslösende Faktoren:                                         Gruppenzwang

                                                                                Angst dass sich die Eltern trennen

Körperliche Beeinträchtigungen:                      5%-20% der Magersüchtigen sterben

Was zeichnet eine „gute Behandlung“ aus:   Normalisierung des Essverhaltens

                                                                                Normalisierung des Körpergewichts

                                                                                seelische Zusammenhänge zu erhalten

Übergewicht

Wissenschaftlicher Name:                                 Adipositas      

Häufigkeit:                                                             BMI 25-30 (>30=Fettleibig)

Symptome:                                                            Gewicht oberhalb der Normgrenze von BMI 25 (für Kinder und Jugendliche gelten andere Grenzwerte, bitte Arzt fragen)

                                                                                Bei starkem Übergewicht resp. Fettleibigkeit können körperliche Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Herzbeschwerden, Atemschwierigkeiten oder Gallensteine auftreten.

                                                                                Oft gestörtes Essverhalten mit Essanfällen, bei denen in kurzer Zeit grosse Mengen von Nahrung zu sich genommen werden, mit dem Gefühl von Kontrollverlust (Binge-Eating-Störung).

Auslösende Faktoren:                                         Es ist wichtig, zwischen auslösenden Faktoren, Risikofaktoren und Hintergrundkonstellationen zu unterscheiden.

                                                                                Als auslösende Faktoren gelten Diäten, die häufig bereits in der Kindheit durch Fachleute und Eltern empfohlen wurden, und/oder psychische Belastungssituationen.

Körperliche Beeinträchtigungen:                      Genetische Prädisposition

Mangelnde Selbstsicherheit

Wenig tragendes, überforderndes Umfeld

Anforderungen der Massenmedien und des Zeitgeistes (unnatürlich schlankes Schönheitsideal)

Was zeichnet eine „gute Behandlung“ aus:   diätetische Anweisungen (Ernährungsberatung)

Anleitung zur Steigerung der körperlichen Aktivität im Alltag (z.B. Treppen steigen anstatt den Lift zu nehmen) und in der Freizeit (Sport, Physiotherapie)

Allgemeinärztliche Behandlung der gesundheitlichen Komplikationen

Bulimie

Wissenschaftlicher Name:                                 Bulimia nervosa, Bulmimarexie

Häufigkeit:                                                             An der Bulimie (Ess-Brechsucht) leiden in Europa und Nordamerika schätzungsweise 2 - 4% der 15 - 35-jährigen Frauen und 0.5% der Männer im gleichen Alter.

Die Bulimie ist als Diagnose erst seit 1980 bekannt. Die Häufigkeit, mit der diese Erkrankung diagnostiziert wird, hat in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen.

 

Symptome:                                                            Wiederholte Episoden von Fress-Anfällen mit Kontrollverlust, bei denen innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (z.B. 2 h) eine deutlich grössere Nahrungsmenge gegessen wird, als die meisten Menschen unter ähnlichen Bedingungen essen würden.

                                                                                Kompensatorische Verhaltensweisen zur Gewichtskontrolle (selbstinduziertes Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln und anderen Medikamenten, Fasten, übermässige Bewegung).

                                                                                Die Fressanfälle und das kompensatorische Verhalten treten seit mindestens 3 Monaten durchschnittlich 2 x pro Woche auf.

                                                                                Die Selbstbewertung ist übermässig von der Figur und dem Gewicht abhängig (Selbstwertstörung).

Auslösende Faktoren:                                         Diäten (in 90 - 95 % der Fälle beginnt die Bulimie mit einer rigiden Diät, die das Essverhalten destabilisiert) Verlust von nahen Bezugspersonen (z.B. Tod des Grossmutter, Krankheit der Mutter, Alkoholprobleme des Vaters)

 

Körperliche Beeinträchtigungen:                      Ausgeprägte Impulsivität

                                                                                Grosse Lebendigkeit, oft Kreativität, für die kein                                                                                 angemessener Ausdruck gefunden wird

                                                                                Überforderung im Alltag durch vorzeitige, oft                                                                                 aufgezwungene Selbständigkeit (Pseudo-Autonomie)

                                                                                Freiheitsdrang

                                                                                Ausgeprägte Schambereitschaft

Was zeichnet eine „gute Behandlung“ aus:     Die Behandlung der Bulimie kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Je intensiver die Symptome sind und je häufiger erfolglos versucht wurde, die Erkrankung mit ambulanten Massnahmen zu verbessern, desto eher ist eine stationäre Behandlung angezeigt.

Die Schwierigkeit bei der Behandlung der Bulimie ist, dass die Betroffenen keine Ess-Brechanfälle mehr haben wollen, dabei jedoch die notwendige Rhythmisierung des Essverhaltens ablehnen, da sie eine Gewichtszunahme befürchten oder eine weitere Gewichtsabnahme anstreben.
Zur Behandlung der Ess-Brech-Symptomatik ist unumgänglich, dass folgendes angestrebt resp. erreicht wird:

                                                                                                           Rhythmisierung der Nahrungsaufnahme (mindestens 3

                                                                                                           Hauptmahlzeiten täglich sitzend zu sich nehmen)

                                                                                                           Aufgeben eines unrealistischen Zielgewichts (eines Gewichtes, das                                                                                                            unterhalb des individuellen Setpoint-Gewichtes liegt)

Ausdehnen von Phasen ohne Ess-/ Brechanfälle

Suchen anderer Formen, sich zu beruhigen

Versuchen, innere Unruhe zu verstehen und auszuhalten

 


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