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Unterrichtsplanung

Unter­richt in einer Grund­schule - Thema: Wir erzählen eine Schach­tel­ge­schichte

2.548 Wörter / ~12 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autorin Dagmar K. im Sep. 2013
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Dokumenttyp

Unterrichtsplanung
Deutsch

Universität, Schule

Studienseminar Lüdenscheid

Note, Lehrer, Jahr

2011

Autor / Copyright
Dagmar K. ©
Metadaten
Preis 7.40
Format: pdf
Größe: 0.32 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 33814







Seminar für das Lehramt für die Primarstufe

Wir erzählen eine Schachtelgeschichte


Unterrichtsplanung zum zweiten Unterrichtsbesuch im Fach Deutsch

1. Lernaufgabe der Unterrichtsstunde

Wir erzählen eine Schachtelgeschichte – Gestütztes, kreativ-fabulierendes Erzählen von Tiergeschichten, indem die Kinder in Gruppenarbeit mithilfe der vorstrukturierten Schachteln und den Erzähltipps eine Geschichte erarbeiten zur Förderung des mündlichen Ausdrucks von Gedanken und Gefühlen.

1.1 Anforderungsbereiche der Lernaufgabe

Anforderungsbereiche

Realisierung der Lernaufgabe

AB І Reproduzieren

Grundwissen anwenden, bekannte Informationen wiedergeben, Routine ausführen

Die Kinder greifen die Erzählstruktur der Schildkrötengeschichte auf und erzählen sie mit anderen Tieren.

AB П Zusammenhänge herstellen

Erworbenes Wissen und bekannte Methoden miteinander verknüpfen, Zusammenhänge erkennen und nutzen

Die Kinder erzählen unter Berücksichtigung  einiger Erzähltipps eine Schachtelgeschichte.

AB Ш Verallgemeinern und Reflektieren

Eigene Lösungsstrategien entwickeln, Interpretationen und Beurteilungen einbringen

Die Kinder erzählen unter Berücksichtigung der Erzähltipps eine zusammenhängende verständliche Schachtelgeschichte und können in der Reflexion zielorientierte Rückmeldung zu den Geschichten geben.

2. Thema und Lernaufgabe der Unterrichtsreihe

„Wir werden zu Geschichtenerzählern“ - Erfinden und Erzählen von Geschichten mithilfe unterschiedlicher Erzählimpulse unter Berücksichtigung erster selbst herausgearbeiteter Erzählregeln und Erzähltipps zur Förderung der mündlichen Kommunikationskompetenz.                                             

Thema der .

Inhalt

Intentionaler Schwerpunkt

1. Unterrichtsstunde

18.04 / 3. Stunde

Wir sammeln Erzählregeln

Die Kinder arbeiten erste Erzählregeln  heraus, indem sie erstmals eigene Erzählversuche durch Reihum – Erzählungen (Geschichte von der Wolke) erproben.

2. Unterrichtsstunde

20.04 / 2. Stunde

Wir erarbeiten Erzähltipps

Erarbeitung wichtiger Kriterien für das Erzählen, indem die LA den Kindern Vorbild für ein positives Erzählbeispiel (Die Mutprobe der 2 Mäuse) ist.

3. Unterrichtsstunde

23.04 / 3. Stunde

Wir lernen den Erzähltrick „Roter Faden“ kennen

Kennen lernen der Funktion des „Roten Fadens“ als Strukturierungshilfe zum Erzählen von Geschichten, indem die Schülerinnen und Schüler in Gruppenarbeit die Geschichte vom dicken fetten Pfannkuchen mithilfe des Roten Fadens fortsetzen.

4. Unterrichtsstunde

25.04 / 1. Stunde

Wir erzählen eine  Schachtelgeschichte

Gestütztes, kreativ-fabulierendes Erzählen von Tiergeschichten, indem die Kinder in Gruppenarbeit mithilfe der vorstrukturierten Schachtel und den Erzähltipps eine Geschichte erarbeiten zur Förderung des mündlichen Ausdrucks von Gedanken und Gefühlen.

5. Unterrichtsstunde

    (Kunst)

26.04 / 5.Stunde

Wir richten unsere Erzählecke ein

Künstlerische Gestaltung der Erzählecke, indem die Schülerinnen und Schüler bei der Einrichtung mitwirken.

Ausblick:

Integration in die Freiarbeitsphasen

Wir sind Geschichtenerzähler

Erzählen einer frei ausgestalteten und geübten Geschichte mit der individuell gefüllten Geschichtenschachtel zum optimalen Ausdruck innerer Gedanken und Gefühle.

3. Bereiche der Planung

3.1 Richtlinien und Lehrplan

Laut den Richtlinien des Lehrplans sollen die Schülerinnen und Schüler „insbesondere lernen, selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln“[1]. Dies wird in der Unterrichtsstunde gefördert, indem die Kinder in Kleingruppen sowohl innerhalb, als auch außerhalb des Klassenraums an ihren Erzählungen arbeiten und dabei weitestgehend selbst für ihr Handeln verantwortlich sind.

Darüber hinaus lernen sie, „gemeinsam mit anderen zu lernen und Leistungen zu erbringen“[2] und werden so in ihrem Sozialverhalten gestärkt. Außerdem erhalten sie die Möglichkeit, im Rahmen der Erzählungen „die eigene Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit […] zu entfalten“[3].

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3.2 Fachwissenschaft

In dieser Stunde geht es um mündliches Sprachhandeln, konkret um das kreative Erzählen von Schachtelgeschichten zum Thema „Tiere“ unter Berücksichtigung eigener herausgearbeiteter Erzähltipps. „Mündliches Erzählen wird überwiegend als sprachliche Vergegenwärtigung zurückliegender Erfahrungen […] verstanden“[8]. Bei Schachtelgeschichten handelt es sich um einen spezifisch zusammengestellten Inhalt, der den Kindern beim Geschichtenerzählen selbst helfen soll.

„Sie stützen das gedankliche Skript, das mündlichem Erzählen zugrunde liegt“[9]. Doch sie dienen nicht nur dem Erzähler selbst als Hilfestellung, sondern unterstützen auch auf Seiten des Zuhörers „eine sinnlich-konkrete Wahrnehmung von Handlungs- und Ereignisfolgen“[10].

Der größte Teil des Sprachhandelns der Kinder spielt sich im Mündlichen ab. „Geschehnisse und Ereignisse werden alltagssprachlich weitergegeben […]“[11]. Mündliches Erzählen nutzt verschiedene Gestaltungsmittel. Durch den Einsatz dramaturgischer Mittel wie Gestik, Stimmführung, Stimm- und Sprachvarianten bei Dialogen unterscheidet es sich vom Schriftlichem.

Zudem werden die Geschichten des Erzählers oder der Erzählerin durch die Reaktion der Zuhörerinnen und Zuhörer beeinflusst[12]. Deswegen stellt mündliches Erzählen ein eigenes Arbeitsfeld dar. Jedoch wird das mündliche Erzählen in der Grundschulpraxis meist nur als Vorstufe des Schriftlichen betrachtet und nur so lange gefördert, „bis die jeweiligen Kinder des Schreibens und Lesens mächtig sind“[13].

Diese Kompetenz sollte jedoch intensiver geschult werden. So betont auch die Kultusministerkonferenz in ihren Bildungsstandards für das Fach Deutsch die Wichtigkeit des Erzählens. Für das Fach Deutsch umfasst das in den Bildungsstandards ein bewusstes adressatengerechtes Sprechen in einer demokratischen Gesprächskultur und von Seiten der Zuhörer ein aufmerksames Zuhören[14].

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Die Kinder können in dieser Stunde eigenverantwortlich entscheiden, ob sie den roten Faden für ihre Geschichte als Erzählhilfe benötigen. Gleichzeitig dient diese Stunde aber auch als Vorbereitung für das Packen und Erfinden einer eigenen Schachtelgeschichte. Für das Erfinden der Schachtelgeschichten ist ein längerer Zeitraum vorgesehen, da das Erzählen dauerhaft in die Freiarbeitsphasen integriert werden soll.

Ein Schrank im Klassenzimmer wird zum Schachtelgeschichten-Depot, der für die Schülerinnen und Schüler frei zugänglich ist, an denen die Kinder an einer Schachtelgeschichte arbeiten, sie fertigstellen und anschließend im Erzählkreis vorstellen[18].

Die Stunde wird in Anlehnung an Hilbert Meyers Kriterien für guten Unterricht[19] durch einen informierenden Unterrichtseinstieg eröffnet, indem die Lehramtsanwärterin den Kindern nach der Begrüßung den Ablauf durch ein Stundenplakat präsentiert und kurz erläutert. Desweiteren wird die Forderung nach Methodenvielfalt im Hinblick auf Sozialformen und Handlungsmuster in die Konzeption miteinbezogen, indem die Schülerinnen und Schüler nach der im Theaterhalbkreis erfolgenden Hinführungsphase in der Arbeitsphase selbstständig in Gruppen arbeiten und sich dazu auch außerhalb des Klassenraums aufhalten, um abschließend in einer Präsentations- und Reflexionsphase ihre Ergebnisse im Erzählkreis der gesamten Klasse vorzustellen.

Um den Kindern ein Modell für Schachtelgeschichten anzubieten und ihnen die Erzähltipps  in Erinnerung zu rufen, erzählt die Lehramtsanwärterin selbst eine Schachtelgeschichte, denn „Lehrerinnen und Lehrer handeln im Erzählkreis […] im Übrigen beispielhaft“[20]. Durch das vorangestellte Beispiel der Schachtelgeschichte „Die Schildkröte hat Geburtstag“ lernen die Kinder wesentliche Elemente des Erzählens mit Schachtelgeschichten kennen.

Nach dem Beispiel erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich zum Gehörten zu äußern und zu reflektieren, ob die Erzähltipps beachtet wurden.


In der anschließenden Arbeitsphase haben die Kinder bereits alle Materialien, die sie zum Erzählen brauchen, auf den Decken liegen. Die Materialien bestehen aus:

-        einer .....[Volltext lesen]

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Es ist mit einer sehr unterschiedlichen Beteiligung der Kinder zu rechnen, welches jedoch unproblematisch ist, da auch das Zuhören eine wichtige Funktion für das Erzählen hat. Berücksichtigt wurden beim Lernarrangement die Vier Bedingungen geselligen Erzählens nach Bartnitzky:

1. „Kinder brauchen zum Erzählen Motive“[23], welche durch die mit Tierfiguren,

      Gegenständen und Wortkarten gefüllten Schachteln gegeben sind.

2. „Erzähler und Zuhörer müssen sich ansehen können“[24], was durch die Erzähldecken

      gestützt wird.

3. „Es muss eine den Kindern bekannte Redeordnung geben“[25], in diesem Fall das

      Reihumerzählen.

4.  Kinder brauchen „die notwendige Erzählzeit und Erzählmuße“[26].


Das letzte Kriterium ist durch die Begrenzung auf 45 Minuten nur eingschränkt umzusetzen, jedoch kann dieses  Kriterium längerfristig auch erfüllt werden, da das Erzählen als fester Bestandteil in die Freiarbeitsphasen integriert werden soll.

In der abschließenden Reflexionsphase stellen die Gruppenerzähler die Erzählungen vor und die Klasse reflektiert mithilfe der Erzähltipps, ob alles verständlich und zusammenhängend war und gibt einen Verbesserungsvorschlag in Form von einem Tipp ab. Mit den Tipps der Mitschülerinnen und -schüler hat die Gruppe die Chance ihre Geschichte zu verbessern und in der nächsten Stunde erneut zu erzählen.

Falls eine Gruppe ihre Geschichte lieber gemeinsam erzählen möchte, weil sich ein Kind das nicht alleine zutraut, ist das auch möglich. In der Abschlussphase wird die Zeit wahrscheinlich nicht ausreichend sein alle Geschichten zu erzählen, da die Geschichten unter Berücksichtigung der Erzähltipps reflektiert werden sollen. Die noch ausstehenden Geschichten werden in der .....

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Die vorgepackten Schachteln sind inhaltlich vorstrukturiert und gleichzeitig wird durch „das ‚Handgreifliche‘ neben dem Sprachhandeln […] Unsicherheit und Nervosität abgebaut, soziale Kompetenz hingegen gestärkt“[28]. Zur Differenzierung wird den Kindern die Schildkröte angeboten, mit der sie ihren Geburtstag, nur mit anderen Tieren, nacherzählen können.


Die Entscheidung über die Gruppeneinteilung übernahm ich selbst, um somit Differenzierungsmaßnahmen vornehmen zu können. Die fünf Gruppen wurden leistungsheterogen aus vier Mitgliedern zusammengestellt, die auch die Integration der erzählerisch schwächeren und zurückhaltenderen Kinder ermöglicht. Besonders Ali und Marios verhalten sich beim Erzählen aufgrund ihrer sprachlichen Ausdrucksschwierigkeiten sehr zurückhaltend.

Ali ist in einer Gruppe mit Dilara, Nils und Lea. Alle drei verfügen über ein gutes Sprachgefühl, so dass sie Ali unterstützen können. Ali habe ich in dieser Gruppe die Verantwortung des Regelwächter übergeben, um ihn noch stärker in die Gruppe einzubinden. Da Dilara sehr motiviert ist und gut vor der ganzen Klasse erzählen kann, wurde sie zur Gruppenerzählerin ernannt.


Auch Marios ist in seiner Gruppe Regelwächter, damit er ebenfalls eine wichtige Funktion innerhalb seiner Gruppe übernehmen kann. Marios Gruppe besteht aus Xenia, Leonie und Justin. Xenia ist Gruppenerzählerin, weil sie sich beim Erzählen sehr interessiert zeigt und selbstbewusst vor der Klasse erzählt. Justin, der sich sonst eher zurückhaltend zeigt, bringt bei Erzählungen kreative Impulse mit ein.


Üb.....

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ñ  den Wechsel zwischen Erzähler und Zuhörer durch das Reihumerzählen vollziehen.

ñ  lernen zu  reflektieren, indem sie in der Reflexionsphase Tipps ihrer Mitschüler annehmen und selbst auch zielorientierte Rückmeldung geben.


4. Verlaufsplan

Der tabellarische Verlaufsplan befindet sich aufgrund des Querformats, welches zugunsten der Lesbarkeit gewählt wurde, in der Anlage.


5. Medien- und Literaturverzeichnis

5.1 Medien

In der Unterrichtseinheit finden folgende Medien Verwendung:

ñ  das Stundenplakat

ñ  die Erzähldecke

ñ  die Triangel

ñ  die Klassen-Erzähltipps und  -Erzählregeln

ñ  Gruppen-Erzähltipps und -Erzählregeln

ñ  Erzähldecken

ñ  Geschichtenschachteln mit folgenden Requisiten:


Gruppe Dilara

Gruppe Jonas

Gruppe Xenia

Gruppe Wiktoria

Gruppe Ronja

Küken, Fuchs, Frosch, Dachs, Esel, Fussball, Pokal

Känguru, Wiesel, Elefant, Frosch, Schatzkarte, Schatzkiste

Eule, Hahn, Schlange, Gitarre, Mikrofon

Gans, Küken, Picknickdecke,  Frosch, Motorroller, Kuchen, Eis

Schwein, Schaf, Frosch, Globus, Igel, Muschel, Flugzeug

ñ  Schachtel mit Bildkarten von der Schildkröte

ñ  zusätzliche Schachtel mit Tieren

5.2 Literaturverzeichnis

Bartnitzky, Horst (2007): Sprachunterricht heute. Berlin. Cornelsen Scriptor

Claussen, Claus (2011): Die große Erzählwerkstatt für kleine Geschichtenerfinder. Das Praxispaket zur Entwicklung von Erzählkompetenz und Kreativität. Donauwörth. Auer Verlag

Claussen, Claus (2006): Mit Kindern Geschichten erzählen. Be.....

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[8]    Claussen 2006, 14

[9]    Claussen 2006, 143

[10]  Claussen 2011, 82

[11]  Bartnitzky 2007, 35

[12]  vgl. Barnitzky 2007, 35

[13]  Claussen 2006, 25

[14]  vgl. KMK, 10

[15]  Claussen 2006, 19

[16]  Barnitzky 2007, 35

[17]  Claussen 2006, 161

[18]  vgl. Claussen 2011, 84

[19]  vgl. Meyer 2007

[20]  Claussen 2006, 97

[21]  vgl. Claussen 2006, 86

[22]  ebd., 144

[23]  vgl. Barnitzky 2007, 36

[24]  vgl. ebd,, 36

[25]  vgl. Barnitzky 2007, 36

[26]  vgl. ebd., 36

[27]  Claussen  2011, 79

[28].....

Quellen & Links

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