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Fachbereichsarbeit
Psychologie

Universität, Schule

Gymnasium Kreuzgasse Köln

Note, Lehrer, Jahr

12 Punkte, 2017

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Nicole K. ©
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternsternstern_0.2
ID# 71190












Warum begehen Menschen Mord?- persönlichkeitspsychologische Erklärungsansätze im Vergleich





Fach: Psychologie






Bearbeitungszeitraum: März 2017





I. Gliederung...............................Seite 2-15



Inhaltsverzeichnis


1.Einleitung.............................................................................Seite 3


2 Mord in Deutschland...........................................................Seite 3

2.1. Statistiken.......................................................................Seite 4

2.2 Arten von Mord...............................................................Seite 4-6

2.3 Juristisches Verfahren in Deutschland............................Seite 6

      3. Gründe für Mord aus Sichtweise der Persönlichkeitspsychologie...Seite 7

      3.1. Biologisch.......................................................................Seite 7-8

      3.2. Tiefenpsychologisch.......................................................Seite 8-9

      3.3. Substanz induzierte Einflüsse.........................................Seite 9-10

      3.4. Aggression und Frustration.............................................Seite 10


                      4.Beispiel Morde....................................................................Seite 11

4.1 Der Fall David & Cinnamon Brown...............................Seite 11-12

4.2 Der Fall Lorraine Thorpe................................................Seite 12-14


      5.Fazit.....................................................................................Seite 14



  1. Literaturverzeichnis................Seite 15-16

  2. Versicherung.........................Seite 16










1.Einleitung


Da Mord ein ständig aktuelles Thema ist, wollte ich herausfinden, aus welchem Grund Menschen auf gewaltsame Weise, auf Mord zugreifen. Wieso ist genau Mord die Option die sie wählen? Wenn man jemanden umbringt, nimmt man ihm nicht nur alles was er hat und ist, sondern auch alles, was er in Zukunft noch hätte bekommen werden oder können. Mord ist oft eine sehr komplizierte und aufwändige Vernichtungsmethode, bei der es viele verschiedene Motive gibt. Eifersucht, Rache oder Mordlust können Gründe für Mord sein. Außerdem unterscheiden sich Mordmotive ganz grundlegend von den Motiven für andere Gewalttaten, wie Prügeleien, Raub oder Vergewaltigung.

Mord ist kein einheitliches Phänomen, denn unterschiedliche Mordarten verlangen nach unterschiedlichen Erklärungen. Ein paar Erklärungsansätze möchte ich in dieser Facharbeit veranschaulichen. Zunächst gehe ich auf die Fakten in Deutschland ein. Es wird veranschaulicht, welche Strafen ein Mörder bekommt und welche Arten von Mord es überhaupt gibt. Danach wird aus Sichtweise der Persönlichkeitspsychologie beschrieben, was der Grund oder Motivation eines Täters sein könnte.


                      2.Mord in Deutschland


Ab wann ist man Mörder,ab wann Totschläger? In Deutschland wird Mord im Strafgesetzbuch im Paragraphen 211 erfasst. Dieser lautet wie folgt: „Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

einen Menschen tötet.“1 Totschlag wird im Vergleich als harmloser angesehen. Der Paragraph 212 erfasst den Totschlag: „Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein, wird als Totschläger mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.“2 Ein Totschlag wird auch als ein „Tötungsdelikt ohne Mordmerkmale“3 beschrieben. Also Mord ohne Mordlust. Das folgende Kapitel geht noch genauer auf die verschiedenen Arten von Mord ein, welche Strafen in Deutschland bei einem Falle von Mord kommen und Statistiken zu diesem Thema.

2.2 Statistiken

Morde sind keine seltenes Ereignis, sogar in Deutschland verzeichnete die Statistik in den letzten 10 Jahren um die 600-1000 Morde und Totschläge jährlich.4 Bei 82 Millionen Menschen in Deutschland ergibt dies eine Rate von 0,0000105%. Im Vergleich ist Selbstmord zehnfach häufiger in Deutschland als Fremdmord, es nehmen sich jährlich etwa 11.000 Menschen das Leben.5Dies ist ein großer Unterschied im Vergleich zu den Vereinigten Staaten, ein Land mit einer der höchsten Verbrechensraten der Industrieländer.Im Verhältnis zur Einwohnerzahl werden etwa fünf mal so viele Morde verübt als in Deutschland, insgesamt sind es 16 137 im Jahr 2004.6 Auch dort ist die Mordrate seit etwa 1975 nicht mehr gestiegen. Ein Grund für der in den Vereinigten Staaten hoher Mordrate, ist unter anderem die Legalität eines Waffenbesitzes. Somit hat heutzutage jeder zweite Haushalt eine Waffe. Dies ist in Deutschland nur illegal möglich, und somit geschehen auch weniger Morde, da die vorhandenen Waffen dafür nicht sofort einen Menschen ermorden können, wie zum Beispiel ein Messer. In Frankfurt am Main ist das Messer seit 1998 die am häufig genutzte Waffe bei Straftaten. Jährlich werden 555 Straftaten damit begangen. An zweiter Stelle sind überraschenderweise illegal beschaffene Pistolen/Gewehre.7 Im Jahr 2015 gab es insgesamt 649 Fälle von Mord, die davon versuchten Fälle liegen bei 56,7%. Die Anzahl der Opfer der vollendeten Morde liegt also bei 296. Seit 1995 ist die Anzahl der Fälle drastisch gefallen. Im Jahr 1997 zum Beispiel waren es noch 1036 Fälle. Das sind 497 Fälle mehr als im Jahr 2015.8Wahrscheinlich sterben immer weniger Menschen durch Mordversuche, da die Notfallmedizin immer mehr Fortschritten erreicht und schnellere Einsatzbereitschaft von Rettungsdiensten zeigt. Vielleicht kann man auch hoffen, dass in Zukunft noch weniger Menschen durch Mordversuche sterben, auf Grund von weiteren Fortschritten der Medizin.

2.2. Arten von Mord

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Tötungsdelikten. Mord und Totschlag. Mord bezeichnet die Tötung eines Menschen, wenn noch besondere Merkmale hinzukommen. Ohne diese Mordmerkmale handelt es sich strafrechtlich um Totschlag. Es gibt verschiedene Kategorien von Mord an sich: Massenmord, Serienmord und Amoklauf.

Bei einem Mord ist man einfacher Mörder, bei zwei Morden Doppelmörder und bei drei Morden spricht man vom Serienmörder, welcher seine Opfer in zeitlichen Abständen und/oder an verschiedenen Orten ermordet. Die Motive sind bei dem Serienmörder anders als bei einem normalen Tötungsdelikt, denn 2/3 Morde in Deutschland sind beziehungsmotiviert. Das heißt, Täter und Opfer haben eine gemeinsame Vergangenheit.9 Der Serienmörder hat andere Beweggründe, bei sadistischen Fällen spielt die Fantasie als Tatmotiv. Dadurch kann sich der Täter den Ablauf der Szene immer wieder durch den Kopf gehen lassen, welches eine temporäre Erregung erzeugt. Viele solcher Taten passieren in z.B. Kranken- oder Pflegehäusern, worin sich hilfsbedürftige und wehrlose Menschen befinden, somit erhält der Täter ein garantiertes Machtgefühl. Bei einem Amoklauf versteht man, einen wütenden Menschen (malaiisch: „wütend, rasend“)10, der an einem meistens öffentlichen Ort, viele Menschen und eventuell auch sich selbst erschießt. Die Beweggründe dafür sind meistens Aggressionen, die man an so vielen Menschen wie möglich auslassen möchte.

Massenmorde geschehen sehr selten, man spricht von einem Massenmord wenn viele Personen in kurzer Zeit an einem Ort ermordet werden. Unter allen Morden liegen Massenmorde weit unter einem Prozent11. Beispiele dafür sind Genozide auch Völkermorde genannt, also das Auslöschen einer Art oder Rasse, wie es Adolf Hitler im zweiten Weltkrieg machte. Diese Art von Mord nennt man auch autorisiertes Töten, indem „der Feind“ getötet werden darf. Es töten deswegen so viele Menschen, weil ihnen die Autorität abgenommen wird. Somit haben die Nationalsozialisten mehrere Millionen Menschen ermordet, da die komplette Autorität die nationalsozialistische Partei beziehungsweise Adolf Hitler trug. Ein anderer Grund für die Erleichterung des Tötens ist der Konformitätsdruck oder das gemeinsame Erlebnis, den Tod in die Augen zu sehen. In diesem Fall erwachen die sadistischen Gefühle aber nicht von selbst, sondern müssen durch eine Autorität aufgeweckt werden.

Bei dem Vergleich zwischen Selbst- und Fremdmord erkennt man, dass die gleiche Aggressionsdynamik vorliegt. Der Unterschied zwischen den beiden Morden ist, dass sich die Aggression eines Fremdmörders nach außen richtet, und er an der Außenwelt bzw. einem Individuum seine Aggressionen freilassen möchte. Bei einem Selbstmord richten sich die Aggressionen nach innen. „Bei dem Konflikt „du oder ich“ unterliegt das ich.“12 Sehr selten kommt es zu sogenannten „erweiterten Selbstmorden“ bei diesem ziehen Menschen bei ihrem Suizid auch andere in den Tod. Wie zum Beispiel der Flugzeugabsturz der Germanwings Maschine im Jahre 2015, wobei der Flugzeugpilot Adreas Lubitz 149 Passagiere und Angestellte mit in den Tod riss. Ein weiteres Beispiel sind Geisterfahrer auf der Autobahn, solcher Fälle werden von Psychologen im englischsprachigen Raum auch „homicide-suicide“ genannt.13


2.3 Juristisches Verfahren in Deutschland


In Deutschland hieß es im Jahre 1878 noch, wer tötet wird mit dem Tod bestraft, bis 1953 wurde die Todesstrafe in diesem Fall ausgeführt.14 Seit dieser Zeit hat sich viel verändert, nun wird ein Mörder mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe bestraft. Nach 15 Jahren Haft, wird bei guter Führung der Rest der Strafe auf Bewährung ausgesetzt. Der angeklagte Mörder erhält Anspruch auf einen Strafverteidiger bzw. Pflichtverteidiger.15 Da in diesem Fall dringende Tatverdacht besteht, wird während dem Strafverfahren dem Angeklagten regelmäßig Untersuchungshaft verordnet, auf Grund von möglichen Fluchtversuchen.16 Der Angeklagte potentielle Täter erhält ein sogenanntes Zeugnisverweigerungsrecht. Dies bedeutet, dass die Zeugen vor Gericht nicht aussagen müssen und letzten endlich ihre Aussage komplett verweigern dürfen.17Das Ermittlungsverfahren wird von Staatsanwaltschaft und Polizei durchgeführt und das Strafverfahren wird vor dem Landgericht, und bei schweren Fällen vor dem Oberlandesgericht durchgeführt. Bei Mittäterschaft oder Anstiftung zum Mord werden die gleichen Strafmaßnahmen durchgeführt, wie beim Mord, falls das Mordmerkmal vorhanden ist. Beihilfe zum Mord wird mit einer Freiheitsstrafe zu mindestens 3 Jahre Haft bestraft.18




3. Gründe für Mord aus Sichtweise der Persönlichkeitspsychologie

Nun kommen wir zu der eigentlichen Frage dieser Facharbeit, warum begehen Menschen Mord? Es gibt verschiedene Motive. Ein Mörder in Deutschland kennt in 2 von 3 Fällen das Opfer, und hat oder hatte eine Beziehung mit ihm. Sei es der Partner, ein Arbeitskollege oder das eigene Kind. Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit den Gründen, weshalb Mord die einzige Option für jemanden sein könnte.



3.1 Biologisch

Die meisten Morde werden von ganz normalen Menschen begangen, wie soll man also herausstellen, warum Menschen töten? Während der Literatur- und Informationsrecherche für diese Facharbeit entdeckte ich etwas bemerkenswertes. Es gibt so gut wie keine Theorien, die sich mit dieser Frage befassten. Die meisten Wissenschaftler versuchen Gewalt und Verbrechen im Allgemeinen zu erklären, Mord wird dabei als eine Art Extremfall gesehen. Man kann Mord nie im Allgemeinen erklären, da verschiedene Morde unterschiedlich motiviert sind. Eine Theorie aber behauptet, dass ein Mörder meistens ein krankhaftes Verhalten aufweist. Mord sei also eine Folge von psychischen Störungen und Hirnschäden. Manche Wissenschaftler sprechen von einer Schädigung der Amygdala, einer Hirnregion, die an sozialen Gefühlen wie Eifersucht oder Wut beteiligt ist. Andere Forscher sprechen von einem Fehler des Frontallappens im Gehirn, Beschädigung dieser, führt zum Fehlen der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid anderer.19 Eine Überwältigende Mehrheit von Mördern sind nicht psychisch Krank, 20es sind also ganz „normale“ Menschen die töten. Es gibt in seltenen Fällen derart schlechte Ausgangsvoraussetzungen. Da ist genetisch schon sehr viel vorbestimmt. Dass heißt nicht, dass es ein Automatismus ist, bei dem man zwangsläufig zum Mörder wird. Aber es kann sehr schlechte Voraussetzungen in der Disposition und für bestimmte Persönlichkeitsentwicklungen geben, die schwer zu beeinflussen sind“, erzählt Strafrechtlerin und Kriminologin Britta Bannenberg.21 Bei einer weiteren interessanten Studie die ich entdeckte, wurden bei 442 männliche Jugendlichen mit genetisch einheitlicher Herkunft, der Serotoninhaushalt im Gehirn geprüft. Serotonin ist ein Botenstoff, welcher an der Regulierung des Aggressionsverhaltens beteiligt ist. Man spricht von einer hohen Aggressionsneigung, wenn der Serotoninpegel von der Norm abweicht. Das Enzym Monoaminooxidase A (MAO-A), baut das Serotonin ab. Wenn die Aktivität dieses Enzymes aber niedrig ist, weist dies auf eine Normabweichung hin. 8% der getesteten Probanden wurden in ihrer Kindheit misshandelt. Die, die unter die 37% der mit niedriger MAO-A-Aktivität fielen, waren mit höherer Wahrscheinlichkeit kriminell geworden, als die misshandelten Kinder, die unter die Mehrheit mit 63% , also hoher und auch günstige MAO-A Aktivität,fielen. Dies wäre eine Theorie, aber anhand dieser Daten kann man immer noch nicht zu 100% einen Mörder anhand seiner Gene erkennen, sondern nur einer kleine Wahrscheinlichkeit.

Es konnten also keine genaueren Ergebnisse herausgefunden werden, warum ein Mensch zum Mörder wird. Niemand wird als Verbrecher geboren.22 Es gibt also kein bestimmtes Mörder Gen, aber verschiedene Einflüsse auf den Menschen, welche eine höhere Wahrscheinlichkeit erzeugen, zum Mörder zu werden. Kombinationen aus Genen und Umwelteinflüssen, eine sogenannte Gen-Umwelt-Interaktion beeinflusst unsere Persönlichkeitsmerkmale.23 Nicht nur verschiedene veranlagerten Gene beeinflussen unsere Taten sondern die Umwelt in der wir aufgewachsen sind, wie zum Beispiel unsere Freunde und Familie, welches mich zu dem nächsten Thema bringt.


3.2. Tiefenpsychologisch


Unsere Charaktereigenschaften formen sich aus unserer Umwelt. Zu eines der größten Umweltfaktoren gehören Erziehung, soziale Kontakte und Lebensereignisse sowie Traumata. Dies wird Tiefenpsychologisch erklärt, und zwar wissen wir Menschen selber meistens nicht, weshalb wir so sind wie wir sind. Dies steckt nämlich in unserem Unbewusstsein, welches viel größer als unser Bewusstsein ist, wie Siegmund Freud schon an dem Eisbergmodell widerlegte. Wir erleben täglich Situationen die uns prägen, aber oft in Vergessenheit geraten. Unsere Kindheit hat den größten Einfluss auf unsere Charaktermerkmale. Wenn unsere Eltern uns wenig Liebe und Zuneigung geschenkt haben, so können wir unsere Liebe schlecht ausdrücken oder haben Probleme damit, anderen unsere Zuneigung zu zeigen. Eltern als Alkoholiker zum Beispiel ist ein sehr häufiger Fall davon, dass ihre Kinder später auch zu Alkoholikern werden und eventuell auch zu Straftätern. Wie ein Mensch aufwächst ist also eins der wichtigsten Faktoren, wer in einer Umgebung aufwächst , in der er sich wohl fühlt, also wo er den Eltern nicht egal ist und die einem auch klare Regeln beibringen, neigt kaum zu Straftaten. Wer aber als Kind misshandelt oder geschlagen wurde oder häufige gewalttätige Szenen zwischen Vater und Mutter miterleben musste, ist auch eher selbst dazu bereit, Konflikte mit Gewalt zu lösen. Wenn man sich die Vergangenheit einiger Mörder anguckt, erkennt man, dass die Kindheit häufig, nicht friedlich abgelaufen ist. Ein interessanter Fall zu diesem Thema, ist der Serienmörder Michael Tenneson, eines Tages brach er in ein Haus ein und erschoss 3 Menschen. In einem Interview erzählte er, dass er selber gar nicht wusste, warum er dies tat. Er selber hatte keine Ahnung warum er 3 Menschen das leben nahm. Aber mit einem Blick auf seine Kindheit, lässt es sich schon einfacher verstehen. Er erlitt ein schreckliches Trauma: Sein Vater kam eines Tages betrunken nachhause und schrie Michael grundlos an, schließlich zückte er eine Waffe und drohte ihn zu erschießen, er erinnerte sich extreme Angst zu haben. Das bemerkenswerte dabei ist, dass Michael bei diesem Vorfall nur 3 Jahre alt war, in diesem Alter erinnert man sich normalerweise sehr selten oder sogar gar nicht an sein Leben. Doch dieses Erlebnis hängt in Michaels Kopf für immer fest, er lebte mit täglicher Angst vor seinem Vater zusammen. Er wurde als Jugendlicher in eine Pflegefamilie zugewiesen, in der er keinen Wert für die Eltern hatte. Er lebte in einer Welt, in der sich niemand für ihn interessierte. Die sei auch der Grund dafür gewesen, dass er anfing mit 12 Jahren Drogen zu nehmen und schon im jungen Alter aggressiv war, und schließlich zum Serienmörder wurde, denn später erschoss er 2 witere junge Männer.24


3.3 Substanz induzierte Einflüsse


Es gibt verschiedene Arten von Substanzen, welche Menschen benutzen, um in einen Rauschzustand zu gelangen. Hier möchte ich auf die von den meisten Menschen häufig genutzte Substanz zu sprechen kommen, Alkohol. Alkohol empfinden Mensch häufig als einen wichtigen Bestandteil jeder Party, außerdem fördert es das Glückshormon Dopamin,das sogenannte „Glückshormon“. Doch Alkohol kann bei einigen Menschen auch zu Aggressionen und Wut führen. 17,1% aller Morde passieren unter dem Einfluss Alkohols.25 Wenn ein Mensch zu viel davon trinkt, tut er Sachen, die er im nüchternen Zustand niemals tun würde, denn Alkohol verändert die Selbstwahrnehmung. Alkohol dämpft die Aktivität des präfrontalen Cortex, einer Region die für Impulskontrolle, also gesteuertes und bewusstes Verhalten, zuständig ist. Diese Mängel scheinen mit der Ursache für die sogenannte antisoziale Persönlichkeitsstörung zu sein. Unter Alkohol kann man also zur temporär antisozialen Persönlichkeit werden. Dies bedeutet, dass ein Mensch von der bewussten Selbststeuerung auf automatische Steuerung umsteigt. 26Alkohol ist oft der entscheidende Faktor, der das Fass zum überlaufen bringt. Und die vielleicht lang ersehnte „Auslöschung“ eines Feindes schließlich zum Ende führt. Falls es also zum Mord führt, erhält der Täter meistens eine nach Paragraf 20 im StGB, mildere Strafe. Welche lautet: „Ohne Schuld handelt, wer bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Abartigkeit unfähig ist, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln.“27 Alkohol fällt unter diesen Artikel, denn bei 3,0‰ gleicht man psychisch mit einem geistig Behinderten Menschen.


3.4 Aggression und Frustration


Viele Morde werden durch Aggressionen begangen, Aggression sei nach John Dollard, immer das Resultat einer Frustration. Sind also alle aggressiven Morde passiert, weil der Mörder vorher frustriert war? Dollard behauptet, dass „je stärker die Frustration sei, desto intensiver die aggressive Reaktion“28 Diese Theorie konnte man erstmals aber nicht genau nachvollziehen, denn nicht immer wird mit Frustration auf Aggression geantwortet, sondern vielleicht auch mit Trauer. Und Aggressionen können auch andere Gründe als Frust haben. Die Hypothese wurde von dem Psychologen Miller weiterentwickelt. Diese Hypothese besagt, dass jede Frustration nur einen Anreiz auf Aggression darstellt, denn manche Frustrationen seien einfach zu harmlos um ein Aggressives Verhalten entstehen zu lassen. Der Aggressionstrieb nimmt also nur zu, wenn man starke, langandauernde oder wiederholte Frustration empfindet.29



4. Beispiel Morde


Im nächsten Kapitel möchte ich die Erklärungsansätze, die ich gesammelt habe, an tatsächlich geschehene Morde anwenden. Ich habe mich über 2 interessante Morde erkundigt und werde diese ausführlich beschreiben, dabei handelt es sich um komplett verschiedene Arten von Mord, wobei beide Vorgeschichten eine große Rolle spielen. Außerdem werde ich, die Morde aus psychologischer Sichtweise erklären.


4.1 Der Fall Cinnamon & David Brown


Wie ein unschuldiges Mädchen, zwangsweise zur Mörderin wurde. 1988

Linda war eines von 11 Kindern, ihre Mutter war alleinerziehend und befand sich in einer finanziell benachteiligten Situation. Bildung kannte die Familie nicht. Als Linda ein Teenager war, lernte sie David Brown kennen. Trotz eines sehr hohen Altersunterschiedes gingen sie eine Beziehung ein und heirateten schließlich. David war, im Vergleich zu Linda, finanziell relativ abgesichert, was für Linda überragend erschien, denn sie kannte so etwas nicht. Dass er eine 8-Jährige Tochter aus erster Ehe hatte, störte Linda nicht. Eines Tages kam der Anruf von Lindas kleiner Schwester Patty, sie fühlte sich nicht mehr wohl bei ihrer Mutter, also beschlossen die beiden sie dürfe bei Linda und David einziehen. Zu dem Zeitpunkt war sie ungefähr 16 Jahre alt. Die Geschichte fing an, als Davids Tochter Cinnamon auch noch ins Haus einzog, da sie nicht mehr bei ihrer Mutter wohnen wollte und das Vertrauen ihrem Vater gegenüber stärker war. David war die Stimmungskanone im Haus, es wurde oft gelacht und Karten gespielt. Natürlich gab es zwischen den Jugendlichen Streitigkeiten. David schloss eine Lebensversicherung für Linda ab, falls sie starb, erhielt er 1 Million US Dollar. Dies war Davids Ziel, er wollte Linda ermorden, um das Geld zu erhalten. Er wusste jedoch, dass er lebenslange Haft erhalten würde, also musste er seine minderjährige Tochter Cinnamon irgendwie dazu bringen, den Mord zu begehen, da sie eine mildere Strafe bekommen würde. Er überredete Patty und Cinnamon ihm zu helfen. Er manipulierte die beiden mit den Worten „Wenn ihr mich liebt, tut ihr das für mich“. Da die beiden ihn verehrten würden sie alles für ihn machen, sogar seine Frau ermorden. Er hatte einen „perfekten Mord“ geplant. Cinnamon sollte Linda mit einer Pistole erschießen, danach sollte sie Pillen schlucken, von der David behauptete sie würden sie nur bewusstlos machen. Damit es für die Polizei noch deutlicher wurde, sollte sie einen Abschiedsbrief verfassen. Dort stand (übersetzt): „Lieber Gott, bitte vergib mir, ich wollte sie nicht verletzen.“ Nachdem sie Linda zwei mal im Schlaf erschoss, nahm sie die Pillen und legte sich in die Hundehütte mit dem Abschiedsbrief in den Garten. David und Patty riefen die Polizei und erzählten ihnen Cinnamon hätte einen Streit mit Linda gehabt, und sie darauf erschossen. Cinnamon wurde gefunden, sie behauptete an Gedächtnisverlust zu leiden und nichts mehr von ihren Taten zu wissen. Die Polizei war sich sicher den Fall abgeschlossen zu haben, und erteilten Cinnamon Gefängnishaft. Nachdem die Ermittler bemerkten, dass Patty und David eine Beziehung eingingen und sie ein Kind bekamen, zweifelten sie an ihren Ergebnissen. Das Motiv von David war für sie klar: Er hatte etwas mit dem Mord zu tun, denn er lebte nun wohlhabend mit der Schwester seiner ermordeten Frau. 1988 hatte die Polizei genug Informationen, denn Cinnamon gestand alles, nachdem sie erfuhr, dass sie die einzige war, die für Lindas Tod bestraft wurde. Der Mord flog auf: Cinnamon erhielt 7 Jahre Haft, Patty erhielt eine Mittäterstrafe von 4 Jahren und David erhielt lebenslange Haft.30

David war ein sehr manipulierender Mensch. Er interessierte sich nur für Teenager, sobald sie älter wurde, verlor er Interesse an ihnen und suchte sich jemanden neues. Die Mädchen begehrten ihn und wollten, von ihm gemocht werden. Als er sagte: „ Wenn ihr mich liebt, dann tut ihr das“, hieß es in etwa, dass sie niemanden mehr hätten, ohne ihn. Also folgten beide seinen Forderungen. Er hatte immer schutzlose Menschen genommen und benutze immer andere, die für ihn die Arbeit machen würden.


4.2. Der Fall Lorraine Thorpe


Wie ein 15-Jähriges Mädchen die jüngste Doppelmörderin Englands wurde. 2009

Lorraine Thorpes Vater war Alkoholiker, er trennte sich von ihrer Mutter als sie gerade mal 12 Jahre alt war. Sie kam in ein Pflegeheim, in der sie mit ADHS diagnostiziert wurde, und Tabletten dagegen nehmen musste.Sie fühlte sich im Pflegeheim nicht wohl, und verschwand immer wieder um sich mit ihrem Vater Desmond zu treffen. Desmond Thorpe hatte seine Wohnung verloren und lebte auf der Straße. Er war ein Mitglied der „Straßen Trinker“ in Ipswich, England. Es war eine Art Kultur. Die Straßen Trinken saßen Tag und Nacht an verschiedenen Ecken der Stadt, und tranken Alkohol. Lorraine kam mit dieser Szene schnell in Verbindung, denn das Pflegeheim verlor ihre Spur und sie lebte mit einem Alter von 15 Jahren auf der Straße. Sie musste sich um ihren Vater kümmern und ihn pflegen, da er sich selber, auf Grund seiner physischen Situation, nicht fortbewegen konnte. Sie nahm ihre verschriebenen Tabletten nicht mehr. In der Gruppe gab es sehr viel Gewalt und Verbrechen untereinander, somit lernte Lorraine nie wie normale Beziehungen funktionierten und hatte lebenswichtige Grundsätze nie gelernt. In der Gruppe lernte sie Paul Clarke kennen, ein 41-Jähriger Mann. Er war für sie die Vaterfigur die sie nie hatte. Er war alt, streng und dominant. Sie ging mit ihm eine Beziehung ein, und tat alles was er ihr sagte, denn sie wollte ihm gefallen.

Rosalynn Hunt war eine 41-Jährige Frau, die auch ein Mitglied der Gruppe war. Ihre Familie empfand sie als eine sehr schüchterne Person.

Eines Tages trat Rosalynn, Pauls geliebten Hund, was sehr untypisch für sie war. Dies löste Wut in Clarke aus. Nachdem Lorraine herausfand, dass Rosalynn vermutlichen Kontakt mit dem Sozialamt hatte, und ihnen etwas über ihren Standort verriet, wollten sich beide an ihr rächen.

Lorraine Thorpe und Paul Clarke folterten Rosalynn Hunt 9 Tage lang auf sadistische Weise in ihrer eigenen Wohnung. Sie taten ihr schreckliche Sachen an. Sie zündeten ihre Haare an, zerkratzten ihr Gesicht mit einer Käsereibe, streuten ihr Salz in ihre Wunden und schlugen 9 Tage lange auf sie ein. Als sie nach 9 Tagen immer noch lebte, verabreichten sie ihr Herztabletten, schließlich starb sie in ihrem eigenen Bett. Die Beiden prahlten über ihren Mord auf der Straße, Lorraines Vater drohte ihr, alles der Polizei zu erzählen. Dies konnte Paul nicht zulassen, also schleppten Lorraine und Paul Desmond zu seiner alten Wohnung und schlugen auf ihn ein. Da seine körperliche Verfassung sehr schlecht war, schwächten ihn die Schläge sehr, schließlich wurde er mit einem Kissen erstickt.31

Bei diesem Fall muss man bedenken, dass obwohl Paul bei beiden Morden dabei war, ermordete Lorraine die beiden Personen aus eigenem Interesse. Der Grund warum ein so junges Mädchen, zu solchen Tätigkeiten fähig ist, kann man sich aus der Sicht der Tiefen- und Persönlichkeitspsychologie erschließen. Das Kind wächst inmitten von Gewalt und Verbrechen auf. Die einzige Bezugsperson, die sie hatte war ihr Vater, welcher in einer sehr labilen Verfassung war. Sie lernte nie, wie richtige Beziehungen funktionierten und sie konnte kein moralisches Verständnis aufbauen. Deswegen war Gewalt Alltag für sie. Bei so einer Kindheit, gewöhnt man sich an die täglichen Aggressionen. Mord war das Ergebnis dieser entwickelten Persönlichkeit, wobei ihre Erkrankung an ADHS nochmal alles verstärkte. Somit bedeutet Mord für Lorraine nur, das Beseitigen eines Problems. Bei dem Mord an ihrem eigenen Vater, war er nicht mehr ihr Vater, sondern einfach nur ein Problem.


5. Fazit

Die gesamten Ergebnisse dieser Facharbeit, zeigen deutlich, dass die Erklärung eines Mordes schwer zu ergreifen ist. Es stellt sich also heraus, dass die Gene eines Menschen ihre Kriminalität nicht beeinflussen, aber in manchen Fällen, die Ursache für überdurchschnittliche Aggressivität sein können. Es sind andere Faktoren, wie zum Beispiel die Kindheit und Erziehung einer Person. Meiner Meinung nach, ist dies der wichtigste Faktor, denn die ersten Bezugspersonen sind die Eltern oder eventuell die Geschwister und Verwandte. Unsere Persönlichkeit ist das Resultat von den Verhaltensweisen unserer sozialen Kontakte. Die meisten Informationen und lebenswichtige Grundsätze erhalten wir von ihnen. Da unser Gehirn sich während unserer Kindheit am meisten Entwickelt, dass heißt, dass die ersten Informationen die wir aufnehmen, die wichtigsten sind. Obwohl, ein sehr geringer Teil der Mörder, tatsächlich psychisch krank ist, denke ich, dass es eine riesige Rolle spielt. Denn es könnte sein, dass zum Beispiel ein Psychopath kein moralisches Verständnis hat, und somit nur seine Triebe befriedigen will. Wenn er also nicht weiß, was gut oder schlecht von der Gesellschaft angesehen wird, dann folgt er seiner potenziellen Mordlust. Bei diesen Fällen finde ich es auch nötig, medizinische Hilfe zu benutzen, und anstatt so einen Menschen Gefängnishaft zu verabreichen, ihn in eine geschlossene psychische Anstalt einzuweisen. In meinen gesammelten Informationen stellte ich auch heraus, dass Alkohol eine Substanz ist, die den Mensch in einen aggressiven Rausch versetzt. Ohne ihn, wären viele Morde nicht Zustande gekommen. Ich persönlich finde es allerdings, moralisch nicht vertretbar, einem Menschen unter Alkoholeinfluss eine mildere Strafe zu geben. Natürlich ist er nicht in der Verfassung die gleichen Entscheidungen zu treffen, wie ein nüchterner Mensch, dennoch entscheidet er, sich stark (!) zu betrinken, dies liegt komplett in seiner eigenen Verantwortung. Trotz den verschiedenen Erklärungsansätzen, kann man oft nie wirklich, als Außenstehender herausstellen wieso ein Mensch einem anderen derart Gewalt antut, dass es ihm sein Leben kostet.


II. Literaturverzeichnis

  1. StGB §211

  2. StGB §212

  3. Deutsches Bundeskriminalamt

  4. Statistisches Bundesamt Deutschland

  5. US. Departement of Justice

  6. Menschen töten“ von Dorothee Frank, 2006

  7. Einführung in die Kriminologie“ von Walter de Druyter 1993

  8. Menschen töten“ von Dorothee Frank, 2006

  9. Criminology: A Global Perspective“ von Lee Ellis und Anthony Walsh, 2000

  10. Einführung in die Kriminologie“ von Walter de Druyter, 1993

  11. Der Mörder in uns“ von David M. Buss, 2007

  12. Bekenntnisse eines Serienkillers- Bei Gelegenheit Mord“

  13. Menschen Töten“ von Dorothee Frank, 2006

  14. und

  15. und




III. Versicherung

Ich, , erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Entlehnungen aus fremden Quellen habe ich in jedem Fall als Zitate kenntlich gemacht.

1StGB §211

2StGB §212

3

4Deutsches Bundeskriminalamt

5Statistisches Bundesamt Deutschland

6 US Departement of Justice

7

8

9„Menschen töten“ von Dorothee Frank, 2006

10

11„Einführung in die Kriminologie“ von Walter de Druyter 1993

12„Menschen töten“ von Dorothee Frank, 2006

13

14

15

16

17

18

19„Criminology: A Global Perspective“ von Lee Ellis und Anthony Walsh, 2000

20 „Einführung in die Kriminologie“ von Walter de Druyter, 1993

21

22„Der Mörder in uns“ von David M. Buss, 2007

23

24„Bekenntnisse eines Serienkillers- Bei Gelegenheit Mord“

25

26„Menschen Töten“ von Dorothee Frank, 2006

27

28

29

30 und

31 und

Quellen & Links

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