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Seminararbeit / Hausarbeit

Vega­nis­mus: Betrachtet unter den Aspekten der Ethik, Ernäh­rungs­phy­sio­logie und Umwelt

17.966 Wörter / ~82 Seiten sternsternsternsternstern_0.75 Autorin Elga Mensching im Jun. 2013
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Veganismus betrachtet unter ernährungsphysiologischen und ethischen Standpunkten
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Dokumenttyp

Seminararbeit
Ernährungswissenscha­ft

Universität, Schule

Waldorfschule Bremen

Note, Lehrer, Jahr

2013

Autor / Copyright
Elga Mensching ©
Metadaten
Preis 8.80
Format: pdf
Größe: 1.24 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 31937







Veganismus

Jahresarbeit an der Freie Waldorfschule Weimar

 


Inhaltsverzeichnis


Einleitung

Zur Definition und Begriffserklärung

Die historische Entwicklung des Veganismus

Veganismus heute

Tierethik und Tiernutzung

Tiernutzung

Landwirtschaftliche Nutzung

Tierethik

Zum Veganismus in Religionen

Auswirkungen des Veganismus auf die Umwelt

Pflanzen essen

Ernährungsphysiologische Blickpunkte auf den Veganismus

Die menschliche Ernährung in der Urzeit

Vegane Ernährung und Gesundheit

Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe

Vegan Essen und Kochen

Zusammenfassung des theoretischen Teils

Praktischer Teil

Das Kochbuch

Eine vegane Woche

Rückblick und Reflexion

Danksagung

Quellen- und Literaturverzeichnis




Einleitung

„Ich bin  Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“  sagte Albert Schweitzer.[1] Diesem Gedanken gehen heutzutage immer mehr Menschen nach, sie treffen die Entscheidung, Vegetarier oder Veganer zu werden. Schon lange beschäftigt auch mich diese Thematik. Mit ungefähr sieben Jahre entschloss ich mich zum ersten Mal, kein Fleisch mehr zu essen, doch der mir sehr zusagende Geschmack brachte mich davon wieder ab, bis ich dann mit zwölf Jahren begann, konsequent darauf zu verzichten.

Es widersprach meinem Mitgefühl, das ich mit allen Tieren, denen ich begegnete, empfand, ihren Tod zu unterstützen. Im Laufe der Zeit, in der ich nun Vegetarier war, begann ich mich viel mit dem Thema auseinander zu setzen, bis mir klar wurde, dass auch durch den Konsum anderer tierischer Produkte, wie Milch und Eiern, Tiere leiden und Fleischerzeugung mit verbunden ist; der logische Schluss daraus war für mich eine vegane Lebensweise.

Mit diesem Entschluss fing ich an, mich für das Thema Veganismus und für Ernährung allgemein immer mehr zu interessieren. Es taten sich durch mein Interesse viele neue Fragen für mich auf – so kam mir die Möglichkeit,  mich im Rahmen der Jahresarbeit damit intensiv zu beschäftigen, gelegen.  Ich hatte schon, bevor ich mit meiner Jahresarbeit begann, einiges zu diesem Thema gelesen, doch das meiste wurde nur angeschnitten, und vieles war nicht eindeutig genug, so wollte ich mich etwas umfangreicher und weitergehend damit auseinandersetzen.

Auch führte ich sehr viele Gespräche zu diesem Thema: Kaum ein Essen verstrich, ohne dass nicht die Veganismus-Thematik diskutiert wurde.

In meiner Jahresarbeit will ich auf ernährungsphysiologische Aspekte und auch ethische Ansätze zum Veganismus eingehen, außerdem verschiedene Sachfragen beantworten, wie z.B.:Was genau bedeutet Veganismus? Wie entstand er? Wie viele Veganer leben in Deutschland? Was sind alles Beweggründe zum Veganismus? Wie sieht es mit den Auswirkungen auf die Umwelt aus?

Ich möchte ein paar Fakten zur heutigen Nutzung von Tieren darstellen und einige Gedanken zur Mensch-Tier-Beziehung aufbringen, sowie Gedanken zur Tierethik. Was hat der Mensch gegenüber den Tieren für eine Verpflichtung? Einen kurzen Blick auf die Weltreligionen im Bezug auf Veganismus werde ich werfen. Was ist mit Pflanzen und deren Lebenswillen?

In meinem ernährungsphysiologischen Teil gehe ich der Frage einer „natürlichen“ Ernährungsweise für den Menschen nach. Ich schaue auf die Bedeutung von Veganismus für unsere Gesundheit und stelle kritische Punkte der veganen Ernährung genauer dar. Wie isst und kocht man als Veganer? Was gibt es für Alternativen und Ersatzprodukte? Zum Ende meiner Arbeit stelle ich die Entstehung meines Kochbuches sowie meine Studie einer veganen Testwoche dar.


Zur Definition und Begriffserklärung


Immer wieder wird man als Veganer gefragt, was man esse und was nicht. Dabei ist es, im Gegensatz zum Vegetarismus, im Grunde ganz klar, auf was verzichtet wird. Es gibt auch nicht verschiedene Arten des Veganismus, wie beim Vegetarismus die Ovo-Lacto-Vegetarier, oder nur Lacto- oder Ovo-Vegetarier .....[Volltext lesen]

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Vom Europäischen Gerichtshof wird in einem Entwurf „vegan“ folgend definiert: Der Begriff „vegan“ ist nicht auf Lebensmittel anzuwenden, bei denen es sich um Tiere oder tierische Erzeugnisse handelt oder die aus oder mithilfe von Tieren oder tierischen Erzeugnissen (einschließlich Erzeugnissen von lebenden Tieren) hergestellt wurden (Entwurf für eine Abänderung der „Informationen der Verbraucher über Lebensmittel“, 16. Juni 2010). [4]

Vegane Ernährungsweise wird oft als Unterkategorie des Vegetarismus gesehen oder auch als strenger, konsequenter oder verschärfter Vegetarismus.  Viele sich vegan Ernährende sind auch noch Anhänger anderer Ernährungsformen. Häufig gibt es vegane Rohköstler oder Vollwert-Ernährende. Was oft als weitere Verschärfung gesehen wird, ist der Frutarier.

Er sorgt sich nicht nur um das Wohl der Tiere, sondern ist auch bemüht, Pflanzen nicht auszubeuten. So ernährt er sich nur von Früchten, die Pflanze soll für seine Nahrung weder getötet noch verletzt werden, er nimmt nur das, was sie von sich selbst aus an die Umwelt abgibt (siehe Kapitel: Pflanzen essen). Oft wird die Kategorie Pudding-Vegetarier aufgezählt wird, so gibt es auch Pudding-Veganer, sie ernähren sich vegan und viel von Chips, Pommes und weiteren stark verarbeiteten Lebensmitteln, gesundheitlichen Anspruch haben sie bei ihrer Ernährung nicht.

Der  Begriff Veganismus kommt vom in England entstandenen „vegan“, welches eine Kurzfassung aus dem Wort „vegetarian“ ist.“Vegetarian“ ist aus dem englischen Wort für Gemüse oder pflanzlich,  „vegetable“, entstanden, welches wiederum im Lateinischem „vegetabilis“, belebt, seinen Ursprung hat.


Die historische Entwicklung des Veganismus


Der moderne Veganismus existiert noch nicht lange, jedoch viele der in ihm begriffenen Ideen  und seine Anfänge in Form von Vegetarismus haben ihre Wurzeln in tiefster Vergangenheit. Das erste bewusste überlieferte Verzichten auf Fleisch kam im europäischen Raum in der Antike auf. Hier war der moralisch begründete Verzicht natürlich eng mit religiösem Streben verbunden.

In Religionen wie im Hinduismus, Jainismus, Taoismus und zu Teilen auch im Buddhismus hat die vegetarische Lebensweise eine viel ältere Tradition.(siehe Kapitel „Veganismus in Religionen“)


Antike

Die ersten Impulse in der Antike gingen von den Orphikern (Griechenland 6. Jahrhundert v. Chr.) aus. Diese Sekte strebte nach Reinheit und einer religiös-sittlichen Lebensweise. Sie mieden den Verzehr von allem „Beseelten“ und sahen dieses als Möglichkeit zur Befreiung ihrer Seele. Sie mieden auch den Verzehr von Eiern und das Tragen von Wolle. [5]

Der Philosoph und Mathematiker Pythagoras (Griechenland, 570-500 v. Chr.) griff diese Ablehnung auf und führte sie weiter. Der Vegetarismus wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach ihm benannt: Pythagoräismus . Pythagoras rügte stark, „dass Beseeltes aufgetischt werde als Mahl“.[6]

Auch Plutarch (Philosoph, Griechenland, 46-120) ernährte sich vegetarisch, er sagte: „Du fragst, was Pythagoras bewog, kein Fleisch zu essen. Ich aber frage Dich, was für einen Mut der Mensch gehabt haben muss, der zuerst ein blutiges Stück Fleisch in den Mund steckte von Tieren, die noch im Augenblick vorher blökten, brüllten, liefen und sehen konnten.

Wie konnte seine Hand einem empfindsamen Wesen ein Messer ins Herz stoßen, und wie konnten seine Augen einen Mord ertragen? [ .] Staunen muss man über diejenigen, die diese grausame Mahlzeit anfingen, nicht über diejenigen, die sich ihrer enthielten.“[7]

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Für Baltzer bestand die Idee, dass sich die Menschen durch eine vegetarische Lebensweise „zum Wahren, Guten und Richtigen“ entwickeln. Innerhalb der nächsten Jahrzehnte gründeten sich weitere Vereine in Deutschland, sodass es im Jahre 1884 schon elf Vegetarier-Vereinigungen gab. 1892 schlossen sich die beiden bedeutendsten Vegetarier-Vereine zum Deutschen-Vegetarier-Bund zusammen.

In Dresden wurde dann 1908 die Internationale Vegetarische Union begründet, die seitdem regelmäßig internationale Kongresse veranstaltet. Schon 1871 wurde die  erste deutsche vegetarische Gaststätte eröffnet in Bayreuth, unter Mitwirken des Komponisten Richard Wagner (1813-1883).

Auch in Russland gab es zu dieser Zeit schon einen bekannten ethisch orientierten Vegetarier, Lew Nikolaewitsch Tolstoi. Der sich auf ihn beziehende, in Indien lebende Rechtsanwalt Mahatma Gandhi war ebenso Vegetarier. In Nordamerika kam etwa zeitgleich der organisierte Vegetarismus auf, auch da ging er mit der Lebensreform-Bewegung einher, allerdings ebenso mit der religiösen Gemeinschaft der Adventisten.

1905 gab es die erste bekannte vegane Vereinigung im belgischen Ascona. Allerdings ist diese  nicht sehr bekannt, da England immer als Wiege des organisierten Veganismus gilt. Gegründet vom Fabrikantensohn Henri Oedekoven bestand die „Vegetabilische Gesellschaft des Monte Verita“ , die die Ursache für Krankheit und Aggression in tierischer Ernährung sowie dunklen Wohnverhältnissen und beengender Kleidung sah.

Neben rein pflanzlicher Ernährung beinhaltete ihre Lebensform auch  Freikörperkultur, Naturheilkunde und Abstinenz. Im Dritten Reich gab es auch für Vegetarier-Verbände Probleme, da der pazifistische Grundgedanke des Vegetarismus nicht mit den Ideen dieser Zeit zusammen passte. Der Deutsche-Vegetarier-Bund löste sich selbst auf, um nicht mit in die nationalsozialistische Vereinigung Deutsche Gesellschaft für Lebensreform eingegliedert zu werden.

Das Gerücht, Hitler sei Vegetarier, wurde durch mehrere Nachforschungen eindeutig widerlegt.[10]


1944  bahnte sich dann in England der organisierte Veganismus an. Schon seit längerem gab es dort in der Vegetarian Society Diskussionen über den Milchkonsum. So kam es zu einer Abspaltung der „strengen Vegetarier“ von den Ovo-Lacto-Vegetariern. Durch die Initiative von Donald Watson und Elsie Shrigley kommt es zu einem Veganer-Treffen in London, bei dem das Wort „vegan“ ins Leben gerufen wurde, es entstand aus den ersten drei und letzten beiden Buchstaben des Wortes vegetarian, da dies schön „kurz und kraftvoll“ klinge.

Donald Watson wird Vorsitzender. Ende November erscheint das erste Rundschreiben, The Vegan News. Im Winter sind es bereits 48 Mitglieder. Die Aktivität des Vereines steigt weiterhin rasant an: Bald erscheint ein veganes Magazin, The Vegan, mit einer Auflage von 1000 Exemplaren. Man richtet für Familienangelegenheiten das Vegan Baby Bureau ein, und die erste Soj.....

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In so gut wie jedem Supermarkt sind Sojamilch und Fleischersatzprodukte erhältlich, in vielen Supermärkten auch schon veganer Käseersatz. Die Nachrichten über Veganismus stammen nicht nur aus Spiegel und taz, sondern auch Klatschzeitschriften und Fernsehsender wie RTL berichten darüber. Besonders heftig wird heutzutage der Veganismus von der Tierrechtsorganisation PETA (People for ethical threatment of animals) propagiert.

Nackt oder mit viel Blut verschmiert geht es gegen Pelz und Fleisch. Die Organisation ist sehr bemüht darum, dem Veganismus ein schickes Image zu verschaffen, etwa mit Aktionen wie einem „The Sexiest Veggie“-Wettbewerb und zahlreichen Schauspielern und anderen Prominenten als Werbung. Bei Berühmtheiten aus Hollywood kommt „vegan“ gerade in Mode. Die Schauspielerin  Alicia Silverstone verfasste sogar schon ein veganes Kochbuch.

Oft gilt Veganismus als angesagter schicker Lifestyle, der zurzeit als neuer Trend bezeichnet wird. Überschriften zu Artikeln über Vegane Lebens- oder Ernährungsweise sind häufig so wie diese: „Veganismus – von der belächelten Öko-Spinnerei zum salonfähigen Lifestyle“. Es wird oft vom Wandel des Veganismus in den letzten Jahren gesprochen. Früher waren es die Jutebeutel tragenden, ungewaschenen, missionierenden, ideologischen, unrasierten, alternativen „Ökos“, Weltverbesserer, Moralprediger und Spinner, heute sind es die modischen, schlanken, gut in die Gesellschaft eingegliederten, toleranten Bürgerlichen, die sich vegan ernähren.


                                Plädoyer für Vegetarismus und Veganismus: „Peacefood“, „Tiere Essen“                                       und „Anständig essen“

Dass Veganismus als Trend gesehen werden kann, der gesellschaftlich vollständig akzeptiert wird, dem würde ich entgegen vieler Artikel widersprechen. Dass nicht nur sogenannte „Ökos“ einen veganen Lebensstil pflegen, ist nicht zu bestreiten, wahrscheinlich leben wirklich mehr Menschen unterschiedlicher Lebenseinstellungen vegan als früher, doch in der „gesellschaftlichen Mitte“ ist Veganismus noch kaum zu finden: Er ist immer noch stärker vertreten von „Öko-Spinnern“ und anderen „alternativen Weltverbesserern“.

Viele Veganer etwa fühlen sich nach einer Studie häufig als „Außenseiter“ aufgrund ihrer Ernährungsweise.[12] In gewissen Jugendszenen ist Veganismus verbreitet und anerkannt. In der Metalcore- und Hardcore-Szene gibt es viele vegane Bands und Musiker und auch Fans. Die mit der Hardcore-Szene verbundene Straight-Edge-Bewegung beinhaltet häufig eine vegane Lebensweise.

Am stärksten vertreten ist der Veganismus in der sogenannten linken Szene. Untersuchungen zur politischen Einstellung von Veganern gaben jeweils ungefähr ein Drittel „grün“  und „links“ an. Im Vergleich zu den untersuchten Vegetariern gaben etwas weniger „grün“ an, dafür mehr „links“ und deutlich mehr „anarchistisch“(9,4%).[13] Will man mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Veganer treffen, muss man immer noch entweder in den Bioladen oder ins besetzte Haus.

Der moderne Veganismus ist hauptsächlich in den USA und West-, Mittel- und Nordeuropa vertreten. In Osteuropa ist er so gut wie unbekannt, in größeren Städten kommt auch hier der Veganismus immer mehr hervor. In Asien gibt es einige Veganer in religiösen Zusammenhängen. Über in Afrika lebende Veganer ist kaum etwas bekannt, immerhin gibt es doch eine Vegetarian Society of Southafrica.[14] Auch in Südamerika spielt vegetarische und vegane Ernährung und Lebensform eine wahrscheinlich eh.....

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Vegetarismus hat schon ein recht hohes Verständnis erlangt, oft abhängig von Kulturkreis und  Alter. Aber warum man keine Milch trinken will und wirklich gar nichts, was vom Tier stammt essen möchte, ist für viele schwer zu verstehen. Die meisten Veganer waren, bevor sie vegan wurden, schon länger Vegetarier; 83% der Veganer lebten nach einer Studie zuvor vegetarisch, 20,3 % sogar schon länger als 11 Jahre lang.[16] Die meisten werden mit der selben Ursache Veganer wegen der sie Vegetarier geworden sind, sie wollen das Leid, was den Tieren angetan wird, nicht unterstützen.

Der ethische oder moralische Beweggrund (siehe Kapitel: Tierethik und Tiernutzung) ist der am häufigsten ausschlaggebende Grund für die Entscheidung, Veganer zu sein, nach verschiedenen Studien sind es rund 93% der vegan Lebenden.[17] [18] Manche Befragungen unterscheiden zwischen ethischen und emotionalen Gründen, andere führen sogar Ethik und Moral getrennt auf, während es wiederum auch vorkommt, dass man religiös und ethisch gemeinsam nennt.

Häufig wird in vier Kategorien aufgeteilt: in ethische Motivation, gesundheitliche Motivation, ökologische Motivation und ökonomische Motivation. Die gesundheitliche Motivation ist auch häufig mit ein Beweggrund Veganer zu werden, der Prozentsatz liegt in verschiedenen Studien zwischen 15% und 26%. In einer Studie wird unterschieden zwischen dem Beweggrund zu Beginn der veganen Lebensweise und dem momentanen: Der Prozentsatz am Beginn von 26%, der die gesundheitliche Motivation beschreibt, ist zu 53% als momentanen Grund anstiegen.

Für die gesundheitlich Motivierten sind eigentlich auch immer ethische Aspekte wichtig, und für viele sind die gesundheitlichen Vorteile einfach ein positiver Nebeneffekt. Eine ökologische Motivation ist auch selten allein entscheidend für eine vegane Lebensweise, genau wie ökonomische, doch beides häufig ein Mitgrund (siehe Kapitel: Auswirkungen des Veganismus auf die Umwelt).


Tierethik und Tiernutzung

Tiernutzung

Es ist natürlich, andere Lebewesen zu seinem eigenen Überleben zu nutzen. Wie andere Tiere auch tat das der Mensch schon immer, er jagte oder aß Insekten. Der Mensch hätte in gewissen Gegenden wahrscheinlich nicht ohne die Nutzung von Tieren leben können. Ungefähr 12 000 Jahre v. Chr. begannen die Menschen, Landwirtschaft zu betreiben und Tiere zu domestizieren, seit dem stieg die Tiernutzung stetig an.

Die Nutzung von Tieren beinhaltet heutzutage natürlich nicht nur die Landwirtschaft, auch für  Wissenschaft, Sport, Unterhaltung und als Haustiere werden Tiere genutzt, und Jagd und Fischerei werden betrieben, sowie Tierhaltung zur Erzeugung von Daunen, Leder, Fellen und Pelzen. All diese Arten der Nutzung, meistens mit Ausnahme von Haustieren, lehnen Veganer in der Regel ab, denn meistens sind sie mit Qualen für die Tiere verbunden.


Landwirtschaftliche Nutzung


K.....

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Die vielen Videos und Berichte zeigen, dass es sich bei den beschriebenen Horrorszenen nicht um tragische Ausnahmen handelt, sondern diese den Alltag des Schlachtens zeigen. Ein bekannter und häufig zitierter Bericht ist die Beschreibung ihrer Erlebnisse während ihres Praktikums zum Tiermedizinstudium von  Christiane Haupt. Aus wirtschaftlichen Gründen muss alles möglichst schnell geschehen, so passiert es häufig, dass die Tiere nicht tot sind und ihre Zerlegung lebendig miterleben.

Auch den Menschen, die in den Schlachthöfen arbeiten, geht es häufig nicht gut, immer wieder gibt es Berichte, in denen die Arbeiter auf perverseste Weise Tiere mit Absicht noch mehr Qualen zufügen, als sie sowieso schon erleiden. Ruediger Dahlke zitiert in seinem Buch „Peacefood“ den Arzt Dr. Henrich dazu: „Für mich als Arzt mit Kenntnissen in Psychologie und Psychatrie sind solche extremen Tierquälereien in Schlachthöfen nicht wirklich erstaunlich.

Nach Auswertungen zahlloser Filmdokumente scheint mir der Schlachthof ein idealer Ort zu sein, wo sadistische Perversionen (so gut wie immer) straffrei ausgelebt werden können. Auch dieses sollte jedem Konsumenten von tierischen Produkten klar sein.“[21]

Milchprodukte

Kühe geben aus dem selben Grund wie alle Säugetiere Milch. Sie geben sie, um ihre Jungen damit  zu säugen. Um überhaupt Milch zu geben, muss eine Kuh zuerst einmal schwanger werden und ein Kälbchen zur Welt bringen. Um das ganze Jahr über Milch zu geben, werden die Kühe gewöhnlicherweise jährlich künstlich besamt.

Die Kuh ist somit dauerträchtig, was keinem natürlichen Lebensrhythmus entspricht. Damit der Mensch die Milch nutzen kann, wird das Kälbchen kurz nach der Geburt von der Mutter getrennt. Durch diese Trennung leiden Kalb und Mutter. Auch wenn man sie länger zusammenlässt, leiden beide. So berichtet ein ehemaliger Demeter-Bauer davon, wie die Kuh nach dem Kälbchen rief und das Kälbchen nach der Kuh, nachdem er sie zwei Wochen zusammenließ und dann voneinander trennte.[22] Ist das Kalb von der Kuh getrennt, bekommt es selten Kuhmilch, sondern meistens einen Ersatz, was zu Nährstoffmangel beim Kalb führt.

Die männlichen Kälber werden dann meistens zu Kalbfleisch, die weiblichen wieder zu Milchkühen. Die Anforderung, das ganze Jahr Milch zu geben, ist eine starke Belastung für die Kühe. Nach den Berichten einer Branchenstudie sind fast 40% der Milchkühe zum Zeitpunkt ihrer Schlachtung durch die ständige Schwangerschaft und Milchproduktion teilweise verkrüppelt.[23] In konventionellen Betrieben lässt die Milchleistung der Kühe nach wenigen Jahren nach, sind sie nicht mehr produktiv genug, werden sie getötet.


                            Kühe im .....

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Quellen & Links

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