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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Gymnasium München

Note, Lehrer, Jahr

2013

Autor / Copyright
Franco J. ©
Metadaten
Preis 5.30
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
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ID# 42061







Vergleich der gute Mensch von Sezuan und der Besuch der alten Dame


  1. Die achte Szene des epischen Theaterstücks „ Der gute Mensch von Sezuan“ geschrieben von Bertolt Brecht, beginnt in der Fabrik des Tabakkönigs Shui Ta. In seiner Fabrik, einer ehemaligen Baracke, lässt Shui Ta viele Arbeiter unter erbärmlichsten Bedingungen schuften.

    Eines Tages erscheint Frau Yang mit ihrem Sohn Sun in der Fabrik, um für diesen eine Arbeitsstelle zu erbitten. Im Gegenzug für die Arbeit verlangt Frau Yang, das Shui Ta ihren Sohn nicht wegen Heiratsschwindels und Unterschlagung von Geld anzeigt. Sun bekommt schließlich die Gelegenheit seine Schulden bei Shui Ta abzuarbeiten.

    Die schwere körperliche Arbeit fällt ihm anfangs sehr schwer, aber durch List und einige günstige Zufälle verschafft sich Sun eine höhere Position als Vorarbeiter.

Diese Szene weist zahlreiche Merkmale des epischen Theaters auf, die Brecht im Gegensatz zur Kunstform des klassischen Theater geschaffen hat. Im Gegensatz zum klassischen Theater erlebt der Zuschauer das Geschehen nicht direkt mit, sondern sie wird ihm erzählt. Die Szene wird hierzu wiederholt durch Sun´s Mutter als Erzählerin kommentiert.

Sie ist die Person, die immer wieder zurückblickt auf bereits Geschehenes und es dem Publikum vermittelt. Diese Form des Erzählens beinhaltet außerdem, den so genannten Verfremdungseffekt. Der Zuschauer wird durch die distanzierte Erzählweise von Frau Yang immer wieder aus dem Stück herausgerissen und ist dazu gezwungen kritisch über das Geschehene nachzudenken.

Durch diese Erzählform, wird das Selbstverständliche unverständlich gemacht, um eigentlich dadurch das Wesentlich ist hervorzuheben. Ein Beispiel für die Verfremdung ist die sehr subjektive Aussage von Frau Yang, die den industriellen Shui Ta als einen „unendlich gütigen „ Menschen bezeichnet.

Wenn der Zuschauer das Gesehene mit der Erzählung von Frau Yang vergleicht, so wird ihm klar, das Shui Tai ganz im Gegenteil eher ein Ausbeuterischer und ein gieriger Mann ist. Shui Ta lässt z.B. viele Menschen für wenig Geld sehr hart arbeiten, somit kann er kein guter Mensch sein.

Frau Yang meint zudem, dass Shui Ta ihren Sohn „ zum Positiven verändert habe“ dabei wird sichtbar, dass Sun die Hilfsbereitschaft nur als Mittel verwendet hat um sein eigenes Ziel zu verfolgen nämlich an Macht zu kommen. Den alten und gebrechlichen Schreiner hat Sun dafür benutzt, um vor S.....[Volltext lesen]

Download Vergleich: `Der gute Mensch von Sezuan` (Bertolt Brecht) und `Der Besuch der alten Dame` (Dür­ren­matt)
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Die Orte bzw. das Handlungsgeschehen sind bei beiden so gewählt, das sie auf jeden anderen Ort der Welt übertragbar sind. Um die universelle Anwendbarkeit der Geschichten hervorzuheben sind sowohl der Staat „ Andorra“ als auch „ Güllen“ nur fiktive Orte. In den Stücken werden einige Darsteller nicht mit Namen genannt wie z.B. der Pfarrer, der Bürgermeister, der Soldat.

Diese Leute verkörpern bestimmte Berufsgruppen bzw. bestimmte Attribute für Berufsgruppen haben also keinen individuellen Charakter. Diese ist ein zusätzliches Merkmal für die Übertragbarkeit der Geschichte auf beliebige Orte und Menschen. Die Hauptaspekte beider Geschichten sind die „ Verfolgung bzw.

Hetze „ eines Menschen. Sowohl in Güllen, als auch in Andorra handelt es sich um einen von der Gesellschaft bzw. Gruppe Verfolgten. Nicht nur Dürrenmatt, sondern auch Frisch sprechen damit die Moral in der Gesellschaft und deren Verfall an. In beiden Geschichten erlaubt sich die Gesellschaft Gott zu spielen und über jemanden zu richten und macht sich damit selbst schuldig.

Die Gesellschaft orientiert sich nur noch an dem was sie selbst als ihr Recht ansehen, und vergisst dabei den Glauben an Gott. Sie werden selbst schuldig, indem sie gegen Gottes Gebote beispielsweise „Du sollst nicht töten“ oder „ Du sollt dir kein Bildnis machen „ verstoßen.

Die ganze umgebende Gesellschaft der Männer handelt einvernehmlich, obwohl es unter diesen Menschen auch gebildete Personen wie z.B. den Lehrer und den Pfarrer gibt.

Zum einen wird die Gesellschaft schuldig durch Gier, indem die Bewohner von Güllen Alfred Ill für Geld umbringen und zum anderen durch Vorurteile indem sie Andri als Juden abstempeln und ihn in eine Identitätskrise stürzen. Die Menschen um die Hauptdarsteller verändern sich werden letztendlich zu Mördern.

In dem Gemischtwarenhändler „ Albert Ill“ erkennen die Menschen schließlich aus Geldnot und Gier den Menschen der sich schuldig gemacht hat, indem er eine schwangere Frau sitzen ließ und in dem jungen „ Andri den habgierigen, geschäftstüchtigen Juden. Beide Männer werden von der Gesellschaft ausgestoßen, der eine aus Geldgier und der andere aufgrund von stereotypen Vorurteilen gegen Juden bzw. bestimmte Rassen.

Zu Anfang wehren sich die Männer gegen ihr Todesurteil und versuchen zu fliehen, aber schließlich geben beide auf. Als der Gemischtwarenhändler Albert Ill aus dem Stück „ der Besuch der alten Dame“, bemerkt das die ganze Stadt nach der Ankunft von Frau Zachanassian Schulden macht und damit die Notwendigkeit steigt ihn zu töten, unternimmt er auf den Rat des Pfarrers hi.....

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Beide Männer sind nicht schuldlos an ihrer Lage, der eine hat sich vor einer Vaterschaft entzogen und damit eine junge Frau ins Unglück gestürzt, der andere zeigt aus Dickköpfigkeit und Stolz keine Einsicht darüber das er kein Jude ist und stürzt sich damit ins Verderben.

Sowohl Frisch als auch Dürrenmatt integrieren zudem viele Symbole in ihre Werke. Beide Werke beinhalten die Farbsymbolik, beispielsweise tragen alle in Güllen gelbe Schuhe, dieser Aspekt soll die geheime Verschwörung bzw. die Übereinstimmung der Bürger über die Mordtat aufzeigen.

In „ Andorra“ sind auch mehrere Farbsymboliken zu finden, eines davon ist das weißeln der Hauswände, damit alles rein und anständig erscheint, wie angeblich die Bürger selbst.

Das Tragische an diesen Theaterstücken ist, dass diese Geschichten ihren Preis fordern, nämlich ein Menschenleben. Die Gesellschaft handelt egoistisch und opfert dafür sogar ihre Mitbürger. Letztendlich haben Frisch und Dürrenmatt mit diesen Werken versucht dem Leser ein sehr ernstes Thema auf sehr ironische und groteske Weise näher zu bringen und ihn damit auf die Missstände der Gesellschaft aufmerksam zu machen.


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