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Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Universität Osnabrück

Note, Lehrer, Jahr

2016

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Ingrid T. ©
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Ohne Kopierschutz
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sternsternsternsternstern_0.25
ID# 67397







Die Fürstenhöfe dienten im Krieg als Sammelpunkte des kulturellen Lebens und waren somit am wenigsten von Leid und Qual betroffen, während die Bürger und Bauern nebenbei ausbluteten (vgl. Van Rinsum 1987, 66).

4 Fazit

Zwei Gedichte, zwei Editoren – die fast analoge historische Hintergrundsituation des Dreißigjährigen Krieges, die sich in den Werken der beiden Dichter wiederfindet; Martin Opitz und Andreas Gryphius sind zwei deutsche Dichter des Barock, deren äußerliches Leben viel gemeinsam hatte: Beide absolvierten ein Studium, traten weite Reisen bis Paris und Rom an, lehrten an Universitäten und erhielten beide eine Dichterkrönung (vgl. Van Rinsum 1987, 65).

Jedoch gehörten sie unterschiedlichen Generationen an; während Opitz in der Anfangsphase des Barock agierte und der deutschsprachigen Literatur anhand seiner Dichtungsreform in Theorie und Praxis einen entscheidenden Impuls verlieh, bestand Gryphius‘ Lebens- und Schaffenszeit während des Hochbarock, in der er auch auf Opitz‘ Regelwerk zurückgriff. Beide verwenden die wesentlichen Leitmotive „Vanitas“ und „Memento Mori“ in ihren Werken.

Das Grundgefühl der Dichter scheint auf demselben zu basieren: Das Bewusstsein der Vergänglichkeit alles Irdischen. Schönheit, Jugend, Reichtum, Macht und Wissenschaft sind der Vergänglichkeit ausgeliefert (vgl. Szyrocki 1986). In ihren hier aufgeführten Werken thematisieren zwar beide den körperlichen Verfall, jedoch findet dies bei Opitz im Rahmen des fortschreitenden Alterungsprozesses eines Menschen statt, während Gryphius den Verfall durch Krankheit umschreibt.

In ihren Erfahrungen von der rasenden Flucht der Zeit steht hierbei unter anderem die Angst des „Ichs“ im Vordergrund. Opitz‘ Schlussfolgerung, die aus seinem thematisierten Vanitas-Motiv resultiert, ist der Appell an den Leser, sich der Jugend zu erfreuen und seiner Schönheit Gaben zu genießen. Das „Carpe Diem“-Motiv fungiert hier als Kehrseite zur Vanitas, was häufig Ausdruck in Liebesdichtungen findet.

Im Gegensatz hierzu trägt Gryphius‘ Werk im Kontext der Vanitas einen sehr viel schwermütigeren, destruktiven Ton. Auch das Memento Mori kommt bei ihm deutlicher zur Geltung. Möglicherweise hinterlassen unter anderem persönliche Schicksalsschläge und die direkte Auseinandersetzung mit dem Elend des Dreißigjährigen Kriegs, in den er förmlich hineingeboren wurde, Spuren in seinen Werken und sprechen den Leser durch tiefen E.....[Volltext lesen]

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[3] Herold, M.; Bernsen, M. (2015) (Hrsg.). Der lyrische Augenblick – Eine Denkfigur der Romania. Berlin/Boston: De Gruyter Verlag.

[4] Hoffmeister, G. (1987). Deutsche und europäische Barockliteratur. In: Sammlung Metzler (Hrsg.). Realien zur Literatur. Band 234. Stuttgart: J.B. Metzler Verlag.

[5] Kemper, H.-G.; Janota, J.; Scheuer, H. (1980). Deutsche Literaturgeschichte – Vom Mittelalter bis zum Barock. Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwann.

[6] Mauser, W. (1982). Was ist dies Leben doch? Zum Sonett Thränen in schwerer Krankheit von Andreas Gryphius. In: Weid, V. (Hrsg.). Gedichte und Interpretationen – Renaissance und Barock. Band 1. Stuttgart: Reclam, S. 223-130.

[7] Pöppelmann, C. (2009). Nomen est omen – Die bekanntesten lateinischen Zitate & Redewendungen und was dahinter steckt. München: Compact Verlag.

[8] Segebrecht, W. (1982). Rede über die Rechte Zeit zu lieben. Zu Opitz‘ Gedicht „Ach Liebste / laß vns eilen“. In: Weid, V. (Hrsg.). Gedichte und Interpretationen – Renaissance und Barock. Band 1. Stuttgart: Reclam, S. 136-147.

[9] Szyrocki, M. (1986). Die deutsche Literatur des Barock. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Verlag.

[10] Szyrocki, M. (1974). Martin Opitz (2. Aufl.). München: C.H. Beck Verlag.

[11] Trunz, E. (1992). Weltbild und Dichtung im deutschen Barock. München: C.H. Beck Verlag.

[12] Van Ingen, F. (1966). Vanitas und Memento Mori in der deutschen Barocklyrik. Groningen: J.B. Wolters Verlag.

[13] Van Rinsum, A.; Van Rinsum W. (1987). Dichtung und Deutung – Eine Geschichte der deutschen Literatur in Beispielen. München: Bayerischer Schulbuch-Verlag.

[14] Weber, A. (1955). Deutsche Barockgedichte. Frankfurt/Main, Berlin, Bonn: .....

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Die Wangen werden bleich / der schönen Augen Zier
Vergeht / gleich als der Schein der schon verbrannten Kertzen
Die Seele wird bestürmmt gleich wie die See im Mertzen.
Was ist diß Leben doch / was sind wir / ich vnd ihr?

Was bilden wir vns eyn! was wündschen wir zu haben?
Itzt sind wir hoch vnd groß / vnd morgen schon vergraben:
Itzt Blumen / morgen Kot / wir sind ein Wind / ein Schaum.

Ein Nebel / ein Bach / ein Reiff / ein Tau’ ein Schaten.
Itzt was vnd morgen nichts / vnd was sind vnser Thaten?
Als ein / mit herber Angst durchauß vermischter Traum.


1  Widerspruch eines Satzes in sich oder zweier Sätze, von denen jeder Gültigkeit beanspruchen kann (vgl. Bibliographisches Institut 2016).

2  Dante und Petrarca galten als zwei der wichtigsten Dichter der frühen italienischen Literatur des 14. Jhd., die unter anderem für die Verbreitung des Sonetts in der italienischen Tradition verantwortlich waren (vgl. Herold e.....



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