URKUNDEN
3 Kennzeichen der Urkunde:
* der Inhalt ist ein Rechtsgeschäft
* Formen und Formeln sind
festgelegt, aber Abweichungen sind möglic
* Schriftlichkeit
Warum sind Urkunden wichtig?
Urkunden sind
historische Quellen von besonderer Güte & Qualität. Sie sind sehr zuverlässig
und objektiv.
Für bestimmte
Epoche liefern sie Erkenntnisse über Schriftlichkeit und Bedeutung.
Objektivität.
Urkunden gelten als sehr zuverlässige Quellen.
Fälschungen formaler
oder inhaltlicher Art (warum? Aussteller unter Druck gesetzt;
Verschleierung der Absicht oder der Höhe des Kaufpreises)
Entstehung
und Überlieferung:
ð Schriftlichkeit dafür
notwendig
ð Ab der Antike
vorhanden
ð Die Anzahl ist
epochenabhängig
ð Das Archiv
(Empfängerarchiv) ist ein Ort, indem Schriftgut aufbewahrt wird, dort, wo sie
erwachsen sind. Meist behördliche Schriftstücke einer Behörde.
Arten von
Archiven:
Haus-,
Hof- und Staatsarchiv: Schriftstücke des Hauses Habsburgs, des
Hofes & Staates Österreichs => entstanden unter Maria Theresia und
die Pragmatische Sanktion war die Ursache dafür; Nachfolgeregelungen;
Regelung der Erbansprüche.
Landesarchive
(Landesregierung und ihre Vorgänger)
Bundesarchive
(Bundesbehörden)
Geistliche
Archive (Kloster-, Pfarr-, Diözesanarchive & päpstliches
Archiv): sie sind besonders ergiebig, da früher großer Wert auf
Schriftlichkeit gelegt wurde und Klöster meist kontinuierlich existieren.
Pfarrarchive sind wichtig wegen der Matrikeln (Geburt, Hochzeit, Tod).
Matrikeln sind problematisch, da nur Tauftag festgehalten wird und andere
Bekenntnisse vernachlässigt werden. Standesarchive gibt es in Österreich
erst seit 1938, in Italien gibt es sie bereits früher. 1560 beim Konzil
von Marien gab es den Beschluss, Matrikeln zu führen.
Gemeinde-
und Stadtarchive
Private
Archive
Bibliotheken
& Museen
Generelle
Unterteilung: geistliche, weltliche und private Archive
Urkunde
vs. Akt:
* Erst ab dem
späten Mittelalter gibt es vermehrt Akten
* Akt = Vorstufe
zur Urkunde
* Voraussetzung
hierfür ist auch eine verstärkte Schriftlichkeit in mehreren Bevölkerungsschichten
(Kirchenmänner, Händler & Kaufleute, Verwaltungskräfte, Notare, Juristen)
*
Beschreibmaterial war seit 13. Jh. Papier, davor nur Pergament
* Akten sind
nicht gleich viel wert, aber erkenntnisreich (Vorgeschichte; Verhandlungen; wie
kam die Urkunde zustande?)
* seit dem
Spätmittelalter beschäftigt man sich mit Urkunden, aber erst ab dem 19. Jh.
gibt es die entsprechenden Hilfsmittel (Wissenschaftlichkeit und historische
Relevanz).
Wie erkenne ich die Echtheit einer Urkunde?
ð Vergleiche mit
anderen Urkunden derselben Zeit, desselben Ausstellers (Siegel, Wortlaut,
Beschreibmaterial, Sprache)
ð Innere und äußere
Merkmale
ð Problemfall:
Empfängerausfertigung
Motive für
Fälschungen:
Besitzgier
Die Urkunde
ist nicht mehr vorhanden (Besitznachweis)
Es wurde nie
eine Urkunde ausgestellt (bayrischer Brauch = Zeugen wurden an den Ohren
gezogen; solche Schenkungen wurden meist dramatisch inszeniert)
Genealogische
Fälschung
Informationen
aus Fälschungen:
Gründe, Motive,
Hintergründe jener Zeit
z.B. Konstantinische
Fälschung (4. Jh.), Privilegium maius