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Zusammenfassung
2.073 Wörter / ~7 Seiten
Autorin Nathalie H. im Sep. 2016 |
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Volker Wiemann: Grundbegriffe der Textanalyse
Arbeitsbereiche der Literaturwissenschaft
Literatur als kommunikativer Prozess
Jakobsons Kommunikationsmodell: Sender, Kontext, Nachricht, Kontaktmedium, Kode, Empfänger
das, was gerade geäußert wird außersprachliche Bezugsgrößen der Nachricht → Jakobson Kontext (verwendet ihn abweichend von der häufig üblichen Bedeutung)
- Beispiel Kafka: Geschichte/Erzählung ist selbst eine Nachricht Bestandteil eines Kommunikationsprozesses mit dem Autor als Sender
→ die Entstehung der Literaturwissenschaft hängt eng mit Etablierung der Begriffe Autor und Werk zusammen frühestes deutsches Beispiel: Preußisches Landrecht 1794 zuvor: höchstens der Verleger besaß Rechtsschutz = geschützt vor unerlaubten Nachdrucken Bedeutung: bis Inkrafttreten der Gesetze war Nachdruck von Texten möglich → wurde ausgenutzt für populäre Titel → Folge: Umschreiben von Texten, Verfälschungen, Fehler
gleichzeitig epochale Veränderung der Vorstellung vom Autor → durch diese Forderung wurde der Autor überhaupt erst denkbar denn: in der frühen Neuzeit verstanden sich Autoren als Handwerker, die auf der Grundlage traditioneller Motive und nach festgelegten rhetorischen Regeln Texte über dauerhafte, christliche Wahrheiten verfassten → dies änderte sich fundamental im Übergang zur Moderne
→ Folge Entwicklung der literarischen Hermeneutik: Deutungstheorie mit Aufgabe, den verborgenen Textsinn, der dem Autor vorschwebte, ve.....[Volltext lesen]
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden. konative Funktion: herrscht in Äußerungen vor, die sich direkt auf den Empfänger beziehen, Beispiel: „Bitte schließe das Fenster“ (21) emotive Funktion: eine Nachricht rückt den Sender in den Mittelpunkt, Beispiel: „Es geht mir gut“ phatische Funktion: eine Äußerung betrifft das Kontaktmedium, Beispiel: „Ich habe so ein Rauschen in der Leitung“ poetische Funktion: die Nachricht selber erregt aufgrund einer besonderen sprachlichen Gestaltung Aufmerksamkeit, Beispiel Gedichte bedeutet auch: wichtig ist Bedeutung des Kontaktmediums in der Vorstellung der literarischen Hermeneutik bleibt der ideelle Gehalt des Kunstwerks bei Übertragung in ein anderes Medium erhalten → Urheberschutz gibt es auch bei Verfilmungen dies ist in der Denktradition der Formalisten unvorstellbar → rückt die Art der Darstellung in das Zentrum des Interesses, so handelt es sich beispielsweise bei der Verfilmung um einen ganz anderen Text → dieser transportiert eine ganz andere Bedeutung und muss somit mit einer anderen Fragestellung untersucht werden der Formalismus hat den Grundstein für die sich heute immer weiter ausdifferenzierenden Me.....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden. mit diesem Vorwurf wurde die literarische Hermeneutik belegt innerhalb der textbezogenen Ansätze entwickelten sich vor allem zwei Positionen inhaltsbezogene Argumentation: Texte wurden hinsichtlich der Darstellung zeitgeschichtlich relevanter Themen untersucht (Streiks, Wirtschaftskrisen)
auf die Form bezogene Argumentation: z.B. Popularität des Briefromans ging mit der Emanzipation des Bürgertums und seiner Idee der Öffentlichkeit einher
Intertextualität
jeder Text sei intertextuell mit unzähligen anderen Texten verwoben: z. B. über Nachahmung oder Auseinandersetzung mit anderen Texten mit allen Texten, die zur Entstehungszeit in der gesamtgesellschaftlichen Rede zirkulierten: Zeitungsartikel, Reden, Sprichwörter etc. → Rekonstruktion dieser Verwobenheit macht die Kontextualisierung des sprachlichen Materials eines Texte.....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden. aber: durch Vergleich verschiedener Leseerfahrungen miteinander zeigt sich: Deutungen variieren, aber sie enthalten auch Gemeinsamkeiten Lesarten literarischer Texte sind nicht beliebig in dem Maße, als der Text die Leseraktivität autorisiert, ist sie eine entscheidende Größebei der Beschäftigung mit Literatur
1.3 Literarische Verfahren
strukturaler Ansatz Ausgangspunkt: literarische Texte bedienen sich spezifischer Verfahren → diese folgen Gesetzmäßigkeiten → sind daher wissenschaftlich nachvollziehbar institutionalisierte Literatur: die hoch angesehene Kunstliteratur elementare Literatur: Schlagzeilen, Sprichwörter, Werbeslogans literarische Verfahren sind nicht auf das Medium Literatur beschränkt (31) → bedeutet Ausweitung des Tätigkeitsbereichs der Literaturwissenschaft
Verfremdung
Verfremdung als Verfahren wird von vielen Autoren angewendet Definition Jürgen Link: Verfremdung ist bewusste sprachliche Abweichung von Alltagssprache (28) Sklovskij: Verfremdung ist das Wesen der Kunst Link: automatisierte Folie und Novum
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden. Beispiel Feuer: bei Hildegard von Bingen Metapher für mystisches Empfinden, heute eher sexuell konnotiert die Bildung von Konnotationen ist kein willkürlicher oder rein subjektiver Prozess, sondern gesellschaftlich determiniert das Vorherrschen der Konnotationen im Sinne von Mehrdeutigkeit ist eine weitere typische literarische Verfahrensweise (31) in einem wissenschaftlichen Text wird Eindeutigkeit verlangt bzw. hergestellt → denotative Sprachverwendung
Notwendigkeit einer literaturwissenschaftlichen Metasprache
Objektsprache und Metasprache
Jakobson: jene Aussagen, die sich hauptsächlich auf den Kode beziehen sind metasprachliche Äußerungen mit besonderem Einfühlungsvermögen ausgestattete Literaturwissenschaftler werden selber zu kongenialen Nachschöpfern von Dichtung → es entsteht durch ihre Kommentare Literatur, die wiederum Literatur generiert (33/34) wissenschaftlich ist: intersubjektive Nachvollziehbarkeit literaturwissenschaftlicher Theorien → nicht: subjektzentrierte Arbeitsweise (35)
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Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden. → Bedeutung: verbunden mit Materialität beide Kennzeichen des Zeichens eingeführt durch de Saussure: Signifikant (sinnliche Wahrnehmbarkeit) + Signifikat (Bedeutung) Verhältnis zwischen beiden ist nicht starr und überzeitlich gültig = Arbitrarität → die Zuordnung zwischen S + S erfolgt durch eine psychische Operation des jeweiligen Zeichenbenutzers, über die Zuordnungsregeln herrscht gesellschaftliche Übereinkunft Subsysteme innerhalb einer Gesellschaft möglich, die einzelne Signifikanten mit anderen Signifikaten versehen (z.B. Modewörter in Jugendsprache)
wissenschaftliche Lektüre muss nach den gängigen Signifikaten der Entstehungszeit / des Entstehungsortes fragen → ansonsten Gefahr der bloß applizierenden oder konkulturalen Lesart = wenn der Text in der Lektüre unreflektiert den Normen und Werten des Rezipienten angepasst wird aber ein Text darf nicht nur auf die durchschnittlich gültigen Bedeutungen festgelegt werden → Literatur versucht oft, gewohnte Zuordnungen von S+ S zu durchbrechen und neue Zuordnungen zu schaffen für eine Bewusstsein von historischer / kultureller Distanz ist diskulturale Lesart notwendig = eine Lesart, die nicht von vornherein die den Lesern gewohnte Zu.....
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