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Seminararbeit
Erziehungswissenschaf­t

Universität, Schule

Universität Duisburg-Essen - UDE

Note, Lehrer, Jahr

2009, Dr. Wahle

Autor / Copyright
Annika Künast D. ©
Metadaten
Preis 7.40
Format: pdf
Größe: 0.14 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 1948







Vermittlung von Sozialkompetenz anhand der Projektmethode –

Möglichkeiten und Grenzen


Inhaltsverzeichnis


1. Einleitung


2. Definition von Sozialkompetenz


3. Die Projektmethode

3.1 Merkmale der Projektmethode

3.2 Kompetenzen der Projektmethode

3.2.1 Projektinitiative

3.2.2 Auseinandersetzung mit der Projektinitiative

3.2.3 Entwicklung der Projektinitiative zum Betätigungsgebiet

3.2.4 Durchführung des Projekts

3.2.5 Beendigung des Projekts

3.2.6 Fixpunkte

3.2.7 Metainteraktionen


4. Die Projektmethode als Förderer von Sozialkompetenzen

4.1 Möglichkeiten der Förderung

4.2 Grenzen und Probleme der Förderung


5. Resümee


6. Literatur


1. Einleitung


Die Forderung nach sozialen Kompetenzen nimmt in der heutigen Zeit immer häufiger zu. So liest man heutzutage in Stellenanzeigen, dass diese Kompetenzen von zukünftigen Arbeitnehmern gefordert werden. Ein Ziel der Berufsschulen ist es, ihre Schülerinnen und Schüler[1] auf die Anforderungen am Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Kultusministerkonferenz (KMK) stellt zudem die Forderung an die Lehrerinnen und Lehrer Handlungskompetenzen zu vermitteln.

Ein Teil dieser Handlungskompetenz entfaltet sich in der Dimension der Sozialkompetenz (vgl. Handreichung der KMK 2007, S.10). Es ist also Aufgabe der Berufsschullehrer soziale Kompetenzen im Unterricht und somit in den jeweiligen Lernfeldern zu fördern.

Zur Erreichung des Zieles, also der Förderung von Sozialkompetenzen, sollen nach der KMK Unterrichtsmethoden gewählt werden, die Handlungskompetenzen besonders fördern. Hierbei sind die Methoden des handlungsorientierten Unterrichts zu wählen, wovon eine Methode die Projektmethode ist. In dieser Arbeit soll untersucht werden, inwiefern sich die Projektmethode zur Vermittlung von Sozialkompetenz eignet, bzw. welche Möglichkeiten und Grenzen sie erfährt.

Ich werde hierbei zunächst auf den Begriff der Sozialkompetenz eingehen. In diesem Zusammenhang werde ich die Definition der KMK und das Verständnis nach Euler anführen und diese miteinander vergleichen. Weiter werde ich dann allgemein auf die Projektmethode eingehen und die Komponenten bzw. den idealisierten Projektablauf nach Karl Frey vorstellen, dessen Literatur auch als Grundlage hierfür dient.

Des Weiteren wird dann auf die Möglichkeiten und Grenzen der Projektmethode eingegangen und es soll untersucht werden, wie diese dann genau bei der Vermittlung von Sozialkompetenz in der Berufsschule aussehen. Im abschließenden Resümee werde ich dann zusammen-fassend die Frage beantworten, ob die Projektmethode eine optimale oder angemessene Methode für das Lehr- Lernziel Sozialkompetenz ist.


2. Definition von Sozialkompetenz


Es gibt verschiedene Definitionen des Begriffs von Sozialkompetenzen. Im Bereich der Berufsschule hat die KMK diesen wie folgt definiert: „Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Befähigung, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit Anderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen.

Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität.“ (Handreichung der KMK 2007, S. 11).

Eine weitere Definition im Bereich der beruflichen Bildung liefert Prof. Dr. Dieter Euler. Er liefert folgende Definition: „Sozialkompetenzen sollen definiert werden als Disposition zur zielgerichteten Interaktion mit anderen Menschen über sachliche, soziale oder persönliche Themen in spezifischen Typen von Situationen.“ (Euler 2009, S. 23).

Das Bedeutungsverständnis von Sozialkompetenzen nach Euler unterteilt dieser in fünf Merkmale und zerlegt somit oben genannte Definition zum besseren Verständnis. Als erstes spricht er vom Kompetenzverständnis. Die dort angeführten Sozialkompetenzen sind als ein Bereich menschlicher Handlungskompetenzen anzusehen. Kompetenzen werden durch .....[Volltext lesen]

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Bei der Durchführung ist darauf zu achten, dass der ideale Projektablauf 7 Phasen umfasst, fehlt eine dieser Phasen so ist das dann projektartiges Lernen (vgl. Frey 2007, S. 15).

Frey bezeichnet die Projektmethode als einen Weg zur Bildung, genauer sagt er, dass „entscheidend dabei ist, dass sich die Lernenden ein Betätigungsgebiet vornehmen, sich darin über die geplanten Betätigungen verständigen, das Betätigungsgebiet entwickeln und die dann folgenden verstärkten Aktivitäten im Betätigungsgebiet zu einem sinnvollen Ende führen. Oft entsteht ein vorzeigbares Produkt“(Frey 2007, S. 14).


3.1 Merkmale der Projektmethode

Die Projektmethode lässt sich durch Merkmale beschreiben. Durch ihre Merkmale unterscheidet sie sich von anderen Lernmethoden.

Bei der Aufstellung der Merkmale bezieht sich Frey hauptsächlich auf die Rolle bzw. Aufgabe der Projektteilnehmer (vgl. Frey 2007, S. 15 f.). Es ist in diesem Fall darauf zu achten, dass sich der Lehrer im Hintergrund aufhält und nur eingreift oder hilft, wenn es nötig ist. Ein weiteres Kennzeichen des Projekts ist es, dass eine sogenannte Projektinitiative aufgegriffen wird und die gesamte Gruppe Umgangsformen festlegt, bzw. sich darüber verständigt wird.

Die Initiative des Projekts wir dann in ein sinnvolles Betätigungsgebiet übertragen. Dabei wird eine zeitliche Einteilung für die jeweiligen Aufgaben gefunden und der zeitliche Rahmen wird von der Gruppe festgelegt. Bei der Durchführung des Projekts findet ein gegenseitiger Informationsaustausch über die Arbeit und ihre Ergebnisse innerhalb der Gruppe statt. Frey spricht weiter von einem relativ offenen Beschäftigungsgebiet, welches nicht im Vorfeld in kleine Lernaufgaben und –schritte eingeteilt wird.

Es erfolgt eine Aufarbeitung individueller Prozesse und Konstellationen während des Projektablaufs. Hierbei erfolgt eine Einigung innerhalb der Gruppe auf die Arbeitsziele. Es werden von der Gruppe selbst Methoden entwickelt, die zur Bearbeitung der Aufgaben dienen, um die selbst gesetzten Ziele zu erreichen. Zu Beginn und im Verlauf des Projekts werden persönliche Interessen der Teilnehmer und der Gruppe aufgedeckt, berücksichtigt und es erfolgt eine kritische Weiterentwicklung.

Kommt es während der Projektarbeit zu Spannungen und Konflikten, werden diese von den Teilnehmern aufgespürt um sie dann zu lösen. Das Interesse der Gruppe steht hierbei vor dem eigenen persönlichen Interesse des Einzelnen. Die Gruppenmitglieder helfen sich gegenseitig in verschiedenen Situationen aus. Frey geht weiterhin auf den Realitätsbezug ein. Hierbei befassen sich die Teilnehmer mit realen Situationen und setzen sich mit Gegenständen auseinander, welche so oder in gewandelter Form in ihrem Leben vorkommen, das heißt sie befassen sich also mit aktuellen und sich selbst betreffenden Fragen (vgl. Frey 2007, S.15 f.).

Eine weitere Liste mit Merkmalen für den Projektunterricht findet sich in den Ausführungen von Herbert Gudjons wieder. Vergleicht man sie mit den Merkmalen von Frey so fällt auf, dass sich diese zum Teil decken, Gudjons fügt jedoch noch Weitere hinzu. Beide decken sich in den Kennzeichen Situationsbezug, Orientierung an den Interessen der Beteiligten, Selbstorganisation und Selbstverantwortung, zielgerichtete Projektplanun.....

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Folgendes Grundmuster zeigt die angesprochenen Phasen nach Frey, welche nun noch einmal einzeln dargestellt werden:

Grundmuster der Projektmethode (Frey 2007, S.55)

Projektinitiative


Auseinandersetzung mit

der Projektinitiative

in einem vorher vereinbarten

Rahmen (direkt Beteiligte,

evtl. indirekt Beteiligte)

(Ergebnis = Projektskizze)

möglicher

Abschluss

Gemeinsame Entwicklung

des Betätigungsgebietes

(u.U. auch mit indirekt ƒ

Beteiligten)

Ergebnis = Projektplan

möglicher

Abschluss

(Verstärkte) Aktivitäten

im Betätigungsgebiet/

Projektdurchführung

(einzeln, in Untergruppen,

in Gesamtgruppe

Im Verlauf des Projektes

eingeschobene


Fixpunkte

und

Metainteraktionen Beendigung durch bewussten

Zwischengespräch Abschluss (1) oder durch

Rückkoppeln zur Projekt-

initiative (2) oder durch

Auslaufenlassen (3) (direkt

oder indirekt Beteiligte ,

eventuell neue Adressaten)


  Entweder (1) Bewusster

Abschluss


oder (2) Rückkoppelung

zur Projektinitiative


oder (3)

auslaufen lassen


3.2.1 Projektinitiative


Der Beginn eines Projekts kann sich aus einer Idee, einer Anregung, einem Problem oder auch einem Erlebnis, welches in eine Gruppe eingebracht wird, ergeben. Entscheidend hierbei ist, dass die Ausgangssituation offen ist. Diese Situationen verlangen Mut und eine gewisse Bereitschaft, sich auch auf Probleme einzulassen, die man nicht unbedingt oder nur mit Hilfe lösen kann.

Im Idealfall kommt die Initiative von den Projektteilnehmern, die das Projekt durchführen wollen. Für die Projektpraxis ist jedoch nicht wichtig, woher oder von wem genau die Initiative kommt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bei einer Initiative durch die Teilnehmer, das Projekt an Interessen und Bedürfnisse derer ansetzt und somit eine gewisse Eigeninitiative der Grupp.....

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Zusammengefasst lässt sich sagen, dass also geplant werden soll, wie die Projektinitiative real umgesetzt werden kann (vgl. Frey 2007, S. 97 ff.).


3.2.4 Projektdurchführung


Der Mittelpunkt des idealisierten Projektablaufs bildet diese nun folgende Phase der Projektdurchführung. Sie bildet das Kernstück des Projekts und ohne sie wäre das Projekt als solches nicht denkbar. Der zuvor entwickelte Projektplan soll in dieser Phase realisiert werden. Sollten sich bei der Durchführung des geplanten Projekts Probleme oder Änderungen in den Rahmenbedingungen ergeben, wäre hier eine Überarbeitung nötig.

Die Projektdurchführung bringt zum Ausdruck, dass vorherige Phasen wie z.B. Projektfindung oder Entfaltung des Themas vorläufig abgeschlossen sind. In dieser Phase wird ein großer Unterschied zum üblichen Unterricht deutlich. Die Projektdurchführungsphase ist notwendig für ein Projekt, jedoch nicht hinreichend. Zusammen mit den weiteren sechs Komponenten bildet diese Phase das Gesamtprojekt (vgl. Frey 2007, S.116 ff.).


3.2.5 Beendigung des Projekts


Abhängig vom Ziel des Projekts kann dieses laut Frey in drei verschiedenen Varianten enden. Zum einen kann ein Projekt bewusst abgeschlossen werden, des Weiteren kann eine Rückkoppelung zur Projektinitiative erfolgen oder man lässt als letzte Variante das Projekt auslaufen.


Beim bewussten Abschluss haben die Teilnehmer schon in der Projektinitiative oder später in der Entwicklung des Betätigungsgebietes vereinbart, dass das Projekt ein Produkt hervorbringen soll, auf dessen Erstellung von Anfang an hingearbeitet wurde. Die Beendigung des Projekts erfolgt also, wenn dieses Produkt als eine bewusste, ausgehandelte Entscheidung der Teilnehmer fertig ist. Eine Festlegung des Endes gibt den .....

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3.2.7 Metainteraktion


Die Auseinandersetzung über das Geschehen und der Umgang miteinander im Projekt bezeichnet die Metainteraktion. In dieser Phase halten die Teilnehmer inne, um über Abgelaufenes oder grad Geschehenes miteinander zu reden. Die Metainteraktion hat eine zentrale Rolle im Projekt. Die Aufarbeitung von Problemen in der Beziehung zwischen den Beteiligten ist Ziel dieser Komponente.

Es werden vier Ziele verfolgt. Zuerst wird überprüft, ob der festgelegte Verständigungsrahmen eingehalten wird, ob dieser modifiziert werden muss und inwiefern es sinnvoll erscheint ihn künftig genauer einzuhalten. Zweitens soll ein Ausschnitt aus dem Betätigungsgebiet vertieft werden, in dem die Teilnehmer diesen ein weiteres Mal unter besondere Berücksichtigung von vereinbarten Umgangsformen besprechen.

Drittens soll durch diese Komponente eine gewisse Distanz zur eigentlichen Hauptaktivität geschaffen werden. Viertens arbeiten die Teilnehmer Beziehungsprobleme auf. Dadurch sollen Konflikte gelöst werden. Diese Komponente erfolgt als verbale oder als nonverbale Interaktion und stellt somit eine Abwechselung zum ständigen Schreiben in der Schule dar (vgl. Frey 2007, S. 131 ff).


4. Die Projektmethode als Förderer von Sozialkompetenz?


Die Team- bzw. Gruppenarbeit bildet die Basis der Projektmethode. Hierbei arbeiten die Schüler in Kleingruppen zusammen oder führen kleinere Arbeitsaufträge gegebenenfalls auch in Einzelarbeit durch. In der Regel sind alle Mitglieder einer Gruppe gleichberechtigt. Das Gelingen eines Projekts erfordert ein hohes Maß an sozialer Kompetenz.

Im nächsten Abschnitt soll analysiert werden, inwieweit die Projektmethode diese Kompetenz fördern kann. Hierbei werden zunächst die Möglichkeiten und danach die Grenzen d.....

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geeinigt wurde, soll von allen Teilnehmern übernommen werden. Wichtig ist darauf zu achten, dass gewissen Diskussionsregeln eingeführt werden,

um diese zu organisieren oder einen geregelten Ablauf zu ermöglichen. Es geht hierbei z.B. darum, dass geregelt wird, dass immer nur einer spricht und somit jeder die Chance erhält sich zu äußern und die anderen ihm zuhören. Die Rolle der sozialen Diagnosefähigkeit ist insofern wichtig oder spielt eine Rolle, als das alle Projektteilnehmer integriert werden sollen und somit ein Ergebnis entsteht, dass den Interessen der Gruppe entspricht.

In der Phase der Entwicklung der Projektinitiative zum Betätigungsgebiet muss ein Projektplan entwickelt werden. Hier müssen Überlegungen der Schüler angestellt werden, wie eine strukturierte Aufteilung in einzelne Arbeitsbereiche erfolgen kann. Die Zuteilung sollte so erfolgen, dass jedem Schüler ein Betätigungsfeld zugeteilt wird, mit dem er sich dann in der folgenden Phase beschäftigt.

Da es bei dieser Aufteilung zu Konflikten kommen kann, weil es mal mehr mal weniger beliebte Themen gibt, muss darauf geachtet werden, dass Kompromisse entstehen, um Missverständnisse zu vermeiden.

In der Phase der Projektdurchführung müssen die Teilnehmer die Verantwortung für ihre Aufgaben übernehmen. Die gegenseitige Information und das Zusammenspiel innerhalb der Gruppe sind wichtig, so dass ein möglichst optimales Endprodukt erreicht werden kann. Die Gruppe sollte evtl. auftretende Probleme innerhalb der Gruppe ansprechen und gemeinsam lösen. Hierbei kann es dann unter Umständen zu einer Modifikation des Projektplans kommen.

Am Ende des Projekts, unabhängig von der Form, sollte in der Regel eine Reflektion über den gesamten Projektverlauf erfolgen. Es können dadurch mögliche Störungen zwischen den Projektteilnehmern aufgedeckt und analysiert werden. Hierbei sollten die Teilnehmer ihre eigene Rolle während des Projekts kritisch reflektieren und ihre Arbeit dabei betrachten.

In einer Feedbackrunde könnte zudem Kritik an den einzelnen Teilnehmern geübt werden, wobei hier allerdings hauptsächlich positive Aspekte angesprochen werden sollten.



Die Fixpunkte, welche im Projektverlauf eingeschoben werden können, können mit der Metainteraktion verknüpft werden. In dieser Phase sollten Probleme und Konflikte angesprochen werden .....

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