Urs Widmer: Top Dogs
Gesprächsanalyse Szene 2
Inhaltsverzeichnis
Erster Leseeindruck:1
Kurze Inhaltsbeschreibung:1
Gesprächsanalyse:1
Erster Leseeindruck
Das Buch lässt sich trotz des eigentlich eher ernsthaften Themas „Arbeitslosigkeit“ schnell und leicht lesen. Es wirkt besonders aktuell und spricht ein Thema an, an das sich sonst eher wenige Autoren trauen: Arbeitslosigkeit unter Spitzenverdienern.
Urs Widmer sorgt für eine sehr amüsante Darstellung, indem er die Wirtschaftswelt und ihr Wertesystem sehr parodiert. Das Drama ist dadurch sehr unterhaltsam und lädt nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Lächeln ein.
Kurze Inhaltsbeschreibung:
Das Drama „Top Dogs“ handelt von dem Outplacement-Büro NCC, in dem entlassene Manager lernen ihre Kündigung zu realisieren, damit leben zu können und dann einen neuen Job vermittelt zu bekommen. Sieben unterschiedliche Spitzenverdiener, sogenannte „Top Dogs“ befinden sich im Outplacement-Büro zur Behandlung.
Die sieben Führungskräfte im Outplacement-Büro diskutieren intensiv ihre Situation bei Kaffee und Unterlagen.
Frau Wrage leitet das Büro und lässt Gruppengespräche, Rollenspiele und Gangübungen durchführen. Es stellt sich heraus, dass die Top Dogs gar nicht so gefühlskalt sind und sich bisher nur hinter einer Maske von Fachtermini und Anglizismen versteckten, um in der Wirtschaft mithalten zu können.
Erst mit der Behandlung werden Wünsche und Emotionen der Manager deutlich. Urs Widmer lässt die Menschlichkeit, die in der Wirtschaft zu kurz kommt, deutlich werden.
Gesprächsanalyse
Eine Gesprächsanalyse der zweiten Szene „ Heute sind wieder die Churchills gefragt“ soll helfen das Thema ebenso wie die gewählte Art der Darstellung verständlicher machen. Sie steht gleich nach der „Gipfelkonferenz“, die als Exposition dient.
Die Szene „Heute sind wieder die Churchills gefragt“ beinhaltet einen Dialog zwischen den entlassenen Managern Herrn Tschudi und Herrn Bihler. Bihler, der seit sechs Monaten arbeitslos ist, übernimmt in einem Rollenspiel die Rolle des Chefs, Tschudi die des zu .....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. Als dieser stützt aufgrund des geringen Gehalts unterbricht Bihler ihn abermals und bezeichnet ihn als „White-Collar-Schrott“. Das Business sei Krieg. Blut und Tränen. Jetzt setzt die zweite Hälfte der Gesprächsmitte ein. Tschudi schreit Bihler an und beleidigt ihn als Monster, er stellt die Sätze dabei mehrmals um und wiedeholt so diese Aussage, um ihr Nachdruck zu verleihen.
Eigentlich will er danach den Raum verlassen, doch auch Bihler hat sich schlagartig in seinem Verhalten geändert. Er ist den Tränen nahe und steigt aus dem Rollenspiel aus. Genau so habe er seine Kündigung empfunden, die Wirtschaft sei wirklich Krieg. Tschudi bleibt daraufhin und spricht Bihler gut zu.
Die „Turn-Takings“ erfolgen nun fugenlos. Die beiden stellen fest, dass es keine Ethik oder Moral mehr in der Wirtschaft gebe. Bihler erklärt, dass er Panzerfahrer gewesen sei und deshalb auch in einer solchen Welt klargekommen wäre. So ist jetzt Bihler derjenige der die Gesprächsleitung übernimmt, während Tschudi versucht in zu beruhigen.
Bihler verwendet nun auffällig viele Kriegsmetaphern und steigert sich in eine richtige „Kampfeslust“. Tschudi kann Bihler nicht wieder in eine sachliche Diskussion lenken und gibt mit der Konsolidierung „Ich habs gleich gesagt. Ein Monster.“ auf. Diese Resignation Tschudis leitet die Gesprächsbeendigung ein.
Auch hier erfolgt der letzte „Turn-Taking“ glatt. Bihler stimmt der Aussage Tschudis zu und erklärt sich zum Monster, die der Markt heute brauche. Dann entfernt er sich.
Das Gespräch hat für den zu therapierenden Bihler einen großen Effekt gehabt. Zwar wehrt er sich in dem Rollenspiel zum ersten Mal. Jedoch ist diese Abwehr nicht gegen das unmenschliche Verhalten des Chefs und der Wirtschaft insgesamt gerichtet, sondern gegen die vorschnelle Verurteilung ihm diese menschenverachtende Haltung nicht zuzutrauen.
Bihler zeigt somit zwar Gefühle, aber das Therapieziel sich trotz Arbeitslosigkeit gut zu fühle.....
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