Unterrichtsplanung zum zweiten Unterrichtsbesuch im Fach Deutsch
1. Lernaufgabe der Unterrichtsstunde
Wir erzählen eine Schachtelgeschichte – Gestütztes, kreativ-fabulierendes Erzählen von Tiergeschichten, indem die Kinder in Gruppenarbeit mithilfe der vorstrukturierten Schachteln und den Erzähltipps eine Geschichte erarbeiten zur Förderung des mündlichen Ausdrucks von Gedanken und Gefühlen.
1.1 Anforderungsbereiche der Lernaufgabe
2. Thema und Lernaufgabe der Unterrichtsreihe
„Wir werden zu Geschichtenerzählern“ - Erfinden und Erzählen von Geschichten mithilfe unterschiedlicher Erzählimpulse unter Berücksichtigung erster selbst herausgearbeiteter Erzählregeln und Erzähltipps zur Förderung der mündlichen Kommunikationskompetenz.
Ausblick:
3. Bereiche der Planung
3.1 Richtlinien und Lehrplan
Laut den Richtlinien des Lehrplans sollen die Schülerinnen und Schüler „insbesondere lernen, selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln“[1]. Dies wird in der Unterrichtsstunde gefördert, indem die Kinder in Kleingruppen sowohl innerhalb, als auch außerhalb des Klassenraums an ihren Erzählungen arbeiten und dabei weitestgehend selbst für ihr Handeln verantwortlich sind.
Darüber hinaus lernen sie, „gemeinsam mit anderen zu lernen und Leistungen zu erbringen“[2] und werden so in ihrem Sozialverhalten gestärkt. Außerdem erhalten sie die Möglichkeit, im Rahmen der Erzählungen „die eigene Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit […] zu entfalten“[3].
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3.2 Fachwissenschaft
In dieser Stunde geht es um mündliches Sprachhandeln, konkret um das kreative Erzählen von Schachtelgeschichten zum Thema „Tiere“ unter Berücksichtigung eigener herausgearbeiteter Erzähltipps. „Mündliches Erzählen wird überwiegend als sprachliche Vergegenwärtigung zurückliegender Erfahrungen […] verstanden“[8]. Bei Schachtelgeschichten handelt es sich um einen spezifisch zusammengestellten Inhalt, der den Kindern beim Geschichtenerzählen selbst helfen soll.
„Sie stützen das gedankliche Skript, das mündlichem Erzählen zugrunde liegt“[9]. Doch sie dienen nicht nur dem Erzähler selbst als Hilfestellung, sondern unterstützen auch auf Seiten des Zuhörers „eine sinnlich-konkrete Wahrnehmung von Handlungs- und Ereignisfolgen“[10].
Der größte Teil des Sprachhandelns der Kinder spielt sich im Mündlichen ab. „Geschehnisse und Ereignisse werden alltagssprachlich weitergegeben […]“[11]. Mündliches Erzählen nutzt verschiedene Gestaltungsmittel. Durch den Einsatz dramaturgischer Mittel wie Gestik, Stimmführung, Stimm- und Sprachvarianten bei Dialogen unterscheidet es sich vom Schriftlichem.
Zudem werden die Geschichten des Erzählers oder der Erzählerin durch die Reaktion der Zuhörerinnen und Zuhörer beeinflusst[12]. Deswegen stellt mündliches Erzählen ein eigenes Arbeitsfeld dar. Jedoch wird das mündliche Erzählen in der Grundschulpraxis meist nur als Vorstufe des Schriftlichen betrachtet und nur so lange gefördert, „bis die jeweiligen Kinder des Schreibens und Lesens mächtig sind“[13].
Diese Kompetenz sollte jedoch intensiver geschult werden. So betont auch die Kultusministerkonferenz in ihren Bildungsstandards für das Fach Deutsch die Wichtigkeit des Erzählens. Für das Fach Deutsch umfasst das in den Bildungsstandards ein bewusstes adressatengerechtes Sprechen in einer demokratischen Gesprächskultur und von Seiten der Zuhörer ein aufmerksames Zuhören[14].
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Die Kinder können in dieser Stunde eigenverantwortlich entscheiden, ob sie den roten Faden für ihre Geschichte als Erzählhilfe benötigen. Gleichzeitig dient diese Stunde aber auch als Vorbereitung für das Packen und Erfinden einer eigenen Schachtelgeschichte. Für das Erfinden der Schachtelgeschichten ist ein längerer Zeitraum vorgesehen, da das Erzählen dauerhaft in die Freiarbeitsphasen integriert werden soll.
Ein Schrank im Klassenzimmer wird zum Schachtelgeschichten-Depot, der für die Schülerinnen und Schüler frei zugänglich ist, an denen die Kinder an einer Schachtelgeschichte arbeiten, sie fertigstellen und anschließend im Erzählkreis vorstellen[18].
Die Stunde wird in Anlehnung an Hilbert Meyers Kriterien für guten Unterricht[19] durch einen informierenden Unterrichtseinstieg eröffnet, indem die Lehramtsanwärterin den Kindern nach der Begrüßung den Ablauf durch ein Stundenplakat präsentiert und kurz erläutert. Desweiteren wird die Forderung nach Methodenvielfalt im Hinblick auf Sozialformen und Handlungsmuster in die Konzeption miteinbezogen, indem die Schülerinnen und Schüler nach der im Theaterhalbkreis erfolgenden Hinführungsphase in der Arbeitsphase selbstständig in Gruppen arbeiten und sich dazu auch außerhalb des Klassenraums aufhalten, um abschließend in einer Präsentations- und Reflexionsphase ihre Ergebnisse im Erzählkreis der gesamten Klasse vorzustellen.
Um den Kindern ein Modell für Schachtelgeschichten anzubieten und ihnen die Erzähltipps in Erinnerung zu rufen, erzählt die Lehramtsanwärterin selbst eine Schachtelgeschichte, denn „Lehrerinnen und Lehrer handeln im Erzählkreis […] im Übrigen beispielhaft“[20]. Durch das vorangestellte Beispiel der Schachtelgeschichte „Die Schildkröte hat Geburtstag“ lernen die Kinder wesentliche Elemente des Erzählens mit Schachtelgeschichten kennen.
Nach dem Beispiel erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich zum Gehörten zu äußern und zu reflektieren, ob die Erzähltipps beachtet wurden.
In der anschließenden Arbeitsphase haben die Kinder bereits alle Materialien, die sie zum Erzählen brauchen, auf den Decken liegen. Die Materialien bestehen aus:
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Es ist mit einer sehr unterschiedlichen Beteiligung der Kinder zu rechnen, welches jedoch unproblematisch ist, da auch das Zuhören eine wichtige Funktion für das Erzählen hat. Berücksichtigt wurden beim Lernarrangement die Vier Bedingungen geselligen Erzählens nach Bartnitzky:
1. „Kinder brauchen zum Erzählen Motive“[23], welche durch die mit Tierfiguren,
Gegenständen und Wortkarten gefüllten Schachteln gegeben sind.
2. „Erzähler und Zuhörer müssen sich ansehen können“[24], was durch die Erzähldecken
gestützt wird.
3. „Es muss eine den Kindern bekannte Redeordnung geben“[25], in diesem Fall das
Reihumerzählen.
4. Kinder brauchen „die notwendige Erzählzeit und Erzählmuße“[26].
Das letzte Kriterium ist durch die Begrenzung auf 45 Minuten nur eingschränkt umzusetzen, jedoch kann dieses Kriterium längerfristig auch erfüllt werden, da das Erzählen als fester Bestandteil in die Freiarbeitsphasen integriert werden soll.
In der abschließenden Reflexionsphase stellen die Gruppenerzähler die Erzählungen vor und die Klasse reflektiert mithilfe der Erzähltipps, ob alles verständlich und zusammenhängend war und gibt einen Verbesserungsvorschlag in Form von einem Tipp ab. Mit den Tipps der Mitschülerinnen und -schüler hat die Gruppe die Chance ihre Geschichte zu verbessern und in der nächsten Stunde erneut zu erzählen.
Falls eine Gruppe ihre Geschichte lieber gemeinsam erzählen möchte, weil sich ein Kind das nicht alleine zutraut, ist das auch möglich. In der Abschlussphase wird die Zeit wahrscheinlich nicht ausreichend sein alle Geschichten zu erzählen, da die Geschichten unter Berücksichtigung der Erzähltipps reflektiert werden sollen. Die noch ausstehenden Geschichten werden in der .....
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Die vorgepackten Schachteln sind inhaltlich vorstrukturiert und gleichzeitig wird durch „das ‚Handgreifliche‘ neben dem Sprachhandeln […] Unsicherheit und Nervosität abgebaut, soziale Kompetenz hingegen gestärkt“[28]. Zur Differenzierung wird den Kindern die Schildkröte angeboten, mit der sie ihren Geburtstag, nur mit anderen Tieren, nacherzählen können.
Die Entscheidung über die Gruppeneinteilung übernahm ich selbst, um somit Differenzierungsmaßnahmen vornehmen zu können. Die fünf Gruppen wurden leistungsheterogen aus vier Mitgliedern zusammengestellt, die auch die Integration der erzählerisch schwächeren und zurückhaltenderen Kinder ermöglicht. Besonders Ali und Marios verhalten sich beim Erzählen aufgrund ihrer sprachlichen Ausdrucksschwierigkeiten sehr zurückhaltend.
Ali ist in einer Gruppe mit Dilara, Nils und Lea. Alle drei verfügen über ein gutes Sprachgefühl, so dass sie Ali unterstützen können. Ali habe ich in dieser Gruppe die Verantwortung des Regelwächter übergeben, um ihn noch stärker in die Gruppe einzubinden. Da Dilara sehr motiviert ist und gut vor der ganzen Klasse erzählen kann, wurde sie zur Gruppenerzählerin ernannt.
Auch Marios ist in seiner Gruppe Regelwächter, damit er ebenfalls eine wichtige Funktion innerhalb seiner Gruppe übernehmen kann. Marios Gruppe besteht aus Xenia, Leonie und Justin. Xenia ist Gruppenerzählerin, weil sie sich beim Erzählen sehr interessiert zeigt und selbstbewusst vor der Klasse erzählt. Justin, der sich sonst eher zurückhaltend zeigt, bringt bei Erzählungen kreative Impulse mit ein.
Üb.....
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ñden Wechsel zwischen Erzähler und Zuhörer durch das Reihumerzählen vollziehen.
ñlernen zu reflektieren, indem sie in der Reflexionsphase Tipps ihrer Mitschüler annehmen und selbst auch zielorientierte Rückmeldung geben.
4. Verlaufsplan
Der tabellarische Verlaufsplan befindet sich aufgrund des Querformats, welches zugunsten der Lesbarkeit gewählt wurde, in der Anlage.
5. Medien- und Literaturverzeichnis
5.1 Medien
In der Unterrichtseinheit finden folgende Medien Verwendung:
ñdas Stundenplakat
ñdie Erzähldecke
ñdie Triangel
ñdie Klassen-Erzähltipps und -Erzählregeln
ñGruppen-Erzähltipps und -Erzählregeln
ñErzähldecken
ñGeschichtenschachteln mit folgenden Requisiten:
ñSchachtel mit Bildkarten von der Schildkröte
ñzusätzliche Schachtel mit Tieren
5.2 Literaturverzeichnis
Bartnitzky, Horst (2007): Sprachunterricht heute. Berlin. Cornelsen Scriptor
Claussen, Claus (2011): Die große Erzählwerkstatt für kleine Geschichtenerfinder. Das Praxispaket zur Entwicklung von Erzählkompetenz und Kreativität. Donauwörth. Auer Verlag
Claussen, Claus (2006): Mit Kindern Geschichten erzählen. Be.....
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Lehramt Grundschule Schriftliche Unterrichtsvorbere­itung im Fach Mathematik Thema: Flächenbestimmung – „Wir arbeiten mit dem Geobrett“ 1. Einbettung der Stunde in die Unterrichtseinheit 2. Lerngruppenanalyse 2.1. Allgemeine Lernvoraussetzunge­n 2.2. Spezielle Lernvoraussetzunge­n…
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