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Unterrichtsplanung
Sportwissenschaft

PHZ luzern

Pius Disler, 2015

Carl B. ©
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ID# 51121







GROBPLANUNG UNIHOCKEY


Berufspraktikum

Winter 16

SR 12


Analysen

Pädagogische Analyse


Unihockey ist eine beliebte Teamsportart, die bei Jungs und Mädchen sehr gut ankommt. Sie unterscheidet sich durch den Stock von anderen Ballsportarten und ruft oft positive Emotionen in den Mitspielenden hervor. Diese werden auf Schulstufe durch Erfolgsergebnisse aufgrund von schnellen Fortschritten verstärkt.

Denn im Gegensatz zum Fussball, den die Kinder (oder vor allem Jungs) von klein auf spielen, stellt Unihockey eine Randsportart dar, bei der die Lernenden, wenn kein Club in der Nähe ist, noch nicht so viele Fertigkeiten erwerben konnten und somit durch eine strukturierte und gezielte Behandlung viel und schnell lernen können.

Da die Lernvoraussetzungen der Schulklasse gegen oben oder unten von der Vorstellung der Lehrperson sehr stark abweichen können ist es wichtig, die verschiedenen Übungen mit Variationen zu versehen, welche dann im Falle einer Abweichung eingesetzt werden können. Über- oder Unterforderung könnte dem Ziel, den Schülerinnen und Schülern Freude an dieser Sportart zu vermitteln entgegenwirken.

Diese Freude und die daraus folgende Motivation ist essentiell, damit die Lernenden in den analytischen Phasen des Unterrichts, in denen die Kernbewegungen erworben und gefestigt werden, partizipieren und optimal profitieren können.


Motorische Analyse


Im Unihockey gibt es drei technische Kernkompetenzen:


1. Führen: Der Unihockeyball ist sehr leicht und die Schülerinnen haben zu Beginn oft das Problem kein Gefühl für den Stock zu haben, weil er nicht zum Körper gehört. Dieses Ballgefühl muss gleich zu Beginn gefördert werden, damit der Stock optimalerweise vom Fremdkörper zum Körperteil wird.


2. Annehmen: Für ein erfolgreiches Spiel ist es wichtig, dass die Lernenden einen Pass annehmen können. So muss der Ball bei der Annahme gegen hinten begleitet und abgebremst werden. Nur mit dieser Technik können die Lernenden auch in einer Drucksituation Pässe unter Kontrolle bringen.


3. Passen: Der wohl zu Beginn einfachste Pass, der direkt nach der Annahme thematisiert werden kann, ist der gezogene Pass. Nach dem Begleiten des Balles nach hinten begleitet man den Ball in einer beschleunigten Bewegung wieder nach vorne und spielt ihn zum Mitspieler.

Bei einer Klasse mit fortgeschrittenem Niveau kann man auch den Handgelenkpass thematisieren.


4. Schuss: Auch beim Schuss gibt es verschiedene Techniken. Wie beim Pass ist auch hier der gezogene Schuss der motorisch am wenigsten anspruchsvollste und liegt zu Beginn am nächsten. Der Ball wird wie beim gezogenen Pass nach vorne begleitet, jedoch in einer schnelleren Bewegung und wird später abgegeben.

So ist die Schaufel bei Abgabe des Balles leicht nach oben geneigt und der Ball hebt ab.

Komplizierter wird es beim Slapshot oder dem Handgelenkschuss. Letzterer braucht sehr viel Timing eine klare Bewegungsvorstellung. Der Slapshot jedoch kann mit Klassen, die den gezogenen Schuss beherrschen angeschaut werden, oder mindestens eine Vorform davon. Beim „Schlenzer“ wird der Ball auch geschlagen, bei der Ausholbewegung zum Schuss wird jedoch die Schaufel gegen hinten nicht angehoben (wie bei den Profis) sondern sie bewegt sich am Boden entlang.

So fällt die schwierigen Faktoren des Timings und der Präzision, wo ich genau den Ball treffen muss, weg.



Unihockey ist ein sehr dynamischer Teamsport, bei dem man mit einem Stock agiert. Diese beiden Faktoren sind oft Quellen für Fouls: Man kommt zu spät oder hat sein Spielgerät nicht wie gewünscht im Griff. Um ein Foul als Lehrperson pfeifen zu können, müssen einerseits die Lernenden die Regeln beherrschen und andererseits diese von der Lehrperson von Anfang an konsequent durchgesetzt werden.

Ansonsten wird aus dem eigentlich sehr ästhetischen Spiel ein unübersichtliches Tohuwabohu mit äusserst hoher Verletzungsgefahr. Die Lehrperson soll sich also Zeit für das Regelwerk nehmen und dieses auch umsetzen.

Da neben dem Regelwerk auch noch die Kernkompetenzen erlernt werden müssen, wird es im GAG-Modell im Vergleich zum Beispiel zum Fussball längere analytische Teile geben, in denen die Bewegungsvorstellung der Lernenden erworben und die Bewegungsausführung vertieft werden sollte.

Aber auch die ganzheitlichen Teile sind sehr wichtig. In ihnen werden die erlernten Bewegungen von den Lernenden eigenständig repetiert. Diese Phasen sollten nahe am eigentlichen Spiel angesiedelt sein, um den Schülerinnen und Schülern zu signalisieren, dass die erlernten Kernbewegungen auch tatsächlich im Spiel stattfinden.

Beim Spiel angekommen kann gegen Ende der Unterrichtsreihe auch einmal auf taktische Aspekte eingegangen werden. Bei einer taktischen Fehlüberlegung eines Teams kann die Lehrperson pfeifen, worauf alle Spielenden stehenbleiben. Dann kann in Ruhe die Situation besprochen und gemeinsam nach Lösungen oder Verbesserungen gesucht werden.


Rahmenbedingungen

Normative Rahmenbedingungen


Lehrplan 21


Auf die vier Kernkompetenzen und das Reglement eingehend ergeben sich folgende Lehrplanbezüge:


Zuerst steht das Führen des Balles ohne Gegenspieler im Vordergrund. Dies wird durch analytische Phasen, aber auch durch ganzheitliche (z.B. Herr und Hund) behandelt. Danach kommen gegnerische Einflüsse dazu (z.B. Reifendribbling, Schwarzer Mann, Königsball).

Die Täuschungen sind noch nebensächlich und können im Falle von schnellem Fortschritt noch eingeführt werden.


In analytischen Teilen wird das Passen genau technisch angeschaut. Das situationsgerechte Abspiel wird in Spielen thematisiert und durch gezielte Pfiffe (Stillstand) während des Spiels angeschaut (wo befindet sich ein freier Mitspieler?).


Auch hier wird zuerst ohne gegnerischen Einfluss geübt und dann das Ganze mit gegnerischem Einfluss vertieft.


Das Regelwerk ist wie oben betont sehr wichtig. Es wird in kurzen Inputs während des Unterrichts eingeführt (zumindest die wichtigsten Punkte).


Wo Stöcke sind, kann es auch immer Verletzungen geben. So sind vor allem die Regelverstösse „Hoher Stock“ und „Stockschlag“ von grosser Bedeutung. Diese sollten vor dem ersten Spiel schon eingeführt sein, damit die Lernenden gar nie auf die Idee kommen, eine gefährliche Aktion mit dem Stock auszuführen.


Stoffplan


Unihockey ist im Stoffplan fester Bestandteil. Es wird in der ganzen Schweiz immer bekannter und ist so zurecht eines der vier meistgespielten Teamspiele im Sportunterricht.


Situative Rahmenbedingungen


Zur Verfügung steht eine Halle. Sie ist vergleichsweise geräumig. Weiter sind sowohl kleine als auch grosse Tore vorhanden. Stöcke hat es auch genug. Sie sind von der Marke Cobra, was die beste Schulstockmarke ist, die man haben kann. Sie halten auch mal einen Slapshot aus.



Die Klasse 2/3c umfasst 12 Schüler. Sie sind sehr sportlich und verstehen laut Lehrperson ein Spiel sehr schnell. Vor allem in Ballspielen sind sie sehr lernfreudig.

Da sie sehr aktiv sind und einen überdurchschnittlichen Siegeswillen besitzen ist es umso wichtiger, Fouls und unfaires Spiel von Beginn an zu ahnden.

Sie würden zum Teil ein wenig pubertär agieren, seien aber sehr aufgeschlossen.


Lernziel, Lernverfahren, Lernkontrolle


Lernziel (LZ)


Die Lernenden beherrschen das Regelwerk und halten sich im Spiel daran.


Die Lernenden setzen die ihnen gegebenen Inputs in der folgenden Sequenz um.


Die Lernenden können die Kernbewegungen ausführen und wenden sie im Spiel an.


Die Lernenden können einen Ball unter Druck annehmen, abspielen oder führen und unter gegnerischen Einfluss aufs Tor abschliessen.

Lernverfahren (LV)


Die Lektionen sind gröss- tenteils strukturiert aufge- baut. Das Muster GAG wird verfolgt: Zuerst wird mit einer spielerischen Form eingestiegen. Im analyti- schen Teil wird mittels Teil- schritten und dazwischen- liegenden Inputs vorgegan- gen. Am Ende folgt ein Spiel, welches den Fokus auf das Gelernte legt.


Lernkontrolle (LK)


Als Lernkontrolle dient ein Parcours, der alle vier Kernkompetenzen vereint. Die SuS führen, nehmen an, passen und schliessen ab.

Auf diese Weise kann sich die Lehrperson einen Überblick über die technischen Kompetenzen machen. Natürlich wird dieser Parcours eingeführt und geübt.

Zeitliche Gliederung der Doppellektionen


1. Doppellektion

Ballkontrolle und Einführung des Parcours


LZ 1 (motorisch):

Die SuS können nach der Behandlung in Übungen und Stafetten einen Ball führen und wenden dies in den Spielformen an.


LZ 2 (kognitiv):

Die SuS können die einzelnen Stationen des Parcours erklären.


LZ 3 (sozial):

Die SuS helfen einander gegenseitig bei Fragen über den Parcours.

2. Doppellektion:

Passen und Annehmen, Einführung Schuss


LZ 1 (motorisch):

Die SuS können zehnmal hintereinander fehlerfrei einen Ball annehmen und abspielen.


LZ 2 (kognitiv):

Die SuS können die verschiedenen Pass- und Schussarten erläutern und erklären, worauf bei der Ausführung jener zu achten ist.


LZ 3 (sozial):

Die SuS achten darauf, dass in den Spielformen jeder Mitspieler zu Ballkontakten kommt.

3. Doppellektion:

Schuss(spiele) und Repetition Parcours


LZ 1 (motorisch):

Die SuS sind in der Lage mit einer gewählten Schussart nach Annahme des Balles fünfmal in Folge das Tor zu treffen.


LZ 2 (kognitiv):

Die SuS kennen den kompletten Ablauf des Parcours und können ihn automatisiert ablaufen.


LZ 3 (sozial):

Die SuS schliessen mit angemessener Stärke in Richtung Tor ab (Torwartschutz).

4. Doppellektion:

Prüfung und Spielturnier


LZ 1 (motorisch):

Die SuS sind in der Lage während des Spiels unter Druck Pässe zu spielen und abzuschliessen.


LZ 2 (kognitiv):

Die SuS erkennen einen freistehenden Mitspieler und spielen diesen mit einem Pass zur Vorhand an.


LZ 3 (sozial):

Die SuS kennen das Regelwerk halten sich während des Turniers daran (sonst Ausschluss).


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