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Hausübung
Geowissenschaften

Universität Bremen

2007, Professor Ulrich Graf

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Trinkwasser und seine Bedeutung für die Dritte Welt


I. Einleitung. 2

II. Das Wasser. 2

A. Wassermangel4

B. Krankheiten aus fehlender Hygiene. 7

III. Projekte zur Trinkwassergewinnung. 8

A. Terra Tech - Sierra Leone. 9

B. UNICEF - Äthiopien. 10

C. UNICEF - Malawi11

D. UNICEF - Senegal13

E. UNICEF - Sudan. 14

F. CARE - Indonesien. 15

IV. Innovative Produkte zur Wassernutzung und Trinkwassergewinnung. 16

A. Geohumus. 16

B. Solare Wasserdestilation. 22

A.22

V. Der Klimawandel und seine Auswirkungen. 23

VI. Fazit23

VII. Literaturliste. 25

A. Internetverweise. 25

B. Dokumentationsfilme im Anhang. 26

VIII. Kontaktadressen zu Hilfsorganisationen. 26



I. Einleitung

"Wasser ist das Leben selbst". Mit diesem Zitat des französische Philosophen Antoine de Saint-Exupéry wird die grundsätzliche Bedeutung des "Lebensmittels" klar. Ohne das Wasser ist das Leben nichts und für den Menschen ist nichts ohne das Leben. Mit anderen Worten, das Leben auf der Erde würde ohne das Wasser nicht stattfinden.

Mit dieser Erkenntnis an der Hand ist nachvollziehbar, dass es für alle Menschen verpflichtend sein sollte, das Wasser zu schützen, mit seinen Ressourcen sparsam umzugehen und es als Lebensgrundlage gerecht zu verteilen. Doch wie sieht die Praxis aus? In den folgenden Kapiteln wird darauf eingegangen, wie das Wasser verteilt ist, was für Probleme auftauchen, wenn es knapp oder sogar zu knapp ist und wie sich die Zukunft im Bezug auf das Wasser gestaltet oder gestalten könnte.

Außerdem werden Beispiele von Hilfsprojekten in Afrika aufgeführt, die bereits erfolgreich verlaufen sind.

Ein Bild soll entstehen, das Situation im Bezug auf das Trinkwasser verdeutlicht. Möglichkeiten technischer und humaner art sollen gegebenenfalls Auswege aus prekären Situationen des Wassermangels zeigen.


II. Das Wasser

In seiner chemischen Zusammensetzung vermittelt das Wasser auf den ersten Blick ein eher unspektakuläres Bild. Wasser (H2O) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H).

Der größte Teil der Erdoberfläche (ca. 71 %) ist von Wasser bedeckt. Doch nur etwa 3,5 % davon ist Süßwasser. Das sind etwa 48 Millionen Kubikkilometer. Etwa die Hälfte des Süßwassers (24,4 Millionen Kubikkilometern) befindet sich als Eis an den Polen, an Gletschern und an Dauerfrostböden gebunden und wird deshalb nicht genutzt.

Etwas weniger, aber nicht minder bedeutend, ist der Anteil des Grundwassers am Süßwasser. Sein Anteil liegt bei etwa 23,4 Millionen Kubikmetern. Die restlichen Süßwasservorkommen verteilen sich auf Fließgewässer, Binnenseen, Atmosphäre, Boden und Lebewesen. Von den gesamten Süßwasserreserven sind jedoch lediglich 0,3% als Trinkwasser zu genießen.1

Es heißt, dass die größte Herausforderung für die Menschheit darin bestehe, die fehlende oder unzureichende Trinkwasserversorgung eines großen Teils der Weltbevölkerung mit hygienischem und toxikologisch unbedenklichem Trink- und Nutzwasser auszugleichen.

Das Wasser ist fester Bestandteil allen irdischen Lebens. Ein Mangel an Wasser oder anhaltend schlechte Wasserqualität führen beim Menschen unweigerlich zu gesundheitlichen Problemen und in extremem Ausmaß auch zum Tod.

Außer für die menschliche Gesundheit spielt das Wasser auch in anderen Bereichen eine wichtige Rolle. Es wird genutzt, um Energie zu gewinnen, um Kühlkreisläufe zu gewährleisten, um Brände zu bekämpfen, als Lebensraum schwimmender Tiere oder auch um Schiffe darauf schwimmen zu lassen, die Waren transportieren. Dieses ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den Möglichkeiten, der das Wasser zu leisten in der Lage ist.

Im Gegensatz zum allgemein verwandten Begriff "Süßwasser" bezeichnet der Begriff Trinkwasser Süßwasser von sehr hohem Reinheitsgrad. Er ist so hoch, dass es für den menschlichen Gebrauch, sei es zum Trinken aber auch zum Zubereiten von Speisen, genutzt werden kann. Im Trinkwasser dürfen keine Krankheitsverursachenden (pathogenen) Keime enthalten sein und es muss geruch- und farblos sein.

Ebenso sollte ein Mindestmaß an Mineralien vorhanden sein.


A. Wassermangel

Der Wassermangel bezeichnet den Zustand einer besorgniserregenden Situation, die sich in


manchen Gebieten der Welt abzuzeichnen scheint, weil sich dort Menschen angesiedelt haben und durch natürliche Zyklen, ungeschickte Landnutzung oder politische und technische Folgen Wassermangel erfahren. Speziell in Regionen der so genannten Dritten Welt ergeben sich gesundheitliche Probleme, insbesondere für Kinder, z.B. chronischer Durchfall.

In Deutschland wurde in den letzten Jahrzehnten die Nachfrage nach Trinkwasser stets auf 150 bis 200 Liter pro Tag und Einwohner kalkuliert, der reale Verbrauch in Deutschland liegt bei 126 Liter pro Tag und Einwohner (2004)1, in den neuen Bundesländern z.T. deutlich darunter.

Deutschland ist aufgrund seiner geographischen Lage und Niederschlagssituation ein im Prinzip wasserreiches Land. Der Wasserbedarf kann meist lokal oder regional gedeckt werden; in seltenen Fällen sind überregionale Versorgungen (z.B. Bodensee-Wasserversorgung) aufgebaut worden.

Charakteristisch für Entwicklungsländer ist die oft unzureichende Fähigkeit, die eigene Bevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen zu versorgen; mit anderen Worten: ihr ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang hat beispielsweise die Weltbank nachgewiesen, dass die Mehrheit der lateinamerikanischen Staaten bereits durch geringe Umverteilung des dort vorhandenen Reichtums in der Lage wäre, die Massenarmut zu überwinden.

Hier handelt es sich also nicht um ein Produktionsproblem, sondern um ein politisches Strukturproblem2.

Strukturelle Probleme müssen aber nicht zwangsläufig politischer Natur sein, sondern können auch in anderen Bereichen bestehen (Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt etc.). So führt die Unterversorgung der Bevölkerung zu Armut, Hunger und dadurch zu geringerer Produktivität.

Dies hat eine noch schlechtere Versorgungslage zur Folge. Chronische Unterernährung hemmt darüber hinaus (vor allem bei Kindern) die geistige und körperliche Entwicklung. Dadurch ist ihre Fähigkeit eingeschränkt, durch Kreativität oder Produktivität ihre eigene Situation zu verbessern, also sich zu entwickeln.

Die Ursache der Armut in den Entwicklungsländern ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Menschen auf dem Land, in der Stadt sowie der Staat an sich unterliegen diversen Aspekten, die unter dem Strich zu übermäßiger Armut führen.

Der gesundheitliche Zustand der Bevölkerung in Entwicklungsländern ist oft problematisch. Dies äußert sich beispielsweise in einer geringen Lebenserwartung und einer hohen, jedoch stark rückläufigen Säuglingssterberate. Wegen mangelnder Hygiene in Slums (z.B. fehlende Abwasserreinigung) ist die Bevölkerung in Armenvierteln besonders anfällig für Krankheiten und Epidemien (zum Beispiel Cholera; siehe Abb. Nächste Seite).

* unzureichende und/oder ungesunde Ernährung

* Mangel an sauberem Trinkwasser

* fehlende Abwasserreinigung

* Gesundheitsmängel und unzureichende medizinische Versorgung

* Mängel in der schulischen Gesundheitserziehung

* unkontrollierte Ausbreitung von Pandemien (z.B. AIDS)


Choleraverbreitung in der Welt (2004)3

Aus dem „Weltwasserbericht“ von UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2004 geht hervor, dass etwa die Hälfte der Weltbevölkerung (mehr als 2,4 Milliarden Menschen) keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen wie Latrinen oder einer Abwasserentsorgung hat. Mehr als eine Milliarde Menschen beziehen ihr Trinkwasser aus verschmutzten Quellen, Brunnen, Teichen oder Flüssen.

189 Staaten hatten laut UNICEF im Jahr 2000 versprochen, den Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Wasser und zu Abwasserentsorgung haben, bis 2015 zu halbieren. Die Bestandaufnahme von UNICEF und WHO lässt jedoch befürchten, dass dieses Ziel insbesondere in Afrika und Asien nicht erreicht wird. Jedes Jahr sterben etwa 1,8 Millionen Menschen an Durchfallerkrankungen, die meisten davon sind Kinder unter fünf Jahren.

B. Krankheiten aus fehlender Hygiene

Durchfallerkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Verschmutztes Wasser und unhygienische Lebensverhältnisse tragen auch entscheidend dazu bei, dass sich gefährliche Krankheitserreger wie der Guinea Wurm1 oder das Polio Virus2 und auch Malaria-Mücken3 leicht verbreiten können. Auch wenn die Kinder überleben, sind sie durch Krankheiten häufig so geschwächt, dass sie die Schule oder eine Ausbildung nicht schaffen.

Bevölkerungspyramide von Niger (2005, Quelle: US Census Bureau)

Zu erkennen ist das niedrige Durchschnittsalter in Niger


Der Wassernotstand hindert auch viele Kinder am Schulbesuch. Insbesondere Mädchen müssen jeden Tag stundenlange Fußmärsche auf sich nehmen, um in Kanistern, Eimern oder Krügen Wasser zu beschaffen. Weil viele Schulen keine getrennten sanitären Einrichtungen haben, dürfen die älteren Mädchen oftmals nicht mehr zum Unterricht kommen.

Auch die wirtschaftlichen Folgen sind gravierend: Allein auf dem afrikanischen Kontinent gehen jedes Jahr 40 Milliarden Arbeitsstunden durch Wasserholen verloren.

In Krisengebieten wie der Region Darfur im Sudan oder im Irak unterstützt UNICEF die Versorgung hunderttausender Menschen durch den Bau von Brunnen, Latrinen oder die Verteilung von Trinkwasser mit Lastwagen.

III. Projekte zur Trinkwassergewinnung

Viele Organisationen helfen mit bei dem weltweiten Kampf gegen Trinkwassermangel. Unzählige Projekte arbeiten unermüdlich an dem Ziel, den Tod durch zu wenig oder verunreinigtes Wasser zu beseitigen und damit auch die Verbreitung der damit verbundenen Krankheiten und Epidemien.

Ein weit gestecktes Ziel, bei dessen Prozess der Verwirklichung viele Betroffene das gewünschte Ergebnis voraussichtlich nicht erleben werden. Denn täglich sterben viele Menschen an den Folgen des Wassermangels oder an den Krankheiten durch verunreinigtes Trinkwasser.

Doch die Entwicklung ist positiv. In einer von UNICEF aufgestellten (siehe nachfolgende Abbildung) Studie ist die positive Entwicklung der Trinkwasserversorgung erkennbar.

A. Terra Tech - Sierra Leone

Terra Tech ist seit 1998 damit beschäftigt, das Gesundheitssystem in Sierra Leone zu rehabilitieren. Teil des Planes ist es, die Versorgung mit gutem Trinkwasser zu gewährleisten, damit Patienten nach medikamentöser Behandlung anschließend nicht an den folgen schlechten Trinkwassers erkranken. Deshalb sind an elf Basisgesundheitsstationen jeweils ein Brunnen gebaut beziehungsweise erneuert worden.

Zusätzlich sind in den Distrikten Moyamba und Port Loko je ein Brunnen renoviert worden. All diese einfachen Brunnensysteme sind armiert worden und gegen Verschmutzung mit einem Zementdeckel (inklusive Vorhängeschloss) versehen worden. Zusätzlich wurden sie mit einer Handpumpe ausgestattet. Während des Bürgerkrieges sind viele sanitäre Anlagen zerstört worden. Seit dem Jahre 2000 hat sich die Sicherheitslage langsam verbessert, so dass Vertriebene in ihre ehemalige Heimat zurückkehren, ihnen dort aber elementare Dinge (wie zum Beispiel sauberes Wasser) fehlen.


Äthiopien ist eines der trockensten Länder der Erde: Rund 80 Prozent der Menschen haben nicht genügend sauberes Wasser zum Leben. Vor allem auf dem Land ist die Trinkwasserversorgung sehr schlecht: Viele Wasserquellen, oft Tümpel oder handgegrabene, flache Brunnen, sind verschmutzt. Es fehlt an Zäunen und Befestigungen, die das Vieh fernhalten. Während der häufigen Dürreperioden trocknen die traditionellen Wasserquellen häufig aus.

Und bestehende Brunnen und Wasserversorgungssysteme funktionieren häufig nicht, weil Ersatzteile fehlen oder sich niemand mit der Wartung auskennt. Das Wasserholen kostet die Frauen und Mädchen jeden Tag viele Stunden. Für den Schulbesuch bleiben häufig weder Zeit noch Kraft.

Auch die hygienische Situation in Äthiopien ist schlecht: Viele Menschen müssen ihre Notdurft im Freien verrichten, weil es selbst an einfachen sanitären Anlagen fehlt. Auf dem land hat nicht einmal jeder Zwanzigste Zugang zu einer Latrine. Oft sind einfache Hygieneregeln wie das Händewaschen nach dem Toilettengang nicht bekannt. 80 Prozent aller Krankheiten bei Kindern in Äthiopien sind auf verunreinigtes Wasser und mangelnde Hygiene zurückzuführen.

In den Regionen Amhara und Afar baut UNICEF 80 neue Brunnen, die Grundwasser fördern - meist aus rund 40 bis 50 Metern Tiefe. Die Brunnen sind so auch während Dürreperioden funktionsfähig. Liegt der Grundwasserspiegel höher, sind auch handgegrabene Brunnen mit einer Tiefe ab fünf Metern geeignet. Die Bohrlöcher werden mit einheitlichen, einfachen Handpumpen ausgerüstet.

Das erleichtert die Schulung der Wartungsteams und die Beschaffung von Ersatzteilen. Fast 40.000 Menschen werden durch die neuen Anlagen endlich sauberes Trinkwasser haben. Es werden auch bereits vorhandene Brunnen repariert und gewartet. 650 Freiwillige aus den Dörfern werden ausgebildet, die Anlagen langfristig instand zu halten. Sie übernehmen auch Verantwortung dafür, die Wasserverteilung gerecht zu organisieren.

Es wird sich dafür eingesetzt, besonders Frauen für diese Aufgaben zu gewinnen.

Elf Schulen erhalten Wasseranschluss sowie getrennte Toilettenanlagen für Mädchen und Jungen. Die Schüler selbst setzen sich hier dafür ein, dass ihre Latrinen sauber bleiben und sparsam mit dem Trinkwasser umgegangen wird. Es werden zudem 400 Dorfbewohner sowie 65 Verantwortliche der lokalen Wasserbehörden geschult. Sie lernen beispielsweise, die Betonplatten für die Latrinengruben selbst zu gießen.

C. UNICEF - Malawi

Fast zwei Drittel der Menschen in Malawi müssen mit weniger als umgerechnet einem Euro pro Tag auskommen. Für viele Familien gibt es nicht einmal sauberes Trinkwasser. Auf dem Land muss jeder Zweite weite Strecken zur nächsten Wasserstelle zurücklegen. Die meisten Wohnhäuser haben keine Toiletten; nicht einmal in den Schulen gibt es ausreichende sanitäre Anlagen.

Auch in den Slums der Städte sind die Wasserversorgung und die hygienische Situation schlecht. Denn immer mehr Menschen wandern auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben zu. Verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene führen gerade bei Kindern zu schweren Infektionen. Durchfall, Malaria und Cholera gehören zu den häufigsten Todesursachen in Malawi. In der Region Dowa nordöstlich der Hauptstadt Lilongwe ist die Kindersterblichkeit besonders hoch.

Hier erlebt fast jedes fünfte Kind nicht einmal seinen fünften Geburtstag. Aus Wassermangel und manchmal auch aus Unkenntnis können die Menschen selbst die einfachsten Vorsorgemaßnahmen nicht nutzen: Im Jahr 2000 ergab eine Umfrage, dass nur vier Prozent der Befragten nach der Benutzung der Toilette ihre Hände waschen.

Viele verlassen aus diesem Grund in der Pubertät vorzeitig die Schule. In den Familien sind zudem meist die Mädchen für das Wasserholen zuständig. Ohne Wasseranschluss in der Nähe müssen sie oft stundenlang zur nächsten Quelle gehen. Zeit für die Schule bleibt ihnen über den häuslichen Pflichten kaum.

UNICEF hilft bei der Trinkwasserversorgung und beim Bau von Sanitäranlagen in der Region Dowa. Es werden zehn Brunnen für Schulen gebohrt, die bisher keine Wasserversorgung haben. In zehn Schulen werden 180 hygienische Latrinen eingerichtet, 20 Schulen erhalten Waschbecken. Weil die selbst gebauten Sickergruben bei Regen oft überlaufen und gefährliche Epidemien drohen, unterstützt UNICEF Haushalte in 30 Gemeinden dabei, ihre Latrinen zu verbessern. 50 mit Hilfe geschulte Dorfbewohner leiten die Familien an, ihre Gruben selbst mit einer Betonplatte als Abschluss zu versehen und Möglichkeiten zum Händewaschen einzurichten.

In jeder Schule sowie in jedem Dorf des Projekts sind einheimische Komitees für die Wartung und Pflege der Anlagen und Handpumpen verantwortlich.




Außerdem brauchen sie täglich viel Zeit für das Wasserholen.

Der Mangel an Trinkwasser und die oft unzumutbaren Bedingungen in den Schulen tragen dazu bei, dass im Senegal nur 65 Prozent der Mädchen zwischen sieben und zwölf Jahren zur Schule gehen - neun Prozent weniger als Jungen. Besonders niedrig ist die Einschulungsrate von Mädchen in den Regionen Tambacounda, Kolda und Ziguinchor im Süden Senegals. In vielen Familien ist es selbstverständlich, dass die Mädchen und Frauen für das Wasserholen und andere häusliche Pflichten zuständig sind.

Für das Lernen bleibt kaum Zeit.

Im südlichen Senegal stattet UNICEF 150 Schulen mit je zwei Sanitärblöcken für Mädchen und Jungen aus. Jeder Sanitärblock besteht aus vier Toilettenkabinen. Allen Schülern stehen Waschbecken zum Händewaschen zur Verfügung. Zudem erhält jede Schule sauberes Trinkwasser: Auf dem Dorf werden Brunnen genutzt, die mit Handpumpen ausgerüstet sind. In städtischen Gebieten werden die Schulen an das kommunale Wasserleitungssystem angeschlossen.

Um das Hygieneverhalten nachhaltig zu verändern, müssen Kinder bereits in der Schule mehr über die Reinhaltung von Trinkwasser und Umwelt sowie über Krankheitsursachen erfahren. UNICEF setzt sich dafür ein, Wasser- und Gesundheitsthemen in die Lehrpläne aufzunehmen. Geplant sind zudem Gesundheitskomitees in den Schulen. Ihre Mitglieder - Schüler und Lehrer - vermitteln Hygiene und Sauberkeit praktisch: Sie halten die Schule und ihre Umgebung sauber, putzen die Toiletten, entsorgen Abfall und leeren Abwassergruben.

Insgesamt soll der Unterricht lebensnäher werden. Deshalb behandeln die Lehrer auch Themen wie die Gleichberechtigung von Mädchen, gewaltfreie Konfliktlösung, den Schutz vor AIDS und die Kinderrechte. Schulungen bereiten die über 1.000 Lehrer der 150 Schulen auf diese neuen Anforderungen vor. Außerdem hilft UNICEF den Lehrern, auch in ihren eigenen Häusern Latrinen einzubauen, damit sie Vorbilder in Sachen Hygiene sein können.

E. UNICEF - Sudan

UNICEF. Extremer Wassermangel prägt den Alltag der meisten Menschen in der sudanesischen Provinz Kordofan. Über die Hälfte der ländlichen Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Wasser. In den vergangenen Jahren ist durchschnittlich nur die Hälfte des ohnehin geringen Niederschlags in der Region gefallen. Viele Wasserstellen, von denen die Menschen in Kordofan abhängen, sind ausgetrocknet.

Auf dem Land sind die Bewohner überwiegend auf offene Wasserstellen angewiesen, wie Tümpel, Flüsse, handgegrabene Brunnen. Typische Wasserreservoire sind zudem die „Hafire“, große künstlich angelegte Bassins, die sich nur in der Regenzeit füllen. Diese Wasserstellen sind oft nur ungenügend geschützt. Leicht gelangen Rückstände aus der Landwirtschaft oder Fäkalien von Mensch und Tier ins Wasser.

Verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene verursachen bei Kindern zahlreiche Krankheiten, wie Durchfall, Malaria, Wurmerkrankungen, Haut- und Augenentzündungen. 40 Prozent der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren sind im Sudan auf Durchfallerkrankungen zurückzuführen. Besonders gefährlich ist der Guinea-Wurm: Dieser im Wasser lauernde Parasit ruft lang andauerndes Fieber, große Gelenkschmerzen und Lähmungen hervor.

Vier von fünf aller weltweit auftretenden Fälle der Guinea-Wurm-Erkrankung werden aus dem Süden des Landes gemeldet.

Traditionell müssen die Frauen und Kinder das Wasser für die gesamte Familie heranschaffen - häufig über sehr weite Entfernungen. Während der langen Trockenzeit benötigen sie dafür täglich vier bis acht Stunden. Diese körperliche Anstrengung kostet viel Kraft. Und gerade Mädchen fehlt


In den vergangenen Jahren ist es gelungen, jährlich zusätzlich 350.000 bis 450.000 Menschen im Sudan mit sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen zu versorgen. Allein in Kordofan sollen nun weitere 60.000 Einwohner von dem UNICEF-Projekt profitieren.

Um die Wasserversorgung der oft sehr abgelegenen Siedlungen auch in Trockenzeiten sicherzustellen, werden über 100 neue Bohrlöcher angelegt und mit Handpumpen ausgerüstet. Weitere 100 Pumpen werden repariert und gewartet. Es werden einfache Handpumpen bevorzugt, die leicht instand zu halten sind, denn jedes Dorf muss die Wartung der Wasseranlagen selbst übernehmen.

Für das Wartungsteam bildet UNICEF Freiwillige zu Mechanikern aus, insbesondere Frauen werden hierfür angesprochen. Weil sie im Alltag für die Wasserbeschaffung verantwortlich sind, sind sie am stärksten am reibungslosen Betrieb der Pumpe interessiert.

F. CARE - Indonesien

Dr. Endang Widyastuti arbeitete an einem Projekt in Ost-Timor, als sie von der Flutwelle in Südostasien hörte. Die Vereinten Nationen haben die Leiterin der Gesundheitsabteilung von CARE Indonesien als Mitglied eines der ersten Untersuchungsteams nach Banda Aceh gerufen.


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