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Zusammenfassung
Literaturwissenschaft

Universität, Schule

Humboldt-Universität zu Berlin

Note, Lehrer, Jahr

2008

Autor / Copyright
Nathalie H. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.13 Mb
Ohne Kopierschutz
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ID# 58673







Volker Wiemann: Grundbegriffe der Textanalyse


    1. Arbeitsbereiche der Literaturwissenschaft


  • Literatur → Deutung

  • Bedeutung der Medien → Chancen und Gefahren


    1. Literatur als kommunikativer Prozess


  • Phänomen des sprachlichen Austauschs zwischen Menschen: Literatur ist Kommunikation (Behauptung)

  • Jakobsons Kommunikationsmodell: Sender, Kontext, Nachricht, Kontaktmedium, Kode, Empfänger

    • Kommunikation ist nicht an Sprache gebunden: auch über Bilder, Gebärden oder Klänge möglich → Jakobson: Kode als Basis für Kommunikationsprozess

  • Bestandteile eines Kommunikationsprozess

  1. das, was gerade geäußert wird

  2. außersprachliche Bezugsgrößen der Nachricht → Jakobson Kontext (verwendet ihn abweichend von der häufig üblichen Bedeutung)

  • Kreisstruktur: in Gespräch ist Kommunikation kein linearer Prozess → Positionen von Sender und Empfänger werden ständig vertauscht

  • Ausnahme literarische Kommunikation: keine direkte Antwort auf Roman möglich

  • System der verschiedenen Ansätze der Literaturwissenschaft: je verschiedene Komponenten des Kommunikationsmodells im Mittelpunkt des Interesses

- Beispiel Kafka: Geschichte/Erzählung ist

  1. selbst eine Nachricht

  2. Bestandteil eines Kommunikationsprozesses mit dem Autor als Sender

    • Termini Autor und Text / Dichter und Werk sind die populärsten und ältesten Forschungsgegenstände der Literaturwissenschaft

→ die Entstehung der Literaturwissenschaft hängt eng mit Etablierung der Begriffe Autor und Werk zusammen

  • heute selbstverständliche Auffassung: Autor ist Urheber seines Werks → seit Ende 18. Jh. Urheberrecht für Schriftsteller auf geistiges Eigentum

    • frühestes deutsches Beispiel: Preußisches Landrecht 1794

    • zuvor: höchstens der Verleger besaß Rechtsschutz = geschützt vor unerlaubten Nachdrucken

    • Bedeutung: bis Inkrafttreten der Gesetze war Nachdruck von Texten möglich → wurde ausgenutzt für populäre Titel → Folge: Umschreiben von Texten, Verfälschungen, Fehler

  • für Autoren des 19. Jh. war Schreiben zunehmend Broterwerb → daher aus Gründen der Existenzsicherung die Notwendigkeit für ein Recht auf geistiges Eigentum

    • gleichzeitig epochale Veränderung der Vorstellung vom Autor → durch diese Forderung wurde der Autor überhaupt erst denkbar

    • denn: in der frühen Neuzeit verstanden sich Autoren als Handwerker, die auf der Grundlage traditioneller Motive und nach festgelegten rhetorischen Regeln Texte über dauerhafte, christliche Wahrheiten verfassten → dies änderte sich fundamental im Übergang zur Moderne

  • modernes Autorverständnis: kleidet nicht mehr (vorhandene) Gedanken in Worte, sondern kreativ = gestaltend und die Phantasie verwirklichend

    • dieses Selbstverständnis wurde im 19. Jh. weitgehend akzeptiert

→ Folge Entwicklung der literarischen Hermeneutik: Deutungstheorie mit Aufgabe, den verborgenen Textsinn, der dem Autor vorschwebte, ve.....[Volltext lesen]

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  • konative Funktion: herrscht in Äußerungen vor, die sich direkt auf den Empfänger beziehen, Beispiel: „Bitte schließe das Fenster“ (21)

  • emotive Funktion: eine Nachricht rückt den Sender in den Mittelpunkt, Beispiel: „Es geht mir gut“

  • phatische Funktion: eine Äußerung betrifft das Kontaktmedium, Beispiel: „Ich habe so ein Rauschen in der Leitung“

  • poetische Funktion: die Nachricht selber erregt aufgrund einer besonderen sprachlichen Gestaltung Aufmerksamkeit, Beispiel Gedichte

    • Gewinn durch Kategorie der poetischen Funktion = Konzentration auf die Nachricht: im Gegenstandsbereich der Literaturwissenschaft nicht mehr entscheidend wer was aussagt oder was dargestellt wird → sondern wichtig Art und Weise der Darstellung

      • bedeutet auch: wichtig ist Bedeutung des Kontaktmediums

      • in der Vorstellung der literarischen Hermeneutik bleibt der ideelle Gehalt des Kunstwerks bei Übertragung in ein anderes Medium erhalten → Urheberschutz gibt es auch bei Verfilmungen

      • dies ist in der Denktradition der Formalisten unvorstellbar → rückt die Art der Darstellung in das Zentrum des Interesses, so handelt es sich beispielsweise bei der Verfilmung um einen ganz anderen Text → dieser transportiert eine ganz andere Bedeutung und muss somit mit einer anderen Fragestellung untersucht werden

      • der Formalismus hat den Grundstein für die sich heute immer weiter ausdifferenzierenden Me.....

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  • mit diesem Vorwurf wurde die literarische Hermeneutik belegt

    • Ebene des Kodes: wenn von gesamtgesellschaftlicher Rede gesprochen wird = damit der Bereich des Sprachsystems insgesamt berührt

    • Versuche, die Texte als Beleg für eine vorab formulierte Gesellschaftstheorie zu instrumentalisierten, scheiterten

  • innerhalb der textbezogenen Ansätze entwickelten sich vor allem zwei Positionen

    1. inhaltsbezogene Argumentation: Texte wurden hinsichtlich der Darstellung zeitgeschichtlich relevanter Themen untersucht (Streiks, Wirtschaftskrisen)

      • Kritik: nicht mehr Spezifik literarischer Texte wichtig → Erkenntnisinteresse nun an Gegenständen, die auch ein Zeitungsartikel liefern kann

      1. auf die Form bezogene Argumentation: z.B. Popularität des Briefromans ging mit der Emanzipation des Bürgertums und seiner Idee der Öffentlichkeit einher


    Intertextualität


    • Michail Bachtin, ca. 1920er?

      • jeder Text sei intertextuell mit unzähligen anderen Texten verwoben: z. B. über Nachahmung oder Auseinandersetzung mit anderen Texten

      • mit allen Texten, die zur Entstehungszeit in der gesamtgesellschaftlichen Rede zirkulierten: Zeitungsartikel, Reden, Sprichwörter etc. → Rekonstruktion dieser Verwobenheit macht die Kontextualisierung des sprachlichen Materials eines Texte.....

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  • aber: durch Vergleich verschiedener Leseerfahrungen miteinander zeigt sich: Deutungen variieren, aber sie enthalten auch Gemeinsamkeiten

    • Lesarten literarischer Texte sind nicht beliebig

    • in dem Maße, als der Text die Leseraktivität autorisiert, ist sie eine entscheidende Größebei der Beschäftigung mit Literatur


    1.3 Literarische Verfahren


    • strukturaler Ansatz Ausgangspunkt: literarische Texte bedienen sich spezifischer Verfahren → diese folgen Gesetzmäßigkeiten → sind daher wissenschaftlich nachvollziehbar

    • institutionalisierte Literatur: die hoch angesehene Kunstliteratur

    • elementare Literatur: Schlagzeilen, Sprichwörter, Werbeslogans

    • literarische Verfahren sind nicht auf das Medium Literatur beschränkt (31) → bedeutet Ausweitung des Tätigkeitsbereichs der Literaturwissenschaft


    Verfremdung


    • Verfremdung als Verfahren wird von vielen Autoren angewendet

    • Definition Jürgen Link: Verfremdung ist bewusste sprachliche Abweichung von Alltagssprache (28)

    • Sklovskij: Verfremdung ist das Wesen der Kunst

    • Link: automatisierte Folie und Novum

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  • Beispiel Feuer: bei Hildegard von Bingen Metapher für mystisches Empfinden, heute eher sexuell konnotiert

  • die Bildung von Konnotationen ist kein willkürlicher oder rein subjektiver Prozess, sondern gesellschaftlich determiniert

  • das Vorherrschen der Konnotationen im Sinne von Mehrdeutigkeit ist eine weitere typische literarische Verfahrensweise (31)

  • in einem wissenschaftlichen Text wird Eindeutigkeit verlangt bzw. hergestellt → denotative Sprachverwendung


      1. Notwendigkeit einer literaturwissenschaftlichen Metasprache


    Objektsprache und Metasprache


    • Jakobson: jene Aussagen, die sich hauptsächlich auf den Kode beziehen sind metasprachliche Äußerungen

    • mit besonderem Einfühlungsvermögen ausgestattete Literaturwissenschaftler werden selber zu kongenialen Nachschöpfern von Dichtung → es entsteht durch ihre Kommentare Literatur, die wiederum Literatur generiert (33/34)

    • wissenschaftlich ist: intersubjektive Nachvollziehbarkeit literaturwissenschaftlicher Theorien → nicht: subjektzentrierte Arbeitsweise (35)




    .....

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    → Bedeutung: verbunden mit Materialität

      • beide Kennzeichen des Zeichens eingeführt durch de Saussure: Signifikant (sinnliche Wahrnehmbarkeit) + Signifikat (Bedeutung)

      • Verhältnis zwischen beiden ist nicht starr und überzeitlich gültig = Arbitrarität → die Zuordnung zwischen S + S erfolgt durch eine psychische Operation des jeweiligen Zeichenbenutzers, über die Zuordnungsregeln herrscht gesellschaftliche Übereinkunft

      • Subsysteme innerhalb einer Gesellschaft möglich, die einzelne Signifikanten mit anderen Signifikaten versehen (z.B. Modewörter in Jugendsprache)

    • Literatur ist Abfolge von Signifikanten → Signifikate werden erst im Rezeptionsprozess gebildet (39)

      • wissenschaftliche Lektüre muss nach den gängigen Signifikaten der Entstehungszeit / des Entstehungsortes fragen → ansonsten Gefahr der bloß applizierenden oder konkulturalen Lesart = wenn der Text in der Lektüre unreflektiert den Normen und Werten des Rezipienten angepasst wird

      • aber ein Text darf nicht nur auf die durchschnittlich gültigen Bedeutungen festgelegt werden → Literatur versucht oft, gewohnte Zuordnungen von S+ S zu durchbrechen und neue Zuordnungen zu schaffen

      • für eine Bewusstsein von historischer / kultureller Distanz ist diskulturale Lesart notwendig = eine Lesart, die nicht von vornherein die den Lesern gewohnte Zu.....

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