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Fachbereichsarbeit
Philosophie

Universität, Schule

Leibniz Gymnasium Leipzig

Note, Lehrer, Jahr

1, Frau Susann Bonitz, 2014

Autor / Copyright
Benjamin K. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.25 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.75
ID# 41156







Tod und Sterben

Ein philosophisches Tagebuch


Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt. – Bertolt Brecht

Klasse 9c - Ethik


Inhaltsverzeichnis



Kapitel 1 – Jungen begehen mehr Suizid als Mädchen


Ich habe im Unterricht gelesen, dass Jungen viermal so oft einen vollendeten Suizidversuch begehen, d.h. sie töten sich im Schnitt viermal so oft. Da ich selbst ein Junge bin und mir nicht sofort ersichtlich wurde, wieso das so sein sollte, hab ich mir überlegt, genauer nachzuforschen.

Zunächst kam es mir sehr unwahrscheinlich vor, dass Jungen ihr Leben öfter beenden wollen als Mädchen, deswegen habe ich mich auf die Suche nach genauen Statistiken gemacht und habe herausgefunden, dass Jungen zwar öfter durch Suizid sterben, nicht aber öfter sterben wollen als Mädchen. Das hat meine Annahme bestätigt, denn mir kam es schon von Anfang an unwahrscheinlich vor, dass Jungen eine höhere Selbstmordrate haben sollten als Mädchen.

Die einzige logische Erklärung für mich ist, dass die Versuche bei den Jungen mit einer höheren „Erfolgswahrscheinlichkeit“ auch ausgeführt werden. Das ist sogar statistisch bewiesen, da Jungen auf „harte“ Methoden (wie Erhängen, Erschießen, vor einen Zug Werfen, usw.) zurückgreifen, wohingegen Mädchen eher eine Überdosis Tabletten zu sich nehmen, also „weiche“ Methoden wählen.

Allgemein bin ich absolut gegen Selbstmord, egal ob Mädchen oder Junge, Erwachsener oder Jugendlicher, es gibt immer eine Möglichkeit seine Probleme auf eine andere Art und Weise zu lösen. Man sollte sich immer vor Augen führen, dass ein Selbstmord nicht umkehrbar ist. Einmal tot, immer tot. So harsch das auch klingt, die Wahrscheinlichkeit seine Probleme zu lösen ist beim „Am-Leben-Bleiben“ höher, einfach dadurch, dass man da überhaupt die Möglichkeit hat, anders hingegen ist es beim Selbstmord, es wird vor den Problemen geflüchtet.

Nachfolgend habe ich häufige Anzeichen/Warnsignale für einen Selbstmord im Internet gefunden:

  • Konsum von Alkohol oder anderen Drogen

Ich denke, dass dieser Stichpunkt ohne Kombination mit anderen Anzeichen nicht eindeutig genug für Selbstmord steht.

  • Verändertes Essverhalten mit Appetitlosigkeit, Essanfällen oder Unregelmäßigkeiten

Wiederum ein ziemlich „schwammiges“ Anzeichen, welches allerdings nicht so häufig vorkommt und die Möglichkeit bietet oder auch verlangt, genauer hinzusehen.

  • Gewalttätigkeit, rebellisches Verhalten, Weglaufen, Herumstreunen

Ich denke, wenn dieser Fall eintritt, sollte, egal ob Suizid oder etwas anderes vermutet wird, sofort Hilfe geleistet werden.

  • Unübliche Vernachlässigung der Kleidung

  • Rückzug aus Familie, Freundeskreis, Sportverein, Jugendgruppe

  • Abwehr von Lob und Anerkennung

  • Ablehnung von Geschenken

Man müsste schon blind sein, um diese eindeutigen Anzeichen zu übersehen, sobald ich so etwas beobachtete, spräche ich diese Person darauf an.

  • Verschenken von geliebten Gegenständen oder Haustieren

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  • Plötzliche Fröhlichkeit nach einer depressiven Phase

Diese Anzeichen sind meiner Meinung nach am eindeutigsten und sollten auf gar keinen Fall unterschätzt/ignoriert werden!


Kapitel 2 – Organspende


Welche Beweggründe hat ein Mensch, nach seinem Tod Teile seines Körpers an andere, ihm völlig unbekannte Personen zu spenden? Würde ich eine Organspende zu Lebzeiten bzw. nach dem Sterben vollziehen lassen, oder gar nicht erst daran denken?

Bevor man sich Gedanken zu solch einem heiklen Thema macht, sollte man sich zuerst genauer damit befassen. Ich habe herausgefunden, dass es zwei Arten der Organspende gibt: postmortale Organspenden (Totspenden) und Lebendspenden. Bei der Lebendspende wird einem gesunden Menschen ein Organ, Organteil oder Gewebe (Nieren, Teile der Leber[, Teile der Lungen, des Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse, sind medizinisch möglich werden in Deutschland aber nicht ausgeführt]) aus dem Körper entnommen und dieses wird einem anderen implantiert.

Klingt schön und gut, nur stellt sich das Problem, wie bei der Totspende auch, dass es von vielen medizinischen Faktoren abhängig ist, ob die Transplantation möglich ist, oder nicht. Bei der Totspende können Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Darm (Organe) sowie Hornhaut der Augen, Teile der Haut, Herzklappen und Teile der Blutgefäße, des Knochengewebes, des Knorpelgewebes und der Sehnen (Gewebe) transplantiert werden.

In jedem Fall wird vorher das Einverständnis des Spenders (ab der Volljährigkeit) oder der Sorgeberechtigten beachtet. Mittlerweile gibt es einen Organspendeausweis (siehe Bilder), der einem ermöglicht, schon vor dem Tod darüber zu entscheiden, ob die Organe gespendet werden sollen. Doch trotz allem sind die Zahlen der Spender im Vergleich zur Anzahl der benötigten Organe ziemlich gering.

Gründe für/gegen eine Organspende

Tod ist in unserer Gesellschaft seit jeher ein Tabuthema. Das ist einer der vielen Gründe, weshalb sich viele Leute keine Gedanken über das Spenden ihrer Organe machen, sie wollen nicht mit ihrem eigenen Tod konfrontiert werden. Durch das Tragen dieses Ausweises wird einem ständig vor Augen geführt, dass man früher oder später sterben muss. Damit kommt die Mehrheit der Kann-Spender nicht zurecht, sie schieben die Entscheidung so lange auf, bis sie jemand anderem aufgezwungen wird.

Ein anderer Grund dagegen ist, dass die Vorstellung „zerstückelt“ zu werden beängstigend ist, es fehlt die nötige Aufklärung. Der springende Punkt ist meiner Meinung nach, dass wenn die Leute aufgeklärt über die Spende sind, eine noch größere Ablehnung entwickeln können, denn: die Spende ist nur möglich, wenn der Körper künstlich am Leben erhalten werden kann, also beim Hirntod, erst die Spende „tötet“ den Menschen.

Man selbst kann in seinem hirntoten Zustand nichts mehr mit seinen Organen anfangen, einer anderen Person können sie jedoch das Tor zum Leben wieder eröffnen. Außerdem ist es in jeder Gesellschaft wichtig, dass Vertrauen zwischen den Menschen herrscht und wenn man durch dieses Geben auch ein Nehmen erreichen kann, ist die Wahrscheinlichkeit größer, das Leben einer jeden Person zu retten, sobald dies (rein medizinisch gesehen) möglich ist.

Kapitel 3 – Tod und Trauer


Wenn eine Person unerwartet verstirbt, ist es zunächst ein großer Schock für alle Freunde und Verwandten. Ich möchte in diesem Kapitel überlegen, wie ich mit dem Tod einer nahestehenden Person umgehen würde, aber auch, wie ich von anderen erwarte, mit meinem Tod umzugehen.

Ich möchte nicht übermäßig weinen, sondern des Toten auf eine andere Art gedenken. Nicht nur, weil der Islam es so vorschreibt, sondern weil ich mir denke, dass die Tränen und die Kraft für andere, dem Toten nützlichere Dinge genutzt werden sollten. Es soll eine Zeit des Erinnerns der schönen Momente eintreten und ich werde bestimmt eine (kurze) Weile in Einsamkeit versinken.

Nach den Regeln meines Glaubens gelten die ersten drei Tage der Familie des Toten. In dieser Zeit sollte darum bemüht werden, die Angehörigen des Verstorbenen zu unterstützen, egal ob durch Kochen oder Finanzierung des Lebensunterhalts. Man sollte sich nicht in der Trauer verlieren, egal ob gläubig oder nicht, traurig sein ist natürlich gerechtfertigt, jedoch nicht das Vernachlässigen des eigenen Lebens oder gar des Lebens der eigenen Kinder, das ist viel zu verantwortungslos.

Ich denke, dass nach dieser Erkenntnis, die Erinnerungen an ein Leben mit, und die Gedanken an ein Leben ohne den Verstorbenen aufkommen werden. Dies zu verstehen ist schon ziemlich schwer, doch muss man auch damit umgehen können, man muss im schlimmsten Fall seine gesamte Lebensweise ändern. Und auch dann wird man bestimmt ab und zu an den Toten erinnert. Bei stärkeren Bindungen, etwa bei Liebenden, wird ein Teil des Lebenden mit der Person sterben; die Liebe.

Nicht alle schaffen es, sich davon zu erholen und das Kapitel des Verstorben nur so weit geöffnet zu lassen, wie nötig, damit er nicht in Vergessenheit gerät.

Mein eigener Tod sollte nicht zu früh eintreten. Ich denke, wenn ich erst einmal 60, 70 oder auch älter geworden bin, kann ich (fast) problemlos loslassen, von meinem Leben und der Welt. Mein Problem ist, dass ich eher Angst vor der Trauer der anderen, als vor meinem Tod habe. Eigentlich schon seit meiner Kindergartenzeit habe ich versucht, so viel Freude und so wenig Leid wie möglich zu verbreiten, doch einmal tot, kann ich die Trauer nicht verhindern.

Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon. – Jean de La Fontaine

Kapitel 4 – Unsterblichkeit


Was wäre wenn wir alle unsterblich wären?

Man stelle sich vor, es gäbe ein Mittel, was einen nicht nur unsterblich macht, sondern auch unverwundbar und einen zugleich auf ewig jung hält. Auf den ersten Blick gibt es nichts daran auszusetzen, doch wenn man genauer überlegt fallen einem sofort die negativen Seiten dieses Gedankenexperiments auf. Abgesehen davon, dass es Platz- und Rohstoffmangel geben wird, ist es meiner Meinung nach wichtig auch die sich verändernde Verhaltensweise der Menschen zu beachten.

Sobald es keinen Tod mehr gibt, gibt es keinen Ansporn mehr, die Motivation zum Leben fällt weg. Ganze philosophische Grundgedankenführungen würden keinen Sinn mehr ergeben, wenn z.B. gilt: Lebe den Tag! Es wäre unmöglich, einen Sinn im Leben zu sehen. Es ist recht erstaunlich, dass das Existieren eines Gegenstücks (in dem Fall der Tod) dem Ding (das Leben) einen Sinn gibt.

Man verliert so ziemlich alles, was einem ermöglicht, unter Menschen zu leben, ganz weit an der Spitze steht natürlich der Respekt. Es ist egal, wie lange man mit jemandem Streit führt, es gibt nichts, was einem sagt: Wenn es nicht heute tust, dann wird es höchstwahrscheinlich zu spät sein für eine Entschuldigung.
Die Menschen wären um einiges fauler. Schulen oder ähnliches würden meiner Meinung nach nicht mehr funktionieren, da die Zielstrebigkeit verloren geht, die nur entstehen konnte, als es Zeitdruck gab.

Man muss für nichts mehr kämpfen.
Ein weiteres großes Problem könnte sein, das sich das Volk insgesamt einfach langweilt. Es könnte mehr Zeit in Forschung investiert werden, doch ob das alle beschäftigen kann, wage ich zu bezweifeln.


Zurück im Grab wird die Seele von den Engeln befragt, und ihr wird jeden Morgen entweder die Aussicht auf das Paradies oder auf die Hölle gewährt. Es spielt keine Rolle, wie man gestorben ist, jeder Mensch durchläuft diese Phase und wartet dort auf den Tag des Jüngsten Gericht.
An dem besagten Tag wird jeder Mensch sterben, kurz darauf werden jedoch alle mit Körper und Seele wiederauferweckt.

Als nächstes werden alle zur großen Versammlung geleitet, wo sie auf die Vorstellung und die Abrechnung warten. Während der Vorstellung wird einem jeden Menschen die Erinnerungen, Absichten, Worte und Gefühle seines Lebens vorgestellt. Und sie werden während der Abrechnung in drei Gruppen geteilt: 1) Menschen, die ohne Abrechnung direkt ins Paradies gelangen; 2) Menschen, die einer leichten Abrechnung unterzogen werden; 3) Menschen, die einer schweren Abrechnung unterzogen werden.

Diejenigen, die aber „verurteilt“ wurden stürzen in die Tiefe. Als nächstes wird jeder Gläubige zwischen Höllenfeuer und Paradies durchlaufen, um alle restlichen Sünden fortzuspülen.
Die Menschen werden auf ewig dort bleiben, wohin sie zugeteilt werden, nur, dass Gläubige früher oder später in das Paradies gelangen.


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