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Unterrichtsplanung

Unterrichtsplanung: Die Handelsbilanz: HAK

1.417 / ~13 sternsternsternsternstern_0.2 Amelie P. . 2019
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Unterrichtsplanung

Handelsbilanz



Inhaltsverzeichnis



  1. Einordnung im Lehrplan und in den Schulbüchern


III. Jahrgang:

5. Semester – Kompetenzmodul 5:

Bildungs- und Lehraufgabe:

Die Schülerinnen und Schüler können im

Bereich Grundlagen und Rahmenbedingungen der internationalen Geschäftstätigkeit

- Bedeutung, Struktur sowie Chancen und Risiken der internationalen Wirtschaft für Österreich und weltweit beurteilen,

- volkswirtschaftliche Begriffe wie Exportquote, Handelsbilanz, Leistungsbilanz und Zahlungsbilanz erklären und interpretieren,

- Formen des Außenhandels und deren Unterschiede beschreiben.


  1. Eingangsvoraussetzungen

Die Unterrichtseinheit ist konzipiert für das 5. Semester - Kompetenzmodul 7.


Die SchülerInnen haben in diesem Semester folgende Vorkenntnisse:

  • Begriffe (Export, Import, etc.) schon bekannt

  • Grundlegende Kenntnisse über die Bestandteile der Zahlungsbilanz


  1. Lehrziele (inkl. erzieherische/überfachliche)


LZ1: Die SchülerInnen können mit eigenen Worten erklären, was die Handelsbilanz ist bzw. welche Bedeutung der Außenhandel für Österreich hat.


LZ2: Die SchülerInnen können anhand von konkreten Beispielen erkennen, ob eine positive, negative oder ausgeglichene Handelsbilanz vorliegt.


LZ3: Die SchülerInnen können im Internet aktuelle Zahlen zur Warenverkehrsbilanz Österreichs auffinden und diese interpretieren.


LZ4: Die SchülerInnen können selbstständig Vor- und Nachteile von Handelsbilanzungleichgewichten erarbeiten.



Auswendig wissen

Verstehen

Anwenden / Können

Selbst denken

Fakten


LZ1



Konzepte



LZ2


Prozeduren




LZ3

Metakognitives Wissen




LZ4

  1. Unterrichtsplanung Ãœberblick

Nr.

Aktivitäten

Medien

Sozialform

Zeit

1

Einstieg

ppt-Folien

Lehrerzentriert

5 Minuten

2

Informationsinput

ppt-Folien

Lehrerzentriert

10 Minuten

3

Lernaufgabe

Arbeitsblätter

Schülerzentriert

20 Minuten

4

Rückmeldung

mündlich

Schüler-Lehrer-Gespräch

15 Minuten


  1. Einstieg

Liebe Schülerinnen und Schüler!

Wie ihr wisst, haben wir uns in den letzten Einheiten Gedanken darüber gemacht, was die Begriffe wie zum Beispiel Import oder Export bedeuten. Außerdem haben wir uns mit den Bestandteilen und Grundlagen der Zahlungsbilanz beschäftigt.

Heute lernen wir einen Bestandteil der Zahlungsbilanz näher kennen und zwar die sogenannte Handelsbilanz. Diese bildet die Ein- und Ausfuhren eines Landes ab. Wie das Ganze genau funktioniert bzw. aussieht, werde ich euch nun im Folgenden erklären.


PU:

Wer von euch kann mir sagen, woher, also von welchem Land, euer Handy herkommt? Oder eure Hosen, T-Shirts, . oder woher kommen eure Schuhe her?

Und woher wisst ihr das? Genau – weil auf fast allen Produkten das „Made in“-Siegel eingenäht oder aufgedruckt ist. Egal, ob Kleidungsstücke, elektronische Geräte, Sportwaren, Schuhe, Autos oder auch Bagger – die Konsumenten und Unternehmen können sich jederzeit jegliches Gut in Österreich kaufen.

Und habt ihr euch schon einmal gefragt, warum wir in Österreich zahlreiche Güter kaufen können, die nicht als Herstellungsland Österreich angegeben haben? Oder wie das Verhältnis zwischen Einfuhren und Ausfuhren in Österreich aussieht bzw. ob es ein Ideales Gleichgewicht zwischen Ein- und Ausfuhren gibt? Dann seid gespannt, denn genau diese Fragen wollen wir uns jetzt genauer ansehen und versuchen zu beantworten!


Ziele:

Unsere Lernziele nach dieser Einheit sind: FOLIE


  1. Informationsinput


Wir haben uns vorhin die Frage gestellt, warum wir Güter aus aller Welt in Österreich kaufen können bzw. wir auch Güter ins Ausland verkaufen können.


Der erste Grund ist, dass unser marktwirtschaftliches Wirtschaftssystem den Güteraustausch auch über Grenzen hinweg erlaubt. Den Menschen werden hier nur wenige Grenzen, wie zum Beispiel Zölle, gesetzt.

Wir in Österreich können somit ins Ausland Güter exportieren oder eben auch importieren.


Ein zweiter wichtiger Grund für den Außenhandel ist die Ressourcen- bzw. Güterknappheit. Es ist natürlich für ein Land unmöglich, alle wünschenswerte Produkte der Konsumenten in einem Land selbst zu produzieren.

Oft sind klimatische Bedingungen schuld – Wie soll z.B. in der Wüste Gemüse oder Obst wachsen?

Es kann aber auch sein, dass Bodenschätze, wie zum Beispiel das Erdöl, nur in bestimmten Regionen der Erde gehäuft vorkommt. Die größten Erdölvorkommen der Erde sind zum Beispiel in Venezuela, Saudi-Arabien und Kanada.


Und zuletzt wollen wir noch die Preisdifferenz bzw. die Kostenvorteile besprechen. Hier fällt vor allem in das Gewicht, wenn mehrere Länder in gleicher Qualität produzieren. Was wird hier wohl ausschlaggebend sein?! Natürlich der Preis! Je günstiger man Produkte importieren kann, umso besser für das Land – denn umso geringer wird die Zahlungsverpflichtung gegenüber dem Ausland.

Aber hier möchte ich auf eine ausgewogene soziale Balance hinweisen: Viele Unternehmen nutzen in Entwicklungsländern die schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhne, um noch billiger produzieren zu können und dies sollte eigentlich kein Kostenvorteil sein.

Denkt nur daran, woher von aller Welt eure Kleidung kommt – vor einigen Jahren hat man hier fast ausschließlich nur „Made in China“ gelesen, aber heute – wo die Kleidung in Bangladesch oder Parkistan noch billiger produziert wird – liest man von „Made in China“ in den Markerl seltener.


Wagen wir nun einen Blick auf den Außenhandel Österreichs.

Hier haben wir uns vorhin die Frage gestellt, wie eigentlich das Verhältnis zwischen Im- und Export in Österreich aussieht.

Ich möchte euch dazu von Statistik Austria die aktuellen Zahlen von 2009 bis 2018 zeigen.

Auf der x-Achse sind die Jahre angegeben und auf der y-Achse die Summen des Imports bzw. des Exports in Milliarden Euro Beträgen - hier in dieser Grafik mit den Bezeichnungen „Ein- und Ausfuhren“ beschrieben.

Wie ihr sehen könnt, sind seit 2009 die Ausfuhren – hier in blauer Linie gekennzeichnet – mal mehr oder weniger angestiegen.

Die Einfuhren hingegen sind in einem kurzen Trend in 2013 und 2014 etwas gesunken, wobei danach wieder ein Anstieg zu verzeichnen ist.

Betrachten wir nun bitte das Jahr 2017. Hier sehen wir, dass die Einfuhren ca. 147,5 Mrd. EUR ausgemacht haben. Die Ausfuhren hingegen lagen bei ca. 141,9 Mrd. EUR.


In Österreich haben wir somit ein Handelsbilanzdefizit in der Höhe von -5,6 Mrd. EUR.


Jetzt werdet ihr euch vermutlich fragen, warum nennt sich dies Handelsbilanz?

Typischerweise wird die Handelsbilanz wie eine Bilanz erstellt: Als T-Kontenform dargestellt, werden die Exporte (also unsere Zahlungsforderungen) im Soll und die Importe (also unsere Zahlungsverpflichtungen) im Haben darstellt, um so ermitteln zu können, ob ein Handelsbilanzungleichgewicht (also ein Defizit oder ein Überschuss) besteht.


Versuchen wir nun dieses Wissen auf unser Beispiel zu beziehen.

Die Einfuhren im Soll, die Ausfuhren im Haben. Das Saldo ergibt in Österreich im Jahr 2017 ein Handelsbilanzdefizit, oder auch die „negative Handelsbilanz“ genannt.


Wechseln wir nun zu unserem Nachbarland Deutschland und sehen wir uns dort den Außenhandel an.

Wie ihr seht übersteigen in Deutschland im Jahr 2017 die Ausfuhren die Einnahmen um 248 Mrd. EUR. Dann wird von einem sogenannten Handelsbilanzüberschuss gesprochen.

Auch dies möchten wir uns wieder in T-Konto-Form in der Handelsbilanz anschauen.

Hier wird vom sogenannten Handelsbilanzüberschuss oder Handelsbilanzaktivum oder auch von der positiven Handelsbilanz gesprochen.


Wollen wir nun unsere Erkenntnisse zusammenfassen.

Zusammenfassend können wir feststellen, dass sich die Handelsbilanz auf den Außenhandel bezieht – sie umfasst somit den grenzüberschreitenden Warenverkehr.

Im Zuge dieser werden die Warenimporte den Warenexporten gegenübergestellt und Handelsungleichgewicht (Defizit oder Überschuss) festgestellt.

Dadurch wird sichtbar, ob Österreich mehr Zahlungsforderungen oder mehr Zahlungsverpflichtung an das Ausland hat.



Hier habe ich euch einen aktuellen Zeitungsausschnitt mitgebracht, den ihr euch aufmerksam durchlesen müsst und dann die Aufgaben bearbeiten könnt.


  1. Lernaufgabe


Sie überfliegen gerade die aktuellen Nachrichten des Tages, als Sie bei folgendem Zeitungsartikel (Anhang A) hängen bleiben. Der Zeitungsartikel mit der Schlagzeile „Ausfuhren in USA hieven Exporte auf Rekordniveau“ erinnert Sie an die letzte Unterrichtseinheit bei Frau xy, in welcher der Außenhandel Österreichs thematisiert und erarbeitet wurde.


AUFGABE 1)

Sie sind neugierig geworden und möchten wissen, ob Sie das Gelernte von der Unterrichtseinheit memorieren und anwenden können und lesen sich zunächst den Artikel aufmerksam durch.


AUFGABE 2)

Mit Hilfe des Artikels und des Schulbuchs versuchen Sie folgende Begriffe mit eigenen Worten zu erklären:


Begriff

Eigenständige Erklärung

Export


Import


Außenhandel


Handelsbilanzüberschuss


Handelsbilanzdefizit


Negativer Handelsbilanzsaldo




Nachdem Sie die Begriffe klar abgegrenzt haben, betrachten Sie die Grafik des Artikels genauer. Es interessiert Sie vor allem das Jahr 2018 und Sie versuchen mit Hilfe der Grafik folgende Fragen zum österreichischen Außenhandel zu beantworten:


Frage

Antwort

Wie viele Milliarden Euros erzielten die Ausfuhren Österreichs im Jahr 2018?


Wie viele Milliarden Euros erzielte der Import Österreichs im Jahr 2018?


Ergibt sich im Jahr 2018 für Österreich ein Handelsbilanzdefizit, -überschuss oder eine ausgeglichene Handelsbilanz?


Welche 3 Länder sind die wichtigsten Exportländer für Österreich?


Welche 3 Länder sind die wichtigsten Importländer für Österreich?


AUFGABE 4)

Im letzten Absatz des Artikels lesen Sie: „Einen Grund zur Sorge sollte die Zunahme des Handelsdefizits nicht darstellen.“

Diese Aussage wollen Sie so nicht stehen lassen und begeben sich auf eine Internetrecherche. Dort wollen Sie herausfinden, welche Pro und Contra-Aussagen es zu einem Handelsbilanzdefizit gibt.


Anhang A

Online abrufbar auf: standard.at


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