5Reflexion der Verbesserung der Sprintfähigkeit in der Leichtathletik
1Einführung
Mit der "Kraft von dreieinhalb Pferden" [1] holt sich der Jamaikaner Usain Bolt (26) in Moskau den WM-Titel im Jahr 2013, mit einer Spitzenleistung von 9,77 Sekunden beim 100-Meter-Lauf. Bereits im Jahr 2009 gewinnt Usain Bolt die Goldmedaille im 100m-Finale in Berlin mit dem damaligen Weltrekord von 9,58 Sekunden.
Das bisher beste Ergebnis am Josef-Effner-Gymnasium in Dachau erzielte der Jugendliche Braun (18) im Jahr 2005 mit 11,2 Sekunden.
2Entstehung des 100m-Sprints in der Leichtathletik
Die ersten Dokumentationen aus der Altsteinzeit über das Laufen unserer Vorfahren sind als Höhlenmalereien festgehalten. Doch diese Art zu Laufen war ein existentielles Bedürfnis und diente Jägern und Sammlern der Nahrungsbeschaffung und damit der Lebenserhaltung.
Erstmals in der Antike, im 7. Jahrhundert vor Christus, werden Läufe bei olympischen Spielen als Wettkämpfe ausgetragen.
Das Laufen lebt im 17. Jahrhundert durch die Wettleidenschaft der Engländer wieder auf. "Eine beliebte Wette war, ob es zu schaffen sei, gewisse Distanzen in einer bestimmten Zeit zurückzulegen"[2]. Erst bei den Olympischen Spielen 1896 in Athen erreichte der Laufwettbewerb einen internationalen Stellenwert.
Verschiedene Disziplinen wie 100-Meter, 110-Meter-Hürden, 400-Meter, 800-Meter, Marathon 42,195 Kilometer (seit 1908), sind somit im Leistungskatalog der Leichtathletik festgehalten.
Als Empfehlung vieler Mediziner, wie Dr. Ulrich Strunz und Krankenkassen, z.B. die Barmer GEK unter dem Motto:"Laufen ist gesund!" wird Laufen in der heutigen Zeit immer populärer z.B. im Kampf gegen Krebs,Burnout, Depressionen, etc., wobei hier das Laufen - im Gegensatz zum Sprint - meist in einem kontinuierlichen, moderatem Tempo verstanden wird.
3Der 100m-Lauf und seine Phasen
Beim 100m-Lauf handelt es sich, wie bereits erwähnt, um eine Disziplin in der Leichtathletik. Die Teilnehmer dieser Sprintdisziplin starten von Startblöcken im sog. Tiefstart, auf gerader Strecke (Tartanbahn), auf gleicher Höhe, wobei jeder Läufer sein.....[Volltext lesen]
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text • Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente • Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos • Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
Deshalb ist deren Anteil ausschlaggebend für die Kontraktionsgeschwindigkeit eines Muskels. Leider ermüden diese Fasen sehr schnell wieder. Im Gegensatz dazu gibt es die ST-Fasern, rote, dünne und langsame Fasern. Diese Fasern werden bei Muskelarbeit geringer aber gleichbleibender Intensität beansprucht, also Ausdauerbereich.
Abb. 3: Tabelle mit den Eigenschaften der FT- und ST-Fasern
Die Energie wird bei kurzen Leistungen der Muskulatur aus dem in der Zelle vorhandenen ATP und Kreatinphosphat verwendet. "Im 100-m-Sprint und im Mittelstreckenlauf reichen diese Quellen nicht mehr aus, die Beiträge der anaeroben Glykolyse und der oxidativen Phosphorylierung werden wichtiger."[10] Die Höchstgeschwindigkeit ist abhängig von der Höhe und der Art der Energievorräte in der Muskulatur und ihrer möglichen Mobilisationsgeschwindigkeit.
Die folgende Tabelle verdeutlicht die Energieflussrate mit zunehmender Belastung."Der ATP-Vorrat reicht nur für ca. 2 Sekunden, während der CrP-Vorrat (Kreatinphosphat) für Untrainierte ca. 6 Sekunden und für Hochtrainierte maximal 10-13 Sekunden reicht."[11]
Abb. 1: Formen der Energiebereitstellung im Skelettmuskel[12]
3.2.3Muskelgruppen und deren Interaktionen
Muskeln ziehen sich Aufgrund eines elektrischen Impulses des somatischen Nervensystems, welches für bewusste Bewegungen verantwortlich ist, zusammen und entspannen dann wieder. Die Muskeln sind durch die Sehnen mit den Knochen verbunden. Jeder Muskel hat einen Gegenmuskel der entspannt wenn der andere Muskel angespannt wird.
Diese werden als Agonisten und Antagonisten bezeichnet.
Für die Schnelligkeitsleistung sind bestimmende Funktionsmechanismen im Körper von Bedeutung. Einerseits die Geschwindigkeit der Reizweiterleitung im Nervensystem sowie die zusammenwirkenden ("synergetisch"[13]) und entgegengesetzt ("antagonistisch"[14]) wirkenden Muskeln und Muskelfasern.
Stimmt hierbei die Koordination der Muskelaktivitäten untereinander ergibt sich eine erhöhte Bewegungsautomation, das heißt Bewegungsmuster werden abgespeichert und sind so schneller abrufbar. Diese wirkt sich dann maßgeblich auf das Erzielen der bestmöglichen Bewe.....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
4Entwicklung und Aufbau des Schnelligkeitstrainings
Die Entwicklung und der Aufbau des Schnelligkeitstrainings beinhaltet mehrere Komponente, die qualitativ und quantitativ engmaschig zusammen wirken müssen. Für den Sprinter bedeutet dies ein hohes Maß an Kraft und Geschwindigkeit zu erbringen. Daher sind verschiedenste Trainingsmethoden notwendig, um den Anforderungen, der Reaktion auf den Startschuss, das Herauskommen aus dem Startblock, der Beschleunigung bis zur Höchstgeschwindigkeit umzusetzen.
Ausschlaggebend ist, die Übungen mit dem eigenen Körpergewicht gegen die Schwerkraft durchzuführen. Diese Art zu trainieren beinhaltet nicht nur Krafttraining, sondern Simulation von Bewegungsabläufen, Verbesserung der Atemtechnik, Koordination, Konzentration, Präzision, Schnellkraft, Schnellkraftausdauer, Reaktion und die Intervallschnelligkeit der Tiefenmuskulatur.
Vor dem eigentlichen Training ist ein "Warmup" mit speziellen Übungen notwendig, um die Körpertemperatur auf 38,5°C anzuheben, wobei die Aufwärmzeit zwischen 20 und 30 Minuten beträgt. Durch das Aufwärmtraining wird das Herzkreislaufsystem angeregt, die Blutzirkulation wie der Herzschlag erhöht.
Die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung steigt. Ziel ist die weitgehende Minimierung .....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
Die Phase bis zum Erreichen der höchsten Geschwindigkeit (Beschleunigungsphase) dauert etwa bis 30 m. Allerdings ist die Geschwindigkeitszunahme von 20 bis 30 m nur noch gering, so dass die eigentliche Beschleunigungsarbeit ca. 30 m in Anspruch nimmt. Beschleunigungssprints von 30 bis 40 m Länge eignen sich optimal für das Training der Kombination "Beschleunigungs- und Sprintleistung".
Diese Sprints müssen allerdings unter optimalen Bedingungen durchgeführt werden. Belastungszeiten von ca. 5 Sekunden werden mit großer Wahrscheinlichkeit von der anaerobalaktaziden Energiebereitstellung abgedeckt und führen deshalb kaum zu Laktatansammlungen. Zusammengefasst ergeben sich demnach folgende Belastungskomponenten für das Beschleunigungs- und Sprintschnelligkeitstraining:
[20]
Abb.4: Wichtige Schnelligkeitsvoraussetzungen
4.3.2Koordinationstraining
Das Koordinationstraining soll die Sprintbewegung vor allem hinsichtlich der spinalen Verschaltungen und des Zusammenspiels von Agonisten und Antagonisten intermuskulär besser koordinieren und die an der Sprintbewegung beteiligte Muskulatur in übertriebene Dehnungszustände versetzen.
Deshalb muss die Koordination folgenden Merkmale enthalten. Einerseits dieübertrieben ausholenden Sprintbewegungen, um dabei eine größere Dehnleistung zu erzielen als bei der normalen Sprintbewegung. Andererseits so entspannt, spielend wie nur möglich zu laufen und dabei versuchen, an die Höchstgeschwindigkeit heranzukommen. Bewährt haben sich hierfür Steigerungsläufe über 80 bis 100 m, bei denen die Geschwindigkeit bis zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit kontinuierlich gesteigert wird.
Ferner Laufserien, bei denen auf Strecken von 60-80 Metern die Geschwindigkeit von Wiederholung zu Wiederholung gesteigert wird. Bewährt haben sich hier Vierer-Serien, bei denen die letzte Wiederholung mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit gelaufen wird. Die Zielsetzung ist die Verbesserung der intermuskulären Koordination.
4.3.3Sprintausdauertraining
Sprintausdauer (in Abgrenzung zur Schnelligkeitsausdauer)wird als die Fähigkeit betrachtet, Leistungen bis zu ca. 30 Sekunden mit Höchstintensität durchführen zu können. Bei diesen Leistungen sind weder der Laktatanstieg noch die Sauerstoffschuld die limitierenden Faktoren, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit das Nachlassen der differenzierten Steuerung d.....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
Im nachfolgenden ist eine Tabelle meiner Läufe zu sehen. Bei der ersten Tabelle handelt es sich um Läufe auf einer abgesteckten Strecke von 100 Meter m.....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar. Bitte Dokument downloaden.
Nikolaus-Koperniku­s-Gymnasium Weißenhorn Abiturjahrgang 2013 S E M I N A R A R B E I T im W-Seminar „Analyse und Verbesserung von Fitnesszuständen“ „ Tausendmeterlauf “ Einleitung ­ Sportartspezifisch­e Voraussetzungen 2.1 Der Körperbau ­ ­ 2.1.1 Das Skelett ­ 2.1.2 Die Muskulatur…
...[weiter lesen]