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Fachbereichsarbeit

Verän­de­rung der Fantasy durch Tolkien: Wie Mythen zu einem Genre wurden

10.016 Wörter / ~40 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Samantha Menschner im Jun. 2019
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Fachbereichsarbeit
Deutsch

Universität, Schule

Geschwister Scholl Gymnaisum Magdeburg

Note, Lehrer, Jahr

2019, 15 Punkte

Autor / Copyright
Samantha Menschner ©
Metadaten
Preis 10.50
Format: pdf
Größe: 1.42 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 83502







Das Subgenre Sword and Sorcery entstand als Robert E. Howard 1932 bis 1936 für das amerikanische Pulp-Magazin „Weird Tales“ Geschichten über einen Urzeitbarbaren namens Conan schreibt. Viele der modernen Fantasy-Werke gehören diesem Subgenre an. Einsame Helden, die Drachen mit Hilfe von magischen Schwertern töten, Zauberer ermorden, unsterblich werden und nebenbei noch viele Frauen haben.


Doch nicht nur männliche Brutalität wird ausgelebt, denn parallel zur früheren Heroic Fantasy beginnen Autoren wie George MacDonald, William Morris und Lord Dunsany Märchen, wie die überlieferten aus Tausendundeiner Nacht oder den „Volksschatz“ der Gebrüder Grimm, zu überarbeiten und mit ihnen zu experimentieren. Die Märchenwelt wird aus finsteren Wäldern unserer Welt in andere Welten verlagert, in denen sich nun Trolle, Elfen, Zauberer und Hexen mit Menschen tummeln.

Das liegt zweifellos an den Einfluß der keltischen Legenden über die Anderswelt, einer mythischen Gegenwelt zur Realität Geschichten wie „Alice im Wunderland“ (1865) von Lewis Carroll und „Peter Pan“ (1904) von James Matthew Barrie sind Werke die auf die Vorarbeit von MacDonald und Morris aufbauen. Erstmals werden die Motive der Märchen -Feen und Naturgeister- zum eigenen Nutzen gebraucht und schaffen so tragische, liebliche und romantische, aber auch sehr allegorische Geschichten.

Diese Märchenepen werden die Vorläufer der späteren High Fantasy.


4. Tolkien

4.1 Biographisches

John Ronald Reuel Tolkien wurde am 03. Januar 1892 in Bloemfontein, in Südafrika geboren. Sein Vater Arthur Reuel Tolkien war beruflich in Afrika gewesen und starb schon sehr früh an Rheuma im November 1896. Zwei Jahre nach der Geburt Hilary Arthur Reuel Tolkiens, Tolkiens Bruder, im Februar 1894 und ein Jahr nachdem Mabel Suffield (Tolkiens Mutter) mit ihren beiden Söhnen nach England zurück kehrte.

Tolkien verbrachte seine frühste Kindheit auf dem Land in Sarehole Mill, einem kleinen Dorf, wo er die Natur zu schätzen und lieben lernte. Seine Schulzeit verbringt Tolkien in Birmingham, weil seine Mutter trotz Widerstandes im Jahre 1900 zum Katholizismus konvertierte.


1903 bekommt Tolkien ein Stipendium der King-Edward-School in Birmingham. Pater Francis Xavier Morgan, den Mabel Tolkien im „Birmingham Oratory“ kennengelernt hat, nimmt eine Art Vaterfigur für die jungen Tolkien-Brüder ein und wird ihr Vormund als Mabel im November 1904 an Diabetes starb, an welchem s.....[Volltext lesen]

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Tolkien wird nach vier Jahren in Leeds dort zum Professor der englischen Sprache. In Oxford wird er 1926 zum Professor für Angelsächsisch.

1929 wird Prescilla, seine einzige Tochter, geboren.

Anfang der 1930er-Jahre beginnt Tolkien an einer Geschichte zu arbeiten, die im Jahre Herbst 1937 dann unter dem Namen „Der Hobbit“ durch den Verlag Allen&Unwin veröffentlicht wird. Da das Buch ein großer Erfolg wird, bittet der Verlag Tolkien um eine Fortsetzung.

1927 trat Clive Staples Lewis (Die Chroniken von Narnia) einer informellen Runde im Kollegenkreis des Pembroke College bei, welche Tolkien 1926 mit dem Namen „Kolbitar“ (isländisch für Kohlenbeißer) gründete. Dies ist der Beginn „einer der größten und produktivsten literarischen Freundschaften in der Geschichte“ (Coren 2001: S. 56)

2)

Am 8. März 1939 hält er auf Anraten der „Inklings“, ein Literarenkreis, der sich Ende der 30er an der University of Oxford bildete, seinen Vortrag „On Fairy-Stories“ in dem er sich zu den Grundsätzen des später entstehenden Fantasy-Genres äußerte und diese vor den Vorwürfen des Eskapismus (Realitätsflucht) verteidigte.

Die Arbeit um die Fortsetzung des Hobbits zieht sich im Zweiten Weltkrieg in die Länge, da seine Arbeit durch andere Arbeiten unterbrochen wird.

1945 wechselt er an das Merton College in Oxford als Professor für Anglistik. Erst 1949 beendet er das Projekt, welches nun den Namen „The Lord of the Rings“ trägt, in diesem Jahr erscheint auch „Farmer Giles of Ham“.

Die ersten beiden Bände des „Lord of the Rings“ werden erst 1954 veröffentlicht, weil Allen&Unwin ein Ultimatum zur Veröffentlichung seiner Gesamtmythologie („The Lord of the Rings“ und „The Silmarillion“) ablehnte und Collins, der Verlag an den sich Tolkien danach wendete, viele Kürzungen des Manuskripts verlangte. So wendet sich Tolkien wieder an seinen alten Verlag Allen&Unwin bei dem Rayner Unwin, der als Kind den Hobbit begutachtet hatte, mittlerweile Juniorverleger war und das Werk ohne weite.....

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In Deutschland erscheinen 1969 bis 1970 alle drei „Herr der Ringe“-Bände im Klett (-Cotta) Verlag, der 1969 die Rechte erwarb.

Nach dem Tod seiner Frau zieht Tolkien zurück nach Oxford und bekommt 1972 den Rang eines Commander des Order of the British Empire von Queen Elisabeth verliehen und darf entsprechende Abkürzung zu seinem Namen hinzufügen (John Ronald Reuel Tolkien, CBE). Von der Universität in Oxford erhält er im gleichen Jahr den Ehren-Doktortitel für seine literarischen Dienste.

Tolkien stirbt am 2. September 1973 in Bournemouth, wo er für einen kurzen Urlaub zurückgekehrt war, in einem privaten Krankenhaus.

Die Messe las zu Tolkiens Beerdigung sein ältester Sohn John Francis Reuel (1917-2003), der am 10. Februar 1946 zum katholischen Priester gweiht worden war.

Auf dem Grabstein von Edith und Tolkien steht „Beren“ und „Lúthien“, ein zeichen einer den Tod überdauernden Liebe, da Lúthien aus Liebe zu dem Menschen Beren ihre Unsterblichkeit aufgab. Die Geschichte von Beren und Lúthien nimmt einen großen Stellenwert in seinem Gesamtwerk ein, da es persönliche Züge aus Tolkiens Privatleben enthält, wie man unschwer an der Innenschrift des Grabes erkennen kann.

Nach Tolkiens Tod übernimmt sein jüngster Sohn, Christopher Tolkien, seinen literarischen Nachlass, sodass er unter anderem 1977 „Die Briefe vom Weihnachtsmann“, ab 1977 das „Silmarillion „ und 1983 bis 1996 „History of Middle-earth“ herausgab.

Während seiner Lebenszeit arbeitete Tolkien auch an einer Fortsetzung des „Herr der Ringe“, in der ein Geheimbund aus Jugendlichen, nach dem Tod der Protagonisten, Sauron zu seiner alten Stärke zu verhelfen. Dieses Romanfragment reflektiert die sich verbreitenden Ängste vor Jugendreligionen am Anfang der 1970er-Jahre und wird 1996 unter dem Namen „The New Shadow“ veröffentlicht.

Nach seinem Tod erhielt Tolkien noch einige Ehrungen darunter viele britische Preise, die ihn als den „herausragendsten und prägendsten Schriftsteller des Jahrhunderts“ auszeichnen. (Wikipedia 2018: Tolkien) Ebenfalls nach seinem Tod wird er in die „Science-Fiction H.....

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Technologisch befindet sich die Welt auf dem Niveau des Mittelalters, aber die Tätigkeiten der zwei größten Bösewichte des „Herr der Ringe“, Saruman und Sauron, befinden sich wirtschaftlich auf dem Niveau der industriellen Revolution seit 1800.

Die Welt Arda kann in verschiedene Kontinente untergliedert werden: „Aman“, „Mittelerde“, „Numenor“, die „Dunkellande“ und die „Mauern der Sonne“.

Über die „Mauern der Sonne“ und die „Dunkellande“ ist nicht viel bekannt, sodass ich sie hier außen vor lasse.

Zentraler Schauplatz seiner Werke ist jedoch Mittelerde. Die anderen Kontinente spielen zwar auch eine gewisse Rolle in seinen Werken, aber Mittelerde ist der eigentliche Handlungsort von dem „Hobbit“ und „Herr der Ringe“.

Middle-earth (deutsch: Mittelerde, altnordisch:miðgarðr, altenglisch: middangeard) wurde direkt aus der nordischen Mythologie übernommen und ist der „Name für die Welt der Menschen, Elben, Hobbits und anderer Wesen, die Tolkien dafür geschaffen oder übernommen hat“ (Simek 2005: S.40).

Zentrale Orte des „Herr der Ringe“ und des „Hobbit“ sind die Reiche der Menschen „Gondor“ und „Rohan“, „Rhovanion“ mit den Städten der Menschen „Thal“ und „Esgaroth“ (wichtige Orte im „Hobbit“) und dem „Düsterwald“, welcher im Norden das Reich der Waldelben und Süden Heimat von Orks darstellt. Wichtig ist auch „Eriador“ ein Land im Nordwesten Mittelerdes, welches unter anderem das Königreich „Arnor“, einem der Dunedain-Königreiche, das „Auenland“, „Breeland“ und „Bruchtal“ umfasst.

Das „Auenland“ war ursprünglich ein Teil des Königreichs „Arnor“, wurde aber nach „Arnors“ Untergang von Hobbits besiedelt. Der bekannteste Ort und Wohnort der zentralen Helden des „Hobbit“ (Bilbo Beutlin) und des „Herr der Ringe“ (Samweis Gamdschie und Frodo Beutlin) ist „Hobbiton“.

Bruchtal“ ist eine elbische Siedlung, die vielen Reisenden Zuflucht bietet und von Elrond, einem Halbelben, gegründet wurde und der Ort in dem sowohl die Protagonisten des „Hobbit“, als auch die Protagonisten des „Herr der Ringe“ am Anfa.....

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Hobbits sind friedfertige, lebenslustige und gastfreundliche Geschöpfe. Neben Essen, Trinken und Rauchen, betreiben Hobbits in ihrer Freizeit eine sehr genaue Ahnenforschung, da ihnen Verwandtschaftsverhältnisse sehr wichtig sind.

Sie sind die die am kleinsten, am wenigsten heldenhaft erscheinenden Wesen, aber zeigen sich, durch ihre Charakterstärke, ihre Abneigung gegen über Gewalt und ihre Liebe zur Natur und Heimat, als besonders widerstandsfähig gegenüber dem Bösen und beweisen auf ihren Reisen, dass die kleinsten die größten Taten vorbringen, denn wie die Elbenfürstin Galadriel so treffend zu Frodo Beutlin (dem Protagonisten des „Herr der Ringe“) gesagt hat: „Selbst der Kleinste vermag den Lauf des Schicksals zu verändern.“ (Galadriel in der Verfilmung von „Die Gefährten“)

Im „Herr der Ringe“ und „Hobbit“ haben sie vor allem die Funktion den Leser in die Geschichte einzuführen. Der Leser nimmt die gleiche Position ein wie der Hobbit der zum ersten Mal in ein Abenteuer zieht, Gefahren erlebt und übersteht, mit Konflikten konfrontiert, seine Heimat für längere Zeit verlässt und das mehr oder weniger ungewollt. Die Hobbits repräsentieren in dem Sinne also den modernen, häuslichen Leser, der sich mit den Wesen identifizieren und mit ihnen Mittelerde kennenlernen kann.

Bekannte Vertreter der Hobbits sind Bilbo Beutlin („Hobbit“), Frodo Beutlin, Samweis Gamdschie, Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk (die letzten vier aus „Herr der Ringe).


Elben

Die Elben, auch Erstgeborene gennannt, sind im Vergleich von allen Rassen in Middle-earth die Wesen, die Tolkien im Vergleich zu seinen mittelalterlichen Quellen am meisten umgearbeitet und verändert hat. Das Thema „Elben“ zieht sich insgesamt durch seine gesamten Werke und die Gemeinsamkeiten mit den altnordischen und altenglischen Elfen-/Albenvorstellungen sind nur noch sehr gering.

Tolkien hat die germanische Tradition bewahrt, dass es eine klare Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Elben und ihre Rolle, die fast der der Götter gleicht, oder wenigstens als mythologische Rasse hohen Alters, die verehrungswürdig zu sein scheint.

Tolkiens Elben sind mächtig, magisch wie künstlerisch begabt, überaus schön und unsterblich im Sinne von langlebig, da sie nie krank werden und nicht an Altersschwäche sterben. Dieses Konzept der Elben wurde später in vielen Fantasy-Romanen und Rollenspielen aufgegriffen, als die Bezeichnung Elb beziehungsweise Elfe zur Benennung ähnlicher Kreaturen auch in andere Fantasy-Welten übernommen wurde.

Bekannte Elben aus Tolkiens Werken sind Lúthien Tinúviel, die ihre Unsterblichkeit aus Liebe zu dem Menschen Beren Erchamion aufgab, Galadriel (Herrscherin über Lothlorien, eines der drei größen Elbenreiche), Legolas (Prinz vom Düsterwald, auch eines der Elbenreiche, und Protagonist im Herr der Ringe), Arwen(Tochter des Elbenfürsten Elrond) und Elrond, um nur ei.....

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Die Zwerge wohnen unterirdisch, im Berg eingegraben, was zu einem der ältesten Aspekte des Glaubens an Zwerge gehört. Auch ihre Weisheit, gewisse magische Kenntnisse, aber besonders ihre technischen Fähigkeiten, Fertigkeiten im Bergbau und der Schmiedekunst, haben sie schon in den ältesten Quellen, was aber in der mittelalterlichen Literatur eine weniger wichtige Rolle hat wie bei Tolkien.

Verband man die Zwerge ursprünglich auch mit der Dichtkunst, sind die Zwerge bei Tolkien alles aber keine Dichter. Auch, dass sie Produzenten von Nahrungsmitteln sind, tritt sowohl bei Tolkien als auch bei anderen Quellen nicht auf.

Ebenso auffällig ist das Fehlen von Zwerginnen in der mittelalterlichen und der Tolkienschen Literatur, obwohl Tolkien im Appendix A zu dem 3. Band des „Herr der Ringe“ sagt, dass es sehr wohl Zwergenfrauen gäbe, diese aber nur ein Drittel der Bevölkerung ausmachen, sich nur sehr selten öffentlich zeigen und außerdem fast genauso aussehen wie die männlichen Zwerge.

Diese Aussage Tolkiens steht im Widerspruch zur Erschaffung der Zwerge durch Aulë, einen der Valar, im Verborgenen und Unterirdischen und dass als Stammeltern der Zwerge nur die <<7 Fathers of the Dwarves>> genannt werden und keine Mütter, wie es in der nordischen Mythologie ebenfalls der Fall ist.

Zwerge sind kleinwüchsig, wenn auch um einiges größer als die Hobbits, sie können ungefähr zwischen 122 und 152 Zentimeter groß sein, sind stämmig und tüchtig, sind gegen Kälte und Hitze resistent und ihre Lebensspanne beträgt in etwa 225 Jahre. Neben ihrer Größe kann man sie an dem ausgeprägten Haarwuchs und den oft sehr langen Bärten erkennen, zudem haben sie eine Vorliebe für Bier.

Die Kriege der Zwerge bei Tolkien, ihre Asexualität und ihr handwerkliches Können als Schmied (auch als Waffenschmiede) scheint ausschlaggebend für die kriegerische Ausrichtung der Tolkienschen Zwerge zu sein. So wie Gimli (ein Protagonist im „Herr der Ringe“) im „Herr der Ringe“ sind die Zwerge im Herr der Ringe allgemein kämpferisch beziehungsweise streitsüchtig, dazu kriegerisch und talentiert im Umgang mit Waffen dargestellt.

Dieser Aspekt ist in der nordischen Mythologie so gut .....

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