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Thomas Mann - Buddenbr­ooks: Verfall einer Familie

1.667 Wörter / ~7 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autor Tim S. im Apr. 2012
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Universität Koblenz-Landau

Note, Lehrer, Jahr

2008

Autor / Copyright
Tim S. ©
Metadaten
Preis 2.00
Format: pdf
Größe: 0.14 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 18421








Thomas Mann

„Buddenbrooks. Verfall einer Familie“


Grundlagen der Literaturwissenschaft I:

Proseminar Einführung in die Literaturwissenschaft

Modul 2.1

SS 2008

Leitung: Dr. Anja Ohmer


Germanistik

Biographie Thomas Mann

Thomas Mann wird am 6. Juni 1875 als Sohn des Speditionskaufmanns Heinrich Mann und dessen Frau Julia Mann (geb. Bruhns) in Lübeck ge­boren. Schon während seiner Schulzeit übt sich Thomas Mann im Schrei­ben und verfasst Aufsätze und Prosaskizzen. 1901 veröffentlicht Thomas Mann sein größtes Prosawerk, die „Buddenbrooks“, welches aber erst nach einiger Zeit die verdiente Aufmerksamkeit bekommt.

Im Jahr 1905 heiratet Thomas Mann Katja Pringsheim und veröffentlicht 1912 die Er­zählung „Der Tod in Venedig“.

1922 tritt Thomas Mann mit der Rede „Von deutscher Republik“ zum ers­ten Mal als politisch kritisch auf. 1929 erhält er den Nobelpreis für seinen Roman „Die Buddenbrooks“. In den darauf folgenden Jahren äußert sich Thomas Mann kritisch gegenüber dem NS-Regime und verlässt 1933 das Land. 1938 emigriert er nach Princeton um dort eine Gastprofessorstelle anzutreten und nimmt im Jahr 1944 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1952 wird Thomas Mann des Kommunismus angeklagt, verlässt dar­aufhin die USA um in Kirchberg, bei Zürich, sesshaft zu werden, wo er am 12. August 1955 stirbt.

Die Buddenbrooks – Inhalt

Der Roman „Buddenbrooks. Verfall einer Familie“ handelt von dem langsamen, sich über mehrere Generationen hinziehenden, wirtschaftlichen und gesundheitli­chen Verfall der sehr wohlhabenden, in Lübeck lebenden, Händlerfamilie namens Buddenbrook.

Die anfangs straffe Führung durch das Familien­oberhaupt Johann Buddenbrook d. Ä. nimmt durch seine Nachfahren ste­tig ab und wird durch die Konkurrenz zur Händlerfamilie Hagenström im­mer weiter geschwächt bis mit dem Tod von Hanno, dem Urenkel von Jo­hann d. Ä., die Firma letztendlich aufgelöst wird, da es keinen männlichen Nachkommen mehr gibt, der die Firma weiterführen könnte.

Interpretationsansätze

Der Naturalismus wird in etwa von 1890 bis 1933 datiert und greift auf die vorhergehende Epoche des Realismus in radikalisierter Form zurück. Ei­nes der Hauptthemen des Naturalismus ist die Dekadenz, der Prozess des langsamen aber sicheren Verfalls der, im Vordergrund stehenden, bürgerlichen Gesellschaft.

Thomas Mann ist dem Naturalismus vor allem mit seinem Werk „Buddenbrooks. Verfall einer Familie.“ zuzuordnen. In diesem Roman ist der Verfall der Familie das Leitthema, was schon am Nebentitel deutlich wird. Der Autor veranschaulicht den Verfallsbegriff in­nerhalb des Buchs mit mehrere.....[Volltext lesen]

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Bei Hanno der schon mit 16 Jahren stirbt, ist die Firma weit in den Hintergrund gerückt, er liebt die Mu­sik und ist für alles andere wenig zu begeistern. Thomas Mann gibt bei ihm auch sehr viel mehr von seinem Innenleben preis, sodass man seine Beweggründe und sein Handeln versteht und mit dem Jungen sympathi­siert, was auch daran liegt, dass Thomas Mann sich selbst in großen Tei­len mit ihm identifiziert. „Dekadenz erscheint hier nicht als Gegensatz zum großen Leben wie bei Nietzsche, sondern als Gegensatz zur Bürgerlich­keit.“[5] Ein weiterer Aspekt des Romans ist die Rückwärtsgewandtheit, wel­che „[…] Merkmal des Geschichtsdenkens des frühen Thomas Mann […]“[6] ist.

Die Buddenbrooks und auch die sie umgebende Gesellschaft blicken gern zurück zu den goldenen Zeiten:


Konsul Buddenbrook, meine Herren…ha! welch ein Mann! Ich habe an der Seite seines Vaters gestanden, als er Anno achtundvierzig mit einem Worte die Wut des entfesselten Pöbels zähmte…Gäbe es eine Gerechtigkeit auf Erden, so hätte schon sein Vater, schon der Vater seines Vaters dem Senate angehören müs­sen…[7]

Hier wird deutlich, dass an Johann d. Ä. niemand seiner Nachfolger he­rankommt oder ihm das Wasser reichen könnte. Weder Jean, noch Tho­mas oder Christian sind dazu in der Lage und schwelgen deshalb auch nur in Erinnerungen an ihren großen Vorfahren, der durch Tatkraft, Ge­schick aber auch Skrupellosigkeit die Firma und das große Vermögen aufgebaut hat.

Auch die, sich lösenden, Familienbande, welche an Got­thold, aber auch am Streit zwischen Thomas und Christian deutlich er­kennbar sind, stehen im Gegensatz zur früheren Eintracht der Buddenb­rook Familie.



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Die Reaktionen auf die „Buddenbrooks“ sind damals sehr gemischt. Die Lübecker Bürgerschaft erkennt sich selbst im Roman, obwohl tatsächlich nie die Rede von der Stadt Lübeck ist. Man sieht im Roman kein Kunstwerk mehr, sondern vielmehr ein „Vexierbild“[11], welches zwar mit Verschlüsselung arbeitet, jedoch klar das Ziel hat die Lübecker Bürger zu verspotten.

So wurde auch versucht Thomas Manns Romanfiguren auf angeblich reale Lübecker Vorbilder zu übertragen um den Spott und die Verhöhnung zu beweisen.

Die Literaturkritik fällt dank Thomas Manns vieler Freunde und Bekannten nicht so schlecht aus wie die Lübecker Reaktionen. In den ersten drei Jah­ren erschienen nicht mehr als 37 Rezensionen, „[…] die in gar keinem Verhältnis zu den gleich darauffolgenden Werken Thomas Manns und dem gleichzeitigen Echo der Werke Heinrich Manns steht.“[12] Kurt Martens und Richard Schaukal sind beide sehr angetan von Thomas Manns dar­stellendem Stil und seiner Technik.

Andererseits bemängelt Arthur Eloe­sers, dass der Roman zu viel vom Stoff abhängt und die Zeitstruktur zu lang gedehnt wird. Sehr positiv hingegen fällt die Rezension von Rainer Maria Rilke aus, welcher voll von Lob für die Buddenbrooks ist. Ab dem Jahr 1933 jedoch weicht dieser Höhepunkt der Verfolgung Thomas Manns durch das nationalsozialistische Regime, welches viele seiner politischen Schriften auf den Index setzt und bei der Bücherverbrennung auf den Scheiterhaufen wirft.

Die literarische Nachwirkung des Romans ist bis heute noch nicht systematisch erforscht und „[…] zeugt dadurch von der solchem Vorhaben immanenten Problematik.“[13] Anzeichen vom Einfluss der Buddenbrooks hat der moderne Familien- oder Generationsroman, welcher wie bei den Buddenbrooks mehrere Generationen ein und dersel­ben Familie verfolgt.

Ein Beispiel dafür wäre John Galsworthys „Forsyte-Saga“, welche „[…] trotz des englischen Milieus und verschärfter Kritik am Besitzdenken erstaunliche Parallelen in der Gesellschaft, in der szeni­schen Struktur, in der Kombination von Geschäft und Kultur sowie in Ein­zelmotiven wie Liebesverzicht und Hausbau […]“[14] .....

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[9] Von Wilpert, Gero: Die Rezeptionsgeschichte. In: Buddenbrooks Handbuch. Hrsg. von Ken Moulden und Gero von Wilpert. Stuttgart : Alfred Kröner Verlag 1988. S. 319-347. S.320.

[10] Von Wilpert, G.: Die Rezeptionsgeschichte. S. 320.

[11] Von Wilpert, G.: Die Rezeptionsgeschichte. S. 321.

[12] Von Wilpert, G.: Die Rezeptionsgeschichte. S. 325.

[13] Von Wilpert, G.: Die Rezeptionsgeschichte. S. 337.

[14] Von Wilpert, G.: Die Rezeptionsgeschichte. S. 338.

[15] Wilpert, G.: Die Rezeptionsgeschichte. S. 339.

Literaturverzeichnis


Mann, Thomas: Buddenbrooks. Verfall einer Familie. 14. Auflage. Frankfurt am Main und Hamburg: Fischer Bücherei KG 1970.


Buddenbrooks Handbuch. Hrsg. von Ken Moulden und Gero von Wilpert. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag 1988.


Thomas Mann. Dichter über ihre Dichtungen. Hrsg. von Rudolf Hirsch und Werner Vordtriede. Passau: Ernst Heimeran Verlag 1975.


(Stand: 10.06.2008)


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"PerditaX"2018-01-18 20:28:30

"Pauline"2014-10-22 20:14:09

"Redaktion"2012-04-25

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