Todesstrafe
1. Geschichte der Todesstrafe
Die Todesstrafe ist die älteste aller
Strafen in der Geschichte der Menschheit. Jede einzelne Epoche hatte
unterschiedliche Motive diese zu vollziehen. Oft wurde im Namen der
Gerechtigkeit, der Götter, des Volkes oder aus politischen Gründen
getötet, als es noch keine Gesetze gab.
Ursprünglich entwickelte sich die
Todesstrafe aus der sogenannten „Blutrache“, welche im Altertum
in vorstaatlichen Gesellschaften Angehörigen eines Mordopfers
erlaubte Rache an dem Täter und/oder seiner Sippschaft zu nehmen.
Die Absicht dabei war vom Töten abzuschrecken, führte allerdings im
Verlauf der Geschichte dazu, dass einzelne Sippschaften komplett
ausgerottet wurden.
Nach und nach wurden verbindliche
Regelungen unvermeidlich und dementsprechend wurde um 1700 v. Chr.
die erste offizielle Gesetzgebung der Todesstrafe eingeführt. Das
Prinzip „Zahn um Zahn, Auge um Auge“ oder auch „Leben für
Leben“, welches auch schon in der Bibel aufzufinden ist, sollte das
Verhältnis von Tat und Schadenausgleich darstellen und der Täter
musste allein für seine Tat geradestehen. Das folgende Zitat
beschreibt, dass niemand Gottes Alleinrecht angreifen darf ein Leben
zu beenden und dafür bestraft werden muss. „Wer
Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen
vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde
gemacht.“ (Biblische Tora)
Ein weiterer Aspekt war, dass es in der
Antike oft nicht möglich war die Täter zu inhaftieren, da
Gefängnisse und alles was dazu gehörte noch nicht in einem
ausreichenden Maß vorhanden waren. Folglich wurden Geldstrafen
verhängt, die Täter versklavt oder eben zur Todesstrafe verurteilt.
Die Hinrichtungen wurden in den meisten Fällen öffentlich
durchgeführt um die Gesellschaft mit einzubeziehen. Ein bedeutender
Grund der vielen Hinrichtungen waren damals das Vertreten von
verschiedenen Meinungen, besonders wenn Menschen sich kritisch
gegenüber der Kirche und/oder Gott äußerten. Auch die
Hexenverbrennungen fanden damals im Namen des Glaubens statt und
Geständnisse wurden durch Folter erzwungen.
Im Laufe der Zeit
bis hin ins 19. Jahrhundert wurde das Ausüben der Todesstrafe in den
europäischen Ländern immer seltener. Die sogenannte Höchststrafe
war nun der lebenslange Freiheitsentzug. Allerdings kam es im 20.
Jahrhundert, vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus zu neuen
und nach Belieben ausgeführten Massenhinrichtungen. In Europa wurde
die Todesstrafe erst im Zuge der Nachkriegszeit und der „Europäischen
Menschenrechtskonvention“ komplett abgeschafft. Heute werden immer
noch jede menge Menschen pro Jahr zum Tode verurteilt oder
hingerichtet, auch wenn der Trend weiterhin die Abschaffung der
gesetzlichen Todesstrafe vorgibt. Prozentual gesehen fanden in
letzten Jahren annähernd alle Verurteilungen in fünf Ländern
statt. In China, im Iran, in Pakistan, im Sudan und in den USA.
Vergleiche von heute
und früher der Arten der Todesstrafe
Die Todesstrafe wird auch heute in
vielen Ländern ausgeführt. Im Laufe der Zeit haben einige Methoden
und auch die Umstände der Todesstrafe geändert. Früher brachte man
die Leute in der Öffentlichkeit um, heute jedoch werden die
Verurteilten unter Ausschluss der Gesellschaft hingerichtet. Aber
auch das ist nicht in allen Ländern der Fall.
Die bekanntesten Hinrichtungen werden
durch die Giftspritze,
den elektrischen Stuhl,
Erhängen,
Steinigung, Erschießen
oder durch die Gaskammer
vollstreckt.
In diesen Ländern werden die
verschiedenen Arten vollstreckt.
Elektrischer Stuhl: USA
Erhängen:
Ägypten, Irak, Iran, Japan, Jordanien, Libyen, Pakistan, Singapur,
USA usw.
Erschießung: USA, Weißrussland, Volksrepublik China,
Nordkorea, Somalia, Republik China (Taiwan), Usbekistan, Vietnam und
weitere Länder
Gaskammer: USA
Steinigung: Afghanistan, Iran, Sudan,
Teile Nigerias, Somalia
Giftspritze: Volksrepublik China,
Guatemala, Thailand, USA
Zu den alten Hinrichtungsarten wurden
folgende Methoden verwendet, wie die Guillotine
(Enthaupten) Französische Revolution, Rädern,
Kreuzigen,
Garotte,
Verbrennen,
lebendig Begraben oder auch der Felssturz
usw.
Die Arten der Todesstrafe haben sich im
Laufe der Jahre etwas geändert. Man unterscheidet zwischen alten und
modernen Hinrichtungsarten:
Arten der
Todesstrafe
Giftspritze:
Die Giftspritze oder auch Injektion ist
eine sehr bekannte Form der Todesstrafe, die bis heute noch sehr oft
angewendet wird. In allen US Staaten nutzt man die „tödliche
Injektion“. In einigen Staaten kann man sich zwischen dieser oder
einer anderen Hinrichtungsmethode entscheiden.
Dennoch hat die Giftspritze eine
unangenehme Wirkung. Studien zufolge bereitet sie häufig Schmerzen
zu, sodass die „Opfer“ große Qualen erlitten haben. Es wird mit
drei „injizierten Chemikalien“ getötet. Bei der ersten Spritze
befindet sich „Natriumthiopental“, was den Menschen bewusstlos
macht. Spritze zwei enthält „Pancuroniumbromid“. Es lähmt die
Muskeln, somit wird der Mensch bewegungsunfähig. „Kaliumchlorid“
befindet sich in der letzten Spritze, was das Herz zum Stillstand
bringt.
Elektrischer Stuhl:
Auch „Bratstuhl“ genannt. Dies ist
eine sehr grausame Hinrichtungsart. Man wird an einem Stuhl gefesselt
und es werden innere Organe bzw. Gewebe verbrannt. Die
Körpertemperatur liegt bei 60° C während der Exekution
(Hinrichtung), aber um sicher zustellen, dass das Opfer auch tot ist,
muss der Körper abkühlen.
Ein Tag vor der Exekution (Hinrichtung)
werden die Kopfhaare wegrasiert, damit die Gleitfähigkeit erhöht
wird.
Am Tag der Hinrichtung legt man dem
Verurteilten Windeln an, da es durch die Stromschläge zur Entleerung
des Darms und der Blase kommt. Der Körper verändert die Farbe und
sein Fleisch schwillt an.
Diese Hinrichtungsmethode ist sehr
schmerzhaft.
Erschießen:
Bei diesem Hinrichtungsverfahren wird
der Verurteilte an einem Stuhl gefesselt und mit einem Kopftuch
bedeckt. Fünf Personen eines Exekutionsteam erschießen das Opfer.
Ronnie Gardner war 2010 der letzte
hinrichtende durch ein Erschießungskommando. Diese Methode hatte er
selbst ausgewählt.
Erhängen:
Das Erhängen gehört zu den ältesten
Hinrichtungsmethoden. Hier zieht man das Seil hoch und dadurch
erstickt der Verurteilte. Dennoch treten in manchen Fällen Fehler
ein. Ist der Fall zu kurz, stirbt der Gehängte qualvoll und langsam,
indem er erstickt, was sehr schmerzhaft ist. Wenn er zu lang ist,
dann wird der Kopf abgetrennt.
Guillotine (Enthauptung)
Die Hinrichtungsmaschine Guillotine
(Fallbeil) wurde nach dem französischen Arzt und Politiker
Joseph-Ignace Guillotin benannt. Diese Art der
Hinrichtung diente zur Vollstreckung der Todesstrafe durch
Enthauptung. Sie wurde erfunden um die zu Tode verurteilten
Verbrechern den Kopf abzuschlagen. Während der französischen
Revolution wurden zehntausende Personen durch die Guillotine
hingerichtet.
Diese Tötungsmaschine
wurde seit der Erfindung durchgehend betätigt. Sie wurde am 20. März
1792 in Frankreich eingeführt. Sie wurde zum Köpfen
(Enthaupten) der Menschen verwendet. Man musste sich dorthin begeben
und der oder die Verurteilte wurden in der Öffentlichkeit
„guillotiniert“. Der Verurteilte wird auf ein Brett geschnallt,
sodass er sich nicht mehr bewegen kann. Das Fallbeil fällt mit einer
sehr hohen Geschwindigkeit auf die Halswirbelsäule und durchtrennt
diese ganz. Anschließend ist der „guillotinierte“ sofort tot.
Die Hinrichtungsmaschine wurde für zahlreiche Verbrecher verwendet,
auch einige Persönlichkeiten der französischen Revolution.
Der französische König Ludwig XVI
wurde am 21. Januar 1793 hingerichtet, da er seinem Volk nicht mehr
treu war. Das Volk war für eine Exekution (Hinrichtung).
Er wurde wegen Hochverrats an seinem
eigenen Land öffentlich zum Tode verurteilt. Davor wollte Ludwig
fliehen, was ihm nicht gelungen ist.
Ebenfalls
hingerichtet wurde Robespierre, eine der Anführer der französischen
Revolution im Jahre 1794.
Die Guillotine wurde
besonders in Frankreich verwendet, aber auch in Ländern wie
Deutschland. In der Regel fand die Hinrichtung öffentlich statt.
Die letzte Hinrichtung mit der
Guillotine fand am 17. Juni 1939 in Versailles statt. Der Verurteilte
hieß Eugen Weidmann, der ein sechsfacher Mörder war.
Garotte:
Der
Verurteilte wird auf einem Sitz vor dem Pfosten gefesselt. Es wird
ein Seil um seinen Hals gelegt. Die Enden des Seiles werden durch ein
Loch im Pfosten gezogen. Dann zieht man langsam an den beiden Enden
des Seiles und erwürgt das Opfer. Der Strick wurde durch ein
Metallband ersetzt.
Die Garotte wurde und wird
auch heute noch verwendet.
Verbrennen:
Das
Verbrennen oder auch „Feuertod“ ist eine der ältesten
Todesstrafen, eine sehr schmerzhafte. Das Opfer wurde an einem Pfahl
gebunden, um ihn herum wurde Holz und Stroh aufeinander gehäuft. Die
Strafe dauert vor allem sehr lange, was sehr grausam für den
Verurteilten ist. Nach der Vollstreckung streute man die noch
gebliebene Asche weg.
Man
war der Meinung, dass Feuer die Geister bzw. Dämonen zerstören
kann.
Steinigung:
Bei
der Steinigung wird die Frau bis zur Brust und der Mann bis zur
Körpermitte in die Erde eingegraben. Dann fängt es mit der
Steinigung an. Die Steine, die verwendet werden dürfen nicht allzu
groß sein, weil das Opfer nicht schon durch 2 Würfe getötet werden
soll. Zu klein sollten sie auch nicht sein.
Zweck der
Todesstrafe
Die
Todesstrafe ist die mit Abstand unmenschlichste und grausamste Form
der Bestrafung.
Warum
wird die Todesstrafe angewendet? Was möchte man mit den Strafen
bezwecken? Welche Argumente sprechen für und gegen die Todesstrafe?
Natürlich
denkt die Gesellschaft schlecht über einen bzw. den „Schuldigen“.
Viele fordern die sofortige Tötung für den der eine schlimme
Straftat begangen hat. So wie das Opfer gelitten hat, so soll auch
der Täter leiden durch eine der vielen Hinrichtungsarten.
Hier
einige
pro / contra
Argumente die für und gegen die Todesstrafe sprechen:
Pro-
Abschreckung
Die
Todesstrafe soll als Abschreckung dienen. Es ist weitaus angenehmer
in der Zelle im Gefängnis zu sitzen, als getötet zu werden. Mörder,
Kinderschänder oder auch Vergewaltiger werden bestraft, damit andere
sozusagen abgeschreckt werden ein Verbrechen zu begehen. Deshalb wird
man sich fürchten hingerichtet zu werden.
Pro-
„Auge um Auge, Zahn um Zahn“
Gerechtigkeit,
Gleiches mit Gleichem soll ausgeglichen werden. Wer eine Straftat
begeht wie zum Beispiel jemanden töten soll also auch getötet
werden. Wer tötet, muss selber mit seinem Leben dafür bezahlen. Die
Mörder sollen den Schmerz fühlen, den sie den anderen zugefügt
haben.
Dies
ist das „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ Prinzip.
Pro-
Schutz der Gesellschaft
Wird
zum Beispiel ein Massenmörder zum Tode verurteilt, dient das zum
Schutz der Bevölkerung. Man muss sich nicht mehr fürchten, da man
keinem mehr was antun kann. Wenn aber der Täter für viele Jahre
hinter Gitter sitzt, läuft irgendwann mal die Gefängnisstrafe ab
und man ist wieder auf freien Fuß. Also wäre hier die Todesstrafe
praktischer. Was heißt wer hingerichtet wird, stellt keine Gefahr
mehr für die Gesellschaft dar.
Pro-
Gerecht
In
einigen Fällen ist die Todesstrafe eine gerechte Strafe.
Wenn
jemand Leute umgebracht hat, wieso soll er dann noch leben ? Welches
Recht hat er ? Den Opfern hat er dieses Recht auf Leben immerhin auch
genommen. So sieht das zumindest ein Teil der heutigen Gesellschaft.
Pro-
Lebenslängliche Gefängniszeit wird erspart
Hier
ist es wohl menschlicher den Angeklagten gleich umzubringen und ihm
somit eine lebenslange Haftstrafe zu ersparen. In einigen Fällen
kann es auch mit der Meinung des Angeklagten übereinstimmen.
Pro-
„Wer die Rübe abhat, bringt keinen mehr um“
Bei
diesem Argument dient die Hinrichtung dazu, dass Mörder, die einmal
getötet haben, nicht mehr morden können.
Contra-
Recht auf Leben
Das
wohl wichtigste Argument was gegen die Todesstrafe spricht ist, das
Recht auf Leben. Es ist das wichtigste Gut des Menschen. Jeder hat
das Recht auf Freiheit. Der Staat soll nicht das Recht haben über
ein anderes Menschleben zu entscheiden. Es verstößt und verletzt
gegen die Menschenrechte.
Contra-
Unmenschlich
Die
Todesstrafe lässt sich mit keiner anderen Strafe vergleichen.
Unmenschlich ist die Todesstrafe ohnehin. Sie ist erniedrigend und
grausam. Brutal ebenso und natürlich auch menschenverachtend. Der
Staat MUSS die Menschenrechte respektieren.
Contra-
Irrtum nicht auszuschließen
Nicht
in allen Fällen hat man eine Straftat begangen, doch man wird
trotzdem zum Tode verurteilt. Es gibt auch Fallbeispiel für
angebliche „Täter“ die eine Straftat begangen haben.
Hier
ein Fallbeispiel als ein Unschuldiger hingerichtet wurde:
Nach
sechs Jahren penibler* Recherche und der Befragung von 100 Zeugen
sind Professor James Liebman und ein Team seiner Studenten von der
Columbia University in New York überzeugt, dass 1989 in Texas ein
Unschuldiger mit der Giftspritze hingerichtet wurde. Nicht der damals
26-jährige Carlos DeLuna habe sechs Jahre zuvor Wanda Lopez, eine
Verkäuferin an einer Tankstelle in der texanischen Stadt Corpus
Christi, mit einem Messer erstochen. Für den Mord sei vielmehr
Carlos Hernandez verantwortlich, ein Bekannter des Hingerichteten,
der ihm verblüffend ähnlich sah. Auch DeLuna hatte stets beteuert,
Hernandez sei der Täter, doch weder die Ermittler noch die
Geschworenen schenkten ihm Glauben.(Financial
Times Deutschland) *ausführlich
Wie
man sieht kann nur ABSOLUTE Schuld die Todesstrafe rechtfertigen, was
hier aber nicht der Fall war.
Also
muss sie gerecht angewendet und sichergestellt werden, dass keine
Unschuldigen hingerichtet werden.
Contra-
Zweite Chance
Wer
zum Tode verurteilt wird hat keine zweite Chance mehr sich zu bessern
und über seine Tat nachzudenken. Es kann sein, dass ich die Person
nach der Tat ändert, doch durch die Todesstrafe hat man nicht die
Chance auf Einsicht. Der Täter kann nicht mehr aus seinen Fehlern
lernen.
Contra-
Auge um Auge, Zahn um Zahn
Dieses
Prinzip kann man auch als contra sehen, da das fünfte der zehn
Gebote folgendermaßen lautet:
„Du
sollst nicht töten“, was im alten Testament steht, dürfte das vor
allem auf Christen zutreffen.
„Auge
um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.“ (Mahatma Gandhi, ein
indischer Rechtsanwalt). Mit diesem Satz möchte er ausdrücken, dass
man Gleiches nicht mit Gleichem bekämpfen kann.
Contra-
Sünden verzeihen können
„Wer
unter Euch ohne Sünde ist,
der werfe den ersten Stein.“
(Bibel)
Es
ist gemeint, dass es nur denen gestattet ist die Todesstrafe zu
vollstrecken, die selbst ohne Sünde sind, aber jeder auf dieser Welt
hat eine Sünde begangen. Ein wichtiges Argument gegen die
Todesstrafe !
Contra-
Grausame Hinrichtung
Erhängen,
Giftspritze, Steinigung usw. All das sind grausame Hinrichtungsarten,
die für jeden Täter schlimm sind. Also wäre eine lebenslange
Haftstrafe angebrachter.
Sende den Text als PDF kostenlos an mich
| |
|
|