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Seminararbeit / Hausarbeit

Theorien des kriti­schen Ratio­na­lismus von Karl Popper - Was ist Falsi­fi­ka­tion?

2.509 Wörter / ~11 Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Anette K. im Okt. 2014
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Seminararbeit
Philosophie

Universität, Schule

Hochschule Bochum

Note, Lehrer, Jahr

2.3, 2014

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Anette K. ©
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sternsternsternsternstern_0.2
ID# 42545







Hochschule Bochum

Der kritische Rationalismus von Karl Popper

Konzepte und Theorien


Inhaltsverzeichnis

1.   Einleitung. 3

2.   Kritischer Rationalismus4

2.1.    Zur Person Karl R. Poppers4

2.2.    Das Problem der Deduktion - Induktion. 5

3.   Konzepte des Kritischen Rationalismus7

3.1.    Theorien. 7

3.2.    Falsifikation und Verifikation. 8

3.3.    Wertfreiheit10

3.4.    Basissätze. 10

4.   Schluss11

5.   Literaturverzeichnis12


1.   Einleitung

Schon lange Zeit beschäftigen sich Wissenschaftler und Philosophen mit den Fragen nach Erkenntnis und Wahrheit, Wirklichkeit und Wissen. Dabei haben sich die Vorstellungen immer wieder verschoben und verändert. Auch heute noch wird nach einer befriedigenden Antwort auf diesbezügliche Fragestellung gesucht. Relativ junge Theorie ist der Kritische Rationalismus und mit diesem möchte ich mich auf den folgenden Seiten beschäftigen.

Der Kritische Rationalismus ist einer der wichtigsten wissenschaftstheoretischen Ansätze des 20. Jahrhunderts. Karl Raimund Popper begründete mit seinem Buch ,,Logik der Forschung" den kritischen Rationalismus. Dieses Buch gehört zu den wichtigsten Werken der Wissenschaftsphilosophie. „Logik der Forschung“ beinhaltet seine wichtigsten Thesen zur Erkenntnislogik.

Popper hat in diesem Werk eine falsifikationistische Methodenlehre der Wissenschaften aufgestellt. Ausgehend von Sokrates Satz „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ glaubte Popper daran, dass der Wert wissenschaftlicher Theorien und des durch sie produzierten Wissens nicht in ihrer Allgemeingültigkeit und Überzeitlichkeit besteht, sondern dass sie potentiell falsifizierbar sein müssen.[1] Was Theorien leisten können, ist, dass sie „[…] vorläufige Formulierungen und Hypothesen liefern, die in kritischer Diskussion stetige Überprüfung und Verbesserung zulassen.“[2] Nach Poppers Auffassung ist die Wissenschaft ein im Grunde unabschließbarer Prozess der Annäherung an die Wahrheit.

Die Aufgabe dieser Hausarbeit ist den Ansatz Karl Poppers vorzustellen und ihn auf seine Nützlichkeit für Wissenschaftstheorie zu untersuchen. Dazu wird kurz die Biographie Poppers dargestellt um zu verstehen, aus welcher wissenschaftlichen Richtung er stammt und darzustellen, wie seine Wissenschaftstheorie einzuordnen ist. Im Folgenden werden zentrale Elemente seiner Wissenschaftstheorie referiert. Deduktion, Theorien und Falsifikation sind Grundelemente seiner Ideen und sollen zusammenfassend erläutert werden.

2.    Kritischer Rationalismus

2.1.             Zur Person Karl R. Poppers

Karl Raimund Popper wurde am 28. Juli 1902 in Wien als Sohn jüdischer Eltern geboren. Schon als Kind kam Popper in Kontakt mit aufgeklärtem Denken und somit wurde sein Interesse für Philosophie schon früh geweckt.

Er besuchte das Realgymnasium bis 1918, dann brach es ohne Abschluss ab und schrieb sich an der Wiener Universität ein. 1922 holte er  Matur nach und arbeitete in der Zwischenzeit als Kunsttischler und Sozialarbeiter für behinderte Kinder. Er hatte eine Leidenschaft für die Musik und für die Wissenschaft. In der Philosophie hat ihn besonders Immanuel Kant beeindruckt.

Popper wurde 1929 Hauptschullehrer für Mathematik und Physik und studierte daneben noch Philosophie und Psychologie. In dieser Zeit knüpfte er erste Kontakte zu Mitgliedern des Wiener Kreises, ohne jedoch jemals laut eigener Einschätzung .....[Volltext lesen]

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Deduktion bedeutet das Ableiten, Schlussfolgern einer Konklusion aus mindestens zwei vorhandenen Prämissen.[5] Beispiel: Prämisse 1: Alle Menschen sind sterblich, Prämisse 2: Sokrates ist sterblich, Konklusion: Sokrates ist ein Mensch. Diese Prämissen begründen sich nach Popper entweder aus unbegründbaren Ideen eines Forschers oder aus vorhandenen Theorien.

Es ist ihm nicht wichtig, woher die Prämissen kommen, entscheidend ist der Weg der Nachprüfung, denn dadurch definiert sich erst der Wahrheitsgehalt einer Theorie oder Hypothese.

Popper schlägt die deduktive Überprüfung der Theorie vor. Diese deduktive Prüfung kann in vier Richtungen erfolgen:

  1. logischer Vergleich der Folgerungen (Prüfung auf Widerspruchslosigkeit)
  2. Untersuchung der logischen Form (Prüfung auf logische Wahrheit/Falschheit)
  3. Vergleich mit anderen Theorien
  4. empirische Anwendung (Prüfung, ob sich die Theorie in der Praxis bewährt).[6]

Die Abgrenzung bei der deduktiven Erkenntnislogik geschieht über die Falsifikation der Folgerungen. Damit hat Popper die Grundelemente seiner Theorie postuliert, die ihn sehr stark von den Positivisten unterscheiden.


3.   Konzepte des Kritischen Rationalismus

3.1.              Theorien

Im Kritischen Rationalismus ist die Theorie der Beginn jeder Wissenschaft. Jede Beobachtung kann nur im Zusammenhang mit einer Theorie beleuchtet werden. Jede Erkenntnis ergibt sich erst durch diesen Zusammenhang und dadurch entstehenden Folgerungen. Ohne Theorien können keine neuen ,,wissenschaftlichen" Erkenntnisse entstehen.

Für Popper ist eine Theorie  „…das Netz das wir auswerfen, um die Welt einzufangen – um sie zu rationalisieren, zu erklären und zu beherrschen.“[7]

Popper geht davon aus, dass es immer die Möglichkeit besteht, dass sich herausstellt, dass eine Theorie falsch ist. Die Theorien werden vorläufig akzeptiert, solange sie sich bei Beobachtungen und in Experimenten bewähren. Wenn jedoch einmal eine Beobachtung oder ein Experiment der Theorie widerspricht, ist sie nicht mehr in der Lage, die Verhältnisse der Welt richtig zu beschreiben und si.....

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Ihm geht es nicht um Abgrenzung, sondern um Überwindung der Metaphysik. Die Positivisten versuchten  zu zeigen, dass metaphysische Angelegenheiten bedeutungslos sind. Metaphysische Sätze sind ihrer Meinung nach keine sinnvollen Sätze. Karl Popper geht in seinem Buch „Logik der Forschung“ davon aus, dass die
naturalistische Auffassung
der Positivisten die Methodenlehre für eine empirische Wissenschaft hält und dass die Festsetzungen des Positivismus unkritisch und dogmatisch sind.[9]

Die logischen Positivisten versuchten menschliches Wissen durch Induktion zu erklären. Zentral war dabei das Prinzip der Verifikation, laut welchem der Sinn einer Aussage in der Form ihrer Verifikation durch Beobachtung besteht. Dadurch wird eine Theorie verifiziert und ist dann auch für alle Zeiten gültig. Dabei zeigt sich, dass das Verifikationsprinzip unmittelbar mit dem In­duk­tions­problem zusammenhängt.

Nach Poppers Ansicht ist Induktion nicht begründbar. Er verlässt sich nicht auf solche Theorienbildung und stellt danach eine Theorie auf, wie sich die Realität in Bezug auf eine bestimmte Fragestellung verhalten könnte. Eine Verifikation von Theorien oder Hypothesen kann es also nicht geben. Ein allgemeiner Satz, der auf Erfahrung beruht auch wenn es noch so viele sind,  kann niemals als verifiziert gelten.

Damit stellt Popper an die Stelle der Verifizierbarkeit die Falsifizierbarkeit als neues Abgrenzungskriterium zwischen Wissenschaft und Nichtwissen­schaft bzw. zwischen empirischen und nicht-empirischen Aussagen auf. Nach Popper muss man in der Wissenschaft deduktiv vorgehen, d.h. man versucht nicht, Theorien zu bestätigen, sondern sie zu wider­legen.

Das Kriterium der Wissenschaftlichkeit einer Theorie ist daher ihre Falsifizierbarkeit, ihre Widerlegbarkeit, ihre Überprüfbarkeit.[10]

Nach dem falsifikationistischen Abgrenzungskriterium muss eine empirisch-wissenschaftliche Theorie falsifizierbar sein. Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können.[11]

Popper hat seine Erkenntnislogik selbst als eine “Theorie der empirischen Methode” bezeichnet, als “die Theorie dessen, was wir Erfahrung nennen”. Für Popper ist eine Theorie genau dann wissenschaftlich, wenn sie im Prinzip mit möglichen Beobachtungen unvereinbar ist und in diesem Sinne im Prinzip falsifizierbar ist. Falsifizierbarkeit ist nur die Möglichk.....

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3.4.             Basissätze

Es gibt noch sogenannte Basissätze. Sie sind Vermittlungssätze zwischen Theorie und Wirklichkeit. Popper definiert sie als „Sätze, die behaupten, dass sich in einem individuellen Raum-Zeit-Gebiet ein beobachtbarer Vorgang abspielt.“[14]

Wenn Basissätze mit den Sätzen wissenschaftlicher Theorien in Widerspruch treten, können sie dadurch zu deren Falsifizierung beitragen. Das ist der Zweck der Basissätze. Empirische Basissätze bezeichnet man als ,,Grundlagensätze". Sie bilden die Grundlage für die Beurteilung und Überprüfung einer wissenschaftlichen Theorie. Sie werden als eine Art Fundament angesehen, auf das man eine wissenschaftliche Theorie aufbauen kann. Die Theorie wird an den Basissätzen gemessen. Je höher die Anzahl der von der Theorie erlaubten Basissätze ist, desto mehr wird die Theorie bestätigt. Je mehr verbotene Basissätze existieren, desto höher ist der Erkenntnisfortschritt innerhalb der Wissenschaft.

Die Feststellung über verbotene und erlaubte Basissätze kann man als Falsifikationsprinzip bezeichnen. Die Basissätze können natürlich auch nicht als endgültig bewiesen betrachtet werden, sie müssen jedoch einer strengen Prüfung unterzogen werden und dann als festgesetzt hingenommen. Eine solche akzeptierte empirische Basis scheint nötig zu sein, denn „jede Nachprüfung einer Theorie, gleichgültig, ob sie als deren Bewährung oder als Falsifikation ausfällt, muss bei irgendwelchen Basissätzen haltmachen, die anerkannt werden“[15] - sonst kommt man zu keinem Ergebnis.

Man beginnt mit einer Theorie, im Sinne einer Hypothese und erschließt daraus Basissätze, die zu überprüfen sind.


4.   Schluss

Karl Popper entwickelte mit seinem Buch „Logik der Forschung“ eine neue philosophische Denkweise den Kritischen Rationalismus, der ihn sehr stark von den Positivisten unterscheidet. K. Popper geht aus der Kritik am Positivismus des Wiener Kreises hervor und geht davon aus, dass man die Wahrheit nie mit absoluter Sicherheit erreichen kann. Seiner Meinung nach ist das menschliche Wissen fehlbar und deshalb ist Bestätigung einer Theorie der falsche Weg um Erkenntnisse zu gewinnen.

Zentrale Forderung der Kritischen Rationalismus ist Beschreibung und Erklärung der „Realität“, d.h. alle theoretischen Aussagen der Erfahrungswissenschaft sollen über die Realität informieren und sie müssen „prinzipiell“ an der Erfahrung scheitern können. Der wichtige Punkt des kritischen Rationalismus ist die Kritik am Induktionsverfahren, die allgemein auch ,,Induktionsproblem" genannt wird.

Unter Induktion versteht man den Schluss von einer Einzelaussage auf eine allgemeine Aussage. Diese Vorgehensweise ist nach Popper nicht haltbar. Karl Popper verlässt sich nicht auf die bisherige Art der Theorienbildung, wonach der Wissenschaftler versucht induktiv aus Daten eine Theorie abzuleiten und danach macht man Experimente und Analysen um diese Theor.....

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[1]Vgl. E. Döring: Karl R. Popper. Einführung in Werk und Leben. Bonn
1992, S. 9.

[2]Ebd.,  S. 9.

[3] Vgl.

[4]Popper K.: Logik der Forschung, Tübingen, 1994,  S.4.

[5]Vgl.

[6] Vgl. Popper K.: Logik der Forschung, Tübingen, 1994, S.7.

[7] K. Popper, a. a. O., S. 69.

[8]  K. Popper: Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie, Tübingen 1979, S. 152.

[9] Vgl. K. Popper, a. a. O., S.11

[10]  Vgl. K. Popper: Wissenschaft: Vermutungen und Widerlegungen, 1953, S. 100.

[11]  Vgl. Popper K.: Logik der Forschung, Tübingen, 1994, S.15.

[12]  H. Tschamler: Wissenschaftstheorie. Eine Einführung für Pädagogen. Bad Heilbrunn 3. Auflage 1996, S.36.

[13] Vgl.

[14]  K. Popper, a. a. O., S. 69.

[15]  K. Popp.....

Quellen & Links

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