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Praktikumsbericht

Förderun­g der Leseentw­icklung bei Kindern im Kinderga­rtenalte­r

1.164 Wörter / ~4½ Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Camilla U. im Mai. 2012
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Dokumenttyp

Praktikumsbericht
Erziehungswissenschaf­t

Universität, Schule

Universität Siegen

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Camilla U. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.07 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 19091







Praktikumsbericht einer Lehramtsstudentin im Kindergarten

1. Beschreibung des Kindergartens

...

1.1 …im Hinblick auf Bücher

Jede Gruppe ist mit vielen kindgerechten Büchern ausgestattet. Vor allem die Kinder die morgens vor 8 Uhr gebracht werden, bestehen auf morgendliche Vorleserituale. Insbesondere das Buch von Michael Rosen und Helen Oxenbury „Wir gehen jetzt auf Bärenjagd“ oder „Die kleine Raupe Nimmersatt“  von Eric Carle sind sehr begehrte Exemplare. Dabei wird die gemütlich eingerichtete Puppenecke als Vorleseraum genutzt.                        Vor Antritt meines Praktikums war ich mir nicht im Klaren darüber, dass ein Kindergarten solch eine Vielfalt an Kinderbüchern besitzen könnte wie dieser. Besonders imponierend fand ich, dass sich die Bücher für die Kinder jederzeit zugänglich in einer großen Bücherkiste befinden. Hier können sich die  Schützlinge jeder Zeit ein für sie geeignetes Exemplar herausnehmen.  Wenn eine Erzieherin Zeit hat, liest sie den Kindern das Buch vor und wenn nicht, dann schauen sich die Kinder die Bücher allein an.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Das Praktikumsvorhaben

Bezüglich meines Praktikums fand vorab ein Gespräch mit der Leiterin des Kindergartens,  statt. Bei dem Vorgespräch wurde mein Praktikumsvorhaben besprochen. Sie war sehr angetan von der Idee, den Kindern einige Bücher vorzustellen, vorzulesen und diese mit ihnen zu besprechen. Bei unserem ersten Gespräch teilte sie mir jedoch mit, dass die räumlichen Gegebenheiten nicht sonderlich für geeignet wären um dieses Vorhaben umzusetzen. Sie unterbreitete mir jedoch das Angebot, dass ich jederzeit mit einigen Kindern in die Turnhalle gehen könnte. Vor allem für das Buch „Fantadu“ von Helme Heine war die Turnhalle der ideale Ort. Vorab suchte ich mir sieben „Pfiffikusse“ (das sind die Vorschulkinder) aus und ging mit ihnen in die Turnhalle. Dort wurden meinerseits einige Vorbereitungen getroffen: Zunächst dunkelte ich die Halle mit den vorhandenen Rollos komplett ab, stellte einige kleine Lampen auf, verteilte einige Turnmatten im Raum und legte eine Entspannungs- CD in den CD-Player ein. Dann nahmen die Kinder auf den Turnmatten Platz und schlossen ihre Augen. So konnten sie sich vollkommen auf die kleine Fantasiereise einlassen. In dem von mir ausgewählten Buch stehen Sätze wie „Fantasie, Fantadu, schließe beide Augen zu. Stell dir mal vor du bist ein Schneemann. Deine Hände, deine Füße, dein Körper, dein Kopf, dein Herz sind aus Schnee. Doch du frierst nicht. Und im Frühjahr, wenn dich die Sonne schmilzt, schwimmst du fort und freust dich auf den nächsten Winter“. Ich begann das Buch vorzulesen und die Kinder ließen sich sehr gut darauf ein. Meine Bedenken, dass einige Kinder vielleicht nicht so lange ruhig liegen bleiben konnten, war unbegründet. Nach diesem Buch waren die Kinder sehr entspannt und haben erzählt, wie sie sich selbst in den einzelnen Passagen vorgestellt haben. Ein Mädchen meinte sogar: „Als du vorgelesen hast, dass ich mir vorstellen soll ich sei ein Schneemann, da wurde mir plötzlich ganz kalt!“. Erst im Nachhinein habe ich den Kindern die passend illustrierten Bilder zu den einzelnen „Stell dir mal vor, dass…“ Situationen gezeigt, damit sie ihrer eigenen Phantasie freien Lauf lassen konnten.                                       

Zu dem Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Carle habe ich mit einigen Kindern zunächst eine „Erzählerraupe“ gebastelt, die sich dann während des Erzählens durch das verschiede Obst und Gemüse „durchfressen“ konnte. So konnten die Kinder mit der Raupe während des Vorlesens durch das Obst „krabbeln“. Aufgrund dessen wurde die Erzählung anschaulicher und die Kinder konnten mit der Raupe mitfühlen, warum sie sich am Ende so unheimlich satt gefühlt hatte. Als das Buch mit allen Kleingruppen besprochen wurde, organisierte eine der Erzieherinnen sogar den passenden Film. Anschließend bastelten die Kinder noch wunderschöne Schmetterlinge zusammen mit den Erzieherinnen.                                       Mit dem Buch „Das hässliche Entlein“ von H.C. Andersen waren die Kinder zwar schon vertraut, dennoch fühlten sie unheimlich mit dem Entlein mit und waren ganz überwältigt als es zu den Schwänen gehörte. Die Kleinsten konnten jedoch den Hintergrund der Geschichte noch nicht so ganz begreifen. Doch die Älteren haben die Botschaft hinter dem Buch begriffen und wir haben gemeinsam viel darüber geredet, dass man andere Menschen wegen ihres Aussehens nicht diskriminieren darf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Auswertung der Fragebögen

Vorweg überlegte ich mir einige Fragen, die man den Kindern bezüglich des Vorlesens zu Hause stellen könnte. Es sind Fragen wie „Bekommst du zu Hause von jemanden vorgelesen und wenn ja wann?“ oder „Wer liest dir die Bücher vor?“. Die Kinder wurden jeweils einzeln befragt, da sie sonst vermutlich dieselben Antworten wie ihre Freunde gegeben hätten. Zu der Frage ob die Kinder zu Hause vorgelesen bekommen, haben alle der Befragten mit „Ja“ geantwortet. Vor allem vor dem zu Bett gehen liest ihnen jemand ein Buch vor. Insbesondere die Mütter spielen hierbei eine zentrale Rolle. Von den 10 befragten Kindern bekommen 9 von ihrer Mutter vorgelesen, 6 von Mutter und Vater abwechselnd und eins zusätzlich zu den Eltern von Oma und Opa. Ein Kind gab zur Antwort, dass nur die Mutter vorlese, da der Vater immer sagt er habe keine Zeit dafür. Was ich sehr beeindruckend fand war, dass eins der befragten Kinder nur von seiner älteren Schwester vorgelesen bekommt. Auf diese Antwort hin habe ich gefragt, warum die Eltern wohl nie vorlesen würden und das Kind antwortete: „Meine Mama kann nicht so gut lesen und meinen Papa interessieren meine Bücher nicht“. Doch insbesondere dieses Kind zählte interessanter Weise auf die Frage „Welche Bücher hast du zu Hause in deinem Zimmer stehen?“ ganz viele Bücher auf. Darunter waren zum Beispiel „Die Bärenbrüder“ oder „Schneewittchen“.  Andere Kinder gaben auf die Frage fast ausschließlich Titeln von Heften wie „Hannah Montana“, „Die Disney Prinzessinnen“  oder „ Lilly Fee“ an. Auf mein Nachfragen nach richtig dicken Büchern mit tollen Geschichten gaben diese Kinder meist zur Antwort, dass sie zwar welche da haben, diese jedoch nur selten anschauen würden. Die Hefte aus dem Supermarkt spielen somit eine relativ große Rolle bei den Befragten und sind bekannter als richtige Kinderbücher.                                      Ein Problem bei der Befragung war auch, dass die Kinder meist die Titel der Bücher nicht kannten sondern mit „Pferdebuch“ oder „Das mit den Schuhen“ zur Antwort gaben. Vielleicht waren die spezifischen Fragen nach den Büchern für diese Altersgruppe nicht sonderlich geeignet. Dennoch konnte ich dadurch einiges über das Vor-/ Leseverhalten zu Hause herausfinden.

4. Resümee/ Fazit

Das Praktikum im Kindergarten ... war sehr angenehm. Die Erzieherinnen waren alle freundlich und aufgeschlossen und die Kinder sind direkt auf mich zugekommen. In dem Kindergarten selbst war zwar räumlich gesehen nicht sehr viel Platz, dennoch konnten sich die Kinder (sei es auf dem Flur, in der Turnhalle oder auf dem großen Außengelände) frei bewegen und sich gut entfalten. Zudem war es schön zu sehen, dass für die Kinder in diesem Alter der Umgang mit Büchern ermöglicht wird und auch zum täglichen Geschehen dazugehört. Die Kindergartenkinder bekommen viel von ihren Erzieherinnen vorgelesen und kennen somit auch schon einige Bücher. Zu der Auswertung der Fragebögen ist zu sagen, dass die Kinder im Allgemeinen zu Hause vorgelesen bekommen, jedoch den genauen Titel der Bücher nicht kannten, was die Befragung natürlich erschwerte.                                                                                               

Mir hat mein Praktikum sehr viel Spaß und Freude bereitet und ich bin froh, dass ich trotz meines Lehramtsstudiums die Möglichkeit hatte, den Alltag in einem Kindergarten nochmals miterleben zu dürfen.


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