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Unterdrückung im Arbeitsparadies der DDR

1.879 Wörter / ~5 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Marion F. im Feb. 2013
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Referat
Geschichte / Historik

Universität, Schule

Gymnasium Köln

Note, Lehrer, Jahr

2013

Autor / Copyright
Marion F. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.32 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 27585







Unterdrückung im Arbeitsparadies

Einstiegsvideo:

Zu aller erst ein paar allgemeine Fakten über die deutsche Demokratische Republik. Sie wurde am 7.Oktober 1949 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone gegründet und am 3. Oktober 1990 aufgelöst. Bild: DDR-BRD
Die DDR selbst nannte sich „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ oder auch deutscher Friedensstaat, außerdem war sie der Überzeugung sie habe die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt.

Bevor ich genauer auf die Unterdrückung im Arbeitsparadies eingehe möchte ich euch zuerst zwei Hauptakteure der DDR vorstellen.

Zum einen Walter Ulbricht und zum anderen Erich Honecker.

Bild!! Walter Ulbricht (1893-1973)
Das Walter Ulbricht 1908 der Sozialistischen Arbeiterjugend beitrat, war sicherlich auch Grund dafür, dass er 1922 Mitglied der SPD wurde. Während des ersten Weltkriegs diente Ulbricht als Soldat, in dieser Zeit trat er außerdem der sozialistischen Partei USPD bei die sich aus der größeren Partei SPD abspaltete.
Die kommunistische Karriere Ulbrichts startete als er unmittelbar nach dem Ende des ersten Weltkriegs mit einer der Gründer der KPD war. Während der Zeit in der die NSDAP an der Macht war und während des zweiten Weltkrieges fungierte er als deutscher Vertreter der Kommunistischen Partei, da er auf Grund seiner politischen Einstellung in Deutschland nicht akzeptiert wurde.
1960 kam es dann zu dem Höhepunkt seiner Laufbahn, indem er der DDR als Staatsvorsitzender diente. Abgelöst wurde er hiervon später von Erich Honecker, zudem ich jetzt komme.

Bild!! Erich Honecker (1912-1994)
Die kommunistischen Züge Honeckers wurden vor allem durch den Verlauf seiner Kindheit herbei geführt. Mit 10 Jahren wurde Erich der Kommunistischen Kindergruppe und mit 14 Jahren des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschland, der KJVD. Mit bereits 17 Jahren wurde er dann Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschland (KPD), woraufhin er innerhalb der KJVD kurze Zeit später zum Ortsgruppenleiter gewählt wurde.
Durch den Eintritt in die KPD wurde seine Abneigung gegenüber dem Nationalsozialismus noch verstärkt. Aufgrund seines Widerstandes gegen den Nationalsozialismus wurde er 1937 von der Gestapo zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt, ihm gelang 1945 jedoch die Flucht.
Während seines weiteren Verlaufs wurde er Mitglied im SK der SED und zudem war er maßgeblich am Bau der Berliner Mauer beteiligt.
Erster Sekretär des Zentralkomitees der SED wurde er am 3.Mai 1971 und damit Nachfolger Ulbrichts, den er bereits kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges kennen lernte. 1971 wurde er außerdem Vorsitzender im Nationalen Verteidigungsrat und 1976 Vorsitzender des Staatsrates.
Außerdem genoss Erich Honecker das Privileg, den Titel „Held der DDR“ zu tragen und selbst die Sowjetunion ehrte Honecker mit ihrer höchsten Auszeichnung dem Leninorden.
Um dem Haftbefehl der gegen ihn erlassen wurde zu entfliehen, wurde er am 13.März 1991 nach Moskau gebracht. Die Anklagepunkte, welche gegen ihn erhoben wurden, waren die Beteiligung der Tötung von Menschen an der deutsch-deutschen Grenze und man machte ihn für den Bau der Berliner Mauer verantwortlich.



Nun zum angeblichen Arbeitsparadies der DDR!

Heut zu Tage heißt es Deutschland will Kinderfreundlicher werden und mehr Möglichkeiten zur Kinderunterbringung, während der Arbeitszeiten der Eltern schaffen. Ehemaliger DDR genossen das breite Angebot von Kinderkrippen und Kindergärten bereits. Die DDR war in diesem Bereich so aktiv, dass bis zur Wende 98% der Drei bis Sechsjährigen einen Kindergartenplatz hatten und zudem waren die Öffnungszeiten auf die Arbeitszeiten der Erwerbstätigen angepasst.
Diese enormen Förderungen in diesem Bereich hatten aber natürlich bestimmte Hintergründe. Denn Krippen und Kindergärten galten als erste Stufe der des zentralen Bildungssystems. Von Beginn an waren die Einrichtungen nicht dafür zuständig den Eltern die Betreuung ab zu nehmen, sondern war als Erziehungseinrichtung dem Ministerim für Volksbildung untergeordnet.
Das Personal musste zudem den Tagesablauf genau schriftlich planen und sich dabei an die im Lehrplan vorgegebenen Richtlinien genauestens halten. Das Programm der Einrichtungen war aber im Gegensatz zu Heute keines Wegs auf die persönliche Entfaltung des Kindes ausgerichtet, sondern zielte darauf, dass die Kinder lernen ihr sozialistisches Heimatland zu lieben.
Bild Kindererziehung Stärkte den Zusammenhalt in der Gruppe
Um dieses Ziel um zusetzten waren zum einen nationale Kampf- und Feiertage ein fester Bestandteil im Kindergartenalltag und zum andern wurden Lieder wie „Unsere Heimat“ nicht nur angehört, sonder auch fleißig mit gesungen.

Später im Arbeitsleben galt Arbeit nicht nur als Broterwerb und sollte auch nicht zur Selbstverwirklichung dienen, sondern sollte die ideologisch-politischen Forderungen erfüllen. Geht man nach der Verfassung hatte jeder Bürger das Recht auf Arbeit in der DDR, streng genommen hatte aber jeder die Plicht zu arbeiten. Denn auf Arbeitsscheue oder das Ausüben von unsittlichen Berufen zum Einkommenserwerb stand ein Freiheitsstraffe von bis zu 2 Jahren.
Nun wird auch deutlich warum die Kinderbetreuung in der DDR so gut ausgebaut war, den das jeder arbeiten muss bezieht sich ebenso auf Frauen.
Bild: Arbeiterfrau
Jedoch verschaffte das Berufsleben den Frauen in der DDR auch Unabhängigkeit und Mitbestimmung in allen gesellschaftlichen Bereichen!
Die Politik setzte das Ideal des guten Arbeiters voraus. Wer gut arbeitet, den Plan erfüllt oder besser noch überfüllt und zudem noch Qualität liefert, stärkte den Sozialismus und damit den Arbeiter- und Bauernstaat der DDR. Daher das eine starke DDR und ein starker Sozialismus für die Erhaltung des Friedens standen wurde man folglich als guter Arbeit zum Friedenskämpfer.

Da ja die Beschäftigung der Bürger oberste Priorität in der DDR hatte, war das Gefühl von sozialer Sicherheit in des Gesellschaft weit verbreitet. Allerdings handelt es sich bei dieser Sicherheit um ein Trugbild. Zum Zeitpunkt der Widervereinigung hatte zwar jeder Arbeit, dies ließ sich aber auf die aufgestellte Verfassung zurück führen. Denn Materialmangel und veraltete Maschinen machten die Arbeit in der DDR äußerst unproduktiv und verursachten mindere Qualität. Zudem kam es häufig zu langen Wartezeiten während der Produktion, woraufhin mehr Überstunden geschoben werden mussten und die Produkte auf dem Markt zwangsläufig überteuert waren.




Nun zur herrschenden Unterdrückung im angeblichen Arbeitsparadies der DDR

Der Grund für die Unterdrückung, durch die SED ist der unaufhörliche Versuch Macht zu sichern. Formen von Verfolgungen und Unterdrückung richteten sich gegen all jene die entweder eine Gefahr für die Republik darstellen oder jene die sich unangepasst verhielten. Wenn man also bei Aktivitäten außerhalb der staatlichen Strukturen Teilnahme zeigte. So zum Bespiel in Kirchen-, Umwelt-, Friedens- oder Menschenrechtsgruppen. Oder wenn man gewissen Gruppierung wie den Punks oder den Skinheads bei lebte.

Ausübungen

In den Anfängen der DDR reagierten sowjetische Besatzer, die SED und das MfS besonders brutal auf unangemessenes Verhalten. Zum Beispiel mit körperlicher Gewalt und hohen Gefängnisstrafen.
Diese Form der Machtausübung wurde zwar Anfang der 70er Jahre durch scheinbar weichere Methoden ersetzt, jedoch kam am
13.August 1961 der Mauerbau als Form der Machtausübung hinzu. Auf die genauen Gründe und Folgen des Mauerbaus werde ich aber noch eingehen.


Zuerst geh ich jedoch auf die Scheinbar weicheren Methoden ein.
Die Ausübenden waren hier zum einen natürlich das MfS, aber auch das Ministerium des Inneren, ebenso wie Universitäten, Schulen oder auch Ärzte.
Das Ziel der weichen Methoden war, wie von der MfS genannt, die Zersetzung. Jene wurde in einem eigenen Politisch-Operativem Wörterbuch behandelt und umfasste einige Arbeitsschritte. Zunächst einmal galt es möglichst viel über eine bestimmt Person herauszufinden, nicht nur im beruflichen Bereich, sondern auch im Privaten. Man musste Menschen also kennen lernen und alles über sie heraus finden, ohne das diese etwas davon mitbekamen. Im nächsten Schritt wurde dann, mit Hilfe der ermittelten Informationen, in das Leben der Verdächtigen eingegriffen und sie wurden psychisch beeinflusst. Natürlich mit dem Ziel, dass sie ihr unerwünschtes Verhalten aufgeben.
Die Mittel und Methoden der Zersetzung waren zum einem die Überwachung und Bespitzelung der hauptamtlicher und inoffizieller Stasimitarbeiter, so wurden zum Beispiel Telefonate abgehört oder auch Post kontrolliert.
Zum anderen wurden Beziehungen zwischen Ost und West systematisch unterbunden. So erhielten die Betroffenen zum Beispiel keine Aus- bzw. Einreisegenehmigung oder Briefe zwischen Ost und West wurden abgefangen.
Eine weitere Methode war das absichtliche Schaffen von Problemen, Misserfolgen oder Schwierigkeiten in beruflichen und persönlichen Bereich. Die Opfer sollten sich verunsichert fühlen und des Weiteren versuchte man ihnen ihre Energie, die sie sonst für ihr kritisches Engagement aufbrachten, zu rauben.
Der berufliche, ebenso wie der persönliche Bereich wurden zudem gestört indem man Gerüchte im Umfeld bestimmter Personen streute. Wie zum Beispiel, dass sie im Beruf versagen und ihren Ehepartner betrügen würden oder dass sie Homosexuell und Alkoholabhängig wären. Zu den schlimmsten Gerüchten in der damaligen Zeit zählte aber der Kontakt zu westlichen Geheimdiensten oder zum MfS. Dieses Gerücht konnte zudem verstärkt werden, indem man den Betroffenen Privilegien, wie Westreisen, eine größere Wohnung oder Karrierechancen zukommen lies.
Psychisch wurden die Opfer vor allem durch das Zusenden anonymer und pseudonymer Briefe oder dauerhafte Telefonanrufe, was alles Beschimpfungen und Drohungen enthielt.
Die wohl härteste Methode galt zur Einschüchterung, gegebenenfalls auch zur Auslöschung der Betroffenen. Ihre Lebensmittel wurden vergiftet, ihr Fahrzeug beschädigt und ihnen wurde körperliche Gewalt angetan. Ebenso wurden sie ärztlich falsch behandelt oder voraus zusehende Selbstmordabsichten wurden unterstützt. Noch mehr schikaniert wurden die Menschen in dem man Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen (auch von Fahrzeugen) durchführte, Ordnungsstrafen verhängte oder die Erziehungsrechte für die eigenen Kinder entzieht.

Einen Fall eines Stasi-Opfers möchte ich euch jetzt näher bringen. Und zwar geht es um Mario Röllig der versuchte über Ungarn nach Westdeutschland zu fliehen. Hierbei wurde er jedoch erwischt und in das Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen. Nachdem er per Flugzeug zurück nach Ostberlin gebracht wurde ging es für den 19jährigen in einem Fensterlosen Lieferwagen weiter. Folglich wusste der junge Mann zum Zeitpunkt seiner Inhaftierung nicht einmal wo er sich befand.
Video:



Die wohl offensichtlichste Ausübung der Unterdrückung war der Bau der Mauer. Bild

Obwohl der Plan zum Bau der Berliner Mauer bereits in vollen Gang war äußerte sich Walter Ulbricht, auf einer internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin am 15. Juni 1961 ganz anders.

Video

Ich möchte eine Zusatzfrage stellen. Doherr, Frankfurter Rundschau. Herr Vorsitzender, bedeutet die Bildung einer freien Stadt Ihrer Meinung nach, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen?"

Walter Ulbricht antwortete:
„Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Ääh, mir ist nicht bekannt, dass [eine] solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft voll ausgenutzt, ääh, eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."

Am Sonntag, dem 13.August 1961 wird nun aber doch damit begonnen eine Mauer zwischen Ost und West zu errichten. Den Anfang stellt die Sektorengrenze nach West-Berlin dar. Unter Aufsicht der Volkspolizei und der Nationalen Volksarmee wird die Grenze mittels einer Mauer komplett abgeriegelt.
Die Bevölkerung auf beiden Seiten zeugt sich äußerst empört und zahlreiche Ost-berliner werden von ihrer Arbeitsstelle im Westen getrennt. Zudem wird das gesamte Verkehrsnetz über Nacht einfach so zerschnitte. Außerdem werden die Grenzübergangsstellen entlang der gesamten Grenze strenger und verringert.
Walter Ulbricht übergab die Planung des Baus in die Hände, des für die Sicherheitsfragen zuständigen Sekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Erich Honecker. Die Erlaubnis zur Isolierung vom Westen bekam die DDR durch die UdSSR und die in der DDR stationierten sowjetischen Truppen halfen dabei den „Schutzwall“ zu sichern.



Jedoch kam es aufgrund des Mauerbaus zu einer Problematik bezüglich der Nationalhymne der DDR!

Video

In der ersten Strophe kommt die Phrase „Deutschland, einig Vaterland“ vor. Doch spätestens seit dem Mauerbau passt dieser Satz keineswegs mehr zu der DDR. Die in der DDR vorherrschende Politik der Abgrenzung entspricht so ziemlich dem Gegenteil eines einigen Vaterlandes. Seit Anfang der 70er wird aufgrund dessen die Nationalhymne nicht mehr gespielt, lediglich die Melodie kommt bei offiziellen Veranstaltungen noch zum tragen.




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