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Unterrichtsplanung
Deutsch

Universität Erfurt

2016, 1,7

Sara B. ©
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ID# 64672







Erziehungswissenschaftliche Fakultät

Fachgebiet für Grundschulpädagogik und Kindheitsforschung

- Fachdidaktisches Schulpraktikum Deutsch-

Modul:

Unterrichtsstunde

im Fach

Deutsch

Klasse: 4

Beginn: 8:50 Uhr Ende: 9:35 Uhr

Fachbegleitende Dozentin im internen Praktikum:

Thema der Unterrichtsstunde: „Die fahrende Gloriosa“

Inhaltsverzeichnis


  1. Bedingungsfeldanalyse

Das Deutsch- Fachpraktikum absolviere ich an der Humboldt Grundschule. Diese liegt im Zentrum von Erfurt. Die Humboldtschule ist eine Ganztagsschule und vereint Kinder von 30 verschiedenen Nationen. Viele Kinder sind aus Asylheimen oder weisen einen Migrationshintergrund auf. Zusammenhalt und die Ausbildung von Sozialkompetenzen soll an dieser Schule besonders vermittelt werden.

Es lernen momentan ca 170 Kinder in 5 Stammgruppen und 4 Klassen gemeinsam an der Schule. Unterrichtet und betreut werden sie von zwölf Lehrer/innen, neun Erzieherinnen, einer FSJ – Kraft, zwei Förderpädagogen, zwei Lehrkräften für den Bereich Deutsch als Zweitsprache, ein Integrationshelfer und einer Schulsozialarbeiterin.1

Meine Unterrichtsstunde werde ich in der Klasse 4a halten. In der Klasse lernen 18 Kinder, davon sind 9 Jungs und 9 Mädchen. Zu meiner Stunde werden allerdings zwei Schüler nicht anwesend sein, da diese einen speziellen Deutschunterricht (Deutsch als Zweitsprache) in dieser Zeit bekommen. In der Klasse gibt es 11 Kinder mit Migrationshintergrund, die aber in der Klassengemeinschaft sehr gut aufgenommen sind.

Große Schwierigkeiten mit der Sprache haben nur die Zwei Kinder, die in meiner Stunde vorrausichtlich nicht anwesend sein werden.

Die Stunde wird um 8:50 Uhr beginnen. Die Pause ist nur sehr kurz, sodass die Zeit zum Vorbereiten des Tafelbildes oder für andere organisatorische Dinge sehr knapp sein wird. Eine genaue Planung vor der eigentlichen Stunde ist daher essentiell. Für die Schüler ist bekannt, dass in dieser einen Stunde jede Woche Literatur unterrichtet wird.

Der Klassenraum bietet sehr viel Raum für verschiedene Sitzordnungen. Auch ein Sitzkreis ist ohne Probleme möglich. Die Tische und Stühle sind in 4er Gruppen angeordnet, die alle an den Wänden stehen, sodass in der Mitte viel Platz bleibt. Zum Beispiel steht in der Mitte ein Tisch mit Arbeitsmaterialien um den man sich bequem setzen kann und beispielsweise Gesprächsrunden durchführen kann.

Dafür hat jedes Kind einen Hocker, der neben der Tischgruppe steht. Es steht ein Radio zur Verfügung, welches zum Abspielen von Musik bestimmt ist, die bestimmte Rituale (Aufräummusik, Nachdenkmusik) hervorrufen.

Die Methodenkompetenz der Schüler scheint gut ausgeprägt zu sein. Sie sind mit vielen verschiedenen Unterrichtsformen bekannt. Das Gruppenpuzzle wird für die Schüler allerdings zunächst neu sein und erfordert daher visuelle Unterstützung. Sie sind es gewohnt frei zu arbeiten und sich für Aufgaben zu entscheiden. Durch die viele Beschäftigung mit Literatur sind sie vertraut mit einigen Handlungs- und produktionsorientierten Verfahren und sind motiviert Kinderliteratur zu lesen.

  1. Sachanalyse/Sinnpotentialanalyse

Meine Unterrichtsstunde wird zum Themenbereich Literatur/ Literaturverständnis sein. Dazu werde ich ein Kapitel aus dem Buch „Tröpfel und Tropfine – Zwei Regentropfen plätschern durch Erfurts Geschichte“ behandeln. Das Buch wurde von Richard Schaefer, einen ehemaligen Geschichtslehrer verfasst. Er ist auch als Lese-Opa bekannt und möchte in Kindern das Interesse an der Geschichte und die Motivation zum Lesen wecken.

Das Buch ist 2014 erschienen.2 Das Werk gehört zu der Kinder- und Jugendliteratur und wird dem Genre des Realistischen zugeordnet. Es enthält sowohl Kriterien der Sachliteratur oder der wahren Geschichten als auch der Abenteuerliteratur. Illustriert wurde das Buch von Sven Kirschner.

Inhaltlich geht es um die zwei Hauptcharaktere „Tröpfel“ und „Tropfine“. Diese sind zwei Regentropfen, für die Zeit keine Rolle spielt und die überall hinein oder hin gelangen können. Diese beiden Regentropfen reisen in der Geschichte von Erfurt umher und erleben einige Abenteuer. Beide fallen immer wieder vom Himmel und entdecken, wie die Menschen zu den jeweiligen Zeiten lebten.

Eingeteilt ist das Buch in 14 Kapitel, die mal mehr in der jüngeren Vergangenheit angesiedelt sind und dann wieder andere, die tief in der Geschichte Erfurts verankert sind. Die Auswahl der historischen Begebenheiten folgt eher einem Zufallssystem, wir springen in den Zeiten vor und zurück, erfahren Bedeutsames und Beiläufiges. Bei der Schilderung scheint nicht vordergründig die Wissensvermittlung zu stehen, sondern es soll ein Eindruck von Geschichte durch die Erzählung von Geschichten entstehen.

Auch wird das Erzählte historisch nur so weit eingeordnet, dass man die Besonderheit erfassen kann.

Das Kapitel, welches ich für den Unterrichtsverlauf ausgewählt habe, spielt 2004. Es geht um die Glocke „Gloriosa“, bei der ein weiterer Haarriss festgestellt wurde. Die Glocke muss deswegen abtransportiert und in die Glockenwerkstatt zur Reparatur gebracht werden. Die Glocke „Gloriosa“ macht sich Gedanken über ihren Transport und erzählt ihre Ängste. Die beiden Regentropfen versuchen „Gloriosa“ zu trösten.

Die Regentropfen erzählen die Geschichte aus der Ich- Perspektive. Der Erzählstil ist sehr lebendig und lustig, hervorgerufen durch viele Dialoge und die wörtliche Rede. Außerdem wird der Leser häufig direkt angesprochen und mit einbezogen. Hervorzuheben sind die vielen Personifikationen, die der Autor nutzt, um neue Perspektiven aufzuzeigen. Dabei verniedlicht er aber nicht.

Der Autor erreicht eine Identifikation des Lesers mit den Tropfen und schafft eine stärkere Authentizität des Erzählten. Vielfältig sind die sprachlichen Mittel, die der Autor gekonnt einsetzt: Wortschöpfungen wie „vertröpfeln” für jmd. veralbern, Lautmalerei bei der Feuersbrunst „zisch, rischel raschel”, Namensgebungen, wie die Benennung von einem Sandstein in „Sandro”, Humor (gekränkter Zeitanzeiger für die Sonnenuhr), Alliteration und Reime.

Die Illustrationen wirken sehr auflockernd. Die schwarz-weißen an Comics angelehnten Illustrationen sind lustig, textbezogen, und unterstreichen historische Fakten. Sie haben jedoch weniger den Anspruch, einen eigenständigen weiterführenden oder vertiefenden Beitrag zur Geschichte zu leisten. Sie begleiten den Text nur. Der farbige Einband des Taschenbuches mit Erfurts Dom, Feuer, einem Gespenst, einem Mönch und vielen anderen Dingen lädt zum Entdecken ein und weckt Neugier.

Das Buch bietet den Kindern die Möglichkeit, zu ihrer Heimatstadt Erfurt und dessen Geschichte, weitere Informationen zu erfahren. Speziell mit dem Heimat und Sachkunde Themenbereich „Erfurt“ lässt sich das Buch verbinden. Kinder können leicht über das Einfühlen das Besondere der historischen Situation erfassen. Außerschulische Lernorte werden spielend eingeführt. Es bietet sich an diese auch mit den Kindern zu besuchen.

Eine besondere Lesemotivation ermöglicht die Geschichte des „Hausgeistes Siebenpflug“, in der die Kinderbibliothek thematisiert wird. Die Wahl der Regentropfen als Hauptfiguren bietet die Möglichkeit, Wissen über den Kreislauf des Wassers wie nebenbei zu vermitteln. Es könnte anhand des Buches thematisiert werden, wo überall Wasser vorkommt und welche wichtigen Funktionen es hat.

Das Kapitel „die fahrende Gloriosa“ ermöglicht den Kindern einen Zugang zu der Geschichte über die Glocke „Gloriosa“. Ganz nebenbei erfahren die Schüler Dinge über das Glocken Gießen, die Schwierigkeiten der Reparatur und historische Vergleiche von Transportmöglichkeiten. Ganz essentiell spielt in diesem Teil die Perspektivenübernahme und das Empathie Vermögen eine Rolle, die als Lerninhalt aufgegriffen werden kann.

Die Kinder müssen sich in einen fremden Gegenstand hineinversetzen und erkennen, dass aus der Perspektive der Glocke der Abtransport eventuell sehr beängstigend sein kann.

  1. Didaktische Analyse

2. 1 Gegenwartsbedeutung

Die Schüler und Schülerinnen leben in Erfurt und gehen in dieser Stadt zur Schule, somit nimmt die Stadt eine zentrale Rolle für die Kinder ein. Fast täglich werden sie mit einigen Schauplätzen des Buches konfrontiert und können diese selbst besuchen. Einige Schüler haben eventuell sogar schon etwas von der Glocke „Gloriosa“ gehört, deswegen fällt es ihnen vermutlich leichter sich mit der Historie um die Glocke zu beschäftigen.

Das Werk beschreibt die Lebensumwelt der Kinder und setzt Anknüpfungspunkte für zahlreiche fachübergreifende Inhalte (Das Färben, Wie wurde früher gewaschen?, Kreislauf des Wassers und etliche mehr.) Außerdem wird die Geschichte von jemanden erzählt, der dabei war (den beiden Regentropfen „Tröpfel“ und „Tropfine“. Dieser Zugang scheint für Kinder sehr geeignet zu sein.

Die ausgewählte Literatur zählt unter anderem zu den Lesepräferenzen von Schülern der 4. Klasse, da über bestimmte Dinge informiert wird und Abenteuer erzählt werden.3

2.2 Zukunftsbedeutung

Anknüpfend an die Lesepräferenzen der Kinder wird die Lesemotivation durch das Buch entsprechend gesteigert. Dies ist für die Zukunft der Kinder von essentieller Bedeutung, da das Lesen eine Kompetenz ist, die in jeglichen Lebensumständen gebraucht wird. Auch das Emotionale Lernen kann durch das Werk umgesetzt werden und unterstütz das Aneignen von ethischen und sozialen Kompetenzen.

Diese emotionale Intelligenz ist im späteren Arbeitsalltag von zentraler Bedeutung, da überall dort, wo Menschen zusammen treffen, sich gegenseitig verständigt werden muss und Übereinkünfte getroffen werden. Besonders die Empathiefähigkeit und die Perspektivenübernahme spielen dabei eine zentrale Rolle. Aber auch die Teamfähigkeit ist in der Arbeitswelt zu einer der wichtigsten Schlüsselqualifikationen geworden.

2.3 Exemplarische Bedeutung

Die Exemplarische Bedeutung liegt darin, dass man den Kindern an den beiden Wassertropfen erklären kann, was für Formen Wasser annimmt, Welchen Kreislauf es gibt und Wo Wasser überall vorkommt. Des Weiteren lassen sich viele geschichtliche Themen mit dem Buch aufzeigen. In meinem Textauszug lässt sich anhand der Ängste der Glocke erkennen, dass es wichtig ist Anderen, die Angst und Trauer empfinden zu helfen und ihnen Mut zuzusprechen und somit die Angst zu lindern.

2.4 Thematische Struktur

Die Lerngegenstände sind alle in sich abgeschlossen und können in beliebiger Reihenfolge im Unterricht untergebracht werden. Sinnvoll ist es jedoch die einzelnen Lerninhalte mit bestimmten Themenbereichen des Heimat – und – Sachkunde Unterrichts zu verknüpfen, um das Potential vollständig auszuschöpfen. Die Unterrichtseinheit zur „fahrenden Gloriosa“ ist insoweit in Teilschritte gliederbar, dass man die Kinder erst einmal selbst überlegen lassen könnte, wie sie denn so eine traurige Glocke am besten trösten können.

Anschließend folgt die Textpräsentation und am Ende eine Textreproduktion.

2.5 Didaktische Reduktion

In meiner Unterrichtseinheit werde ich mich nur auf ein Kapitel des Buches „Tröpfel und Tropfine – Zwei Regentropfen plätschern durch Erfurts Geschichte“ beziehen. Es stellt einen schönen Bezug zum jetzigen Heimat – und Sachkunde Lerninhalt her, in dem es um Erfurt geht. Der geschichtliche Hintergrund wird in meiner Stunde nicht im Vordergrund stehen.

Meine Stunde wird das Ziel verfolgen, Perspektivenübernahme zu trainieren, sich in andere hineinzuversetzen und das Gelesene mit den eigenen vorher gemachten Erfahrungen (Trösten der Glocke) zu vergleichen. Außerdem sollen die Kinder durch den kleinen Auszug dazu ermuntert werden noch weitere Teile selbstständig zu lesen. (Lesemotivation)




  1. Lernziele

Grobziel:

Die Schüler und Schülerinnen finden einen Zugang zu Kinderliteratur und erhalten einen sinnlich- kreativen Einstieg in die Geschichte über die „fahrende Gloriosa“.

Feinziel:

Die Schüler und Schülerinnen können die Sorgen und Ängste der Glocke „Gloriosa“ nachempfinden.

Die Schüler und Schülerinnen können selbstständig eine Idee äußern wie die Glocke „Gloriosa“ getröstet werden kann.

Die Schüler und Schülerinnen können einen altersgemäßen Textausschnitt sinnverstehend lesen und diesen Text auf zentrale Textaussagen reduzieren und diesen ihren Mitschülern gegenüber wiedergeben.

Die Schüler und Schülerinnen können selbstständig durch einen Schreibimpuls einen inhaltlich kohärenten Tagebucheintrag in ganzen Sätzen schreiben.

  1. Methodische Überlegungen

Die Schüler werden zunächst mit den Charakteren des Textes konfrontiert, um ihnen den Einstieg zu erleichtern. Als nächstes werden sich die Kinder mit den Problemen, die die Glocke hat, beschäftigen und versuchen diese nachzuvollziehen und entsprechend tröstende Worte finden. Dies soll zur Erreichung der ersten beiden Lernziele führen. Gleichzeitig unterstützt es das emotionale Lernen und fördert soziale Kompetenzen.

Des Weiteren stellt diese Spontanphase der Unterrichtsstunde eine Vorübung zur Textreproduktion dar, in der die Vorüberlegungen der Kinder hilfreich sein werden. Die Sozialform in dieser Phase ist der Klassenverband, um den Kindern die Variation der Antwortmöglichkeiten vor Augen zu führen.

In der nächsten Phase erfolgt die Erarbeitung des Textes. Diese Unterrichtssequenz erfolgt in Kleingruppen, auch um soziale Kompetenzen, wie Teamgeist, Toleranz und Rücksichtnahme, zu fördern. Für eine vereinfachte Form des Gruppenpuzzles habe ich mich entschieden, da Verständnisfragen in der Kleingruppe gleich geklärt werden und das Wiedergeben von zentralen Textelementen geübt wird und dadurch das dritte Lernziel erreicht werden kann.

Außerdem wird hier darauf geachtet, dass die Gruppen heterogen zusammengestellt werden, um schwächere oder langsamere Leser aufzufangen und um alle Kinder auf einen gemeinsamen Kenntnisstand bringen. Das Verständnis wird dadurch bei allen gesichert. Außerdem muss nicht jedes Kind den gesamten Text lesen (Zeitersparnis), sondern sie tauschen sich im nächsten Schritt in einer anderen Gruppe über das Gelesene und Besprochene aus.

Im letzten Teil der Unterrichtsstunde wird das Problem/die Ängste der Glocke „Gloriosa“ noch einmal aufgegriffen und bildet so einen runden Abschluss. Die Kinder müssen sich noch einmal an den Anfang der Unterrichtsstunde zurückerinnern und sollen nun in Einzelarbeit ihrer Kreativität freien Lauf lassen und einen Tagebucheintrag aus der Sicht der Glocke schreiben.

In dieser Phase wird das vierte Lernziel erreicht. Neben der Förderung der Empathie geht es hier zusätzlich um die Perspektivenübernahme. Es wird geprüft, ob das Kind sich in die Rolle der Glocke hineinversetzen und die Welt aus der Sicht eines Gegenstandes - einer Glocke – betrachten kann. Hier haben die Schüler ihren persönlichen Freiraum, werden zum Schreiben motiviert und setzen sich noch einmal individuell mit dem Lerngegenstand auseinander.

  1. Einordnung der Unterrichtsstunde in die Unterrichtseinheit

Die Unterrichtsstunde zur fahrenden „Gloriosa“ lässt sich als einzelne Unterrichtsstunde oder als Sequenz im Rahmen des gesamten Buches „Tröpfel und Tropfine“ im Literaturunterricht verankern. Thematisch wird die Stunde in das Thema des Sachkunde Unterrichts „Erfurt“ integriert und parallel zu diesem unterrichtet. Im Anschluss an das Buch oder an die Unterrichtstunde könnte man im Sachkunde Unterricht das Thema Wetter behandeln.

  1. Verlaufsplanung

Zeit

Didaktische Gliederung

Lehrerverhalten

Schülerverhalten

Material

8:50 – 8:51

Begrüßung/Vorstellung

Guten Morgen, ich bin Frau und werde heute diese Stunde mit euch gestalten.


Guten Morgen.“

Name an die Tafel schreiben.

8:51 – 8:52

Einleitung

Über Unterrichtsverlauf informieren


Wir werden uns heute aus dem Buch Tröpfel und Tropfine eine Geschichte näher angucken.


Schüler hören zu.


8:52 – 8:55

Hinführung

Inhalte präsentieren, strukturieren und modellieren


Vorstellung der beiden Hauptcharaktere „Tropfine und Tröpfel“ Das sind die beiden Regentropfen Tropfine und Tröpfel, diese erleben eine ganze Menge Abenteuer wenn sie als Regen/Schnee oder Hagel auf die Erde hinunter fallen. In unserer Geschichte treffen sie auf die Glocke „Gloriosa“.


Vorstellung der Glocke „Gloriosa“

Wer weiß, was das für eine Glocke ist und

wo sie hängt?“


Könnt ihr euch vorstellen, warum sie so

traurig ist?“




Schüler hören zu und schauen nach vorne.
















Eventuell Beantwortung der Frage.


Schüler entdecken den Riss und das Pflaster.

Bilder von „Tropfine“/“Tröpfel“ und „Gloriosa“ hängen an der Tafel.


8:55 – 9:03

Erarbeitung

Spontanphase


Das Problem der Glocke wird vorgestellt

Mir tut der Riss weh. Ich habe Angst, weil ich den Turm verlassen soll. Wenn ich den Dom nicht mehr sehe, bekomme ich schlimmes Heimweh“ „Ich fühle mich so abgehängt“


Was fällt euch denn ein, was man zu der

Glocke sagen könnte?

Wir wollen das mal hier an der Tafel sammeln.“


Kinder überlegen wie sie getröstet werden könnte und schreiben es neben die Glocke.

Tafel

Bild von „Gloriosa“

Zitat ist an der Tafel

9:03 – 9:10

Arbeitsphase

Textpräsentation/Stilles Lesen


Die nächsten Arbeitsschritte werden erklärt.

Ihr bekommt jetzt gleich verschiedenfarbige Blätter von mir ausgeteilt. Bitte lest die Textausschnitte erst einmal für euch alleine. Wenn ich euch sage, dass die Zeit vorbei ist, verteilt ihr euch an die folgenden 4 Tische. Hier sitzen alle Kinder mit den blauen Zetteln, hier alle mit den Roten usw.

An diesen Tischen könnt ihr euch nun untereinander über den Text austauschen. Worum ging es? Gibt es Fragen oder Unklarheiten? Dazu findet ihr auch noch mal die zwei Leitfragen auf den Tischen.

Dann dreht ihr euer Blatt um und trefft euch in anderen Gruppen, nach den Zahlen, die auf dem Blatt stehen. Alle Einsen hier, alle Zweien hier usw.

Jetzt hat jedes Kind einen anderen Textausschnitt gelesen und ihr erzählt euch jeweils was bei euch passiert ist. Die Reihenfolge liegt dann in der Tischmitte.


Den Kindern werden die Textfragmente ausgeteilt.


Die Kinder lesen die Texte.

Textausschnitte auf bunten Papier.

9:10 – 9:15

Textverständnis prüfen.


So, die Zeit ist vorbei. Bitte findet euch jetzt am richtigen Tisch ein. Die Farben sind noch einmal auf den Tischen markiert. Besprecht in eurer Gruppe die zwei Fragen, die auf den Tisch liegen.



Kinder treffen sich in Gruppen und verständigen sich über Textstelle.


Aufgabenblätter auf den Gruppentischen.

9:15 – 9:20

Zusammenfügen des Textes.


Die Zeit ist jetzt vorbei. Ihr seid jetzt die Experten für eure Textstelle. Bitte geht jetzt zu dem Tisch mit der Nummer, die auf der Rückseite von eurem Blatt steht. Erklärt euch nun gegenseitig worum es in eurem Teil ging. Beachtet die vorgegebene Reihenfolge. Blau stellt zuerst seinen Teil vor, dann rot usw.


Schüler treffen sich an den Tischen und erzählen sich ihre Textstellen.

Aufgabenblätter auf den Gruppentischen.

9:20 – 9:23

Reflexion

Auswertung


Wie geht es der Glocke jetzt zum Schluss?“


Meint ihr die beiden Regentropfen konnten sie beruhigen?“

Kinder stellen Vermutungen an.


Einige Kinder werden evtl. anmerken, dass es der Glocke erstmal nicht besser ging, sie dann aber bemerkt hat, dass nichts Schlimmes passiert.


Andere werden der Ansicht sein, dass sie jetzt beruhigter ist.


Bild von „Gloriosa“ mit lachendem Gesicht.

9:23 – 9:33

Arbeitsphase II

Textreproduktion

Schreiben eines Tagebucheintrages.


Ich möchte nun zum Schluss, dass ihr einen Tagebucheintrag aus Sicht der Glocke schreibt, wie sich diese wohl an dem Tag gefühlt hat. Ihr könnt euch dazu noch einmal das Zitat der Glocke an der Tafel angucken.

Schreibt es hier auf das Arbeitsblatt.


Schüler schreiben Tagebucheintrag.

Arbeitsblatt.

Zitat der Glocke an der Tafel.

9:33 – 9:35

Beenden der Stunde/ Verabschiedung

Der Austeildienst sammelt bitte die Arbeitsblätter ein und bringt sie mir.

Jetzt könnt ihr erstmal Frühstücken.

Auf Wiedersehen.

Schüler räumen ihr Arbeitsblatt weg.


Auf Wiedersehen.


  1. Reflexion

Ich habe die Stunde mit einem gemischten Gefühl begonnen. Ich fand sie zwar durchaus gelungen und gut vorbereitet aber ich fühlte mich ein wenig unter Zeitdruck weil ich nicht sicher war wie lange die einzelnen Unterrichtsphasen wirklich beanspruchen würden. Im Allgemeinen war das Zeitmanagement aber sehr gut und ich hatte am Schluss sogar noch einen kleinen Puffer.

Ich denke die Kinder haben die Stunde genossen und konnten ihre Lese und Sozialkompetenz ausbauen. Das Grobziel meiner Stunde hätte ich durch gezielte Fragen an die Schüler, beispielsweise „Wer würde denn noch andere Geschichten aus dem Buch lesen wollen“, noch prüfen müssen. Ähnlich verhält es sich mit dem Feinziel 1. Ich nehme zwar an, dass das Lernziel erreicht wurde, aber geprüft habe ich es nicht.

Man hätte zum Beispiel auf eigene Erfahrungen der Kinder (Heimweh, Angst vor dem Zahnarzt) eingehen und sie die dazu zuerst befragen können. Das zweite Lernziel habe ich erreicht und auch bei den meisten Kindern, durch die Äußerungen und das Festhalten an der Tafel, geprüft. Jedoch ist es wichtig es bei jedem Kind zu prüfen, wobei es von essentieller Wichtigkeit ist, jedes Kind zu Wort kommen zu lassen.

Erstens war mir wichtig, dass die Kinder sich in die Glocke „Gloriosa“ hineinversetzen konnten und aus ihrer Perspektive geschrieben haben. Das ist den meisten Kindern sehr gut gelungen. Einige Kinder haben nur Schwierigkeiten gehabt, sich vorzustellen, dass man diesen Tagebucheintrag zu einem bestimmten Zeitpunkt verankern muss. Diese Schüler haben dann vorgegriffen oder wörtliche Rede benutzt.

Das zweite Kriterium war die äußere Form des Tagebucheintrages; haben die Kinder eine Begrüßungs- und eine Abschiedsformel. Hier ist auffällig, dass das viele Kinder vergessen haben. Hier müsste man vor dieser Aufgabe noch einmal Merkmale des Tagebucheintrages wiederholen, um auch dieses Lernziel zu erreichen. Um die Kinder darauf aufmerksam zu machen, habe ich jeden Kind unter seinem Tagebucheintrag zwei oder drei Sätze dazu geschrieben, was er oder sie gut gemacht hat und worauf sie noch achten müssen.

Die Phase der Erarbeitung in der Unterrichtsstunde lief sehr gut. Die Kinder haben gut mitgearbeitet und waren motiviert. Ich sollte nur darauf achten, gerade in solch spontanen Unterrichtsphasen offenere Fragestellungen zu formulieren und den Kindern nicht die Antworten schon in den Mund zu legen. Ja- Nein Fragen sollten hier vermieden werden. In der Verlaufsplanung sollten hier die erwarteten Schülerantworten klarer und ausführlicher ausformuliert werden, um sich besser in die Kinder hineinzuversetzen.

Im Vorhinein hätte man auch noch mal auf die Regeln für Gruppenarbeit eingehen können. Jedes Kind auch die schwächeren Leser konnten in dieser Phase aber das Lernziel erreichen, auch weil sie mit stärkeren Lesern in einer Gruppe waren und Hilfestellungen bekamen.

In der letzten Phase der Textproduktion verlief es ein wenig durcheinander. Die ersten Kinder haben schon angefangen zu schreiben, während ich noch erklärt habe. Einige waren sehr unsicher und haben mit der Aufgabe nicht angefangen. Deswegen habe ich noch einmal probiert zu wiederholen, wie man einen Tagebucheintrag anfängt. Diese Phase müsste klarer strukturiert werden.

Im ersten Schritt wird die Aufgabe erklärt. Hier könnte man die Merkmale eines Tagebucheintrages wiederholen und erst dann werden die Aufgabenblätter ausgeteilt und die Kinder aufgefordert die Namen auf das Blatt zu schreiben. Im nächsten Schritt könnten Unklarheiten besprochen werden und erst dann können die Kinder anfangen zu schreiben. Trotzdem war das Ergebnis der Kinder sehr gut.

Im letzten Teil hätte ich die Kinder noch ein wenig mehr mit einbeziehen können, um die Glocke „Gloriosa“ wieder zum Lächeln zu bringen. Ein Kind hätte nach vorne kommen können und selbst den Mund und Augen umdrehen können. Zum Schluss konnte ich weil noch Zeit war einen Eintrag in das Lerntagebuch tätigen lassen, da ich den Hinweis von einem Kind bekam, dass sie das immer so tun.

Verbessern möchte ich für die nächsten Stunden, dass mein Auftreten noch ein wenig lockerer wird und ich noch mehr aus mir heraus komme. Außerdem muss ich auf Fragestellungen achten. Ich sollte nicht nach Anweisungen nur fragen: „OK?“ sondern lieber nach Unklarheiten fragen. Ein wichtiger Hinweis war außerdem, dass man nicht nach denen fragt, die noch nicht fertig sind (demotivierend), sondern lieber fragt, wer denn schon fertig ist und denen dann eine kleine Extra-Aufgabe gibt.

Generell fiel es mir schwer an der Tafel zu schreiben und zu zeichnen. Dies möchte ich trainieren. Generell war es aber eine gelungene Stunde und ich bin zufrieden.



"Humboldt-Grundschule Erfurt" (o.J.): web < [Zugriff am 02.06.15]

Richter, Karin/Plath, Monika (2012): Lesemotivation in der Grundschule. Weinheim; Basel: Juventa.

Schäfer, Richard (2004): Tröpfel und Tropfine – Zwei Regentropfen plätschern durch Erfurts Geschichte.

Schäfer, Richard: (o.J.): web < >. [Zugriff am 29.04.2015].

Anhang

  1. Erklärung an der Tafel S. 17

  2. Textausschnitte S. 18

  3. Erklärung für die Expertengruppen S. 22

  4. Erklärung für die gemischten Gruppen S. 24

  5. Arbeitsblatt Tagebucheintrag Gloriosa S. 26

  1. Phase

Lesen des Textausschnittes – jeder für sich

___________

  1. Phase

Austausch in der „Expertengruppe“

  • Klärung von Fragen

  • Worum ging es?

_______

  1. Phase

Zusammensetzen der gesamten Geschichte

  • Jeder erzählt kurz worum es in seinem Teil ging (Blau beginnt)

Die fahrende Gloriosa

Hallo Leute,

unser Erlebnis mit der großen Glocke im Erfurter Dom werde ich so schnell nicht vergessen. Es war im Jahr 2004. Wir sollten als kleine Regenschauer früh am Morgen über dem alten Dom in Erfurt niedergehen, da sahen wir oben im Turm ein Loch! Rausgebrochen aus der Sandsteinwand, groß wie eine moderne Garagentür.


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