Gedichtinterpretation, Ulla Hahn: Bildlich gesprochen
Das Gedicht „Bildlich gesprochen“ von Ulla Hahn ist eine zwiespaltige Liebesvorstellung. In der anfänglich harmonischen und fürsorglichen Vorstellung von Partnerschaft mischen sich bald besitzergreifende und Aggressive Untertöne.
Das Gedicht weist kein Reimschema auf, es reimt sich lediglich der zweite und vierte Vers in jeder Strophe. Insgesamt lässt es sich in drei Anaphern einteilen. Die erste Strophe (V. 1-4) wirkt sehr harmonisch. Das lyrische Ich stellt sich vor, ein „Baum“ (V. 1) zu sein. Der Konjunktiv II „[w]är“ (V. 1) unterstreicht diesen Wunsch, betont aber auch gleichzeitig die Unmöglichkeit des Vorgestellten.
Die Harmonie entsteht aber vor allem dadurch, dass die Metapher des Baumes an etwas denken lässt, was wächst und sich entwickelt. Es ist ein Bild für eine natürliche Entwicklung, die nicht aufzuhalten ist. Für das lyrische Ich führt diese in die „hohle Hand“ (V. 2) des Geliebten, also ganz nah an ihn heran, was aber auch besitzergreifend gemeint sein könnte.
Anaphorisch wiederholt sich der erste Konjunktiv im dritten Vers. Das lyrische Ich spricht nun von ihrem Geliebten als „Meer“ (V. 3). Es redet ihn mit dem Personalpronomen „du“ (V. 3) ganz vertraut an und zeigt im Konjunktiv was sie alles für ihn machen würde.
In der zweiten Strophe hingegen, zeigt das lyrische Ich, dass es ohne Rücksicht auf den Geliebten zu nehmen, ihn bei sich haben will. Das zeigt sich durch das Zitat „Wärst du eine Blume ich grübe dich mit allen Wurzeln aus“ (V. 5f), weil das lyrische Ich die Blume bei sich tragen könnte, allerdings kann .....[Volltext lesen]
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