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Erörterung
Deutsch

Leibniz-Gymnasium Berlin

2+, 2015

Gerd O. ©
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Tweets - Ein Phänomen des Sprachverfalls oder sprachliche Kreativität?


Es ist von Tweets die Rede. Sie sind aus der modernen Kommunikation kaum mehr wegzudenken. Aber warum benutzen so viele die Online-Kurznachrichtendienste wie Twitter und Facebook? Was ist der eigentliche Hintergrund?

Laut einer Studie aus dem Jahr 2013 mit dem Schwerpunkt Kommunikation benutzen fast 80% der Jugendlichen Online-Communities, wie zum Beispiel Facebook oder studiVZ. Rund 1 Million Deutsche besuchen den Online-Dienst täglich, 2,3 Millionen gelegentlich.

Hans Zehetmair, Vorsitzender des Rechtschreibrates betont, dass die moderne Kommunikation über Twitter, Facebook u.ä. nicht nur positiv zu bewerten sei. Er deutet darauf hin, dass die deutsche Sprache immer weniger berücksichtigt wird. Dabei bezieht er sich auf den Zerfall der Kreativität, die die Sprache eigentlich mit ich bringt.

Er behauptet ‘‘ Es hat nichts mit einem hohen Bildungsgrad zu tun, wenn man Wörter auf Englisch sagt, die man ebenso gut auf Deutsch formulieren könnte.“ Außerdem meint er, dass der menschliche Kontakt immer mehr zurückgeht und die sprachlichen Qualitäten immer mehr eingeschränkt werden.

Die modernen Kommunikationsmittel wie Twitter und SMS erleichtern zwar die Kommunikation, reduzieren die deutsche Sprache aber auch auf ein Minimum. Die Kreativität und der sprachliche Ausdruck gehen dabei leider verloren, so Zehetmair. Besonders für die junge Generation ist es enorm wichtig, wieder neben den modernen Kommunikationsmitteln auch auf eine kreative und vielseitige Verwendung der deutschen Sprache zu achten.

Bislang gibt es jedoch keine Studie, die belegt, dass die deutsche Sprache zerfällt. Die Fehler in den Nachrichten entstehen eher durch schnelles tippen und viele Abkürzungen. Das liegt daran, dass bei Tweets nur eine bestimmte Anzahl an Zeichen zur Verfügung stehen und somit keine ausführlichen Sätze formuliert werden können.

Auch das Benutzen von Englischen Vokabular ist nur eine Veränderung ein kein Zerfall der deutschen Sprache. Das Benutzen von Anglizismen wird häufig negativ bewertet, doch meiner Meinung nach hören sich viel Sachen im Englischen einfach besser an, wie zum Beispiel Scanner statt Lichtabtaster oder ähnliches.

Tobias Becker behauptet jedoch in seinem Artikel, dass Twitter das perfekte Medium für Aphorismen ist, da ein Tweet bloß aus maximal 140 Zeichen besteht. Er behauptet, dass ‘‘Tweets nicht immer bloß Blabla sind, sondern große Ideen in kleinem Format“. Twitter sei die moderne Form von sogenannten ‘‘Sudelbüchern“.

Erst 300 Jahre nach Georg Christoph Lichtenberg, dem Begründer des deutschen Aphorismus, wurde das ideale Medium gefunden. Er meint ‘‘es sei gut alles was man denkt aufzuschreiben“. Viele Twitter Nutzer haben denselben Gedanken. Sie benutzen den Online-Dienst als ihr modernes Buch, mit dessen Hilfe sie die Welt aufmerksamer beobachten.

Andere hingegen betrachten den Online-Kurnachrichtendienst abwertend. Sie bezeichnen es als die ‘‘Klowand des Internets“, an der jeder seinen Kommentar oder einen Gedanken hinterlassen kann. Denn viele Nutzer nehmen die Frage ″What are you doing?“ zu ernst. Dadurch erfährt man, was die Leute gerade tun. Nur interessiert dies kaum jemanden.

Dazu kommt, dass auch viele Prominente Bilder und ihren Status teilen, was viele dazu anregt sich bei solchen Online-Diensten anzumelden.

René Pollesch verbreitet auf Twitter keine Informationen, sondern nur sinnlose Beiträge, wie ″In Bioeis sind mir zu viele Vokale“. Er unterhält die Leute mehr, als wichtige Informationen zu verbreiten. Er meint Twitter ist eher ein Nachrichtendienst als ein Unterhaltungsmedium.

Meiner Meinung nach ist Twitter beides. Es kommt immer darauf an welchen Leuten man folgt.

Er behauptet außerdem er würde nicht irgendwas twittern, sondern das was ihm gerade einfiele. Es braucht Sprache und Syntax.

So schreiben sie etwa in einem Aufsatz so, wie bei einem Facebook-Post. Aber ob der Gebrauch wirklich schuld an dem Zerfall der Sprache ist kann ihrer Meinung nach keiner beantworten, denn es handle sich um ein wandelbares Phänomen.

Die Online-Nachrichtendienste wie Twitter und Facebook tragen nicht zum Zerfall der Sprache bei, sondern fördern eher die sprachliche Kreativität. Das benutzen von Abkürzungen und Smileys ist vollkommen normal, da häufig nicht genügend Platz für lange ausführliche Texte vorhanden ist.

Zudem informieren die Online-Plattformen auch über die aktuelle Situation in der Welt. Am Ende liegt es an jedem Nutzer, wie er mit den jeweiligen Funktionen und Möglichkeiten umgeht und zum Schluss ist es immer noch eine gute und schnelle Art und Weise mit einander zu kommunizieren und Informationen auszutauschen.

Wörter: 800


Quellen:

M1 bis M5



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