Inhaltsverzeichnis:
Definition
Verschiedene Arten
Bedeutung für den
Spor
Training
Fallbeispiele und
Übungen
Definition:
"Schnelligkeit bei sportlichen Bewegungen ist die Fähigkeit
auf einen Reiz bzw. auf ein Signal hin schnellstmöglich zu reagieren
und/oder Bewegungen bei geringen Widerständen mit höchster
Geschwindigkeit durchzuführen.“
Verschiedene Arten:
Schnelligkeit beim Sport lässt sich in verschieden Arten aufteilen.
Zuerst gibt es die „reinen“ Schnelligkeitsformen, die ihren
Namen haben, aufgrund ihre alleinige Abhängigkeit zum zentralen
Nervensystem und genetische Faktoren und sind nicht verknüpft mit
komplexeren Bestandteilen, wie Kraft, Ausdauerfähigkeit, und
Technik. Zusätzlich gibt die Komplexen Schnelligkeitsformen.
Reine
Schnelligkeitsformen:
Reaktionsschnelligkeit=
auf
einen Reiz/Signal hin in kürzester Zeit zu reagieren
Aktionsschnelligkeit=
einmalige Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit gegen geringe
Widerstände
Auszuführen. Z.B Tennisschlag,
Kugelstoß (azyklische
Bewegung)
Frequenzsschnelligkeit=
sich
wiederholende gleiche Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit
gegen .
geringe Widerstände auszuführen z.B Laufen, Rudern
(zyklische
Bewegung)
Komplexe
Schnelligkeitsformen:
Kraftschnelligkeit=
die Fähigkeit, Widerständen
in einer festgelegten Zeit einen möglichst hohen Kraftstoß zu
erteilen
Sprintkraft
(Beschleunigungsfähigkeit)
Sprintausdauer
Aus
denen genannten Formen ergibt sich die, welche nicht alle aber die
meisten Formen beinhaltet: Wahrnehmungsschnelligkeit,
Antizipationsschnelligkeit, Entscheidungsschnelligkeit,
Reaktionsschnelligkeit, Bewegungsschnelligkeit ohne Ball,
Aktionsschnelligkeit und Handlungsschnelligkeit. Die motorische
Schnelligkeit ist mit einem Kartenhaus vergleichbar. Wenn eine
Teileigenschaft fehlt sind alle obigen Eigenschaften impraktikabel.
Wie bei einem Kartenhaus, welches dann zusammenbricht, außer man
entfernt die oberste Karte. Mit einem Unterschied: die verschiedenen
Arten sind geradlinig angeordnet und nicht wie beim Kartenhaus
Pyramiden förmig. Dennoch bleibt das System das gleiche.
=>
Motorische Schnelligkeit
Training:
Als
erstes ist zu sagen, dass Schnelligkeit von genetischen Faktoren
abhängig ist und nur in geringerem Umfang aufgrund von genetisch
festgelegten Muskelfaserverteilungen trainierbar ist. Außerdem ist
die Reaktionsschnelligkeit oftmals situativ und von der momentanen
Konzentration abhängig.
Training
der Reaktionsgeschwindigkeit
Die Reaktionsgeschwindigkeit und das Beschleunigungsvermögen werden
meist zusammen trainiert. Dazu gibt es verschiedenste Übungen wie
z.B.
Starts aus unterschiedlichen Lagen
Starts nach Nieder- oder Seitwärtssprüngen bzw. Rückwärts- oder
Seitwärtslaufen
Starts nach verschiedenen Signalen (akustisch, optisch, taktil)
Starts auf verschiedenen Böden (Hartplatz, Sand, Rasen,
Weichbodenmatte etc.)
Kleine Spiele und Staffeln mit schneller Reaktion (z.B.''
Nummernwettlauf`'')
Trotzdem kann man die Sprintkraft auch einzeln trainieren, indem man
Beschleunigungssprints von 30 bis 40 m Länge macht oder man
trainiert die Schnellkraft in den Beinen, mit der man
automatisch schneller wird mit z.B folgenden Übungen:
Squats
Burpees
Ausfallschritte
Um generell die Schnellkraft zu trainieren, sollte man normale
Übungen zur Maximalkraft mit einem Drittel des Gewichtes machen und
dessen positiven Teil der Bewegung explosiv ausführen. Den folgenden
negativen Teil dafür langsam und ruhig. Also z.B die Hantel beim
Bankdrücken schnell nach oben drücken, und dann langsam nach unten
betont absenken.
Training der Frequenzschnelligkeit
unter
Frequenzschnelligkeit versteht man die Fähigkeit, zyklische, d.h.
sich wiederholende gleiche Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit
gegen geringe Wiederstände auszuführen.
Um dies zu
trainieren gibt es verschiedenste Übungen wie z.B.
''Dribbling'' am
Ort, in der Vorwärtsbewegung (Frequenzarbeit, wobei die Fußballen
den Boden nicht verlassen)
''Skipping''
(Kniehebelauf, auch über Hindernisse wie Stäbe, Medizinbälle
etc.)
Läufe mit
fliegendem Start
Läufe mit Zugseil
/ Widerstandsläufe
Steigungsläufe
Bergabläufe
Bergauf-
/Treppenläufe (Frequenzarbeit)
Training der
Schnelligkeitsausdauer( Sprintausdauer)
Die
Schnelligkeitsausdauer spielt vor allem als Sprinter aber auch als
Spielsportler eine wichtige Rolle
Dies wird durch
Übungen trainiert wie z.B.
“Overdistance-Läufe“
(etwa 10-20 % über der Wettkampfstrecke
Tempowechselläufe
/ Intervallläufe
Bergaufläufe/-sprünge
Laufen auf Sand
Laufen gegen
Zugwiederstände (Zauberschnur, “Reifen-Schleppen“,“Schlitten“
ziehen)
Laufen mit Fuß-,
Bein- und /oder Handmanschetten oder “Bleiweste“
Schnelligkeit
im Kindes- und Jugendalter
Die
Maximalgeschwindigkeit von azyklischen und zyklischen Bewegungen ist
genetisch festgelegt und kann nur sehr wenig verändert werden. Zudem
beginnt die Ausprägung der biologischen Grundlagen der verschiedenen
Schnelligkeitseigenschaften sehr frühzeitig. Was also nicht
rechtzeitig entwickelt wurde, ist später nicht oder kaum mehr oder
nur mit einem wesentlich erhöhten Aufwand zu erreichen.
Im Bereich zwischen
dem 8 und dem 16 Lebensjahr ist es besonders einfach wegen der noch
hohen Plastizität große Resultate zu erzielen. Außerdem steigt die
Schnelligkeit in der Pubertät durch die erzeugten Hormone und die
daraus folgende Entwicklung von mehr Muskelmasse.
Das Problem
der Geschwindigkeitsbarriere
Geschwindigkeitsbarriere=
Stabilisierung der Bewegungsgeschwindigkeit
Diese entsteht bei
nicht vorhandenen Anforderungen an physische Eigenschaften bzw. an
die Willensqualität, welche durch monotones Training oder zu frühe
Spezialisierung auf eine Sportart entstehen kann.
Behebung einer
Geschwindigkeitsbarriere:
•Übungen die
Bewegungsgeschwindigkeit erhöhen
• erleichterte
Bedingungen: Ermöglichen höhere Geschwindigkeiten und eine
Funktionssteigerung des neuromuskulären Systems (Zeitprogramme,
Muskelvorspannung, Technik), z.B. durch leichte Aufwärtsläufe (bis
3°), Schleppläufe (Partner/Fahrrad), gewichtsentlasteter
Nieder-Hochsprung
• variierende
Bedingungen: Variable Belastungsreize
(erleichterte/normale/erschwerte Bedingungen) werden alternierend
verwendet und verhindern damit eine Fixierung von
Bewegungsprogrammen. Dabei wird dennoch immer mit höchster
Intensität trainiert.