Installiere die Dokumente-Online App

<
>
Download
Dokumenttyp

Unterrichtsplanung
Deutsch

Universität, Schule

Pädagogische Hochschule Luzern, 6000

Note, Lehrer, Jahr

2014

Autor / Copyright
Sven T. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.49 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 47686







DESH H14 ,

Inhaltsverzeichnis

1 Sachanalyse

2 Strukturskizze

3 Fachdidaktische Analyse

4 Analyse des Unterrichtsmaterials

5 Grobplanung

6 Feinplanung

7 Literaturverzeichnis


1. Sachanalyse

1.1 Sachthema Kurzgeschichte

Die Textsorte Kurzgeschichte gehört der literarischen Gattung Epik an. Weiter ist die Textsorte ein Prosagenre, wobei der Begriff seit dem 18. Jahrhundert synonym für die erzählende Literatur, die Epik, verwendet wird.


Übersicht Grossgattung Epik (siehe Marx, 1988, S. 500)

Geschichte

Der Name Kurzgeschichte ist eine Lehnübersetzung des englischen Begriffs short story. So entstand die Textsorte auch unter diesem Namen im Bereich der englischsprachigen, insbesondere der amerikanischen Literatur. Ernest Hemingway war einer der berühmtesten „Erfinder“ dieser neuen Art von Erzählung.

Im deutschsprachigen Raum wurde die Kurzgeschichte erstmals um 1900 aufgegriffen. Hier musste sie sich zunächst gegen andere etablierte Kurzformen durchsetzen. In der Folge wurde die Form auch von Autoren des Expressionismus’ wie etwa Alfred Döblin oder Robert Musil verwendet.

Die Verleihung des Literaturnobelpreises 2013 an Alice Munro, deren Werk ausschliesslich aus Kurzgeschichten besteht, hat der Gattung starke Aufmerksamkeit verschafft. In den Zeiten des Internets erlebt sie darüber hinaus in zahlreichen Portalen Reputation.


Merkmale

Es gibt keine einheitlichen Merkmale, die auf alle Werke zutreffen, die als Kurzgeschichte bzw. als short story bezeichnet werden. Übergeordnet sind folgende:

  • Die Geschichte soll in einem Leseakt gelesen werden.

  • Die Aussage des Textes ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich.

Da es keine einheitlichen Merkmale gibt, werden im Folgenden die Merkmale von Manfred Durzak (1989) zusammengefasst.

Die Kurzgeschichte hat einen geringen auf Umfang, eine Ausmalung oder Ausschmückung der Geschichte wird verzichtet. So reduziert sie sich auf wenige Figuren, die meistens nicht namentlich, sondern anhand von Personalpronomen erwähnt werden. Meist wird nur eine zentrale Person, ein Protagonist dargestellt.

Die Charaktere sind dabei oft unauffällige, gewöhnliche Menschen, die eine Vertrautheit mit den Lebensumständen des Lesers, der Leserin implizieren sollen.

Die Erzählperspektive ist entweder die neutrale als natürliche, sachliche Schilderung oder Wertung oder die personale aus der Sich des, der Protagonisten.

Kurzgeschichten sind oftmals in der Umgangssprache geschrieben, mit parataktischen Sätzen, wörtlicher Rede und Alltagsausdrücken. Stilfiguren sind beispielsweise Wort- und Satzwiederholungen, Anaphern und Parallelismen. Diese schaffen einen nüchternen, funktional wirkenden Charakter.

Weiter definiert die offene Form die Textsorte Kurzgeschichte: Der Einsatz des Geschehens geschieht unvermittelt ohne lange Einleitung. Das Ende ist oftmals offen und abrupt, sodass wie oben schon beschrieben, die Aussage des Textes nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist und vom Leser durch Lesen zwischen den Zeilen und Verknüpfen von Handlungen erschlossen werden (Eisbergmodell nach Hemingway).

Download Unter­richts­pla­nung - Sprach­lern­thema: Insze­nieren von Kurz­ge­schichten - Rollen­spiel
• Download Link zum vollständigen und leserlichen Text
• Dies ist eine Tauschbörse für Dokumente
• Laden sie ein Dokument hinauf, und sie erhalten dieses kostenlos
• Alternativ können Sie das Dokument auch kаufen


1.2 Sprachlernthema Rollenspiel

Passend zum Sprachlernthema Rollenspiel werden im Lehrplan Deutsch folgende Ziele aufgelistet und begründet.

2.4 (mündliche Kommunikation) Gepflegter Ausdruck in Mundart und Standardsprache: Sich in Standardsprache und Mundart deutlich und fliessend ausdrücken, die Standardsprache gepflegt aussprechen.

Im Alltag wird vom Menschen immer wieder erwartet, dass er sprachlich situationsgerecht agiert und reagiert. Dies verlangt die Beherrschung möglichst vieler mündlicher Kommunikationsformen wie Mitteilung, Erzählung, Beschreibung, Berichterstattung, Reportage, Dialogformen (Gruppen- und Klassengespräch, Interview, Diskussion), Referat.


4.2 (Mitteilungsmöglichkeiten) Wort- und sprachbegleitende Kommunikation: Erkennen, dass es beim Gespräch nicht nur auf die Bedeutung der Wörter, sondern auch auf den Tonfall, auf die Mimik und Gestik ankommt.

Ohne Tonfall, Mimik und Gestik ist ein Gespräch nicht möglich. In Tonfall, Mimik und Gestik kommt die Stimmung unmittelbar zum Ausdruck. Vom Klang einer Stimme kann es abhängen, ob man die Person als sympathisch oder unsympathisch emp- findet.

Tonfall, Mimik und Gestik können den Inhalt verändern oder ins Gegenteil verkehren (Ironie, Sarkasmus).


Die mündliche Sprache findet laut verschiedenen Readertexten monologisch oder dialogisch statt. Beim Rollenspiel spricht man daher von einer dialogischen mündlichen Kommunikationssituation, bei welcher Inhalte einer Geschichte nicht nur verbal sondern auch physisch wiedergegeben werden.

Laut Walter Senn (2007, S.1) sollen die Rollen der „Zuhörer“ und die des „Sprechers“ in mündlichen Kommunikationssituationen für alle Beteiligten plausibel und nachvollziehbar verteilt sein. Es sollte klar sein, wer als „Sprecher“ die Inszenierung vornimmt und wer als „Zuhörer“ still teilnimmt.


Sprachlernthema

Rollenspiel

Sachthema

Kurgeschichte


Trainieren von sprachlichem Ausdruck (Tonfall)

Entstehung der Textgattung und Merkmale

Unterschiede zu anderen Textgattungen


Trainieren von Gestik, Mimik (Auftreten)

Lesen von Kurzgeschichten

Interpretieren von Kurzgeschichten


Bewusstwerden über Rollen

Interpretieren von Kurzgeschichten

Schreiben von Kurzgeschichten


Inszenieren von Kurzgeschichten


3. Fachdidaktische Analyse

3.1 Grobziele

Grundfertigkeiten:

  • können das Zusammenspiel von Verbalem, Nonverbalem und Paraverbalem zielorientiert einsetzen.

  • können mit ihrer Stimme eine (Theater-)Figur gestalten (z.B. Redefluss, Tempo, Pausen, Lautstärke, Spannung).


Reflexion/Strategien/Ästhetik:

  • können mithilfe von Kriterien eine eigene Präsentation und den Aussagegehalt des Präsentierten beurteilen.

  • können auf Aufforderung hin über ein Gespräch, seinen Verlauf und seine Wirkung nachdenken und können daraus Schlüsse ziehen bzw. darüber sprechen.

3.2 Feinziele

Kognitive Lernziele:

  • Die SuS sind fähig Hypothesen zum Textinhalt zu formulieren.

  • Die SuS verstehen die Botschaft des Textes.


Instrumentelle Lernziele:

  • Die SuS können eine Kurzgeschichte zum Thema Rassismus mit einem überraschenden Wendepunkt schreiben.

  • Die SuS können ihre Geschichte in ein Drehbuch umschreiben und anhand des Drehbuchs ein Rollenspiel durchführen.

  • Die SuS können sich deutlich und fliessend in Mundart ausdrücken.

  • Die SuS können die wichtigsten Merkmale eines Rollenspiels (Inszenierung, prägnante Formulierung, Mimik/Gestik) anwenden.


Affektive Lernziele:

  • Die SuS können die Botschaft des Textes auf ihre eigenen Erfahrungen übertragen und über diese sprechen.


4. Analyse des Unterrichtsmaterials

4.1 Kurzgeschichte „Spaghetti für zwei“

Anhand der Kurzgeschichte sollen die SuS die typischen Merkmale dieser literarischen Form erschliessen und selbstständig ein mögliches Ende schreiben. Dadurch soll der Überraschungsmoment verstärkt und die Auseinandersetzung mit der Geschichte intensiviert werden.

Die Kurzgeschichte dient als Einstieg zur eigenständigen Erarbeitung eines Rollenspiels, welches als Drehbuch und als Kurzgeschichte geschrieben und natürlich auch präsentiert wird. Die Thematik „Vorurteile, Rassismus“ soll dabei in den eigenen Rollenspielen übernommen werden.


4.2 Hörspiel, Schreiben, Lesen

Der Zugang zur Kurzgeschichte soll über verschiedene Kanäle erfolgen. Das dient einerseits einem abwechslungsreichen Unterricht, andererseits ist der Zugang auch bei z.B. leseschwachen SuS gewährleistet. Die Erarbeitung der eigenen Kurzgeschichte findet ebenfalls über verschiedene Kanäle statt (Drehbuch, Kurzgeschichte schreiben, Rollenspiel durchführen).


5. Grobplanung „Spaghetti für zwei“

1. Doppelstunde

2. Doppelstunde

3. Doppelstunde

Text erschliessen

Eigene Kurzgeschichte zum Thema Rassismus schreiben, Rollenspiel planen

Rollenspiel zu eigener Geschichte durchführen

  • Die SuS sind fähig Hypothesen zum Textinhalt zu formulieren.

  • Die SuS verstehen die Botschaft des Textes.

  • Die SuS können die Botschaft des Textes auf ihre eigenen Erfahrungen übertragen und über diese sprechen.

  • Die SuS können eine Kurzgeschichte zum Thema Rassismus mit einem überraschenden Wendepunkt schreiben.

  • Die SuS können ihre Geschichte in ein Drehbuch umschreiben und anhand des Drehbuchs ein Rollenspiel durchführen.

  • Die SuS können sich deutlich und fliessend in Mundart ausdrücken.

  • Die SuS können die wichtigsten Merkmale eines Rollenspiels (Inszenierung, prägnante Formulierung, Mimik/Gestik) anwenden.

  • Die SuS können anhand von Kriterien die Qualität eines Rollenspiels beurteilen.

Einstieg, Vermutungen über Inhalt anhand des Titels

Reflexion der Kurzgeschichte „Spaghetti für zwei“

Kurzgeschichte fertigschreiben (falls früher fertig: mit Proben beginnen)

Vorstellen Autorin (LP)

Gruppen bilden – Mind Map mit Ideen für eine Geschichte – kurz vorstellen in der Klasse

Rollenspiel der Klasse vorspielen

Hörspiel + Besprechung

AB ausfüllen für ihre Geschichte („wer, wie, wo was?“)

Die gesamte Arbeit wird benotet: Schwerpunkt Rollenspiel, Kurzgeschichte, Prozess (Drehbuch, Mind Map)

Schreiben – wie endet die Geschichte?

Drehbuch schreiben

Eine andere Gruppe beurteilt das Rollenspiel schriftlich (hatte die Geschichte eine Pointe? war sie authentisch, kreativ, spannend?), die restlichen SuS geben eine mündliche Rückmeldung.

Lesen – Kerninhalt der Geschichte besprechen – Vergleich zu eigenem Ende

Drehbuch der Klasse vorstellen (Pointe noch nicht verraten) (LP gibt grünes Licht)


AB als Hausaufgabe („wer, wie, wo, was“ der Geschichte)

Hausaufgabe: Kurzgeschichte anfangen zu schreiben. (Nächstes Mal noch 1 Lektion Zeit)



6. Feinplanung


Praxislehrperson:

Name der/des Studierenden: , , Patrick

Fach: Deutsch

Klasse:

Datum:

Thema: Kurzgeschichten

Mein Ausbildungsziel (Bausteinthema, Schwerpunkt) :

Voraussetzungen:

Lernziele:

-Die SuS sind fähig Hypothesen zum Textinhalt zu formulieren.

-Die SuS verstehen die Botschaft des Textes.

-Die SuS können die Botschaft des Textes auf ihre eigenen Erfahrungen übertragen und über diese sprechen.




Phasen


Lehr-Lernhandlungen

Soz.form

Medien

Didaktischer Kommentar

Zeit

EI/ER/ES

PADUA

Aktivitäten der Lehrperson und der Schüler/innen

KU/EA/PA/GA


Begründung der Planung mit Blick auf die Lernprozesse

20’

EI


Titel (Spaghetti für zwei) bekanntgeben



Neugier bei den SuS wecken




Vermutungen anstellen

-Aufgrund des Titels zu zweit Vermutungen zum Inhalt machen. Würdet ihr den Text lesen? Warum (nicht)?

PA

WT, HP





Leseerwartungen

-Hypothesen bilden, was der Inhalt sein könnte. Als Unterstützung stehen vier W-Fragen (wer, was, wo, wann) an der WT.

PA

WT, HP

Diese Übung zeigt, dass das Leseverstehen, welches bereits bei der Aktivierung des Vorwissens einsetzt, individuell zu Stande kommt.




Autorin & AB

-LP stellt Autorin vor und klärt Vorwissen zu ihr.

neue Vermutungen seitens der SuS?


PA





KU

WT, HP, AB

Werden die SuS durch die zusätzlichen Informationen zur Autorin in ihrer Auswahl beeinflusst?

15’

ER


Hörspiel

-SuS hören sich die Geschichte an. Die LP hält das Hörspiel zweimal an:

-„Aber was nun?“ (01.59) Wie wird Heinz reagieren? Zuerst PA, danach kurz im Plenum

-„[…] liess er seinen Blick umherwandeln“ (06.30) Was passiert danach?

KU



PA



KU

Youtube

Bei den Unterbrüchen fragt die LP, ob es Unklarheiten gibt und lässt einen SuS den bisherigen Abschnitt kurz zusammenfassen (Inhalt verstanden?).

Verhalten von Heinz

Mitgefühl für Marcel/ Heinz?

15’



Schreiben

-LP erklärt Auftrag/ Kriterien

-Die SuS schreiben eine mögliche Fortsetzung der Geschichte und lesen diese anschliessend einem anderen SuS vor.

-Diskussion im Plenum

EA




KU

Leere Blätter

Die SuS bilden Hypothesen, wie die Geschichte weitergehen könnte.

-Kriterien: Mind. halbe Seite, etwas Unerwartetes passiert, Geschichte abschliessen

20’



Lesen

-SuS erhalten Text. Der Text wird gemeinsam gelesen, wobei immer ein SuS laut vorliest. Die LP fragt nach den Abschnitten nach, ob es Unklarheiten gibt. Auch das Ende wird gelesen.

Habt ihr ein solches Ende erwartet?

Wie ist eure Reaktion darauf (überrascht, enttäuscht)?

- LP sammelt Antworten an der WT

EA





KU


EA


KU

Text







WT


Vorlesen: deutliche Aussprache, Satzmelodie

Die SuS erfahren das Ende der Geschichte. Es soll eine Diskrepanz zwischen ihrer Geschichte und dem effektiven Text geschaffen werden.

20’

ES


Kerninhalt der Geschichte

-SuS bilden 4er Gruppen. Pro Gruppe gibt es 3 Leitfragen:

-Was möchte die Autorin uns mit dieser Geschichte sagen? (Welche Absichten verfolgte sie?)

-Wie hättet ihr reagiert, wenn eine fremde Person euer Essen wegisst? (Hättet ihr gleich wie Heinz reagiert?)

-Wo habt ihr schon ähnliche Momente erlebt? (Rassismus, Vorurteile)

-Präsentation im Plenum

GA



-Vorurteile gegenüber Menschen anderer Hautfarbe.

-Solidaritätsgedanke

-Allen Menschen, unabhängig von ihren äusserlichen Merkmalen, offen begegnen.




Hausaufgaben

- Die SuS erhalten ein AB zur Kurzgeschichte, sie füllen mit den in der Lektion erhaltenen Informationen das AB aus. In der nächsten Lektion wird das AB besprochen (als „refresher“).


HA


Arbeitsblätter werden aus praktischen Gründen in zusätzlichen Dokumenten geschickt.



7 Literaturverzeichnis

Durzak, M. (1989). Die Kunst der Kurzgeschichte. München: UTP.


Marx, L. & Killy, W. (Hrsg.). (1988). Kurzgeschichte, in: Literaturlexikon. München, S. 498f.


Höllerer, W. (1962). Die kurze Form der Prosa, in: Akzente 9. München, S. 226f.


  • Senn, W. (2007). Monologische und dialogische mündlicheSprachsituationen, in:

PH-Reader. Luzern.

7


Swop your Documents